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BooksInMind

Bewertungen

Insgesamt 30 Bewertungen
Bewertung vom 01.07.2024
Forever Never
Score, Lucy

Forever Never


weniger gut

Platt, ideenlos und zu viel schlechter Spice


Ich bekomme langsam die leise Vorahnung, dass Lucie Scores Bücher für mich jeweils zu 50% ein Hit or Miss sind – und „Forever Never“ muss ich leider in die zweite Kategorie einordnen.

Den Anfang des Buchs fand ich dabei noch recht amüsant: So zum Beispiel, wie sich sämtliche Einwohner in typischer Kleinstadt-Manier für sämtliche Detail aus dem Privatleben von Einzelpersonen interessieren.

Auch wie absolut unfähig Brick ist, Remi auch nur irgendeine Kleinigkeit abzuschlagen, war zu Anfang noch lustig. Die ganze Situation wurde aber recht schnell abstrus, denn dass die beiden aufeinander stehen, und das wohlgemerkt schon seit Jahren, ist allen bewusst außer den Protagonisten selbst. Das hindert sie aber nicht daran, bei jedem Aufeinandertreffen nur an DAS EINE zu denken. Man könnte meinen, es mit zwei hormongesteuerten Teenagern und nicht mit sehr erwachsenen Menschen zu tun zu haben.

Die Versessenheit auf Spice wurde leider im Laufe des Buchs auch nicht weniger, sondern mehr. Und dabei habe ich grundsätzlich gar nichts dagegen. Hier hat es sich bloß überhaupt nicht harmonisch in die Geschichte eingefügt und sich stattdessen irgendwie klobig – ein besseres Wort fällt mir gerade nicht ein – angefühlt (dabei weiß ich aus ihren anderen Büchern, dass die Autorin gerne viele Spice-Szenen schreibt und das durchaus auch gut umsetzen kann).

Trotz des eigentlich wie üblich ausgeprägten Thrill-Elements (hier in Form eines gewalttätigen Ehemanns einer Freundin, der seine Frau umbringen will), war die Geschichte viel zu vorhersehbar. Ich hatte leider einige Augenblicke, in denen ich kurz davor war, das Buch abzubrechen – viel verpasst hätte ich tatsächlich auch nicht. Insgesamt hat sich „Forever Never“ für mich wie ein schlechter Abklatsch ihres Buchs „Things we never got over“ gelesen, aber ohne die funkensprühende Spannung zwischen den Charakteren.

Zum Schluss wurde es nochmal interessant, aber auch hier: zu vorhersehbar.


Fazit: Mehr als 2 Sterne sind leider nicht drin.

Bewertung vom 01.07.2024
Four Secrets to Share / Breaking Waves Bd.4
Moninger, Kristina

Four Secrets to Share / Breaking Waves Bd.4


ausgezeichnet

Über Freundschaft, Liebe und Zugehörigkeit


Von den vier Freundinnen, denen ich im Laufe der „Breaking Waves“-Reihe begegnet bin, ist Lee in meinen Augen der komplexeste und am besten ausgearbeitete Charakter. Man merkt es bereits an der Erzählstimme (wieder in Ich-Perspektive): Lee lebt ihren Sarkasmus v.a. auf den ersten ca. 100 Seiten mit Leib und Seele.

Was den Aufbau des Buches betrifft, war ich ein wenig überrascht. Die ersten hundert Seiten ist Lee zunächst nicht einmal auf Harbour Bridge und trifft, endlich angekommen, auch sehr lange nicht auf ihren Love Interest – Parker. Und trotzdem war es keineswegs langweilig, sondern ganz im Gegenteil eine absolute Bereicherung, während dieser Zeit in Lees Kopf blicken zu dürfen und etwas mehr zu verstehen, was sie an- und umtreibt, wie sie tickt und welche Glaubenssätze sie sich selbst aufoktroyiert.

Im Laufe der Geschichte erfährt man in kleinen Portionen immer mehr, was damals zwischen Lee und Parker geschehen ist, sodass ihre Beziehung derart in die Brüche gehen konnte. In der Gegenwart war der Umgang der beiden miteinander herzerwärmend, insbesondere wie sie zu Anfang umeinander herumgetanzt sind und sich kaum getraut haben, den anderen überhaupt wahrzunehmen. Gleichzeitig wurden sie aber wie zwei Magnete voneinander angezogen. Während ich in den ersten zwei Bänden der Breaking Waves echte Probleme hatte, die Anziehung zwischen den Protagonisten nachzuvollziehen, fiel es mir bei „Four Secrets to Share“ geradezu kinderleicht.

Ich fand es etwas schade, dass in diesem letzten Band erst recht spät die Freundesgruppe zusammengetrommelt wurde und der ganze Mystery-Fall rund um Josie einigermaßen kurz geraten ist. Gerade dadurch, dass es sich um einen Reihenabschluss handelt, hätte ich als Leserin gerne etwas mehr Zeit gehabt, mich von allen Charakteren besser verabschieden zu können. Andererseits war bezüglich Josies Fall bereits durch die ersten drei Bände so gut wie alles gesagt; die „Entdeckungen“ in Band 4 konnte man sich da gut und gerne schon selbst zusammenreimen.

Einziger Minuspunkt – und für mich ein halber Stern Abzug – sind die Rückblicke. Manche Szenen wurden z. T. in allen vier Bänden – natürlich aus jeweils anderer Perspektive – beleuchtet, und das wurde mir mit der Dauer zu repetitiv. Allerdings gab es auch einige Rückblicke auf Szenen, in denen nur Lee und Josie anwesend waren (und daher für den Leser auch bislang unbekannt); diese wiederum waren sehr interessant. Von den anderen Bänden habe ich in Erinnerung, dass Josie eigentlich immer eher fies zu Lee war. Dieser Band hat die Beziehung zwischen den Freundinnen in ein anderes, schöneres Licht gerückt.


Fazit: 4,5 Sterne

Bewertung vom 16.06.2024
Glow Like Northern Lights / Strong Hearts Bd.1
Stankewitz, Sarah

Glow Like Northern Lights / Strong Hearts Bd.1


sehr gut

Traurig, traurig, hoffnungsvoll und dann wieder traurig


Ich weiß nicht, wie oft mich das Buch tatsächlich zum Weinen gebracht hat. Mir war zwar schon nach dem Klappentext bewusst, dass es in „Glow like Northern Lights“ um Trauerbewältigung gehen würde, aber dass ich bereits im Prolog und im ersten Kapitel jeweils zu Tränen gerührt sein würde, kam dann doch recht unerwartet.

Leider hat der Liebesgeschichte der nötige Kick gefehlt – was daran liegen könnte, dass es sich hier um „Friends to Lovers“ handelt, was in meinen Augen in den wenigsten Fällen wirklich gut umgesetzt wird. Mir fehlt es an der Spannung und an großen Gefühlen; stattdessen entwickelt sich die Beziehung recht ruhig und unaufgeregt.

Die Darstellung von Lilianas Mutter war interessant umgesetzt: Ich hatte innerhalb kürzester Zeit eine unfassbare Wut auf diese Frau und was sie ihrem Kind mit ihren Worten antut. Allerdings war mir ihr Charakter im Großen und Ganzen dann doch etwas zu überzogen „gemein“ und erschien dadurch ein wenig unglaubhaft.

Insgesamt fand ich, dass gerade die Trauer-Thematik sowie die Art, wie sich Krankheit und Tod auf Familienmitglieder oder die Freundesgruppe auswirken, sehr gut umgesetzt. Die Liebesgeschichte hätte für meinen Geschmack mehr Drama vertragen können (allerdings nicht die Sorte „er hat noch eine Freundin“, der Aspekt hat mich die erste Hälfte des Buches immens genervt).

Vorsicht, der Cliffhanger ist fies. Ich finde es auch nicht gerade erbaulich, noch einige Monate auf die Problemlösung in Band 2 warten zu müssen.

Zuletzt sei gesagt: Ich habe das Buch beendet, wie ich es begonnen habe – heulend.

Fazit: 3,5 Sterne
(zusammengefasst: Thematik hat überzeugt und ich würde das Buch weiterempfehlen, aber mir hat auf zwischenmenschlicher Ebene etwas gefehlt und die Protagonisten waren zu flach)

Bewertung vom 16.06.2024
The Summer of Broken Rules
Walther, K. L.

The Summer of Broken Rules


sehr gut

Wohlfühlbuch mit ernsten Themen und ganz viel Nostalgie


Für mich war es ein absolutes Wohlfühlbuch, das starke Nostalgie an Kindheitstage aufkommen lässt.

Wäre “The Summer of Broken Rules“ ein einfacher Liebesroman, hätte die Geschichte für mich nicht funktioniert. Die Liebesbeziehung hatte kaum Zeit, sich zu entfalten. Wenn überhaupt, war es ein fließender Übergang zwischen Freundschaft und Liebe, was nicht gerade meine bevorzugte Konstellation ist, da mir dabei die Spannung fehlt. Insgesamt hatte ich Probleme damit, mich in die Gefühlswelt der Protagonistin Meredith hineinzuversetzen.
Obwohl sowohl Trauer als auch Liebe omnipräsente Thematiken waren und ich diese auch gut und verständlich umgesetzt fand, haben sich diese Gefühle leider nicht wirklich auf mich übertragen, was für mich immer ein recht großer Minuspunkt ist.

Und trotzdem komme ich nicht umhin, diesem Buch seine wohlverdienten 4 Sterne zu geben, weil es an anderer Stelle glänzen konnte: Sei es der Moment, als Meredith auf der Fähre aus ihrem Auto klettert und einer gewissen Person einen gehörigen Tritt ins Gesicht verpasst oder später im Spiel die krudesten Überfallszenarien ausgelebt werden – ich konnte mir alles so gut vorstellen, als wäre ich mittendrin.

Insbesondere das Killer-Spiel hat es mir immens angetan. Ich habe es geliebt, wie ernst alle Kandidaten es genommen haben. Es hatte diesen Touch von Kindheit, als man sich noch komplett austoben konnte und verbissen gegeneinander spielte, ohne sich selbst dabei zu ernst zu nehmen. „The Summer of Broken Rules“ hat in meinen Augen ganz stark das Glücklichsein um des Glückes Willen gefeiert; die bewusste Entscheidung dazu, das Leben zu lieben und in vollen Zügen zu genießen, auch wenn nicht alles perfekt ist.

Bewertung vom 12.05.2024
Insight - Dein Leben gehört mir
Wesseling, Antonia

Insight - Dein Leben gehört mir


gut

Das Ende war originell

Insight klingt und beginnt auch vielversprechend: Valerie Sophie bekommt ekelhafte Nachrichten und muss kurz darauf feststellen, dass dahinter jemand steckt, der sie stalkt und ihr droht.

Sehr positiv aufgefallen sind mir zum einen die originellen Kapitelüberschriften, die viel mit Ausdrücken und Redewendungen spielt. Zum anderen empfand ich den Schreibstil als sehr angenehm und flüssig zu lesen.

Nichtsdestotrotz hat mir in diesem Buch schlicht und einfach das „Leben“ gefehlt. An vielen Stellen im Mittelteil hat die Handlung kaum Spannung aufgebaut und nach der dritten Stalker-Nachricht, die trotz allem recht unaufgeregt abgehandelt wurde, hätte sich das Drama durchaus bereits zuspitzen können. Wirklicher Psychoterror ist bei mir als Leserin leider nie wirklich aufgekommen.

Valerie Sophie ist als Protagonistin ... – passiv ist eigentlich nicht das richtige Wort dafür, aber irgendwie hat es sich trotzdem so angefühlt. Zwar hat sie jede Situation gut durchdacht und durchaus auch gehandelt, wenn Handlungsbedarf bestand. Aber trotzdem hat sie sich im Laufe des Buches zu viel gefallen lassen. An dieser Stelle muss ich jedoch einlenken: das lag ganz einfach an der Thematik. Sowohl bei Stalking als auch bei Social Media Skandalen besteht nicht viel Handlungsspielraum, Val waren gewissermaßen die Hände gebunden. Dieses Empfinden ist also vermutlich einfach meinem persönlichen Lesegeschmack zuzuschreiben.

Zu meinen zwei größten Kritikpunkten:
Zum einen Paul als Charakter. Irgendwie tauchte er erst verhältnismäßig spät zum ersten Mal im Buch auf und bleibt dann auch als Person ziemlich blass und unausgereift. Das Einzige, was bei mir am Ende hängen geblieben ist von ihm, ist, dass er Val immer glaubt und dass er gefühlt alles für sie tun würde. Für mich war das eindeutig der Grund, weshalb auch die gesamte Liebesgeschichte nicht funktioniert hat: ohne gut ausgearbeitete Charaktere gibt es auch keine Chemie, keine Funken. Selbst Tizian, sozusagen der designierte Unsympath, hatte mehr Charakter als Paul.
Zum anderen war mir das Thema mit Vals düsterer Vergangenheit und ihrem dunklen Geheimnis, auf dessen Auflösung man ca. 350 Seiten wartet, viel zu schnell und unproblematisch abgehandelt. Meines Erachtens wurde auch ein relativ schwerwiegender Logikfehler an dieser Stelle übersehen (aus Spoilergefahr will ich nichts Konkretes darüber schreiben, aber wenn man das Ende von Insight gelesen hat, könnte man sich die zeitlichen Abläufe v. a. in Kapitel 4 nochmal genauer anschauen; für mich funktioniert die Buchauflösung dadurch nicht mehr ganz so reibungslos - vielleicht bin ich aber auch nur gerade blöd und verrenne mich in etwas).

Unabhängig davon war das Ende aber wirklich gut. Zwar hatte ich während der letzten 50 bis 70 Seiten bis kurz vor Schluss ein konstantes (berechtigtes!) Störgefühl bei der Auflösung, letztendlich wäre ich aber nicht auf diese Konstellation gekommen.

Fazit: Wenn man ein verqueres Ende lesen will und von ein etwas zäher Mittelteil nicht abschreckend wirkt (trotz allem: ich brauchte nur zwei Tage für das Buch!), dann ist Insight definitiv einen Versuch wert.
Wegen des Endes doch noch 3 Sterne.

Bewertung vom 22.04.2024
Vengeance / Academy of Dream Analysis Bd.1
Braun, Ruby

Vengeance / Academy of Dream Analysis Bd.1


ausgezeichnet

Dieses Buch wird mir noch eine Weile im Kopf herumgeistern


Vengeance hebt sich ganz eindeutig von der Großzahl der aktuellen Veröffentlichungen im Bereich New Adult Romantasy ab – vielleicht auch deshalb, weil es meines Erachtens nicht zu hundert Prozent in dieses „Micro-Genre“ passt.
Die Liebesgeschichte hat für mich nicht den Dreh- und Angelpunkt des Buches ausgemacht. Und das liegt ganz einfach daran, dass die Protagonisten – bzw. deren Handlungen und Gedankengänge – nicht immer glasklar nachvollziehbar für mich waren. Mercy ist einerseits total von Nemesis fasziniert, andererseits kann er sie aber die meiste Zeit – zumindest kam es bei mir so an – auch nicht wirklich leiden. Und Nemesis hat eigentlich anderes im Kopf bzw. hat ihre Gründe, weshalb sie Mercys Familie nicht gerade wohlgesonnen ist. Trotzdem hatte ich immer wieder das Gefühl, dass sich die beiden annähern, dann aber aus unerfindlichen Gründen wieder abstoßen. Für mich hat das nicht immer Sinn ergeben; dafür blieb es aber auch konstant spannend zwischen den beiden.

Was Vengeance aber ausmacht, ist die düstere Stimmung. Diese kommt nicht nur wegen der teilweise doch recht heftigen Themen auf, sondern schon allein wegen des Settings und des Schreibstils. Während des Lesens lag immer eine gewisse Schwere auf mir – und ich persönlich finde es fantastisch, wenn Autoren mich mit ihrem Buch so einfangen können, dass ich den Schnee praktisch auf der Haut fühlen kann, und die Stimmung des Buchs sich auf mich überträgt.

Bzgl. des Inhalts wurde nach einer gewissen Zeit zwar klar, worauf Band 1 hinauslaufen sollte. Mir war relativ schnell klar, wohin der Plot um die Auflösung des Mordes an Nemesis’ Bruder führen sollte – gewisse Details zum Ende hin kamen dann aber wieder überraschend und haben eigentlich mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Insgesamt blieb es durch die vielen, vielen Ebenen an Geheimnissen immer spannend und fast schon verwirrend: Ich hatte bis zum Ende das Gefühl, ganz viel Information zu bekommen, aber nichts damit anfangen zu können. Nachdem Band 1 nun gelesen ist, schwirren in meinem Kopf praktisch noch genauso viele Fragezeichen herum wie zu Anfang. Mit anderen Worten: Ich bin absolut bereits für Band 2, der leider noch etwas auf sich warten lässt.

Fazit:
Wer einen düsteren Dark Academia / Fantasyroman mit komplizierten Charakteren (die leider etwas emotional undurchsichtig bleiben) lesen will, dem könnte Vengeance sehr gut gefallen.
Nachdem ich Probleme damit hatte, mich in die beiden Protagonisten einzufühlen, hat mir dieser letzte Funken gefehlt, den ich mir noch erhofft hätte. Nichtsdestotrotz eine großartige Leistung und ein wirklich toller Einstieg in die Reihe.
4,5 Sterne

Bewertung vom 18.03.2024
Zeilenflüstern / Sweet Lemon Agency Bd.1
Groh, Kyra

Zeilenflüstern / Sweet Lemon Agency Bd.1


sehr gut

Süße Lovestory mit authentischen Charakteren

MEDIUM
Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und die Vertonung war super.

BEWERTUNG
Kyra Groh schafft es, ihre Charaktere innerhalb weniger Seiten bereits sehr real wirken zu lassen. Einerseits ist da Klaras Unsicherheit und Zurückhaltung in einem Job, der neu für sie ist und in dem sie - relativ unerfahren - versucht, ihr Selbstbewusstsein langsam, aber sicher aufzubauen; andererseits Noah, dem man seine Verzweiflung und Zerrissenheit wirklich vom ersten Kapitel an abkauft, weil sie so gut dargestellt werden.
Die Liebesgeschichte war süß, hat aber keinen allzu starken bleibenden Eindruck hinterlassen. Dagegen war es für mich viel interessanter, wie die beiden ihre Probleme im Laufe der Handlung überwinden und ihren Weg finden.
Zum Ende hin wurde es etwas dramatischer und hätte schnell zu einem nervigen „Third Act Breakup“ werden können. Allerdings war eine derartige Storyline meines Erachtens notwendig, um Noahs Charakterentwicklung ganz auszuschöpfen. Außerdem wurde auch hier wieder auf jedes Detail geachtet, dass man als Leser jeden Gedankengang und jede Entscheidung der Protagonisten bestens nachvollziehen konnte.
Insgesamt ist „Zeilenflüstern“ eine schön umgesetzte, süße, durch die Werbetexte definitiv auch zeitweise recht spicy Liebesgeschichte mit sehr authentischen Charakteren und interessanten Themen, die in meinen Augen gut dargestellt wurden.
4 Sterne

Notiz am Rande: Ich freue mich ungemein auf Band 2, da Felix‘ und Frankas explosive Frenemies-Beziehung schon in "Zeilenflüstern" ein absoluter Spaß war.

Bewertung vom 18.03.2024
Yours Truly
Jimenez, Abby

Yours Truly


ausgezeichnet

Ein Buch wie purer Sonnenschein

Ich habe „Yours Truly“ in zwei Tagen gelesen und jede einzelne Seite davon geliebt. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass es mein bislang liebstes Buch im RomCom-Genre ist. Die Charaktere sind realistisch, liebenswürdig und so einfühlsam, dass mir hin und wieder vor lauter Rührung und Freude die Tränen gekommen sind. Die meiste Zeit hat mich das Buch aber zum Lachen und Grinsen gebracht.

Gleichwohl werden aber auch einige recht ernste Themen behandelt. Besonders hervorheben will ich hier den Umgang mit Jacobs Sozialphobie, die in meinen Augen wirklich exzellent umgesetzt wurde. Man kann sich in seine Gefühlslage hineinversetzen und fühlt hautnah mit, wie selbst die einfachsten alltäglichen Dinge ihm enorme Sorgen bereiten und ihn viel Kraft kosten. Ich denke, dass sich hier jeder „Overthinker“ mehr oder weniger wiederfinden wird.

Allerdings hatte „Yours Truly“ auch einige Aspekte, die ich nervig bzw. unnötig fand. Miscommunication war als Trope in der zweiten Hälfte stark vertreten. Und das Drama in den letzten 50 Seiten hätte es nun wirklich nicht gebraucht. Zwar war ich froh, dass das bislang nur angedeutete Thema dort nochmal aufgerollt wurde, aber das hätte man durchaus auch „sauberer“ hinbekommen können.

Und nichtsdestotrotz ist das eine absolute Leseempfehlung von mir, wenn man nach einer Lektüre sucht, die einen in erster Linie glücklich machen und alle realen Probleme für einige Zeit vergessen lassen soll. Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn das Buch doppelt so lang gewesen wäre – einfach, um den Protagonisten noch etwas länger folgen zu können.

5* und für mich ein absolutes Jahreshighlight

Bewertung vom 05.03.2024
Trial of the Sun Queen / Die Artefakte von Ouranos Bd.1
Tuli, Nisha J.

Trial of the Sun Queen / Die Artefakte von Ouranos Bd.1


sehr gut

Düstere Romantasy mit viel Trauma, Drama und Spannung

Trial of the Sun Queen fühlt sich an wie eine perfekte Mischung aus allen aktuell beliebten Büchern des NA-Fantasy-Genres: ein bisschen ACOTAR und Throne of Glass, aber mit einem eher düsteren Einschlag, der in Richtung Fortuna Sworn oder From Blood and Ash geht. Wer nach ernsthaftem, lebensgefährlichem Drama sucht, der wird hier zu einer guten Umsetzung greifen.

Obwohl es das Genre nicht neu erfindet, hat das Buch doch seinen ganz eigenen Charme und hebt sich für mich persönlich von der Masse ab.

Ich mochte die v.a. am Anfang sehr düstere Stimmung, die mich sofort in die Geschichte hineingesogen hat. Auch wie mit Lor im Verlauf der Handlung am Königshof umgegangen wird, war so gut umgesetzt, dass ich mich stellenweise richtig zusammenreißen musste, um nicht laut zu schimpfen anzufangen.

Dennoch hatte die Geschichte leider ein paar Aspekte, die ich ihr ankreiden muss:
Die Autorin kann kein Foreshadowing. Ca. die zweite Hälfte des Buchs hat einen großen Handlungsstrang, bei dem von Anfang an absolut klar ist, wohin die Geschichte führen wird und wer nur gute Miene zum bösen Spiel macht. Deswegen hat sich dieser Teil für mich auch etwas langatmig angefühlt, obwohl die Prüfungen selbst unterhaltsam und spannend geschrieben sind. Meines Erachtens lag das daran, dass die Charaktere viel zu rund geschrieben wurden, keine Ecken und Kanten aufweisen und dementsprechend auch nicht viele Überraschungen bereithalten (außer Gabriel - den versteh ich immer noch nicht). Ich hoffe, dass die Protagonisten in den kommenden Bänden noch mit etwas mehr Liebe zum Detail geschrieben werden.

Nach dem ersten Band hatte ich jedenfalls so unfassbar große Lust weiterzulesen, dass ich mir kurzerhand das englische Hörbuch zum nächsten Band holen musste - welches ich natürlich längst verschlungen habe. (Ja, es wir definitiv noch viel besser!)

Fazit: 4,5 Sterne für Band 1; heißer Kandidat für meine Jahreshighlights 2024

Bewertung vom 25.02.2024
The Breakup Tour - Der Sound unserer Liebe
Wibberley, Emily;Siegemund-Broka, Austin

The Breakup Tour - Der Sound unserer Liebe


sehr gut

Second Chance trifft auf Musik und Selbstfindung

Max liebt die Ruhe, Riley den Ansturm an Fans und Gefühlen – auch wenn Gegensätze sich anziehen, haben sie in der Vergangenheit zur Entzweiung geführt. In „The Breakup Tour“ folgt man zwei Protagonisten, die erwachsen geworden sind und versuchen zu ergründen, ob aus der viele Jahre überdauernden Sehnsucht noch einmal Liebe entstehen kann.

Nach einem starken Einstieg hatte das Buch dann so ca. im (ich schätze) zweiten Viertel eine unnötige Länge, die für mich ermüdend war. Ich kann verstehen, weshalb sich die Autoren hier auf Max und seinen Zwiespalt konzentrieren wollten, aber seine ständigen inneren Monologe wurden nach einer Weile recht repetitiv.

Die Stärke der Autoren lag in deren guten Charakterarbeit. Sie konnten die Gefühle der Protagonisten unglaublich gut vermitteln und haben sich intensiv mit den Gedankengängen, Ängsten und Problemen von Max und Riley auseinandergesetzt. Max ist relativ ruhig und unaufgeregt, Riley hingegen ein ständiger Quell der Inspiration, aber total sprunghaft und mit einer stark verinnerlichten Unsicherheit. Es war sehr interessant, den beiden dabei zuzusehen, wie sie sich trotz oder vielleicht auch gerade wegen dieser Unterschiede wieder annäherten und dabei auch sich selbst besser kennenlernen. V.a. die sehr realen „Allerwelts-“ Probleme (Wo will ich hin? Was will ich vom Leben?) lassen eine gewisse Verbundenheit mit den Charakteren verspüren.

Ein großer Teil des Buches spielt während der Breakup Tour, die Musik kommt natürlich nicht zu kurz. Es werden viele Auftritte beschrieben, dabei ging es aber primär darum, wie Riley und Max während des Songs aufeinander reagieren. Auch einige Songtexte wurden in die Geschichte eingestreut. Wer sich aber große Dramatik oder einen näheren Bezug zu Rileys Fangemeinde erhofft, wird aber enttäuscht werden. „The Breakup Tour“ spielt leise Töne, baut die Beziehung der Protagonisten zueinander buchstäblich Note um Note wieder auf und war für mich – trotz der Längen – am Ende ein Grund, weshalb mir die Liebesgeschichte der beiden so gut im Gedächtnis geblieben ist.

Je länger ich über die Geschichte nachdenke, desto mehr gefällt mir die Umsetzung, sodass ich beschlossen habe, aus den ursprünglichen 3,5 nun doch 4 Sterne zu machen.