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Aprilscherz90

Bewertungen

Bewertung vom 15.12.2020
Der Bruder
Katzenbach, John

Der Bruder


sehr gut

Inhalt
Sloane steht kurz vor dem Abschluss ihres Architekturstudiums, als ihre Mutter auf mysteriöse verschwindet. Gleichzeitig bekommt sie ein Angebot, dass sie kaum ausschlagen kann: sie soll für einen unbekannten Auftraggeber ein Denkmal erstellen, dass sechs Menschen ehrt, die einen Einfluss auf sein Leben hatten. Ihr winkt Ruhm und eine unglaubliche Bezahlung. Doch Sloane ahnt nicht, auf was sie sich da eingelassen hat und macht eine grausame Entdeckung nach der nächsten.

Schreibstil
John Katzenbach schreibt wie immer flüssig und spannend. Ein ums andere Mal schafft er es in diesem Thriller, mir eine Gänsehaut zu verpassen. Seine Erzählung ist detailliert, lässt aber genügend Raum für die eigene Fantasie.

Handlung
Die Handlung ist insgesamt schlüssig und lässt keine Fragen offen. Der Anfang ist ein wenig langwierig, bis es so richtig losgeht und auch zwischendurch finden sich einige Längen, die nicht unbedingt notwendig gewesen wären. Besonders am Ende wird es sehr langatmig; viele Worte, die aber keine neuen Erkenntnisse beinhalten. Es gibt die eine oder andere Überraschung, wobei schon recht schnell deutlich wird, worauf die Story hinauslaufen wird. Die Zusammenhänge blieben mir allerdings tatsächlich verborgen, bis ich bei der Auflösung angekommen war. Gerade das ist mir bei Thrillern wichtig: dass ich nicht nach der Hälfte schon das Ende erahnen kann.

Protagonisten
Sloane ist die Hauptfigur und man lernt sie entsprechend deutlich kennen. Sie war mir von Anfang an sympathisch. Es fiel mir leicht, mich in sie einzufühlen und ihren Gefühlen und Gedanken zu folgen.

Patrick Tempter war mir das ganze Buch über suspekt. Ein seltsamer Mann, offen und gleichzeitig undurchsichtig wie Milchglas. Für mich war bis zum Ende nicht klar, ob seine Absichten ehrlich sind oder er auch nur im Auftrag des Auftraggebers gehandelt hat.

Sloanes Mutter Maeve fand ich nicht besonders sympathisch. Ich kann ihre Handlungsweisen ansatzweise verstehen, aber nicht alles.

Und der Auftraggeber - sehr gut beschrieben, wie er denkt und fühlt. Ich mag an dieser Stelle nicht mehr sagen, um nichts vorwegzunehmen.

Fazit
"Der Bruder" war ein kurzweiliges Lesevergnügen mit einigen Längen, was der Spannung aber nicht abträglich war. Mir hat die Handlung gefallen und ich würde das Buch jedem Thriller-Fan empfehlen.