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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Ray Brandon Dobbert
Wohnort: 
Hannover

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 15.08.2018
Shadow Park
Parker, K. M.

Shadow Park


ausgezeichnet

Tonya stirbt auf recht spektakuläre Art und Weise, doch anstatt ihren Aufstieg ins himmlische Paradies zu beginnen, wird sie von einem Kater, Lo, verschleppt und schläft sich gesund.

Jetzt ist sie eine Seelenretterin und muss frisch verstorbene Menschen und deren Seelen vor den sogenannten Seelenfängern und anderen Gefahren beschützen.

Genug zum Inhalt.

Mit ihrem Erstlingswerk entführt die Autorin den Leser in einen wunderbaren Einstiegspunkt einer Trilogie, der zu überzeugen weiß. Ohne jemals lehrerhaft zu wirken, wird, während die Handlung an Fahrt aufnimmt, dem Leser die Welt und deren Bewohner erklärt.

Zusammen mit der Protagonistin und ihren Gefährten bewegen wir uns zwischen diversen Ebenen des Dies- und Jenseits, mit flüssigen Übergängen und facettenreichen Charakteren.

Die Charaktere, mit denen man es öfters zu tun hat, haben jeder ihre eigenen Persönlichkeiten, Motive und Fähigkeiten. Man merkt, dass die Autorin sich erfolgreich Mühe gegeben hat, um den Figuren und der Geschichte Leben einzuhauchen.

Spannung und Action drücken den ruhigeren und emotionaleren Momenten die Klinke in die Hand, hier und da heizen ein paar Spritzerchen Leidenschaft und Erotik die Geschichte auf, während an anderer Stelle humorvolle Seiten aufgezogen werden.

Die Autorin führt den Leser mit ihrem flüssigen, sicheren und einfachen Schreibstil durch die Geschichte und auch wenn viele übernatürliche Elemente in ihr einen Platz gefunden haben, so wird auf exotische Bezeichnungen und komplizierte Wörter weitestgehend verzichtet.

Fazit:

Shadow Park - Heimat der verlorenen Seelen und glücklichen Leser. Nach wenigen Stunden hatte ich das Buch durch und habe es wirklich genossen. Keine langwierigen Stellen, keine überzogenen Liebesgeschichten, sondern ein wirklich durch und durch flüssiges Fantasyabenteuer, das zu überzeugen weiß.

Bewertung vom 15.08.2018
Shadow Park 2
Parker, K. M.

Shadow Park 2


ausgezeichnet

Die Fortsetzung beginnt genau dort, wo der Vorgänger aufgehört hat: Tonja ist nun eine vollwertige Seelenretterin, ihre Flamme Abel unterzieht sich gerade seiner Prüfung, Lo und Agnetha sind weiterhin verschwunden.

Doch anstatt sich auszuruhen, geht es gleich aufregend weiter. Liam, der Zusammen mit seiner Partnerin Katrin die Mauer beschützt, die die Grenze zwischen Menschenwelt und Shadow Park bildet, will ihr etwas über ihre neuen Fähigkeiten beibringen, doch dazu kommt er erstmal nicht, da ein paar merkwürdige Figuren in schwarzen Anzügen versuchen Tonja zu verschleppen.

Genug zum Inhalt.

Man muss den ersten Teil kennen, um den zweiten verstehen zu können, da aufgrund der fehlenden Erklärungen / Charaktervorstellungen ein Vorwissen nahezu vorausgesetzt wird. Die Handlung des zweiten Teils ist in (gefühlt) drei Akte aufgeteilt, jeder Akt mit seinem eigenen Höhepunkt und nachreichenden Folgen für den nächsten Akt. Die Gefühlswelt von Tonja wird mordsmäßig auf den Kopf gestellt, was nicht nur an ihren Gegenspielern liegt, sondern auch an ihr selbst.

Bereits bekannte Charaktere, auch einige die kleinere Rollen im ersten Teil hatten, werden aufgewertet und neue Charaktere werden genauso sorgsam vorgestellt und ausgeschmückt wie im ersten Teil, neue Beziehungen zwischen allen Charakteren mit inbegriffen (Veigur ist schon ein süßer Matz).

Handlungen haben Konsequenzen, die nicht nach ein paar wenigen Seiten abgefrühstückt sind. Allein dieser Fakt und die sorgfältig ausgearbeiteten Charaktere lassen die Geschichte wunderbar lebendig wirken, sie ist dynamisch und farbenfroh, schlüssig und aufregend. Bonuspunkte gibt es für die zahlreichen Plottwists, die ordentlich für Stimmung sorgen.

Spannung und Action drücken den ruhigeren und deutlich emotionaleren Momenten die Klinke in die Hand, hier und da heizen ein paar Spritzer Leidenschaft und Erotik die Geschichte auf, während an anderer Stelle humorvolle Seiten aufgezogen werden, die mich wirklich zum Lachen gebracht haben. Diesen Absatz habe ich, so frech wie ich bin, aus der Rezension zum ersten Teil übernommen und noch ein wenig aufgepeppt. Die Autorin hat nochmal eine Schippe zugelegt, mehr Emotion und mehr Action bilden die Rahmenhandlung und ein paar mehr Spritzer knisternder Erotik runden das Leseerlebnis ab.

Fazit:

Shadow Park, Teil 2, - Heimat der verlorenen Seelen, bösartigen Halunken und überglücklichen Leser. Während ich vom ersten Teil bereits begeistert war, konnte ich den zweiten Teil fast nicht mehr loslassen, so gut war das Buch. Zwar gibt es ein wenig mehr Gefühlschaos bei der Protagonistin, aber das konnte mich auch nicht abschrecken. Hoffentlich kommt bald der krönende Abschluss des Ganzen!

Bewertung vom 18.07.2018
Das Dorf
Strobel, Arno

Das Dorf


sehr gut

Nachdem Bastian Thanner von seiner Ex Anna angerufen wurde, die allem Anschein nach in ein kleines Dorf namens Frundow verschleppt wurde und in Todesgefahr schwebt, informiert er erst die Polizei und fährt dann zusammen mit seinem Freund Safi nach Frundow, um sich auf die Suche zu begeben.

Während der Suche nach seiner Exfreundin, die er noch immer von ganzem Herzen liebt, gerät er anscheinend in das Fadenkreuz eines gefährlichen Kultes, der Frundow und das angrenzende Dorf Kissach terrorisiert.

Zuerst möchte ich den Aufbau des Buches loben, denn die Kapitel sind an sich recht kurz gehalten und lassen sich dadurch wunderbar in den Alltag integrieren, wenn man nicht so viel Zeit hat. Allerdings enden die meisten Kapitel mit einem Cliffhanger, der den gespannten Leser dazu zwingt weiter zu lesen.

Der Autor schafft es, eine absolut düstere Atmosphäre zu schaffen, die sich durch den gesamten Handlungsort zieht. Die Fülle an Details, die der Autor in die Handlung mit aufgenommen hat, ist wirklich bemerkenswert, doch zieht sich dadurch auch einiges in die Länge.

Die gesamte Handlung über steigert sich Bastian in einen Panikzustand, der mit voranschreitender Seitenzahl immer schlimmer wird und anfängt, an seinem Verstand zu nagen. Der Autor schaffte es, die Gefühle, die Bastian durchlebt, so überzeugend aufs Papier zu bringen, dass man als Leser anfängt, sich über das Schicksal und den Geisteszustand des Protagonisten zu sorgen.

Zwischendurch erhält man Einblick in die Aufzeichnungen eines Dritten, der auch in Frundow war und sich mit dem Kult beschäftigt hat und dies sogar zu Zeiten der DDR. Diese Aufzeichnungen heizen die eh schon vorhandene Spannung deutlich auf und geben einen Einblick in die Machenschaften des Kultes.

Da man die gesamte laufende Handlung aus Bastians Perspektive erfährt, wird man selbst zum Spielball der verschiedenen Ereignisse, die sich auf Bastians Geisteszustand auswirken. Doch hierbei werden dem aufmerksamen Leser Hinweise präsentiert, die auf mögliche Enden des Buches deuten und dem Leser somit die Möglichkeit geben, seine eigenen Theorien aufzustellen.

Mit dem Finale dieses Buches wurde nochmal eine Schippe Wahnsinn draufgelegt, der Leser wird zusammen mit Bastian in einen tosenden Sturm der Verzweiflung geworfen und alle Fragen, Theorien und sonstige Ungereimtheiten werden gnadenlos aufgelöst, doch zu welchem Preis? Auch wenn das Finale wirklich genial ist und dem Leser massenweise Stoff zum Nachdenken liefert, geht es meines Erachtens nach an einigen Stellen nicht ganz auf - da ich euch nicht spoilern möchte, kann ich nicht näher auf diesen Punkt eingehen.

Fazit:

Das Dorf ist ein wirklich packender und genial durchdachter Psychothriller, der diesen Titel auch wahrlich verdient hat. Der Protagonist wird in einen Sumpf des Wahnsinns gezogen, der Leser mit hinterher und selbst das Ende lässt einen sprachlos zurück.

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