Das Buch "Rückkehr nach St. Malo" von Hélène Gestern hinterlässt bei mir einen gemischten Eindruck. Einerseits gefallen mir grundsätzlich das Thema und die Verwebung einer Familiengeschichte von der Gegenwart mit der Vergangenheit. Andererseits finde ich persönlich die Umsetzung der Geschichte nicht ganz so gelungen. Stellenweise erschien mir alles etwas langatmig und auch "trocken" erzählt.
Zu Beginn dachte ich ständig, dass in der Geschichte die in der Gegenwart spielt gleich noch etwas passieren wird, bis ich bemerkte, dass sich dieser Erzählstil bis zum Ende des Buches fortsetzte.
Die Aufarbeitung der fiktiven Familiengeschichte ist sicher interessant, wurde mir aber zu langatmig erzählt und dies sage ich, obwohl ich selbst Historikerin bin :-)
Es ist aber trotzdem ein Buch, das eine gewisse Anziehung hat und man möchte natürlich wissen, was in der Vergangenheit geschehen ist. Deshalb habe ich immer weiter gelesen.
Das Buch "Warum schlafen wir?" von Cathy Evans hat uns im Grossen und Ganzen sehr gut gefallen.
Es werden viele Themen über den Schlaf und das Schlafen angesprochen und erklärt. Auch eher ungewöhnliche Themen, wie etwa Fabelwesen aus verschiedenen Ländern sind dabei.
Es war für uns spannend so viel Neues über den Schlaf zu erfahren und die Kinder haben sich für eine lange Zeit in das Buch vertieft, weil es immer wieder etwas zu entdecken gab.
Es gibt einen kleinen Kritikpunkt an diesem Buch. Und zwar sind für uns die Illustrationen und vor allem die Überschriften gewöhnungsbedürftig. Der Nacht und Dunkelheit nachempfunden, ist einiges auf schwarzen Hintergrund geschrieben. Durch die farbigen und zum Teil in spezieller Schrift geschriebenen Texte und Überschriften fanden wir einiges etwas unübersichtlich. Vor allem das Inhaltsverzeichnis, welches für mein Kind immer interessant zu lesen ist, war besonders davon betroffen.
Insgesamt aber ein tolles Buch für alle, die mehr über unseren Schlaf erfahren möchten.
Das Buch 'Roboter und KI' aus dem Kosmos Verlag hat uns restlos begeistert, nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen.
Der Aufbau des Buches ist ziemlich außergewöhnliche, das heisst, man muss es nicht von A bis Z durchlesen, um irgend etwas zu verstehen. Sondern es gibt am Ende einer Doppelseite verschiedene weiterführende Themen, aus denen man sich das Interessanteste aussuchen kann und dann zur jeweiligen Seite geführt wird.
Das Thema ist sehr gut und kurzweilig dargelegt. Es gibt auf jeder Seite etwas außergewöhnliches oder faszinierendes zu entdecken. Mein Sohn hat sehr lange Zeit in dem Buch gelesen und immer wieder davon erzählt, was er Interessantes entdeckt hatte.
Auch der Seitenaufbau und die Seitengestaltung haben uns gut gefallen. Der Text wird immer wieder durch tolle Bilder aufgelockert und es gibt einige Extra-Infos.
Das Buch "Das Geschenk des Meeres" von Julia R. Kelly spielt in einem Fischerdorf an der Küste Schottlands in zwei verschiedenen Zeitebenen, die beide um das Jahr 1900 liegen.
Hauptperson ist Dorothy und ihr Schicksal, das eng mit jenem anderer Dorfbewohner:innen verwoben ist.
Diese Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie wird ruhig und trotzdem spannend erzählt. Das Schicksal von Dorothy und Joseph liess mich nicht kalt. Die Gemeinschaft eines Fischerdorfs um 1900 wird im positiven wie im negativen Sinn sehr gut aufgezeigt, das heisst man erlebt Zusammenhalt und Hilfe, aber auch Missgunst, Neid und Intrigen.
Die Sprünge zwischen den Personen und den verschiedenen Zeitebenen sind für mich gut nachvollziehbar und machten das Buch spannend. Die Geschichte ist richtig gut konstruiert.
Einziger kleiner Kritikpunkt ist, dass mir manches etwas zu schnell und einfach positiv aufgelöst wurde, aber das tut dem Buch keinen Abbruch und von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
Das Buch 'Ein Raum zum Schreiben' von Kristin Valla lässt mich zwiespältig zurück.
Es gibt Stellen, die mir sehr gut gefallen haben und bei anderen Stellen habe ich mich wiederum gefragt, wie es eigentlich sein kann, dass man ein ganzes Buch über den Weg zurück zum Schreiben schreiben kann und doch recht wenig sagt.
Die Suche der Autorin nach einem Raum für sich und der Hauskauf klingen spannend, sind aber des öfteren so dahingeplätschert.
Am Besten gefallen mir die Einschübe über andere zum Teil historische Autorinnen, die in ähnlichen Situationen waren. Aber da ist das Buch dann mehr eine Kulturgeschichte über den Raum zum Schreiben von Schriftstellerinnen als eine Erzählung.
Zum Entspannen war es schön in dem Buch zu lesen, es hatte fast etwas meditatives. Ich war allerdings auch ganz froh, als ich am Ende angekommen war.
Der Roman 'die Frau und der Fjord' von Annette Strohmeyer hat mir sehr gut gefallen.
Das Buch beginnt sehr langsam und entwickelt immer mehr Spannung und Ereignisse, auch wenn es eigentlich immer eine eher ruhige Geschichte bleibt. Dies ist vor allem dadurch bedingt, dass Gro, die Hauptfigur, einen großen Verlust erlitten hat und sich von der Welt an einen Fjord zurück zieht. Die Autorin kann die Natur sehr schön beschreiben. Wir begleiten Gro während eines Jahres und erleben so alle vier Jahreszeiten in ihrem Fjord. Die Naturbeschreibungen sind denn auch ein wichtiger Teil des Buches.
Aber auch Gros Weg aus der allesumfassenden Trauer und Einsamkeit zurück ins Leben und hin zu anderen Menschen.
Ich fand die Geschichte berührend und schön geschrieben. Einige wenige Stellen sind etwas ungelenk für mein Gefühl, aber das tut dem Buch keinen Abbruch.
Der Roman "Hier draussen" von Martina Behm spielt hauptsächlich in Fehrdorf, einem holsteinischen Dorf. Lara und Ingo sind aus Hamburg dorthin gezogen, weil das "Landleben" sie gelockt hatte.
Zu Beginn des Buches war ich eher etwas skeptisch, ob ich die Geschichte nicht zu klischeehaft finden würde, aber jetzt am Ende des Buches bin ich richtig begeistert.
Auf den ersten hundert Seiten werden noch einige andere Menschen aus Fehrdorf genauer vorgestellt und auch ihre Lebensgeschichten spielen im weiteren Verlauf des Buches eine Rolle.
Am besten gefällt mir an diesem Buch, wie Martina Behm es schafft, die einstigen Träume und Pläne ihrer Figuren aufzuzeigen und was aus ihnen geworden ist - wie Leben eben verlaufen können und dann steht man ganz woanders als gedacht.
Ein, zwei kleinere Längen gibt es in diesem Buch, aber man will zugleich auch immer wissen, wie es weiter geht.
Das Buch hat mich positiv überrascht.
Das Buch "die Garnett Girls" von Georgina Moore ist ein richtiger Sommerroman. Er handelt von den drei Geschwistern Rachel, Imogen und Sasha und vor allem von ihrer Mutter Margo - den Garnett Girls.
Die Geschwister sind nun erwachsen (mehr oder weniger ;-)), aber ihre Geschichte ist geprägt vom Ende der Liebesbeziehung zwischen ihrer Mutter Margo und ihrem Vater Richard. Er ist die physisch abwesende Person, nimmt aber in all ihren Gedanken und Handlungen eine grosse, präsente Rolle ein.
Die Schauplätze des Romans, vor allem die Isle of Wight, aber auch London, haben mir sehr gut gefallen. Insbesondere durch das "Familienhaus" in Strandnähe entstand ein schönes Sommerfeeling.
Das Buch hat mir gut gefallen. Einen Stern Abzug gibt es dafür, dass mir einiges in der Geschichte und im Verhalten der Figuren zum Teil etwas übertrieben vorkam. Es ist manchmal etwas zu dramatisch. Aber ansonsten hat die Geschichte mich sehr gut unterhalten.
Der Roman "Elternhaus" von Ute Mank ist ein Buch, das mir beim Lesen wohltuend aufgefallen ist, weil es anders ist als viele Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe.
Auf dem Cover mit Kaffeetasse und geblümter Tischdecke im Retro-Style wird schon ein bisschen deutlich, wovon das Buch handelt - von den unterschiedlichen Gefühlen und Lebensweisen zwischen Eltern- und Kindgeneration.
Es ist im eigentlichen ein Buch der Generationen, erzählt die Themen, die jeder Zeit ganz eigen sind: die der alternden und gebrechlicher werdenden Eltern, die der "mitten im Leben" stehenden Kinder und auch noch die der Enkelkindern, die immer selbstständiger werden.
Im Zentrum stehen die drei Schwestern Sanne, Gitti und Petra. Wobei die Geschichte hauptsächlich aus der Perspektive von Sanne und Petra erzählt wird. Beide führen komplett unterschiedliche Leben und nehmen ganz verschiedene Stellungen innerhalb der Familie ein. Ihr Umgang mit der Vergangenheit, mit ihrer Kindheit und den Eltern ist ganz unterschiedlich.
Der Roman ist sehr gut geschrieben, alles fliesst. Man liest einfach immer weiter und ist fasziniert von den Ereignissen und vor allem den zwischenmenschlichen Geschehnissen. Die Gefühlslage von Sanne und Petra wird sehr gut beschrieben und wer ältere Eltern hat wird sich in einigen Situationen selbst wiedererkennen.
Das Buch "Unser wirkliches Leben" ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Durch das Lesen der Buchzusammenfassung auf der Rückseite hat man nur einen kleinen Einblick in die wirklichen Themen, die behandelt werden.
Anna, die Protagonistin, fand ich eine sehr angenehme Figur. Ihr Berufsweg ist für einen Roman eher aussergewöhnlich gewählt: sie macht eine Ausbildung zur professionellen Opernsängerin. Einige Teile dieser Ausbildung nehmen einen grösseren Teil des Romans ein, so dass das Buch eher für Leser*innen zu empfehlen ist, die sich gerne auch mit Musik und dem Gesangsbetrieb auseinandersetzen möchten.
Die Entwicklung von Anna und ihre "Beziehung" zu Max werden auf verschiedene, differenzierte Weise dargestellt. Man kann sich gut in die zum Teil widerstrebenden Gefühle hinein versetzen.
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