Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
erul

Bewertungen

Insgesamt 134 Bewertungen
Bewertung vom 29.10.2024
Die Lungenschwimmprobe
Renberg, Tore

Die Lungenschwimmprobe


ausgezeichnet

Kindsmord? Packender historischer Roman

Der Schreibstil von Tore Renberg gefällt mir sehr gut, ist flüssig und packend mit einer anspruchsvollen barocken Sprache.

Der Einstieg mit dem Prolog ist gelungen. Der Roman basiert auf wahren Begebenheiten eines Gerichtsprozesses.

Leipzig im Jahr 1681: Die 15-jährige Anna Voigt, Tochter eines Gutsbesitzers, soll ihr neugeborenes Kind getötet und im Garten vergraben haben. Sie soll als Kindsmörderin zum Tode verurteilt werden. Anna beteuert bis zuletzt ihre Unschuld.
Ihr Vater wendet sich an den jungen Anwalt Christian Thomasius. Dieser nimmt Kontakt zu dem Arzt Dr. Schreyer auf. Dr. Schreyer hat erstmals ein neues Verfahren gewagt, die "Lungenschwimmprobe", um damit nachzuweisen, dass es tatsächlich eine Totgeburt war und sie deshalb keine Kindsmörderin sein kann. Aber dieses Verfahren ist zu der Zeit sehr umstritten.

Ein außergewöhnliches Thema für einen Roman. Die tragische Geschichte hat mich in den Bann gezogen und gefesselt. Die Schilderungen der verschiedenen grausamen Todesstrafen und brutalen Foltermethoden lassen einen schaudern.

Ein packender dramatischer Historischer Roman. Eine Lektüre, die einem unter die Haut geht. Der Roman ist von Tore Renberg akribisch detailliert recherchiert. Die Lungenschwimmprobe wurde später in der modernen Rechtsmedizin anerkannt.

Über einen Link bzw. QR-Code bekommt man einen ausführlichen Anhang (46 Seiten) über die historischen Personen, Karten/Illustrationen sowie Quellen- und Literaturverzeichnis.

Sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 23.10.2024
Die Mitford Schwestern / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.6
Benedict, Marie

Die Mitford Schwestern / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.6


ausgezeichnet

Politische Mitford-Schwestern – Spannend und erschütternd

Das Cover gefällt mir sehr gut. Man erkennt sofort, in welcher Zeit die Handlung spielt. Ich liebe Historische Romane aus dieser Zeit.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir wieder ausgesprochen gut, ist sehr flüssig und spannend. Ihr Erzählstil ist packend und kurzweilig.
Von Marie Benedict habe ich "Die einzige Frau im Raum" und "Mrs Agatha Christie" gelesen - beide haben mich fasziniert.

In "Die Mitford Schwestern" sind die kurzen Kapitel jeweils mit Namen, Datum und Ort versehen. Sie erzählen die Geschichte jeweils aus der Sichtweise einer Mitford-Schwester. Ich habe schon viele Bücher aus dieser Zeit gelesen, aber die Mitford-Schwestern waren mir bisher unbekannt.
Hauptpersonen sind die drei Schwestern Diana, Nancy und Unity.
Diana und Unity sind vom Faschismus wahnhaft überzeugt. So lebt Unity lange Zeit in Deutschland und setzt alles daran, mit Hitler in Kontakt zu kommen, was ihr letztendlich auch gelingt.

Die Historischen Ereignisse sind sehr gut recherchiert, auch haben diese tatsächlich so stattgefunden.
Der Roman war vom Anfang bis zum Ende spannend.

Eine interessante Zeitgeschichte. Aber die Menschen haben offenbar nichts daraus gelernt. Das Buch ist absolut lesenswert und zu empfehlen.

Bewertung vom 03.10.2024
Die Himmelsstürmer / Herrliche Zeiten Bd.1
Prange, Peter

Die Himmelsstürmer / Herrliche Zeiten Bd.1


ausgezeichnet

Drei Freunde in Europa – packend und faszinierend

Das Cover mit der Gesellschaft am Strand finde ich schön und passend in die damalige Zeit. Ich liebe Historische Romane.

Der Schreibstil von Peter Prange gefällt mir wieder ausgesprochen gut, ist sehr flüssig, bildhaft und packend. Sein Erzählstil ist brillant, kurzweilig und angenehm zu lesen. Von Peter Prange habe ich bereits einige Bücher gelesen und war immer total begeistert.
Die Charaktere werden authentisch beschrieben. Ich fühlte mich gleich mitten in der Geschichte.

Vicky aus London, Paul aus Berlin und der legendäre Koch Auguste Escoffier aus Paris haben sich durch Zufall im Jahr 1871 im böhmischen Kurort Karlsbad getroffen. Bevor jeder in seine Heimat zurückfährt, schenkt Vicky den beiden einen Glückspenny.
Danach haben die drei sich auch nicht aus den Augen verloren. Ihre Lebenswege waren u. a. durch ihre Arbeit immer wieder verbunden, z. B. der Bau des Kurfürstendamms, der Prachtboulevard nach dem Vorbild des Pariser Champs-Élysées.

Die Geschichte hat mich fasziniert. Das Buch mochte ich kaum aus der Hand legen. Trotz der fast 700 Seiten war keine einzige Seite langweilig. Immer gab es neue spannende und packende Aspekte.

Der Fortsetzung dieser Jahrhundert Dilogie fiebere ich schon jetzt entgegen.
Mehr als 5 Sterne geht leider nicht!

Bewertung vom 20.09.2024
Tee auf Windsor Castle
Parker, Claire

Tee auf Windsor Castle


ausgezeichnet

Teatime auf Windsor Castle – very british und amüsant

Das lila Cover mit dem Teebeutel in der Tasse und der Goldschrift sieht einfach toll und edel aus.

Die Autorin hat einen ausgesprochen guten Schreibstil, sehr flüssig und mitreißend. Ihr Erzählstil ist kurzweilig und angenehm lesbar - locker und mit viel Witz.

Kate hält nicht viel von den Royals. Aber sie unternimmt dennoch mit ihrer Freundin Zaira eine Führung durch Windsor Castle. Auf ihrer Suche nach einer Toilette verirrt sie sich im riesigen Palast. Plötzlich kommt sie in eine Küche zu Betty mit ihrem Corgi Henry. Diese ältere Dame lädt sie sofort zu einer Tasse Tee - Wilson's Finest Beuteltee - ein. Betty hat viel Ähnlichkeit mit Queen Elizabeth. Sie sagt, sie arbeite auf Windsor als Dienstmädchen und lebe schon immer dort. Die beiden verstehen sich auf Anhieb, gehen beide sogar um die Ecke in einen Pub.

Die Geschichte ist sehr unterhaltsam. Ich bin begeistert und habe mich köstlich amüsiert, auch über die Weisheiten, die Betty und Kate austauschen. Schade, dass die Story nach 160 Seiten zu Ende war.

Fünf Sterne von mir.

Bewertung vom 17.09.2024
Hoffnung der Frauen / Die Berghebamme Bd.1
Winterberg, Linda

Hoffnung der Frauen / Die Berghebamme Bd.1


sehr gut

Berührend und beeindruckend

Von Linda Winterberg habe ich die 4 Bände der "Hebammen Saga" mit Begeisterung gelesen.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir bei diesem Roman wieder ausgesprochen gut, ist sehr flüssig und packend. Ihr Erzählstil ist mitreißend und angenehm zu lesen.
Das Cover ist wunderschön und passt perfekt zum Titel.

Oberbayern im Jahr 1893. Maria, ein Findelkind, war in ihrem Heimatdorf als "Bankert" geächtet. Sie wuchs jedoch liebevoll bei Gertie auf.
In der Gebäranstalt in München schließt Maria ihre Ausbildung zur Hebamme als Jahrgangsbeste ab. Max, ihr Freund aus dem Heimatdorf, bittet sie zurückzukommen. Sie soll Alma, die alte Hebamme, ablösen. Nach einigem Zögern nimmt Maria das Angebot an. Die Neuerungen der Geburtshygiene (Desinfektion etc.), entdeckt von Ignaz Semmelweis, werden von Alma als Unsinn abgetan.

Die Geschichte hat mich in den Bann gezogen und gefesselt. Die Arbeit der Hebammen zur damaligen Zeit ist sehr gut beschrieben – auch der Kampf aufgrund der hohen Sterblichkeit bei den Geburten.
Ich freue mich auf die Fortsetzung.

Eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.08.2024
Die Frauen von Maine
Sullivan, J. Courtney

Die Frauen von Maine


ausgezeichnet

Frauenschicksale – Geheimnisvoll

Die Frau mit dem sehnsüchtigen Blick auf dem Cover hat mir gut gefallen. Es passt toll zum Inhalt.

Der Schreibstil von Courtney Sullivan gefällt mir gut, ist sehr flüssig und mitreißend. Der Erzählstil ist bildhaft und angenehm zu lesen.

Die Kapital werden aus der jeweiligen Sicht der Protagonistinnen erzählt. Ein großer Anteil wird von Jane erzählt, die in ihrer Kindheit das geheimnisvolle viktorianische 'lila Haus' bei den Klippen entdeckt hatte. Das 'lila Haus', der Familienfriedhof und die Umgebung sind sehr bildhaft beschrieben.
Als die Ehe von Jane vor dem AUS steht und sie ihren Job als Archivarin in Harvard verliert, kehrt sie in ihre Heimat zurück und beginnt dort zu recherchieren.

Durch die Lebensgeschichten der unterschiedlichen Frauen erfährt man die Geheimnisse, wie sie verbunden und miteinander verwoben sind.

Ein emotional einfühlsamer Roman. Auch das Thema über die indigene Bevölkerung, einschließlich der Gräueltaten an ihnen, wurde gut in die Erzählung eingebunden.

Absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 13.08.2024
Und dahinter das Meer
Spence-Ash, Laura

Und dahinter das Meer


ausgezeichnet

Sehr berührend und emotional

Das Cover gefällt mir sehr gut – es passt zu dem Roman.

Der Schreibstil von Laura Spence-Ash gefällt mir sehr gut, genau mein Geschmack. Es ist flüssig, packend und berührend geschrieben. Die Charaktere sind authentisch und bildhaft beschrieben.
Die kurzen Kapitel werden aus unterschiedlichen Sichtweisen der einzelnen Personen erzählt.

London 1940: Die 11jährige Beatrix ist das einzige Kind von Millie und Reginald Thompson. Sie wollen Beatrix vor den Bomben schützen - so schicken sie Beatrix per Schiff in die USA in eine Gastfamilie. Die Gasteltern Ethan und Nancy haben zwei Söhne - William (13) und Gerald (9). Beatrix wird von der gesamten Familie liebevoll und herzlich aufgenommen. Sie versteht sich mit William und Gerald so gut, dass sie am Kriegsende am liebsten nicht nach London zu ihrer Mutter zurück möchte.

Es sind auch die Historischen Ereignisse gut in die Story eingeflochten.
Die Geschichte ist sehr berührend und hat mir ausgesprochen gut gefallen. Die Autorin beschreibt gefühlvoll die Ängste, die Zerrissenheit zwischen zwei Familien und die Traurigkeit, aber auch die Zeiten voller Glück.

Absolut lesenswert!

Bewertung vom 16.07.2024
Warte auf mich am Meer
Neff, Amy

Warte auf mich am Meer


ausgezeichnet

Sehr berührend und emotional

Der Schreibstil von Amy Neff gefällt mir ausgesprochen gut, ist sehr flüssig und packend. Der einfühlsame Erzählstil ist angenehm zu lesen.

Der Wechsel zwischen den zwei Zeitebenen ist perfekt gelungen. In der einen Ebene erfahren wir, wie sich Evelyn und Joseph verlieben, heiraten und vieles über das Familienleben mit ihren drei Kindern. Die andere Ebene - nach 60 Jahren Ehe voller Liebe - erzählt die berührende Geschichte über Evelyn und ihrer grausamen Krankheit Parkinson. Sie beschließt zusammen mit Joseph, dass sie noch ein Jahr alles Versäumte erleben wollen. Danach wollen beide selbst aus der Welt gehen, obwohl Joseph gesund ist. Aber er möchte nicht ohne Evelyn alleine weiterleben. Diesen Entschluss teilen sie ihren Kindern mit, die geschockt sind von dem Plan.

Das Cover finde ich gut, es ist passend zum Inhalt.

Die Geschichte ist herzzerreißend und hat mich total berührt. Ich konnte mit Evelyn und Joseph mitfühlen, da mein Mann an Alzheimer Demenz erkrankt war und ich ihn zu Hause gepflegt hatte.
Der Roman ist sehr einfühlsam geschrieben. Eine kleine Träne kann man nicht verhindern. Es ist ein Thema mit viel Emotionen und Tiefgang.

Bewertung vom 07.07.2024
Forgotten Garden
Gosling, Sharon

Forgotten Garden


ausgezeichnet

Emotional und berührend

Der Schreibstil von Sharon Gosling gefällt mir ausgesprochen gut, er ist sehr flüssig. Der Erzählstil ist gefühlvoll und unterhaltsam – sehr angenehm zu lesen.
Die Personen werden mit ihren Charakteren gut beschrieben.

Jahre nach dem Tod ihres Ehemannes trauert Luisa immer noch sehr und hat sich total zurückgezogen. Die beiden hatten Gartenarchitektur studiert und immer einen gemeinsamen Traum – einen Gemeinschaftsgarten anzulegen. Mit ihrem jetzigen Job bzw. ihrer Chefin ist sie sehr unzufrieden und kündigt kurzentschlossen.
Da erhält sie einen Anruf ihres Onkels mit dem Angebot, in dem Küstenort Collaton einen Gemeinschaftsgarten anzulegen. Sie ergreift nach kurzem Zögern die Chance. Dort lernt sie den Lehrer Cas kennen, der sich liebevoll um die Jugendlichen kümmert.
Mehr dazu möchte ich nicht verraten ...

Die Story ist sehr berührend und hat mich in den Bann gezogen.
Es geht um Gemeinschaft, Freundschaft, Trauer und Hoffnung und vor allem um Respekt.

Bewertung vom 13.06.2024
Cascadia
Phillips, Julia

Cascadia


sehr gut

Geheimnisvoll mit überraschendem Ende

Der Schreibstil von Julia Phillips gefällt mir gut - ist sehr flüssig und spannend. Der Erzählstil ist angenehm zu lesen. Die Landschaft und die Schauplätze werden sehr gut beschrieben.

Den Einstieg mit einem Auszug aus einem Märchen der Gebrüder Grimm fand ich großartig.

Elena und Sam leben in ärmlichen Verhältnissen auf einer Insel. Sie leben im Haus zusammen mit ihrer todkranken Mutter, die sie pflegen müssen.
Sam arbeitet auf einer Fähre und entdeckt nachts im Meer vor der Küste einen Bären. Danach taucht der Bär an ihrer Haustür auf - das verändert das Leben der beiden Schwestern. Sam empfindet den Bären als Bedrohung, aber Elena fühlt sich von dem Bären angezogen. Sie beginnt sogar, den Bären zu füttern und ist sich der Gefahr nicht bewusst.
Der Roman ist aus der Sicht von Sam erzählt.

Eine außergewöhnliche Geschichte, die mich in den Bann gezogen hat. Das Ende ist tragisch und unerwartet. Ein modernes Märchen. Dafür 4 Sterne.