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Benutzername: 
Lena

Bewertungen

Insgesamt 61 Bewertungen
Bewertung vom 24.06.2024
Die Perserinnen
Mahloudji, Sanam

Die Perserinnen


ausgezeichnet

Angekommen

Die Frauen der Familie Valiat haben ein glamouröses und angesehenes Leben in Teheran geführt, bis die islamische Republik ausgerufen wurde. Doch auch oder vor allem solch hochanerkannte Familien haben tiefgehende Fehler gemacht und sind unglücklich.

Ein beeindruckender Einblick in das Leben der angesehenen Iranerinnen, was sie bewegt und was sie verletzt. Wie sie sich selbst im Weg stehen und merken, dass Geld und macht kein garant für Glück und Zufriedenheit ist. Wir begleiten vier Frauen der Familie Valiat auf dem Weg zu ihrem Glück.

Dieser Roman hat mich sehr berührt, die Frauen der Familie müssen einiges aushalten und das vor allem von ihrer eigentlichen Hauptbezugsperson, der Mutter. Denn seien wir mal ehrlich, es ist und bleibt meist die Mutter, an der man sich orientieren und geprägt wird. Wir beobachten, wie zumindest Maman Elizabeth einsieht, welche schwerwiegenden Fehler sie gemacht hat, wenn auch sehr spät.

Die Beschreibung des Iran vor der Revolution hat mich sehr beeindruckt, ich wusste dass die Perser sehr westlich orientiert waren, aber in diesem Maße hatte ich nicht erahnt. Ich hoffe, dass die Menschen dort irgendwann wieder normal ohne Überwachung und Angst leben können. Gleichzeitig finde ich es beeindruckend, wie vor allem Niaz mit diesen Regeln umging und ich hoffe, es gibt Frauen und Männer wie sie, die so handeln.

Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie fesselnd dieses Buch für mich war.

Bewertung vom 15.06.2024
Aufbruch in eine neue Welt / Savannah Bd.1
Wilke, Malou

Aufbruch in eine neue Welt / Savannah Bd.1


sehr gut

Wild West


Nelke verliert ihre Familie durch eine Ungerechtigkeit. Nach einem nervenaufreibenden Marsch kommt sie bei ihrem Cousin an und lernt durch diesen Justus kennen. Er inspiriert sie zur gefährlichen Reise nach Amerika, in der sie zusammen mit vielen anderen Siedlern die Kolonie Savannah gründet. Sie erleben schöne, aber auch harte Zeiten und wachsen zusammen. Jedoch gibt es auch bald Probleme und Konflikte.

Ein spannendes, ereignisreiches Buch, dass ich wirklich sehr gerne gelesen haben. Teils haben sich die Ereignisse aber so überschlagen, dass es mir etwas zu viel war. Ein paar weniger Erzählstränge und Zerstörung hätte dem Roman sicherlich keinen Abbruch getan. Ich fand es sehr spannend, wie die Beziehung zu den Ureinwohnern war, ich kann es fast nicht glauben, dass sie erst in Frieden zusammen lebten. Andererseits, warum eigentlich nicht? Die Natives hatten ja auch ein anderes Verständnis von Besitz. Deswegen trotz einiger Längen ein tolles Buch! Ich freue mich auch den zweiten Teil.

Bewertung vom 13.05.2024
Unter dem Moor (eBook, ePUB)
Weber, Tanja

Unter dem Moor (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Fesselnder roman

Nina braucht eine Auszeit, eine Auszeit von Beruf, eine Auszeit von der Pandemie und ihrem Leben. Dazu fährt sie ans Stettiner Haff und macht einen erschreckenden Fund.

Gine verbringt einige Monate im selben Ort, aber unfreiwillig. Sie wird auf das geflüchtete Landjahr geschickt und macht schreckliche Erfahrungen.

Auch Sigrun ist mit dem Haff verbunden, sie liebt das Leben hier einerseits, andererseits träumt sie von einer Freiheit, die sie in der DDR nicht finden wird.

Der Schreibstil hat mich direkt in seinen Bann gezogen. Ich konnte den Schwermut Ninas direkt spüren, wie sie erst keinen Ausweg mehr findet und langsam aber sicher wieder zu sich findet. Auch die beiden anderen Erzählstränge sind sehr spannend und ich habe sie gerne verfolgt. Wie die drei Frauen zu einander stehen konnte mir der Roman leider nicht näher bringen, ich war zeitweise verwirrt, weil ich keinen Zusammenhang finden konnte. Es ist wohl nur der Ort, der die drei miteinander verbindet, und am Rande eine alte Familie.

Dennoch habe ich den Roman sehr genossen und kann ihn sehr weiterempfehlen.

Bewertung vom 22.04.2024
The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding
Green, Hank

The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding


ausgezeichnet

Erschreckend


April May ist eine junge New Yorkerin, die sich nach der Uni durch die Stadt und ihre Anonymität kämpft, bis sie eines Tages eine rätselhafte Skulptur entdeckt. Mit ihrem Kumpel Andy beschließt sie, ein Video zu drehen, das weltweit viral geht und sie zu einer Berühmtheit macht. Doch der Ruhm hat definitiv auch seine Schattenseiten.

Ich muss sagen, April war mir anfangs wirklich sehr unsympathisch. Ein Mädchen, dass nur sich selbst sieht und am liebsten immer umschwirrt werden will. Der Roman ist aus ihrer Sicht geschrieben, erst die vergangenen paar Monate seit der Entdeckung der Carls bis die Lage eskaliert. Sie beschreibt ihr Erwachsenwerden und geistigen Wachstum quasi selbst und sagt uns Lesern immer wieder wie unheimlich dumm sie sich teilweise angestellt hat. Der Ruhm ist ihr zu Kopfe gestiegen, das gibt sie offen zu. Erschreckend finde ich, dass so vieles auch im echten Leben passieren könnte und auch passiert ist - Radikalisierungen sind so schnell passiert.

Für mich ein absolut packender und lesenswerter Roman.

Bewertung vom 12.04.2024
Happy Hour
Granados, Marlowe

Happy Hour


gut

Lost in New York

Isa und Gala sind so etwas wie beste Freunde. Sie treffen sich in New York City mit ihrem gemeinsamen Freund Nicolas. Was genau die beiden in New York, beziehungsweise in ihrem Leben machen wollen, wissen die beiden nicht. Es beginnt ein ereignisreicher Sommer voller Ups and Downs. Einen Sommer voller Parties aber auch vor dem Abgrund. Wir lernen die Oberflächlichkeit der New Yorker Männer kennen und wie wenig Zusammenhalt auch unter den Frauen herrscht. Die beiden Frauen bleiben für mich wenig greifbar. Wir erfahren nur wenig über die beiden.

Der Schreibsil war ähnlich kalt und abgeklärt, wie die beiden Freundinnen es sind. Es war toll zu lesen, die Erzählung fließt wie der träge und heiße New Yorker Sommer. Es passiert viel, aber nichts was die beiden im Leben weiterbringt. Die beiden leben im Moment, denken nicht an ihre Zukunft, vielleicht weil sie glauben, dass diese ihnen nichts Gutes bringen wird. Sie glauben nicht, dass sie jemals mit irgendetwas Erfolg haben könnten. Also füllen die beiden ihre Gegenwart mit Erlebnissen und denken einfach nicht nach.

Ich bin mir nicht sicher, ob mir das Buch gefiel oder nicht. Einerseits war es toll zu lesen und ich wollte immer wissen wie es weitergeht. Andererseits haben die Freundinnen keine Entwicklung durchgemacht. Es ist schade, dass die beiden nicht an sich glauben.

Bewertung vom 05.04.2024
Die Frau am Fluss / Loreley Bd.1
Popp, Susanne

Die Frau am Fluss / Loreley Bd.1


sehr gut

Wir reisen zurück ins frühe 19. Jahrhundert. Die Industrialisierung beginnt so langsam, Napoleons Krieg ist zu Ende und es kehrt Frieden am Rhein ein. Mitten drin entspannt sich eine spannende Geschichte über Familie, Freundschaft und Liebe.

Der Einstieg mit dem Prolog hat mir wahnsinnig gut gefallen, es war spannend und hat schon die ersten Fragen aufgeworfen. Auch der Zeitsprung war angenehm. Es hat mich sehr entsetzt, wie die Zustände für die Waisenkinder war und wie mit der blinden Ruth umgegangen wurde. Auch Julie hatte es auch aufgrund ihrer Schönheit nicht sehr einfach. Die beiden Männer teilen sich ein dunkles Geheimnis und treffen dann geraume Zeit später wieder aufeinander - sie buhlen um die selbe Frau.

Im Lauf der Geschichte wurden die Zeitsprünge teilweise etwas größer, was mich manchmal irritiert hat. Hat der Gescchixhte für mich aber keinen Abbruch getan. Was mich aber gestört hat, waren die vielen Erzählstränge, einen davon finde ich nur auf den ersten Teil gesehen, zu viel. Wie dies dann in Band 2 weitergesponnen wird, kann ich ja noch nicht sagen, aber ich denke, die Autorin wird sich etwas dabei gedacht haben.

Alles in allem hatte ich schöne Lesestunden! Eine spannende Geschichte mit einem wirklich wunderschönen Setting am Rhein.

Bewertung vom 27.03.2024
Mein Name ist Estela
Trabucco Zerán, Alia

Mein Name ist Estela


ausgezeichnet

Estela nimmt aus Geldnot eine Stelle im Haushalt einer Familie in Santiago an. Ein Baby ist unterwegs, um dass sie sich auch kümmern wird.

Anfangs dachte ich, dieses Buch wird schwer zu lesen. Wir starten in einem Verhör, Estela beschreibt die vergangenen sieben Jahre im Haushalt der Familie López. Es ist absolut erschrecken, was in dieser Familie abgeht, wie wenig andere Menschen von diesen beiden Personen wahrgenommen werden, nicht einmal das eigene Kind wird für voll genommen. Es ist ein aufrüttelnder Roman, der die Klassengesellschaft in Chile anklagt. Den absoluten Leistungsdruck und Perfektionismus für alle Menschen zerstört am Ende alles. Einer der besten Romane, die ich jemals gelesen habe.

Bewertung vom 21.03.2024
Mein Name ist Lilith
Marmery, Nikki

Mein Name ist Lilith


ausgezeichnet

Die erste Frau


Ich würde mich nicht als christlich beschreiben, eher als Atheistin. Trotzdem lese ich gerne über christliche Themen und der Name Lilith habe ich bisher nur ein einem Fantasyroman gelesen. Dort war sie eine böse Dämonin. Ich fand all die alten Schauplätze, Rituale und Persönlichkeiten unheimlich interessant und inspirierend - ich glaube ich werde doch einmal in der Bibel blättern und lesen.

Dieser Roman erzählt Liliths Werdegang, den Anfang im Paradies und wie alles irgendwie kolossal schief gegangen ist. Wie feministisch beziehungsweise, wie harmonisch der Anfang war und wie nur aus machtgier alles zerstört wurde. Liliths Werdegang wird ausführlich aus ihrer Sicht beschrieben und ich musste sehr viel über die Wirte der Autorin nachdenken. Was wäre, wenn es wirklich so war? Dieser Roman macht mich so unheimlich traurig, wie einfach könnte die Welt sein? Wenn wir uns als Menschen behandeln würden und nicht als Herrscher und Beherrschter. Es wäre so schön, wenn diese Lehren wahr wären und allen religiösen Menschen einleuchten wurden und endlich Frieden einkehren würde.

Die Autorin schreibt die Worte, die ich im Religionsunterricht immer gedacht habe: wenn Gott so gut ist, warum lässt er es zu, dass wir uns und alles um uns herum zerstören.

Bewertung vom 28.02.2024
Wiedersehen in Stockholm
Lönnqvist, Anna

Wiedersehen in Stockholm


ausgezeichnet

Ella und Ben treffen sich durch Zufall an einem lauen Sommerabend in Stockholm. Die Magie zwischen den beiden ist unfassbar stark, doch ein Zufall verhindert eine Kontaktaufnahme. 12 Jahre später treffen sich die zwei wieder. Die Magie ist ungebrochen, doch reicht das für die beiden?


Anna Lönnqvist hat hier einen wunderschönen Roman geschrieben, der so tief geht, dass ich fast durchgehend eine Gänsehaut hatte. Allein der Proloh war so unfassbar schön, man hat alles so nachempfinden können. Die darauffolgende Story hat nahtlos an diesen Hammer Prolog angeknüpft und hat keine Wünsche offen gelassen. Ganz klar ein weiteres Lesehighlight.

Bewertung vom 12.02.2024
Stars In Your Eyes
Callender, Kacen

Stars In Your Eyes


ausgezeichnet

Einfach nun Wow


Schon das Cover hat mich absolut überzeugt, abgebildet sind unsere beiden Protagonisten im Profil. Der dunkelblaue Hintergrund lässt die goldenen Gesichter erstrahlen.

Kaum begonnen, konnte ich den Roman kaum noch aus den Händen legen. Mattie und Logan sind so detailliert und liebevoll beschrieben, man muss beide einfach lieben. Wobei mir Logan irgendwie näher geht. Die Aufteilung in beide Charaktere ist Kacen Callender einfach perfekt gelungen. Was mir auch super gefällt sind die Artikel zwischendurch von den Bloggern und besonders von einer speziellen Seite.

Dieser Roman ist eine wunderbare Slow Burn Romance mit viel Dramatik und tiefen Gefühlen. Es tut im Herzen weh, was beiden Protagonisten in ihrem Leben schon widerfahren ist und wie unterschiedlich sie beide damit umgehen. Ein absolutes Jahreshighlight und das schon im Februar.