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Anndlich
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B

Bewertungen

Insgesamt 246 Bewertungen
Bewertung vom 14.12.2024
Die blaue Stunde
Hawkins, Paula

Die blaue Stunde


weniger gut

Geheimnisse auf Eris Island

Die Künstlerin Vanessa Chapman ist schon vor vielen Jahren gestorben, doch ihre Kunst ist bis heute sehr gefragt und wird in den renommiertesten Häusern ausgestellt. Eines Tages kommt einem Betrachter jedoch ein erschütternder Verdacht, kann es sein, dass in einer der Skulpturen ein menschlicher Knochen verarbeitet wurde?

James Becker, der Kurator des Museums, begibt sich auf Spurensuche und möchte unbedingt verhindern, dass das Kunstwerk bei weiteren Untersuchungen beschädigt wird. Dafür reist er auf die Gezeiteninsel Eris Island, Vanessa Chapmans letztem Wohnort. Dort trifft er auf Vanessas Nachlassverwalterin Grace und auf Vanessas dunkle Vergangenheit. Kann James Becker das Rätsel um den Knochen lösen?

Die blaue Stunde von Paula Hawkins klang nach einem geheimnisvollen Spannungsroman mit vielen Wendungen und einer düsteren Atmosphäre. Erzählt wird die Geschichte aus zwei Perspektiven: James Becker und Grace, die außerdem mit Zeitungsartikeln und Tagebucheinträgen Vanessas ausgeschmückt werden.

Paula Hawkins Schreibstil ist super angenehm und liest sich flüssig, außerdem erschafft sie eine düstere Atmosphäre, die einen gebannt auf den Twist der Story warten lässt. Doch der lässt auf sich warten. Die Story war leider von Beginn an vorhersehbar und konnte mich zu keiner Zeit überraschen. Die Protagonisten wurden gut ausgearbeitet, was jedoch auch dafür sorgte, dass die Geschichte vorhersehbar war. So laß sich das Buch zwar super, aber blieb inhaltlich spannungsarm. Durch die Vorhersehbarkeit ist auch das Ende für mich leider unbefriedigend.

Bewertung vom 10.12.2024
A Study in Drowning
Reid, Ava

A Study in Drowning


gut

Ertrunken in den vielen Handlungssträngen.

Euphemia ‚Effy‘ Sayre möchte Literatur studieren, doch als Frau ist ihr das in Llyr untersagt, weswegen sie sich für ein Architektur-Studium entscheidet. Als einzige Frau in ihrem Studiengang, hat sie es allerdings auch dort nicht leicht. Allerdings erhält sie durch ihr Studium die traumhafte Möglichkeit das Anwesen ‚Hiraeth Manor’ ihres verstorbenen Lieblingsautors zu renovieren. Doch das Anwesen ist nicht nur heruntergekommen, sondern droht zunehmend vom Meer verschlungen zu werden und dann ist da auch noch ausgerechnet der Literaturstudent Preston Héloury, der den Nachlass des Autoren sichtet. Gemeinsam kommen sie einem dunklen Geheimnis auf die Spur.

A study in drowning von Ava Reid ist ein historischer Fantasyroman mit düsterer Atmosphäre, der durch einen tollen, detaillierten Schreibstil und einer spannenden Grundidee überzeugen kann.

Die Autorin macht über knapp 460 Seiten sehr viele Handlungstränge auf, da wäre der feministische Aspekt, der unter anderem durch Effys Studiumswahl präsentiert wird, die Enemies-to-Lovers-Romance zwischen Effy und Preston, die Mythen und der Elfenkönig. Jeder einzelne Aspekt hatte ein gutes Grundgerüst, allerdings fehlte mir überall die Tiefe, weswegen ich nie wirklich im Buch ankam. Es hätte für meinen Geschmack mehr Raum gebraucht, auch um die einzelne Handlungsstränge einordnen und mitfühlen zu können. Die vorhandene Oberflächlichkeit führte dann hingegen eher zu langatmigen Passagen.

Dennoch haben mir die Atmosphäre, die Ideen der einzelnen Handlungsstränge und das Ende durchaus gefallen und konnten mich unterhalten.

Bewertung vom 09.12.2024
Die dunkle Hochzeit / Ever & After Bd.2
Tack, Stella

Die dunkle Hochzeit / Ever & After Bd.2


sehr gut

Spieglein, Spieglein.

Nachdem Rain den Prinzen aus dem Grab geholt hat, stürzt die Welt in ein Chaos. Rain versucht alles um ihrem düsteren Schicksal zu entkommen, das eine Heirat des Prinzen und den Untergang des Landes bedeuten würde. Deswegen geht sie einen Deal mit Rumpelstilzchen ein, doch kann man ihm wirklich vertrauen?

Die dunkle Hochzeit von Stella Tack ist der zweite Teil der Märchen-Fantasy-Trilogie Ever & After.

Die Grundidee der Trilogie finde ich weiterhin überragend, eine Geschichte rund um die Märchenfamilien und ihren Nachfahren ist innovativ und der erste Teil konnte mich komplett begeistern, sodass ich den Zweiten natürlich so schnell wie möglich lesen wollte. Zu Beginn musste ich erstmal wieder in die Geschichte reinfinden, hier hilft es, wenn man sein Wissen von Band 1 vorab nochmal auffrischt, weil es nahtlos weitergeht.

Die Geschichte ist wie der Vorgänger sehr düster gestaltet, was sich sowohl durch die Gedankengänge der Protagonistin als auch durch das Geschehen selbst darstellt. Ein Aspekt, der jedoch sehr gut in die „richtige“ Märchenwelt passt, die bei genauerer Betrachtung ebenso brutal daherkommt.

Besonders gut haben mir wieder die Charaktere, ihre Namen und die Zugehörigkeit zu ihren Familien gefallen, die super durchdacht waren. Einige von ihnen bekommen im zweiten Band auch deutlich mehr Tiefe. Gerne hätte ich noch mehr neue Charaktere (und dazugehörigen Geschichten) erlebt, aber das ist lediglich der wunderbaren Idee geschuldet!

Die Weiterführung der Geschichte konnte mich grundsätzlich auch richtig überzeugen, es blieb düster und spannend. Nur zu einem Zeitpunkt nahm das Tempo etwas ab und die Geschichte wurde etwas langatmig, weil es sich inhaltlich fast wiederholte.

Umso spannender war für mich dann jedoch das Ende, von dem ich mir gar kein Bild machen kann, was es für die Fortsetzung bedeutet und genau das lässt mich absolut gespannt auf den nächsten Teil warten.

Die dunkle Hochzeit und damit die Fortsetzung der Trilogie Ever & After bleibt ein muss für jeden, der auf düstere Fantasyromane steht und wenn man sich außerdem für Märchen interessiert, dann führt kein Weg mehr an Ever & After vorbei.

Bewertung vom 05.12.2024
Widder Willi will aber!
Pohl, Romy

Widder Willi will aber!


sehr gut

Widder-Willen!

Widder Willi lebt glücklich in seiner Herde, zumindest meistens. Wären da nicht die Tage an dem seine Hörner wieder wachsen und Willi seinem Namen alle Ehre macht, denn dann möchte Willi am liebsten, dass alle machen, was er will. Doch damit hat Willi nur Ärger, denn seine Herde möchte nicht nach Willis Willen agieren, deswegen sucht Willi sich eine abgelegene Stelle, um seine Ruhe vor der Herde zu haben. Dort trifft er jedoch auf den Steinbock Hörnchen und die hat gerade gar keinen Bock. Zusammen lernen die beiden, wie man über seinen Schatten springt und am Ende des Tages ist die eigene Herde auch gar nicht mehr so doof.

Widder Willi will aber! von Romy Pohl ist ein tolles Bilderbuch für Kinder ab drei Jahren, die den eigenen Willen selbst gerade ziemlich zu spüren bekommen und mitten in der Trotzphase stecken. Die Geschichte Willis bietet für Klein und Groß einiges zum Lachen, die wunderschönen Zeichnungen der Illustratorin Marta Balmaseda ergänzen den Text hervorragend und sorgen auch für einige Schmunzler.

Widder Willi will aber! ist ein humorvolles Bilderbuch das einen mit einem Lächeln durch die Trotzphase bringt.

Bewertung vom 03.12.2024
Das Geheimnis der Glasmacherin
Chevalier, Tracy

Das Geheimnis der Glasmacherin


gut

1468-2019, Murano.

1468: Venedig. Der tragische Tod des Glasvirtuosen Lorenzo Rosso wirft Trauer über Venedig. Seine Tochter Orsola nimmt das Schicksal der Familie in die Hand, trotz den Konventionen und erlernt das Handwerk ihres Vaters.

Das Geheimnis der Glasmacherin von Tracy Chevalier kann mit einem einnehmenden Schreibstil punkten, der mir die Geschichte der Glasmacherei und die Zeiten auf Murano unfassbar gut übermitteln konnte, sodass ich insgesamt sehr gut durch die Geschichte gekommen bin.

Ich fand die Veränderung der Arbeitsabläufe, die sich über die fast 600 Jahre ergaben, super interessant und habe sehr gerne über diese Entwicklung gelesen. Allerdings konnte mich eine Sache gar nicht überzeugen und hat bei mir die Lesefreude doch minimiert, eine Protagonistin (und weitere Charaktere), die wesentlich langsamer altern. Ist Orsola anfangs 9-Jahre alt, beenden wir ihre Geschichte mit Ende 60. Sie ist also knapp 60 Jahre, in 600 Jahren gealtert.

Bei einer solchen Geschichte, hätte ich vermutet, dass wir über die Jahre mehrere Familien/Generationen kennenlernen und nicht nur einer Protagonistin folgen. Das war für mich zu viel (unerwartbare) Fantasy.

Bewertung vom 02.12.2024
Die Frau des Serienkillers
Hunter, Alice

Die Frau des Serienkillers


ausgezeichnet

Wem kannst du noch trauen?

Beth und Tom Hardcastle führen mit ihrer kleinen Tochter Poppy das perfekte Leben in dem idyllischen Ort Lower Tew, doch dann taucht plötzlich die Polizei auf und nimmt Tom fest. Er wird des Mordes beschuldigt und auch Beth muss sich täglich einer Hetzjagd gegen sie stellen. Denn die Nachbarn können nicht an ihre Unschuld glauben und die Presse möchte unbedingt mehr von der Frau eines Serienkillers wissen. Beth ist gefangen in Toms Geheimnissen aus der Vergangenheit und auch ihre eigenen Geheimnisse holen sie langsam ein.

Die Frau des Serienkillers von Alice Hunter ist ein außergewöhnlicher Thriller, den wir hauptsächlich aus der Perspektive Beth Hardcastles erleben und der nur gelegentlich durch zwei weitere Perspektiven ergänzt wird. Aus diesem Grund, wird der Fokus ganz klar auf Beths Gedankenwelt und Psyche gelegt. Diese wird durch Alice Hunter eindrücklich präsentiert, sodass ich förmlich durch die Seiten geflogen bin. Ständig auf der Suche inhaltliche Zusammenhänge zu erkennen, Gedankengänge verstehen zu können und das schwarze Schaf zu erkennen. Durch Beths Brille wird man selbst paranoid und sieht überall die Gefahr.

Durch kurze Kapitel, einem flüssigen Schreibstil und den gelegentlichen Perspektivwechseln liest sich das Buch sehr gut und lässt sich kaum aus der Hand legen.

Für mich war Die Frau des Serienkillers ein außergewöhnliches Buch, das genau das bietet, was Klappentext, Titel und Buchaufmachung verspricht und obwohl ich dadurch vieles erwartet habe, fand ich den Inhalt dennoch bis zur letzten Seite spannend! Was vor allem an der Darstellung der menschlichen Psyche und dem Gefühl, dass man niemanden mehr trauen kann, lag. Wer jedoch actionreiche und blutige Thriller bevorzugt, dem könnte dieser zu ruhig sein.

Bewertung vom 27.11.2024
Verborgene Fabelwesen der Meere
Schäfer, Florian

Verborgene Fabelwesen der Meere


ausgezeichnet

Tauchgang in eine verborgene Welt!

Der Mythozoologe Konstantin O. Boldt ist erneut auf einem Forschungsabenteuer, denn gewaltige Meereskreaturen versetzen die Menschen in Europa in Angst und Schrecken. Gemeinsam mit seinen Begleitern begibt sich Boldt auf eine Reise zum Grund des Ozeans, um den Kreaturen auf die Spur zu kommen.

Verborgene Fabelwesen der Meere von Florian Schäfer ist ein phantastischer Reisebericht in Tagebuchform, der einen mit auf die Expedition nimmt. Die Berichte sind interessant und fesselnd geschrieben, durch die Zeichnungen der Illustratorin Elif Siebenpfeiffer wird das Buch zu einem hochwertigen Leseabenteuer.

Da ich bisher im Bereich der Mythen und Sagen nicht sehr belesen bin, war dies mein erster bewusster Ausflug in diesen Bereich, der mir neue Welten eröffnet hat und auf jeden Fall Interesse für diese Sparte generieren konnte.

Verborgene Fabelwesen der Meere ist ein fantastisches Buch zum Entdecken und Abtauchen!

Bewertung vom 26.11.2024
Ab ins All!
Ziems, Anne-Dorette

Ab ins All!


ausgezeichnet

Auf in einen All-Tag!

Die Wissenschaftsjournalistin Anne-Dorette Ziems geht mit Ab ins All spannenden Fragen auf den Grund. Sie berichtet über den Stand der Forschung zum Thema Raumfahrt und gibt einen Blick in das, was in Zukunft möglich sein könnte oder es benötigen würde, um möglich zu werden.

In zehn Kapiteln führt Ziems und durch das All, dabei schafft sie es nicht nur informativ, sondern auch unterhaltsam zu sein. Das Buch ist nicht nur für Laien interessant, sondern schafft auch für (zu diesem Thema) Belesenere einen tollen Überblick. Außerdem ist der Schreibstil locker und nicht wissenschaftlich gehalten, sodass er auch für Kinder eine ansprechende Lektüre darstellt.

Ausgefallen fand ich die Nummerierung der Kapitel, die bei zehn beginnt und bei null endet. Super passend zum Thema Weltraum, denn der Beginn einer jeden Weltraumreise startet schließlich auch mit einem Countdown.

Ab ins All ist eine empfehlenswerte Lektüre für alle, die sich gerne mit dem Thema Raumfahrt beschäftigen oder in Zukunft beschäftigen möchten. Gerade als Einsteiger-Buch eignet es sich hervorragend.

Bewertung vom 20.11.2024
Wir finden Mörder Bd.1
Osman, Richard

Wir finden Mörder Bd.1


gut

Die Wheelers

Amy Wheeler ist Bodyguard und es gewohnt ihr Leben für andere zu riskieren. Aktuell kümmert sie sich um die Sicherheit einer erfolgreichen Thrillerautorin und befindet sich dafür in South Carolina. Neu für Amy ist jedoch, wenn sie selbst ins Visier gerät und sie hat keine Ahnung, wer auf sie schießen könnte.

Amys Schwiegervater Steve Wheeler, Ex-Kommissar, genießt sein Leben in der Pensionierung. Doch als seine Schwiegertochter ihm von den Vorfällen berichtet, begibt er sich sofort zu ihr, um die Morde aufzuklären.

Wir finden Mörder von Richard Osman ist der Beginn einer neuen Reihe des Donnerstagsmordclub Autoren, der mich etwas im Zwiespalt zurücklässt.

Ich hatte etwas Probleme den zahlreichen Handlungen zu folgen, vor allem weil wir sehr viele Figuren vorgestellt bekommen und diese Fülle an Informationen den Einstieg erschwerte. Der Fall selbst war zwar interessant, aber mir dann doch etwas zu überspitzt dargestellt und auch der Humor ist teilweise zu trocken.

Insgesamt war der Auftakt für mich okay, aber sowohl der Fall auch die Figurenkonstellationen geben mir nicht das Gefühl, dass ich unbedingt am Ball bleiben muss.

Bewertung vom 20.11.2024
Silent Secrets / Mondia-Dilogie Bd.1
Flint, Alexandra

Silent Secrets / Mondia-Dilogie Bd.1


weniger gut

Weltenbibliothek Mondia

Die Weltenbibliothek Mondia schlummert tief unter Paris und sorgt dafür, dass die Welt im Gleichgewicht bleibt. Die meisten Menschen wissen nichts von diesem Mysterium, zu ihnen gehört auch die 19-jährige Amarena „Remy“. Sie arbeitet am liebsten in ihrer Werkstatt, die sich im Blumenladen ihrer Schwester befindet. Eines Tages kommt Kasimir „Sim“ in das Geschäft und verlangt von Remy ein magisches Kästchen.

Bald erkennt Sim, dass Remy etwas ganz besonderes ist - die letzte Erbin der Ripari. Eine Familie, die seit Jahrhunderten die Weltenbibliothek beschützt. Sim muss Remy ihr schweres Erbe anvertrauen, denn Mondia ist in großer Gefahr und ihre Beschützer müssen sich auch noch vor Feinden in Acht nehmen.

Silent Secrets von Alexandra Flint ist der erste Teil der Mondia-Diologie.

Das Buch beginnt sehr stark, der Prolog erzeugt sofort viele Fragen, die man unbedingt beantwortet wissen möchte und durch den leichten Schreibstil der Autorin, kommt man sehr schnell durch die Geschichte.

Leider konnte mich das Buch inhaltlich mit jeder Seite immer weniger überzeugen. Während der Einstieg noch Spannungen durch Fragen erzeugt, ist die Spannung im Laufe der Geschichte nur noch durch ein „durch die Gegend hetzen“ gegeben. Die Protagonisten reisen an vier verschiedene Orte, doch gefühlt passiert an diesen Orten alles nach einem Muster. Solch Wiederholungen nahmen mir dann nicht nur die Spannung, sondern auch die Freude am Lesen. Rätsel die sich gestellt haben, wurden extrem schnell gelöst und das obwohl diese Rätsel wohl nur die wenigsten 19-jährigen wissen würden.

Dann ist da noch die Weltenbibliothek Mondia, deren System sehr spannend klingt, die aber - wie alles - nur sehr oberflächlich behandelt wird. Nach dem Beenden weiß ich in etwa, wie sie funktioniert, aber ich hätte viel lieber das System erlebt und nicht nur davon berichtet bekommen.

Gut gefallen haben mir die Protagonisten, vor allem Kasimir und Remys Familie, die durchweg empathisch gezeichnet wurden und auch die Grundidee der Geschichte gefällt mir, allerdings hätte ich mir viel mehr Tiefe für die Protagonisten und vor allem für die Welt gewünscht.