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Anne

Bewertungen

Insgesamt 62 Bewertungen
Bewertung vom 05.07.2024
Cascadia
Phillips, Julia

Cascadia


ausgezeichnet

Melancholisch und Tiefgründig

Ich war tief bewegt nach der Lektüre von Cascadia. Es geht um die Schwestern Sam und Elena. Die beiden leben auf einer Insel vor der Küste des Bundesstaates Washington. Eigentlich traumhaft schön. Elena arbeitet auf einem Golfplatz, während Sam auf einer Touristenfähre Snacks verkauft. Die beiden leben von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck und kümmern sich um ihre sterbende Mutter. Eines Tages bekommen sie unerwarteten Besuch, der ihr Leben auf völlig überraschende Weise verändert. Achtung – dieses Buch ist melancholisch und nachdenklich und für mich nicht unbedingt leichte Lektüre. Die Charaktere sind durch die Autorin unglaublich präzise und stark gezeichnet, das und die besondere Atmosphäre haben dieses Buch für mich besonders ausgemacht.

Dies war mein erstes Buch von Julia Phillips, aber es wird sicher nicht das letzte bleiben.

Bewertung vom 21.04.2024
Gussie
Wortberg, Christoph

Gussie


ausgezeichnet

Unbedingt lesen

Gussie, die zweite Frau Konrad Adenauers, ist mir von Seite 1 des Buches an absolut ans Herz gewachsen. Diese Romanbiografie hat alles, was es braucht:
- sympathische und authentische Protagonisten
- eine Geschichte, wie sie nur das wahre Leben schreiben kann und
- sehr viel Gefühle ohne jeglichen Kitsch.

Das Buch hat mich daher richtig in den Bann gezogen und ich habe es förmlich verschlungen. Gussie Adenauer wirkte auf mich so klug und stark, aber dennoch nahbar. Wie sie für ihre Familie da war hat mich genauso berührt, wie auch ihr innerer Kampf und ihre aufkommenden Zweifel, die wohl jeder Mensch mit sich herumträgt. Dass ich bei dieser Romanbiografie auch geschichtlich noch einige neue Fakten mitnehmen konnte, war ein zusätzlicher Pluspunkt.

Der Schreibstil des Autors hatte Tiefgang und war gleichzeitig kurzweilig - sehr gelungen.

Fazit: Ein toll geschriebener Roman über eine bemerkenswerte Frau - für mich ist Gussie ein echtes Lesehighlight!

Bewertung vom 21.04.2024
Sommerhaus am See
Poissant, David James

Sommerhaus am See


sehr gut

(K)eine heile Familie

"Sommerhaus am See" beginnt mit dem plötzlichen Ertrinken eines Kindes ziemlich heftig - und so geht es auch das ganze Buch über weiter.
Aber von vorn - die Familie Starling trifft sich allsommerlich am See, zwei pensionierte Eltern und ihre Söhne plus der jeweiligen Partner. Doch dieses Treffen wird das letzte in diesem Ferienhäuschen sein, denn die Eltern wollen verkaufen.

In den drei Tagen, in denen wir die Familie begleiten, lernen wir die Figuren nach und nach kennen und wirklich jeder trägt Geheimnisse mit sich herum. Der Autor versteht es dabei unglaublich gut die charakterlichen Schichten der Personen nach und nach freizulegen und gar beiläufig große Aha-Momente zu erzählen. Literarisch wirklich fantastisch geschrieben.

Einen Punkt Abzug gibt es von mir, da es für meinen Geschmack auch etwas weniger Drama sein konnte. Mit soviel Problemen wirkt das ganze etwas überladen.

Fazit: Alles in allem ist "Sommerhaus am See" ein wirklich tolles Familiendrama mit Tiefe und typisch amerikanischen Flair.

Bewertung vom 12.04.2024
Mühlensommer (eBook, ePUB)
Bogdahn, Martina

Mühlensommer (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ländliche Idylle?

Maria begibt sich auf eine Reise zurück zu ihren Ursprüngen – weg von der urbanen Hektik hin zur ländlichen Idylle, wenn auch nur für eine begrenzte Zeit. Der Grund für ihre Rückkehr ist ein familiärer Notfall: Ihr Vater hat sich bei einem Unfall verletzt, und ihre Mutter ist überlastet mit der Pflege der dementen Großmutter, der Bewirtschaftung des Hofes, der Fürsorge für die Schweine und der Sorge um ihren Mann. In ihrem Heimat werden alte Gefühle lebendig – Erinnerungen an eine sorgenfreie Kindheit vermischen sich mit längst vergessenen Familienstreitigkeiten, deren Echo bis in die Gegenwart reicht.

Der Leser erhält im Roman Einblick in die ländliche Existenz mit all ihren Herausforderungen und Bereicherungen. Die Lebensumstände prägen einen Menschen - so kann auch Maria nicht verleugnen wo sie herkommt.

Den Schreibstil der Autorin empfand ich als angenehm und trotzdem wurde ich mit dieser Geschichte nicht ganz warm. Woran das lag, kann ich allerdings auch nicht richtig sagen, mir fehlte irgendwie die Spannung.

Bewertung vom 06.03.2024
Hallo, du Schöne
Napolitano, Ann

Hallo, du Schöne


ausgezeichnet

Tiefsinnig und schön

Bei diesem Roman hat mich schon die Leseprobe überrascht: Die Protagonisten werden hier ehrlich und tiefsinnig beschrieben, Gefühle sachlich und doch emphatisch wiedergeben. Dieser erste Eindruck hat sich im Laufe der Handlung noch verstärkt. Das macht dieses Buch meiner Meinung nach zu einem besonderen Schmuckstück.

Wir lernen die Padavarno-Schwestern und William über einen Zeitraum von 50 Jahren kennen. Jede Figur für sich wird von der Autorin charakterstark und sympathisch gezeichnet und entwickelt sich toll weiter.

Der Schreibstil der Autorin ist kurzweilig und spannend, so wirken die etwas über 500 Seiten auch an keiner Stelle langatmig. Jedes Kapitel wird aus wechselnder Sicht eines Protagonisten beschrieben, das hat mir besonders gut gefallen.

Fazit: Für mich ist dieses Buch das bisherige Jahreshighlight und ich habe das Lesen wirklich genossen.

Bewertung vom 26.02.2024
Leuchtfeuer
Shapiro, Dani

Leuchtfeuer


ausgezeichnet

Ein Highlight

Dieses Buch beginnt sofort mit ganz großen und intensiven Gefühlen - und diese Tiefe kann sich bis zum Schluss des Buches halten. Einige Schicksalsschläge und die Protagonisten, die diese erlebt haben, werden von der Autorin so warm und authentisch beschrieben, dass ich beim Lesen wirklich mitgefühlt habe.

Alles beginnt mit einem tragischen Unfall im Jahr 1985, eine Dummheit von Teenagern. Von diesem traumatischen Ereignis konnte sich die Familie Wilf nie ganz erholen. Im weiteren Verlauf wechseln wir immer wieder die Perspektive, sowohl von Menschen als auch im Zeitverlauf. Obwohl der Aufbau nicht chronologisch ist, konnte ich der Handlung zu jedem Zeitpunkt folgen. Es ist erstaunlich, wie die Schicksale von vermeintlich fremden Menschen doch miteinander verwoben sind.

Ich bin froh, dass ich dieses Buch lesen durfte. Da es mich insbesondere in der Tiefe der Beschreibungen echt berührt hat.

Bewertung vom 18.02.2024
Verborgen / Mörderisches Island Bd.3
Ægisdóttir, Eva Björg

Verborgen / Mörderisches Island Bd.3


ausgezeichnet

Ich mag die Island-Reihe


Da ich schon begeistert von den ersten beiden Teilen der Island-Krimi-Reihe war, habe ich mich auch auf den dritten Teil "Verborgen" gefreut und wurde nicht enttäuscht. Die Ermittlerin Elma und ihr Team sind einfach super authentisch und sympathisch.
Ich finde, die Autorin fängt in allen Krimis dieser Reihe durch ihren Schreibstil eine ganz besonders mystische Atmosphäre ein, so auch in diesem Teil. Jedes Mal habe ich beim Lesen total Lust, Island kennenzulernen und zu erkunden.

Der Krimi liest sich flüssig und die Spannung kann über den gesamten Handlungsstrang aufrecht erhalten werden. Kleine Zeitsprünge decken nach und nach das Rätsel um die beiden toten Jugendlichen auf. Wie auch im vorhergehenden Teil wurde hier auch wieder viel Wert auf die Entwicklung der Charaktere mit starkem Bezug auf familiäre Beziehungen gelegt - das mag ich ganz besonders. Auch die Protagonisten Elma und Saevar entwickeln sich während des Krimis toll weiter.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung - kurzweilig, spannend und tolle Figurenzeichnung.

Bewertung vom 03.01.2024
Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2 (eBook, ePUB)
Lane, Soraya

Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

kurzweilige Familiensaga

Nachdem mir der erste Teil der Familiensaga von Soraya Lane gut gefallen hat, habe ich mich schon sehr auf "die vermisste Tochter" gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Autorin schreibt gefühlvoll und flüssig, das Buch liest sich wirklich gut.

Der grobe Aufbau der Geschichte ist gleich zu Teil 1: Wir lernen zwei Frauen kennen, Claudia aus der Gegenwart in London und Esmeralda, eine schöne Tochter eines reichen Zuckerbrots aus Kuba, in den 50er Jahren. Durch zwei wechselnde Zeitschienen erfahren wir mehr und mehr über die Schicksale der beiden Frauen und wie diese miteinander verbunden sind.
Einen Punkt Abzug gibt es von mir für die Ähnlichkeit von Claudias Geschichte mit dem ersten Teil der Reihe. Dadurch entsteht für mich eine gewisse Vorhersehbarkeit. Ich bin sehr gespannt, ob sich das so fortsetzt in den folgenden Romanen.

Ein schöner Roman, der sich gut liest und Lust auf einen Karibikurlaub macht.

Bewertung vom 08.11.2023
Kein guter Mann
Izquierdo, Andreas

Kein guter Mann


ausgezeichnet

Super Roman mit Tiefgang

m Roman "Kein guter Mann" geht es um den Postboten Walter, der zugegebenermaßen erstmal etwas griesgrämig und leicht misanthropisch wirkt. Obwoh Walter ein zuverlässiger Postbote ist, soll er aus Sicht seiner Vorgesetzten lieber heute als morgen pensioniert werden. Doch Walter möchte noch nicht in Rente gehen. Kurzerhand wird er in die Christkindfiliale Engelskirchen versetzt.

Den Roman und auch Walter als Protagonist habe mit jeder gelesenen Seite immer mehr ins Herz geschlossen. Auch den Tiefgang der Geschichte um Walter konnte man zu Beginn des Romans so noch nicht erahnen und hat mich letztendlich wirklich beeindruckt. Andreas Izquierdo hat die Charaktere der Protagonisten sehr treffend herausgearbeitet.

Ich habe "Kein guter Mann" als Hörbuch gehört und finde, Uve Teschner war hier die perfekte Besetzung als Sprecher.
Fazit: Ein rundum gelungener Roman mit überraschendem Tiefgang und auch als Hörbuch ein echter Genuss.

Bewertung vom 30.10.2023
Glutspur / Liv Jensen Bd.1
Engberg, Katrine

Glutspur / Liv Jensen Bd.1


gut

Solider Krimi

Nach unzähligen skandinavischen Krimis ist es schwierig, das Rad neu zu erfinden. Die Autorin hat sich mit "Glutspur" auf neues Terrain gewagt und neben der Polizei die Protagonistin Liv Jensen als Privatdetektiven auf Spurensuche geschickt. Zugegeben war ich etwas skeptisch, ob diese Art der Ermittlung mich hier abholen kann. Ich war aber angenehm überrascht, dass mich die Ermittlungsarbeit hier nicht gestört hat. Die Handlung war interessant konstruiert und auch die aufgebauten Charaktere sind realistisch gezeichnet.
Allerdings konnte für meinen Geschmack die Spannung einfach nicht aufrecht gehalten werden, so dass ich hier nicht von einem Pageturner sprechen kann. Glutspur entpuppte sich als ein rundum solider Krimi, der angenehm zu lesen war, aber keine großen Emotionen bei mir geweckt hat. Sollten weitere Teile der Liv-Jensen-Reihe erscheinen, würde ich diesen wahrscheinlich noch eine Chance geben.