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Benutzername: 
Gerhard
Wohnort: 
Rahden

Bewertungen

Insgesamt 36 Bewertungen
Bewertung vom 09.08.2017
Was aus ihnen wurde
Litfin, Bryan

Was aus ihnen wurde


sehr gut

Dieses Buch ist ein weiteres gelungenes Werk, um sich außer- und nachbiblische Informationen über Persönlichkeiten des Neuen Testaments anzueignen. Bryan Litfin recherchiert aus meiner Sicht die historischen Dokumente gründlich und hat die Fähigkeit die biografischen Details gut verständlich zu versprachlichen.
Besonders ausführlich werden folgende Personen beleuchtet: Matthäus, Markus, Lukas, Johannes, Maria, Thomas, Jakobus, Petrus und Paulus. Etwas kürzer hingegen Andreas, Philippus, Bartholomäus, die zwei Jakobusse (Sohn des Zebedäus und Sohn des Alphäus), Simon der Zelot und Judas Thaddäus.
Der Autor bewertet alle zur Verfügung stehenden Berichte in vier Kategorien und begründet wie wahrscheinlich man vom Wahrheitsgehalt dieser Personenbeschreibungen ausgehen kann. So kann man beispielsweise beim Apostel Thomas ziemlich sicher davon ausgehen, dass er ostwärts nach Edessa reiste, während sein missionarisches Wirken in Nordindien nur einigermaßen sicher bestätigt werden kann. Dass er dann in Indien als Märtyrer gestorben sein soll, ist mit größerer Wahrscheinlichkeit nicht der Fall gewesen und dass sein Fingerknochen in Rom in einem Schaukasten zu finden ist, gehört vollends in den Bereich der Legenden (S. 129ff).
Wer sich einen schnellen Überblick über die jeweilige Person verschaffen möchte wird die Checklisten am Ende jedes Kapitels als sehr hilfreich empfinden.
Auch die „Chronik wichtiger Ereignisse“ (S. 13ff), nach Jahrhunderten gegliedert, gehört zu den wertvollsten Elementen dieses Buches.
Einen Stern ziehe ich jedoch ab, weil die Denkvoraussetzung des Autors zur Verfasserschaft des Neuen Testaments aus meiner Sicht entgleitend ist. Darum sah der Verlag sich wohl auch genötigt dies wie folgt im Vorwort zu erwähnen: „Die vom Autor teilweise entwickelte Sicht einer Verfasserschaft … ist für uns zwar ungewohnt, aber vielleicht nicht ganz abwegig. … Keinesfalls ist dadurch die Inspiration der neutestamentlichen Bücher in Frage gestellt“ (S. 11). Aus meinem persönlichen Theologiestudium kenne ich die Gedankengänge um „Quelle Q“ zwar gut, kann ihnen aber nur wenig abgewinnen, da es sich letzten Endes um ein (Gedanken)Konstrukt handelt, auch wenn meine Professoren von „Quelle Q“ so überzeugend sprachen, als ob sie ein Fragment dieses nichtexistenten historischen Dokuments in ihrer Schublade liegen hätten.
Alles in allem aber ein sehr empfehlenswertes Buch, das mit viel Aufwand recherchiert und aufrichtigen Bewertungen geschrieben wurde. Das hier entstehende vergrößerte Gesamtbild lässt diese Biografien des Neuen Testaments in einem sehr lebensechten Bild dastehen und macht Mut auch sich selbst von Gott gebrauchen zu lassen!

Bewertung vom 09.08.2017
101 Antworten auf die meistgestellten Endzeitfragen
Hitchcock, Mark

101 Antworten auf die meistgestellten Endzeitfragen


ausgezeichnet

Dem Autor ist es mit dieser Ansammlung von Fragen und Antworten wirklich gelungen eine gute Auswahl typischer Fragen zum Thema Endzeit zu treffen. Hätte er sie nicht in neun Fragegruppen geteilt, wäre es wohl ein bloßes Sammelsurium, aber so sind die 101 Einzelfragen gut katalogisiert.
Ich habe mich beim Lesen dieses Buches mehrmals gefragt, warum ich es nicht schon früher in die Hand bekommen habe. Denn mein Wissen über Endzeitfragen habe ich mir mühevoller durch das Lesen vieler Bücher aneignen müssen. Dieses Buch gibt die Gelegenheit sehr selektiv die brennendsten Fragen beantwortet zu bekommen und im Nachgang dann weitere Literatur für vertiefende Studien zurate zu ziehen.
Unter anderem werden kurz und kompetent die Fragen nach Amerika, Russland und Europa in der Endzeit beantwortet. Die immer wiederkehrende Frage, ob Himmel und Hölle reale Orte sind und was dort zu erwarten ist, wird unter Miteinbeziehung der Berichte von Nahtoderfahrungen (S. 287) beleuchtet. Auch ist Hitchcock die Zusammenfassung der drei millennialistischen Sichtweisen (S. 29ff), zum Erstverstehen bzw. zur persönlichen Wiederholung, finde ich sehr gelungen.
Eine Frage hat mich jedoch komplett überrascht, nämlich „Ist der Antichrist homosexuell?“. (S. 166-167) Ich hatte mir diese Frage bislang nie gestellt und umso interessanter fand ich die formulierte Antwort.
Es fällt durchweg auf, dass der Autor schwerpunktmäßig nicht mit seiner eigenen Meinung argumentiert, sondern wiederholt die Bibel zurate zieht. Es ist meiner Meinung nach eine ganz besondere Stärke dieses Buches und darum auch sehr ergiebig.
Ich habe dieses Buch bereits mehrfach empfohlen und einmal persönlich weitergegeben. Die Lesezeit lohnt sich!

Bewertung vom 30.05.2016
Mehr als ein Sonntagsflirt
Harris, Joshua

Mehr als ein Sonntagsflirt


ausgezeichnet

Vor ungefähr 10 Jahren, es muss wohl um die Zeit der Erstveröffentlichung in einem anderen deutschen Verlag gewesen sein, lieh mir ein damals guter Freund dieses Buch und ich las es mit großem Gewinn. Nun darf ich es erneut in meinen Händen halten und stelle fest, dass dieses Buch nötiger denn je von Christen gelesen werden muss! Der Autor erkannte wohl schon vor einer Dekade zeitgeistige Strömungen prophetisch und begegnete diesen mit den Antworten aus der Bibel und vielen praktischen sehr nachvollziehbaren Beispielen. Wie viel mehr treffen seine Ausführungen heute in 2016 auf viele (auch evangelikale) Gemeinden und Christen zu. Nun, nicht mehr nur als Warnung bestimmte Lebenshaltungen zukünftig nicht zu übernehmen, sondern ich denke heute viel häufiger schon als Rückruf, also Aufruf zur Umkehr, da heillose und zerstörerische Selbstverwirklichung und kalte Lieblosigkeit gegenüber Gottes genialen Ideen für seine Gemeinde schon um sich fressen wie ein Krebs.
Joshua Harris gelingt es geistliche Viren mutig beim Namen zu nennen und Gottes Vitaminrezept als Lösung anzubieten!
Und so wird sich jeder Leser spätestens zum Ende des Buches fragen: Ist meine Gemeinde für mich wirklich mein liebster Ort auf Erden? (S. 113) Ist mir die lokale Gemeinde, ohne welche die globale Gemeinde nicht stark sein kann, wirklich genauso wichtig wie sie es für Jesus ist?
„Die Apostel hatten nicht nur die weltweite Kirche im Sinn – sie waren hauptsächlich damit beschäftigt, individuelle Ortsgemeinden zu gründen und für diese zu sorgen. Die meisten Briefe wurden an spezifische Gemeinden in Städten wie Ephesus, Korinth oder Rom geschrieben. Fast jedes Mal, wenn im Neuen Testament das Wort „Gemeinde“ auftaucht, bezieht es sich auf eine bestimmte Gemeinde.“ (S. 40-41)
„Dein Leben um die Gemeinde herum zu bauen bedeutet, es zu der Art von Priorität zu machen, um die die anderen Bedürfnisse, Sorgen und Pflichten herumfließen, nicht darüber. … Unglücklicherweise sind für manche Leute Dinge wie Auswärtsspiele am Sonntag, die Jagdsaison, Skiausflüge oder Ausschlafen Termine, die schlichtweg über ihr Engagement in der Gemeinde hinwegrollen.“ (S. 60)
„Menschen ziehen ständig um, weil sie woanders besser bezahlt werden [Studienplatz] … die Frage nach der Gemeinde kommt ihnen dabei meist nicht einmal in den Sinn. Sie gehen davon aus, dass sie auch woanders eine gute Gemeinde finden werden. Aber das ist nicht immer so einfach.“ (S. 60-61)
Ich habe bislang jedes Buch von Joshua Harris gelesen. Und ich stelle fest, dass auch dieses Buch in seiner überarbeiteten Neuauflage hohe Erwartungen an Nähe zur Heiligen Schrift, Verständlichkeit und Anschaulichkeit erfüllt!

Bewertung vom 30.05.2016
Praxisbuch Islam
Mulch, Klaus;Knödler, Matthias;Kowalzik, Thomas

Praxisbuch Islam


ausgezeichnet

Die Autoren sind wirklich vom Fach! Sehr viele gute Informationen auf wenig Papier! So muss ein gutes Sachbuch sein!
Die Flüchtlingssituation mit allen Chancen und Herausforderungen kann nur noch an den Kirchen und christlichen Gemeinden in Deutschland vorübergehen, die sich bewusst verbarrikadieren. Für jeden Mitarbeiter, der sich für „Flüchtlinge“ stark macht, kann dieses Buch ein unbezahlbarer Schatz werden! Für mich ist dieses Buch genau das nämlich schon geworden!
Auf eine sehr gut verständliche Art und Weise gelingt es den Autoren auf typische „Fettnäpfchen“ hinzuweisen und Strategien an die Hand zu geben, die helfen, nicht nur ein Segen sein zu wollen („Ich habe es doch so gut und ehrlich gemeint!“), sondern ein wirklicher Segen auch zu werden! Denn ein islamisches Weltbild, geprägt von den Inhalten des Koran, und die orientalische Kultur, die nicht unbedingt immer dasselbe ist, sind für uns westlich geprägte und denkende Menschen, ein „Ausflug“ in eine „andere Lebenswelt“, die durch den Flüchtlingsstrom nun womöglich ein „Daueraufenthalt“ werden könnte.
Dabei ist der Kontakt mit Menschen islamischen Glaubens nun wahrlich keine Einbahnstraße. Können wir als Christen doch auch einiges von ihnen lernen: „Könnten wir bezüglich Gastfreundschaft nicht manches von Orientalen lernen?“ (S. 32) Auf dem Boden dieser gemeinsamen Lernprozesse kann Vertrauen entstehen, welches die Weitergabe des befreienden Evangeliums von „Isa ibn Maryam“, dem Sohn Gottes, ermöglicht.
Am wichtigsten sind mir in diesem Buch allerdings die Inhalte ab S. 133 geworden. Der „Islamführerschein“ hält einem den wirklichen Wissensstand zum Thema „Islam“ und „Umgang mit Moslems“ wie einen Spiegel vor Augen. Ja, dieses Buch ist eben von Experten geschrieben worden! Diese verstehen worauf es ankommt und so finden sich ab S. 184 unter „Anmerkungen“ unzählige hilfreiche Internetlinks, die ich als noch hilfreicher für die Praxis im Gemeindealltag einstufe, als die Inhalte dieses Buches. Allein, um an diese Liste von „Links“ zu kommen, lohnt sich dieses Buch!

Bewertung vom 14.03.2016
Neues von Elischa
Möckel, Rudolf

Neues von Elischa


ausgezeichnet

Als ich dieses Buch in die Hände bekam waren meine Erwartungen ehrlich gesagt nicht besonders hoch. Schließlich kennt man doch das Leben Elisas! Was mich im Nachhinein jetzt an diesem Buch dennoch fasziniert ist auch nicht, dass der Autor die wichtigsten Stationen im Leben Elisas in 2. Könige 2-8 beschreibt, sondern seine so bodenständige Anwendung auf unser Leben. Da war so viel Ermutigendes und Herausforderndes zugleich dabei.
Ich habe eine ganze Reihe an Lieblingszitaten dazu gewonnen! Hier eine kleine überschaubare Auswahl:
„Wer den Geist Gottes als das Wichtigste in seinem Leben wählt, der wählt die Zukunft. … Gottes Geist macht den Weg frei.“ (S. 20-21)
„Gott muss manchmal enttäuschen, denn die Wünsche von uns Menschen sind leider manchmal sehr kurzsichtig und ich bezogen. Dazu kommt, dass der lebendige Gott nicht selten Anderes und Größeres geben will, als Menschen erbeten haben. Nicht selten muss er auch Menschen vorbereiten für das, was er geben will, und dafür braucht er Zeit.“ (S. 73-74)
„Um nicht missverstanden zu werden: Dass Gott gnädig ist und Christen trotz ihrer Fehler für seine Ziele einsetzt, bedeutet nicht, dass sie nun locker mutwillig Fehler machen dürften, weil Gott ja alles ausgebügelt! Das funktioniert so nicht! Aber wenn Christen Fehler in der Nachfolge Jesu machen, weil sie es nicht besser wissen oder können, dann wird Jesus selbst aus ihren Fehlern noch etwas Gutes erwachsen lassen.“ (S. 90)
„Ungeistliche Interessen können ganz verschieden aussehen. Manchmal sind sie gut maskiert. Aber immer verhindern Sie, dass Gottes Wort einen da verändert, wo man es am allernötigsten hätte! … Über kurz oder lang entwickeln solche Menschen immer auch eine Abwehrhaltung und Wut gegen diejenigen, die ihnen im Auftrag Gottes die Wahrheit sagen.“ (S. 150)
Der Untertitel dieses Buches „Frische Impulse für ein Leben im Vertrauen“ passt eigentlich noch besser als Schlusswort!

Bewertung vom 14.03.2016
Von Ewigkeit zu Ewigkeit
Carigiet, G L

Von Ewigkeit zu Ewigkeit


ausgezeichnet

Was für ein umfangreiches Werk! Würde der Autor nicht so komprimiert schreiben, wäre dieses Buch locker über 1000 Seiten stark. Trotz des kompakten Schreibstils ist dieses Buch gut verständlich zu lesen. Gründlich und umfangreich bleibt es aber alle Mal.
Gian Luca Carigiet, dessen zwei Vornamen von ihm selbst in Anlehnung an die zwei Evangelisten des NT (Johannes und Lukas) selbst gewählt sind, wagt einen Gang durch die in der Bibel verzeichnete Menschheitsgeschichte mit Ausblick in noch zukünftige Ereignisse. Er greift dabei die drei Ur-Fragen aller Menschen auf: „Woher kommen wir, weshalb sind wir [hier] und wohin gehen wir?“ (S. 15).
Weil der Autor sein Anliegen an Menschen vornehmlich im „Westen“ richtet, zeigt er die Wurzeln unserer philosophischen und naturwissenschaftlichen Denkweise, unsere Welt zu sehen und zu interpretieren, auf. Alle wichtigen Namen hierzu werden genannt und folgerichtig verknüpft. So erfährt der Leser auch warum für uns gebildete Menschen unser eigenes Denken den höchsten Stellenwert einnimmt: „“Ich denke, also bin ich“ … In der Nacht vom 10. zum 11. November 1619 fährt René Descartes dieser Gedanke wie ein Blitz durch den Kopf, und seither hat nicht mehr die Bibel, sondern das eigene Denken des Menschen das letzte Wort.“ (S. 25) Darauf aufbauend werden Erkenntnistheorie, Evolution, Hinweise auf Planung in der Schöpfung und die wichtige Unterscheidung zwischen Mikro- und Makroevolution ausgeführt.
Sehr interessant ist auch die Auseinandersetzung des Autors mit herkömmlichen und revidierten Chronologien (z.B. S. 93ff). Vielleicht kann man hier mit dem Auto nicht immer einer Meinung sein, aber die angeführten Argumente sind nicht prompt von der Hand zu weisen.
Dem Leser wird beim Lesen früh bewusst, dass für Carigiet die Bibel einen ganz besonderen Stellenwert einnimmt. Somit geht er der Entstehung der Bibel und den damit verbundenen historischen Prozessen (Schreibkunst, Handschriften, …) auf den Grund. Der Leser bekommt hier einen verbalen Archäologiemuseumsrundgang.
Sowohl für die Sintflut und deren globale Auswirkungen auf unsere Zeit heute und die von Gott festgesetzte Altersgrenze des Menschen von 120 Jahren, gibt der Autor eine ganze Reihe wissenschaftlicher Erklärungen (S. 182ff). Es folgen die Themengebiete Dinosaurier, Völkerwanderungen und die ersten Großkulturen.
Ganz besonders spannend fand ich die Einordnung des Lebens Josephs in die ägyptische Pharaonenforschung. So plädiert der Autor für die Dynastie Sesostris III (S. 279ff).
Nachdem der Autor die weitere Geschichte Israels ausführt und erläutert, wurde es für mich wieder ab der Zeitepoche Nebukadnezers besonders interessant. Dort verweist der Autor auf einen Satz, der auch heute nicht aktueller sein könnte: „Humanität ohne Divinität wird zur Bestialität!“ (S. 333). Nach einigen weiteren Ausführungen über erfüllte Prophezeiungen zum Kommen des Messias, wird es bei der Sternbildforschung für den „Stern von Bethlehem“ nochmal atemberaubend spannend (S. 378ff). Der Hauptteil des Buches endet somit dann mit Ausführungen zur Endzeit.
Im kurzen Anhang, dieses fast 600 Seiten starken Werkes, sind meiner Meinung nach die Ausführungen zur biblischen Chronologie am bedeutsamsten (S. 543ff).
Fazit: Wenn man in der christlichen Literatur etwas belesen ist, wird man feststellen, dass man sich mit diesem einen Buch viele andere gute Bücher „spart“, weil Carigiet gründlich recherchiert, zusammenfasst und viele Puzzleteile logisch zusammenbringt. Dass dieses Buch nun in der dritten Auflage erscheint, wundert mich daher nicht. Ich bin sehr dankbar dieses Buch in meinem Regal zu haben, denn ich werde es sicherlich noch so manches Mal konsultieren. Gute Bücher sind eben auch gute Freunde!

Bewertung vom 25.11.2015
Literatur im Deutschunterricht
Engelhardt, Sebastian;Hageböck, Michael

Literatur im Deutschunterricht


ausgezeichnet

Schade! Hätte es dieses Buch doch schon zu meiner Schul-oder Studienzeit gegeben. Ich hätte es wirklich gern gelesen!
Ich finde dieses Buch sehr, sehr hilfreich, weil es zu vielen Klassikern der Literatur eine kurze Zusammenfassung gibt, die dann noch mit etwas Biographischem über den Autor und einer werteorientierten Beurteilung jedem Leser schnell hilft sich zurechtzufinden. Die Rubriken „Tipps für den Unterricht“ und „Unterrichtshilfen“ sind wahrscheinlich nur für Deutschlehrer interessant. Genauso wie die Übersichten am Ende des Buches die mit einem Blick ermöglichen zu entscheiden für welchen Jahrgang ein literarisches Werk am ehesten geeignet ist (S. 306-308).
So werden hier viele bekannte Klassiker besprochen. Einige Beispiele möchte ich gerne nennen:
- Dürrenmatt (die Physiker)
- Goethe (Faust)
- Golding (Herr der Fliegen)
- Defoe (Robinson Crusoe)
- Kafka (die Verwandlung)
- May (Weihnacht)
- Schiller (Wilhelm Tell)
- Tolkien (Der Herr der Ringe)
- Tolstoi (Herr und Knecht)
- Lessing (Nathan der Weise)
- …
Ehrlich gesagt habe ich den einen oder anderen großen Namen vermisst, aber dieses Buch ist schon 300 Seiten stark und man kann verständlicherweise nicht alle großen Literaten in einem einzigen Buch aufnehmen. Vielleicht gibt es ja noch ein zweites Werk?!
Ganz besonders ansprechend fand ich das ausgewählte Bild auf dem Buchcover noch vor dem Lesen, weil es Bücher als Blätter eines Baumes darstellt. So wie jedes Buch (Blatt) von den Ästen und letzten Endes vom Stamm getragen wird, so sollte meiner Meinung nach auch jeder Leseprozess aus den Wurzeln eines christlichen Ethos gespeist werden.
Noch wichtiger als die Buchbesprechungen sind die ersten 35 Seiten dieses Werkes. Hier wird nämlich eine Vision christlichen Unterrichts aufgetan, die vom Nutzen der Literatur im christlichen Deutschunterricht spricht und dann auch einen Versuch unternimmt christliche Literatur zu definieren. Ebenso wird auf den Nutzen von säkularer Literatur für einen gläubigen Christen eingegangen.
Wie gesagt: Schade, dass es dieses Buch erst jetzt gibt! Längst überfällig! Aber: Gott sei Dank gibt es jetzt so ein Buch!