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Benutzername: 
MissTalchen
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 02.07.2020
Schwarz wie Erde / Vanitas Bd.1
Poznanski, Ursula

Schwarz wie Erde / Vanitas Bd.1


weniger gut

Eins vorneweg: Thriller gehören normalerweise nicht zu meinen Lieblingsgenre. Die Autorin hat mich stattdessen vor allem mit ihrer Dystopie und dem Jugendthriller „Erebos“ von sich überzeugt.

An diesem Buch hat mich vor allem das Thema Blumensprache angesprochen und neugierig gemacht. Allerdings muss man sagen, dass es in der Handlung weit weniger präsent ist, als der Klappentext andeutet. Im ganzen Buch gibt es vielleicht 4 Szenen, wo durch Blumen kommuniziert wird. Das fand ich leider enttäuschend wenig.

Genau so gestaltete sich dann auch die Handlung: Sie plätschert eigentlich eher stetig vor sich hin und wirft hier und da mal eine Wendung ein, statt spannend und rasant zu sein. Auch bleibt sie relativ grob, obwohl so eine Kriminalgeschichte doch eher von ihren Details lebt.

Hinzu kommt, dass die Protagonistin sehr verschlossen ist. Das ist zwar realistisch, bringt sie dem/r Leser/in aber auch nicht wirklich näher. Auf mich wirkte sie permanent zu Tode verängstigt, fast schon paranoid, aber sie handelt nicht dem entsprechend.

So verfolgte ich als Leser das Geschehen nur mit mäßigem Interesse und auch vom Ende war ich nicht wirklich überrascht.

Aus diesen Gründen empfehle ich das Buch Krimilesern, die es etwas entspannter mögen und vergebe 1,5 Sterne.

Mein Fazit: Der Mangel an Blumensprache und spannenden Wendungen machen „Vanitas“ für mich zu einem nur mäßig interessanten Krimi, statt eines nervenaufreibenden Thrillers, der er laut Cover eigentlich sein sollte.

Bewertung vom 05.05.2020
Waffenschwestern / Buch des Ahnen Bd.1 (2 MP3-CDs)
Lawrence, Mark

Waffenschwestern / Buch des Ahnen Bd.1 (2 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Seien wir mal ehrlich, klingt nicht allein schon der Klappentext nach einem richtig gutem Fantasy-Buch? Und genau das ist es auch!

Die Sprecherin hat zwar eine ungewöhnlich hohe Stimme, was für mich am Anfang gewöhnungsbedürftig war, überzeugt aber im weiteren Verlauf durch eine gute Betonung und abwechslungsreiche Stimmfarben.

Nona ist dabei als Protagonistin eine sehr starke, zugleich aber auch nahbare Figur, die mich in ihrer Entwicklung im Laufe der Handlung begeistern konnte. Sie ist lernwillig und treu, aber auch verschlossen, was sie als Person sehr interessant macht.

Das Setting der Assasinenschule hingegen erinnerte mich zwar zunächst an Nevernight, entwickelt sich aber vor allem aufgrund der historischen Komponente ebenfalls zu etwas ganz eigenem, was zu meiner Begeisterung beitrug. Das ein oder andere Fantasy-Element war dabei das Tüpfelchen auf dem i.

Unerwartete Wendungen und fortwährende Geheimnisse halten unterdessen die Spannung. Außerdem behandelt die Geschichte zusätzlich im Hintergrund eine Vielzahl an wichtigen Themen wie z.B. Freundschaft und Akzeptanz, ohne dabei überladen zu wirken.

Mein Fazit: Eine in all ihren Facetten gelungene Fantasy-Geschichte über Vertrauen, Verrat, Freundschaft und Mut, die Lust auf weitere Bände macht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.05.2020
Das Mädchen, das in der Metro las
Féret-Fleury, Christine

Das Mädchen, das in der Metro las


weniger gut

An ein Buch über Bücher hat man ja als Bücherwurm von Hause aus schon hohe Erwartungen. Ist es da verwunderlich, dass meine enttäuscht wurden?

Versteht mich nicht falsch: Dieses Buch hat einen sehr poetischen und dabei doch treffenden Schreibstil, der jeden zweiten Satz zu einer Lebensweisheit avancieren lässt. Außerdem erzählt es voller Feingefühl und hat eigentlich eine sehr schöne Message.

Nur leider bringt all das nicht viel, wenn dabei die Handlungen der Protagonistin teilweise nur sehr schwer nachzuvollziehen sind und das Geschehen permanent auf der Stelle tritt. Schon nach wenigen Seiten hat mich das so frustriert, dass ich das Buch nur noch ungern zur Hand nahm und sehr froh war, als ich es endlich ausgelesen hatte.

Selbst belesenen Menschen öffnet sich in dem Buch zwar eine neue Perspektive, aber dennoch bleibt ihr etwas unrealistisches, fantastisches anhaften, sodass es mir schwer fiel, die Anregungen für das eigene Leben mitzunehmen,

Insgesamt konnte ich mich dadurch leider nie ganz auf das Buch und seine Charaktere einlassen, was ich fast schon als tragisch empfinde und so hinterließ es beduaerlicherweise auch keinen bleibenden Eindruck.

Mein Fazit: Der wunderschöne, poetische Schreibstil konnte leider nicht über die schwer nachvollziehbare Handlung hinwegtäuschen, weshalb ich mich kaum auf das Buch einlassen konnte.

Bewertung vom 05.11.2019
Durch die Nacht
Sæterbakken, Stig

Durch die Nacht


gut

Der Einstieg fiel mir etwas schwer, aber damit hätte ich eigentlich rechnen müssen, schließlich haben Bücher aus dem Norden erfahrungsgemäß etwas sehr eigenes Schweres an sich. 
Hier war der Schreibstil durch viele Schachtelsätze und schlecht übersetzte Wörter zunächst gewöhnungsbedürftig, allerdings besserte sich das zum Glück mit zunehmender Seitenzahl.

Trotzdem konnte mich der Autor durch seine vielfältigen und dabei so authentischen Beschreibungen der Trauer sofort für sich und den Protagonisten gewinnen.
Leider nahm dann aber dessen Midlife-crisis in der Mitte des Buches unerwartet viel Raum ein, die mir einen zutiefst unsicheren Mann mit höchst destruktiven Verhaltensmustern zeigte.
So blieb die Trauer der Teil des Buches, der es für mich am greifbarsten war, der Rest langweilte mich leider ein wenig.

Auch das Ende bleibt sehr vage, was zwar nachdenklich stimmt, mich aber auch sehr verwirrte.

Das Buch autobiografisch zu analysieren, wäre sicherlich höchst interessant, aber rein vom Inhalt her, konnte es mich  leider nicht überzeugen.

Mein Fazit: Leider nimmt die Midlife-crisis des Protagonisten zu viel Raum ein, was die berührende Darstellung der Trauer verblassen lässt.

Bewertung vom 07.10.2019
Die Gärten von Monte Spina
Scriverius, Henrike

Die Gärten von Monte Spina


weniger gut

Das Cover lässt einen fast einen abgedroschenen Kitschroman erwarten, aber eben nur fast. Denn es verspricht auch etwas Mysteriöses, verborgen hinter Palmen und exotischen Blüten.

Zunächst fiel mir der Einstieg durch ein unerwartet hohes Tempo und gewöhnungsbedürftige Züge der Protagonistin etwas schwerer als erhofft.

Auch im Verlauf sollte sie sich als mein größtes Problem erweisen: Ihre Entscheidungen blieben für mich nicht nachvollziehbar und die Handlung verlor so zunehmend an Relevanz, weil ich einfach nicht verstand, warum Toni es überhaupt soweit kommen ließ.

Dabei kann man dem Buch zu Gute halten, dass es mit seinen Wendungen und Figuren, insbesondere der des Mr Bror, zu überraschen weiß. Will man in dem einen Moment nur von dieser Insel und vor ihrem Eigentümer fliehen, keimt im nächsten Moment doch eine Hoffnung, dass es anders sein könnte, nur um wenig später erneut zerschmettert zu werden. Dabei spielt die Autorin gewagt mit den Abgründen des menschlichen Wesens, von denen sich manch einer wie Toni gleichermaßen abgestoßen wie angezogen fühlt.

Leider traf das auf mich jedoch nicht zu. Schon kurz vor der Hälfte wurde eine Grenze überschritten, was alles folgende in meinen Augen unnötig machte. Auch wenn das Ende abermals eine Überraschung bereit hält, konnte ich dieses Gefühl bis zuletzt nicht abschütteln. Da half auch das malerisch-tropische Setting des Buches nicht.

Mein Fazit: Ein überraschender Roman über menschliche Abgründe, der mich durch eine inkonsequente Protagonistin jedoch nicht erreichen konnte.

Bewertung vom 06.08.2019
Die Tage mit Bumerang
Sahm, Nina

Die Tage mit Bumerang


sehr gut

Mit „Die Tage mit Bumerang“ präsentiert Nina Sahm einen Roman über ein Thema, das viele kennen und worüber doch kaum einer redet.

Er lebt mit seiner feinfühligen Story vom wunderbaren Schreibstil der Autorin: Mit viel Fingerspitzengefühl schreibt sie über Beziehungen, Gefühle und weiß Emotionen wie Schock, Trauer, aber auch innige Freundschaft und zarte Hoffnung perfekt zu transportieren. Dabei ist die Handlung gespickt mit zahlreichen Erinnerungen und Rückblenden, die nach und nach Aufschluss über die Charaktere geben und eine wunderbar ruhige Atmosphäre schaffen.

Sympathische und individuelle, fast schon herrlich skurrile Nebenfiguren bringen Abwechslung in die Handlung, nur das Verhalten des Schafes wirkte teilweise doch etwas sehr dick aufgetragen. Hinzu kommt, dass ich auch für das Verhalten anderer Figuren nicht immer Verständnis hatte. So verlor die Handlung in meinen Augen leicht an Glaubwürdigkeit und konnte mich nicht zu 100% mitreißen.

Das Ende hingegen ist wieder sehr stimmig und transportiert darüber hinaus eine bedeutsame, wie schöne Message und macht das Buch insgesamt doch zu einem kleinen Wohlfühlroman.

Mein Fazit: Eine Geschichte voller Feingefühl über Schicksalsschläge und die Hoffnung auf ein neues Leben, die nur wenige Schwächen aufweist.

Bewertung vom 30.07.2019
Im Freibad
Page, Libby

Im Freibad


gut

Ob London, New York oder Berlin, die Gentrifizierung erleben wir alle. Daher war ich sehr gespannt auf dieses Buch.

Der Schreibstil ist ein sehr Besonderer und lud mich direkt zum „Abtauchen“ ein. Die Autorin beweist darin ihren Blick für liebenswürdige und wortgewandte Details, ohne dass der Text überladen wirkt. Statt der Handlung fokussiert er zunächst die einzelnen Figuren und ihre Geschichten, um erst später dem Geschehen selbst mehr Raum zu geben. Das ist ein geschickter Zug, begann mich aber in der Hälfte zu langweilen, da einer Geschichte doch sehr viel Bedeutung beigemessen wird und diese viel verklärten Kitsch in die Handlung bringt.

Trotz des Fokus sind fast alle Figuren in ihrem Charakter doch sehr weichgespült und damit für mich wenig authentisch. Es fehlte vielen von ihnen an Ecken und Kanten, die sich für mich erst interessant gemacht hätten.
Darüber hinaus wird das Kernproblemen von ihnen konsequent ignoriert, vielleicht um das Ende spektakulärer wirken zu lassen.

Umso faszinierender, dass mich gerade der Schluss als Leser doch noch erreichen und die Kritik an modernen Gesellschaftsentwicklungen verdeutlichen konnte.

Ich vergebe 2,5 Sterne.

Mein Fazit: Das Buch brauchte durch seinen nicht ganz ausgewogenen Schreibstil doch leider sehr lange, um schlussendlich doch noch zu mir durchzudringen.

Bewertung vom 16.04.2019
Asche zu Asche / Red Rising Bd.4
Brown, Pierce

Asche zu Asche / Red Rising Bd.4


sehr gut

Nachdem wir in der Trilogie zuvor ausschließlich Darrows Perspektive verfolgt haben, fiel es mir zunächst schwer, mich an nunmehr 4 Perspektiven gewöhnen zu müssen. Deshalb kam ich zu Beginn auch noch häufig mit all den Namen durcheinander.

Doch der Autor schafft es abermals, alle Charaktere nicht nur tiefgründig und facettenreich, sondern ihre Entscheidungen auch glaubhaft, sowie nachvollziehbar darzustellen, sodass ich sie am Ende auch die neuen Figuren (fast) alle ins Herz geschlossen hatte.

Trotzdem muss man auch sagen, dass die Handlung sehr lange dahin plätschert und erst ab der Mitte an Fahrt aufnimmt. Dabei muss man weitgehend auf die gewohnten, alles verändernden Wendungen verzichten, auch wenn das Ende durchaus zu überraschen weiß.

Insgesamt ähnelt dieser Band im Aufbau stark dem ersten Buch. Man wird das Gefühl nicht los, dass dies erst der Anfang noch viel größerer Veränderungen ist, die man um keinen Preis verpassen möchte.

So bleibt man als Leser dennoch mit dem Gefühl zurück, wieder bestens unterhalten worden zu sein, sodass ich den nächsten Teil kaum erwarten kann.

Mein Fazit: Es ist ein etwas ruhigerer Auftakt zu großen Abenteuern, der mich trotzdem sehr gut zu unterhalten wusste und dem nächsten Band entgegen fiebern lässt.

Bewertung vom 11.04.2019
Was geschah mit Alice? / Ellingham Academy Bd.1
Johnson, Maureen

Was geschah mit Alice? / Ellingham Academy Bd.1


weniger gut

Als früherer Fan von TKKG und Detektiv Conan war ich sehr gespannt, ob sich Stevie in die Reihe meiner Lieblingsermittler würde einreihen dürfen. Leider hat die Autorin selbst ihr diesen Erfolg wohl nicht gegönnt.

Der Einstieg in die Geschichte war aufgrund des Perspektivwechsels zunächst verwirrend. Doch Stevie als Protagonistin hat eine so einzigartige Beobachtungsgabe, dass sie mich sofort für das Buch einnehmen konnte.
Dabei legte sie außerdem einen so herrlich trockenen Humor an den Tag, dass ich schon auf den ersten Seiten begann das Buch zu lieben. Leider mussten diese beiden Eigenschaften schnell dem ernsten Schulstress weichen und ließen sich auch im Verlauf nur selten noch einmal blicken.
Die Nebenfiguren waren zwar gut konstruiert, aber auch sie konnten diesen Verlust nicht wett machen.

Obwohl die Internatsgeschichte nur schleppend voran kam, wurde sie obendrein noch mit Rückblenden in die Vergangenheit gespickt. Das Setting der Schule hielt mich lange bei Laune, aber konnte trotzdem nicht darüber hinweg täuschen, dass die Handlung nur noch dahin plätscherte.

Selbst am Ende bleiben so viele Fragen offen, dass die Handlung deutlich auf eine Trilogie ausgelegt und damit unnötig in die Länge gezogen wurde.

Mein Fazit: Ich hätte ein großer Fan von Stevie werden können, wenn die Handlung nicht so gnadenlos in die Länge gezogen worden wäre. So ist für mich der erste auch der letzte Band.

12