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Benutzername: 
Christiane
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Bremen
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Ich liebe Lesen!!!

Bewertungen

Insgesamt 396 Bewertungen
Bewertung vom 03.04.2025
Um jeden Preis
Lind, Hera

Um jeden Preis


ausgezeichnet

Am 1. April 2025 hat Hera Lind gemeinsam mit dem Verlag KNAUR den historischen Roman „Um jeden Preis“ auf den Büchermarkt gebracht. Ich lese gerne historische Romane. Besonders, wenn es sich um Fluchtgeschichten handelt. Meine Schwiegermutter ist selbst aus Ostpreußen geflohen und ihre Geschichte versorgt mich heute noch mit Gänsehaut. Doch diese Geschichte von Hera Lind hat noch ein ganz anderes Kaliber.

Die Autorin startet mit einem kleinen Einblick in ihre Arbeit. Sie lässt sich Geschichten schicken, die erzählt werden möchten und müssen. Diese Erzählung startet sie mit einem kurzen Gespräch der noch lebenden Familienmitglieder von Lydia und endet mit einem verbalen Blumenstrauß von den noch lebenden Familienmitgliedern.

Im Jahr 1927 wird Lydia in Odessa geboren. In der Ukraine erlebt sie eine Hungersnot, die von Stalin angeordnet ist. Ihr Leben steht unter keinem guten Stern. Sie erlebt neben dem Hunger, Verzweiflung, Vertreibung, Heimatlosigkeit und Zwangsarbeit in Sibirien bei minus 50 Grad. Am Leben hält sie ihre Familie. Dem Vater hat sie versprochen, dass die Familie unter allen Umständen zusammenbleibt. Lydia wird über 90 Jahre alt und ich ziehe meinen Hut vor ihr.

Von Hera Lind habe ich auch schon andere Romane gelesen, die mich bewegt haben. Dieses hier ist anders. Es geht mir an mein Herz. Der Stil ist sachlicher gehalten. Vermutlich war die Geschichte schon so bewegend, berührend und dramatisch ist, das nur vorsichtige Worte sie erzählen können. Einmal mit dem Lesen gestartet ist es kaum noch möglich, diesen Roman wieder aus der Hand zu legen. Immer möchte ich wissen, wie es denn nun weitergeht. So habe ich die ca. 512 Seiten in 4 Abenden gelesen.

Alles in allem hat Hera Lind mit „Um jeden Preis“ einen historischen Roman auf den Büchermarkt gebracht, der berührt. Von mir bekommt die Autorin 5 verdiente Lesesterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.03.2025
Und der Schönbuch schweigt
Baecker, Sybille

Und der Schönbuch schweigt


ausgezeichnet

Da meine Schwägerin Schwäbin ist, kenne ich den Naturpark Schönbuch von einigen gemeinsamen Spaziergängen. In der Literatur schlägt mein Herz für den Krimi. Damit liegt es für mich nahe, dass ich um diesen Krimi gar nicht drum herum komme. Das idyllische Cover trügt und zeigt dennoch das Herz dieser Erzählung auf einen Blick. Den Jagdstand, die wunderbare Natur im Sonnenauf- oder -untergang. Der Titel und der Name der Autorin ist gut lesbar. Es ist der erste Regionalkrimi, den ich von Sybille Baecker lese und sicher nicht der letzte. Sie hat mich auf eine ganz andere Art und Weise mitgenommen, als viele ihrer Autorenkollegen das tun.

„Und der Schönbuch schweigt“ so lautet der treffende Titel von diesem Kriminalroman, den die Autorin am 17. Oktober 2024 gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht hat. Es handelt sich um den 12. Band der Reihe mit Kommissar Brandtner und seinem Team. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Auf einem Jagdstand für die Wildbeobachtung wird die Leiche eines Mannes gefunden. Alles deutet auf Suizid hin. Was ist geschehen? Warum hat dieser Mann sich das Leben genommen? Im Dorf wurde er ausgegrenzt und angefeindet. Kommissar Brandtner und sein Team ermitteln und decken eine fatale Spirale aus Lügen, Hass, Hetze und Mordlust auf.

Dieser Krimi hat mich ganz schön erschreckt. Er wirkt noch nach. Gestern habe ich ihn ausgelesen und erst einmal zur Seite gepackt. Noch heute schwirren meine Gedanken rund um den Plot. Er könnte aktueller und realistischer nicht sein. In erster Linie beschäftigt er sich mit dem Gedanken, was wir zu wissen glauben. Und darauf basieren unsere Handlungen. Unbedacht bin ich in diese Geschichte gestartet, die vom ersten bis zum letzten Buchstaben meinen Geist beschäftigt hat. Schnell habe ich Zugang in die Geschichte gefunden. Kommissar Brandtner und seinem Team bin ich gedanklich zu jeder Zeit gefolgt. Zu keiner Zeit habe ich gezweifelt. Dem Kommissar ging es ebenso und ehe wir uns versehen haben, haben wir eine Geschichte aufgedeckt, die uns im Mark getroffen hat. Ich würde mich nicht wundern, wenn der Kommissar jetzt erst einmal eine Auszeit braucht. Der Plot dieser Geschichte muss erst einmal verdaut werden. Auch von ihm.

Mit dem Regionalkrimi „Wenn der Schönbuch schweigt“ hat die Autorin Sybille Baecker ein Werk auf den Büchermarkt gebracht, das im Deutschunterricht zur Pflichtlektüre für pubertierende Schüler werden sollte. Es beschäftigt sich und uns mit der Macht und den Folgen von Fake News. Von mir bekommt die Autorin 5 verdiente Lesesterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.03.2025
Müller und das letzte Gefecht
Zehnder, Raphael

Müller und das letzte Gefecht


sehr gut

Im September 2024 hat Raphael Zehnder den Kriminalroman „Müller und das letzte Gefecht“ gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Es ist der 11. und der letzte Fall mit dem Baseler Kommissar Benedikt Müller. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Da ich sehr gerne Krimis lese und regelmäßig auf der Suche nach neuem Lesestoff bin, habe ich zugegriffen, als mir dieser Krimi in die Hände fiel. Von Basel kenne ich in erster Linie den Hauptbahnhof. Von Zürich schon etwas mehr. Es ist eiskalt und an der Dorenbach-Promenade liegt ein Toter. Erfroren. Kommissar Müller rätselt. Wie ist der abgestürzte und verprügelte Ex-Banker in diese Situation gekommen? Kurz darauf wird sein Kollege verletzt. Müller fordert für die Ermittlungen Verstärkung an und stößt auf Hinweise, die ihm so gar nicht gefallen.

Vom ersten Moment an ist mir die ungewöhnliche Schriftfarbe von Raphael Zehnder aufgefallen. Er nutzt gerne kurze Sätze. Dadurch erhöht er das Tempo, das in der ganzen Erzählung hoch ist. Er erzählt im Präsens, das lässt mich glauben, ich sei bei den Ermittlungen dabei. Er nutzte eine kodderige Ausdrucksweise und schwärzt viele Stellen. Das sehe ich zum ersten Mal und normalerweise behagt mir so etwas gar nicht. In diesem Fall passt es, wie die Faust auf das Auge. Mich erinnert Benedikt Müller an Schimanski, wenn er auch ganz anders ist. Ich habe eine Weile gebraucht, um mich an den Stil des Autors zu gewöhnen. Dann hat er mir Spaß gemacht und dann fand ich ihn nahezu genial. Raphael Zehnder ist ein Autor, den man gelesen haben sollte.

Alles in allem hat Raphael Zehner mit „Müller und das letzte Gefecht“ einen Kriminalroman auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Wer sich von einer kodderigen Ausdrucksweise, einer ordentlichen Portion Sarkasmus und gepfeffertem Zynismus nicht abhalten lässt, der kommt hier mit einem spannenden Kriminalfall voll auf seine Kosten.

Bewertung vom 25.03.2025
Die Mündung
Pieper, Tim

Die Mündung


ausgezeichnet

Ende März 2025 hat Tim Pieper den Thriller „Die Mündung“ gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Das Cover passt gut zur Geschichte. Von Tim Pieper habe ich schon „Raue Havel“ gelesen. Da ich den Kriminalroman super fand, bin ich voller Spannung in „Die Mündung“ gestartet.

Der Autor startet seine Erzählung mit einem Prolog, der mich neugierig macht und mir nicht zu viel verrät. Noch nicht einmal, in welcher Zeit ich mich beim Lesen befinde. Die folgenden Kapitel sind kurz gehalten. Der Autor hat 14 Kapitel auf den ersten 75 Seiten untergebracht. Ich mag kurze Kapitel. Sie erzählen in kleinen Häppchen aus verschiedenen Zeiten. Das Erzähltempo empfinde ich als hoch. Die Sprache ist modern gehalten und lässt sich flüssig lesen.

Lena Funk, Kommissarin, gönnt sich eine Auszeit auf einer abgelegenen Insel. Sie möchte nach dem Tod ihrer Schwester Jette zur Ruhe kommen. In einer stürmischen Nacht wird ein Toter angespült. Brutal ermordet. In seiner Jackentasche findet Lena Schmuckstücke und sie ist sich sofort sicher. Es sind Trophäen des Gezeitenmörders, der auch ihre Schwester auf dem Gewissen hat. Lena stürzt sich auf die Arbeit, als gäbe es kein Morgen. Endlich sieht sie eine Chance auf Gerechtigkeit. Doch ehe sie sich versieht, wird dieser Fall gefährlich für Lena. Sie erkennt, dass sie niemanden trauen kann, noch nicht einmal ihrem eigenen Gedächtnis.

Vom ersten bis zum letzten Buchstaben habe ich die Spannung in diesem Thriller als hoch empfunden. Zu jeder Zeit ist mein Geist tief mit der Erzählung beschäftigt. An Lenas Seite folge ich ihren Erlebnissen. Der Autor geizt nicht mit Hinweisen, auch nicht mit falschen. Ich beginne mich regelmäßig zu fragen, ob nicht vielleicht doch alles ganz anders ist. An den richtigen Stellen hat Tim Pieper unerwartete Wendungen gesetzt und so überrascht er mich mit einer Auflösung, die ich auch so nicht erwartet habe. Von diesem Thriller bin ich schlichtweg begeistert. Mir hat er viel Spaß gemacht. Während ich diese Zeilen schreibe, freue ich mich bereits auf Neues aus dem Köpfchen und der Feder des Autors.

Alles in allem hat Tim Pieper mit „Die Mündung“ einen Thriller auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. In atmosphärischer Umgebung der rauen Küste zeigt er mit einem spannenden Kriminalfall, dass die Kommissarin Lena Funk ihrem Gedächtnis nicht trauen kann. Und warum. Von mir bekommt der Autor 5 sturmgeschützte Lesesterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.03.2025
Biberbrugg
Götschi, Silvia

Biberbrugg


sehr gut

Ende November 2024 hat Silvia Götschi gemeinsam mit dem Verlag emons: den Regionalkrimi „Biberbrugg“ auf den Büchermarkt gebracht. Das Cover passt gut zu ihrer Reihe mit Valérie Lehmann. Der Titel und der Name der Autorin sind gut lesbar. Der Button „Bestseller“ verrät mir, dass Silvia Götschi bereits viele Leser mit ihren Kriminalromanen begeistern konnte. Mich wundert das nicht. Von ihr habe ich bereits „Alpstein“ und „Stille Nacht, mörderische Nacht“ gelesen. Ein Blick auf den Buchrücken verrät mir mehr über den Inhalt.

Auf dem Klosterplatz in Einsiedeln findet sich die Leiche einer jungen Frau. Ausgerechnet am Güdelmontag. Valérie und ihr Team rätseln. Niemand scheint die Tote zu vermissen. Einen Tag später meldet die Polizei einen zweiten Toten. Valérie will nicht von einer Serie ausgehen, sie denkt, so etwas passiert nur in großen Städten. Nicht jedoch in Biberbrugg. Oder doch?

In einem anderen Erzählstrang lese ich von Colin. Er ist der Sohn von Valérie und ebenfalls bei der Kantonspolizei. Allerdings legt Colin einen Undercover-Einsatz hin, der gründlich nach hinten losgeht. Er patzt, wo er nur patzen kann. Gerne möchte er dafür seinem Chef Hubi die Schuld in die Schuhe schieben. Doch ehe er sich versieht, erreicht Valérie die Nachricht, dass ihr Sohn auf der Intensivstation liegt. Mit einer Kugel im Kopf.

Silvia Götschi macht es in ihrem Jubiläumsband ihrer Valérie nicht leicht. Es ist ihr zehnter Fall. Er fordert alles von ihr. Valérie zerreißt sich zwischen ihren Mordermittlungen und der Sorge um ihren Sohn. Es gelingt der Autorin hervorragend, diesen inneren Kampf zu zeigen. Und zwar ohne viel Gefühlsduselei.

Die Mordermittlungen gestalten sich spannend. Berufliches und Privates halten sich im Verhältnis so ungefähr hälftig. Mich beschäftigt der private Erzählstrang rund um Valéries angeschossenen Sohn intensiver als die Mordermittlungen. Ehe ich mich versehe, sind die ca. 348 Seiten gelesen und der Krimi ist sauber gelöst. Hier hätte ich mir ein etwas spektakuläreres Ende gewünscht und ich bin mir sicher, die Autorin hätte das auch gekonnt.

Alles in allem hat Silvia Götschi mit „Biberbrugg“ einen Regionalkrimi aus der Schweiz auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. In ihrem Jubiläumsband kämpft Valérie Lehmann persönlich und beruflich mit all ihrer Kraft für das Recht und für ihren Sohn. Dieser Teil kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Von mir bekommt die Autorin 4 verdiente Lesesterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 19.03.2025
Ein Single bleibt selten allein
Troi, Heidi

Ein Single bleibt selten allein


ausgezeichnet

Im März 2025 hat die Autorin Heidi Troi den Liebesroman „Ein Single bleibt selten allein“ als eBook herausgebracht. Es handelt sich um den 2. Band der 2. Reihe „Sweet Valentine“. Das Cover passt gut in die Reihe und zur Geschichte.
Von Heidi Troi habe ich schon sehr viele Romane gelesen. Aus der Valentine-Reihe habe ich noch keine Geschichte verpasst. Sie ist einfach herzlich. So habe ich gleich zugegriffen, als mir der neue Band in die Hände gefallen ist.
In „Ein Single bleibt selten allein“ beschäftigt die Autorin mich mit Clementine, die überzeugter Single ist. In Valentine geboren und weggezogen kommt sie zurück. Und zwar exakt in dem Moment, als Brody ihr einen Heiratsantrag macht. Wer, wie ich, schon den ein oder anderen Teil der Valentine-Reihe kennt, der ahnt, das kann nicht gut gehen. Brody reist ihr hinterher. Beide arbeiten als Ärzte. Der alte Doc möchte sich in den Ruhestand zurückziehen und seine Praxis übergeben. An Clementine oder an Brody. Er startet einen Wettbewerb zwischen beiden Anwärtern. Der, der bei den Patienten besser ankommt, soll die Praxis übernehmen dürfen.
Vom ersten bis zum letzten Buchstaben liest sich die Erzählung locker und leicht. Besonders geschmunzelt habe ich über Clementines Blog für ein erfülltes Singleleben. Ihre Tipps sind hilfreich, wenn man sie nicht befolgt.
Alles in allem hat die Autorin Heidi Troi mit „Ein Single bleibt selten allein“ einen Liebesroman auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Von mir bekommt sie 5 verdiente Lesesterne und eine Leseempfehlung für alle, die Valentine lieben oder kennenlernen möchte.

Bewertung vom 18.03.2025
Das Erbe der Karolinger
Crönert, Claudius

Das Erbe der Karolinger


ausgezeichnet

Im Februar 2025 hat der Autor Claudius Crönert den historischen Roman „Das Erbe der Karolinger“ gemeinsam mit dem Verlag Lübbe herausgebracht. Über ca. 816 Seiten erzählt er aus der Zeit von 817 bis 840 nach Christus. Das Cover wirkt durch den goldfarbenen Aufdruck auf mich eher modern als historisch. Zu Beginn findet sich eine hilfreiche Namensliste von wichtigen Personen. Beim Lesen hilft das all denen, die geschichtlich nicht voll im Detail stecken.
Ludwig, Kaiser der Franken, macht sich früh Gedanken um seine Nachfolge. Er hat Franken von Karl dem Großen geerbt und ernennt seinen Sohn Lothar zu seinem Mitregenten. Dafür überträgt er Lothar einige Ländereien. Es zeigt sich früh, dass Vater und Sohn verschiedene Vorstellungen über das Regieren und die Zukunft haben. Als Ludwigs Frau stirbt, möchte Ludwig erneut heiraten. Er entscheidet sich für Judith. Leider hat auch Lothar ein Auge auf Judith geworfen und macht ihr einen Antrag. Judith entscheidet sich für Ludwig. Zwischen dem friedliebenden Ludwig und dem machtgierigen Lothar entwickelt sich eine Rivalität, die eine gefährliche Entwicklung nimmt. Sie ist geprägt von Neid, Gier und Streit im politischen und im persönlichen Bereich. Bis irgendwann alles auf dem Spiel steht.
Ich lese gerne historische Romane. Sie vermitteln mir einen guten Einblick in die Zeit und versetzen mich beim Lesen in eine andere Welt. So bin ich völlig unbelastet in diese Erzählung gestartet. Vom ersten bis zum letzten Buchstaben habe ich an den Zeilen geklebt. Von den ca. 816 Seiten habe ich jede einzelne als lesenswert und unterhaltsam empfunden. Für meinen Geschmack hätte es auch noch gut ein wenig weitergehen können.
Besonders gut gefallen hat mir die Art und Weise, wie Claudius Crönert mich an die historischen Persönlichkeiten herangeführt hat. Ich lerne sie früh kennen und von Beginn an fasziniert mich Judith. Sie hat eine willensstarke Persönlichkeit und ist zur Kaiserin geboren. Im Laufe der der Geschichte gewinnt sie immer mehr Charakter. Der Autor zeigt sie geschickt in den unterschiedlichsten Situationen, die ihr mit der Zeit immer mehr Ausstrahlung verleihen. Es ist nicht nur Judith. Auch ihre Schwester Emma, Ludwig und Lothar lässt der Autor immer lebendiger werden. Beim Lesen entwickelt sich bei mir eine Vorstellung davon, wie sich das Leben in dieser Zeit abgespielt hat. Und das hat mir hervorragend gefallen.
Alles in allem hat Claudius Crönert mit „Das Erbe der Karolinger“ einen historischen Roman auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Mit den Zutaten Neid, Macht und Gier werden daraus unterhaltsame Lesestunden und eine exzellente Zeitreise in die Jahre 817 bis 840 nach Christus. Von mir bekommt der Autor 5 verdiente und blankpolierte Lesesterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 17.03.2025
Mainsturm
Mäderer, Anja

Mainsturm


ausgezeichnet

Die Autorin Anja Mäderer hat im Februar 2025 ihren neuen Kriminalroman „Mainsturm“ gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Es handelt sich um den 4. Fall von Nadja Gontscharowa und Peter Steiner. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Das Cover passt gut zur Geschichte und in die Reihe. Der Titel und der Name der Autorin sind gut lesbar. Von Anja Mäderer habe ich bereits „Maintod“ gelesen. Den Krimi fand ich super und so bin ich gespannt auf „Mainsturm“.
In der Würzburger Altstadt wir die Leiche einer Geschichtsdoktorandin gefunden. Sie liegt exakt vor dem ehemaligen Wohnhaus von Tilman Riemenschneider. Riemenschneider war ein bekannter Bildhauer und Bildschnitzer. Er starb 1531. Das Oper war scheinbar auf der Suche nach einer bekannten Holzfigur des Künstlers und forschte zu seiner Rolle im Bauernkrieg. Die beiden Kommissare Nadja Gontscharowa und Peter Steiner haben schnell den Verdacht, dass das Motiv für den Tod der jungen Frau in der Vergangenheit zu suchen ist.
Ich lese sehr gerne und sehr viele Regionalkrimis. Dieser hier hebt sich von ihnen ab. Anja Mäderer zeigt erstaunlich fundierte Kenntnisse über die Würzburger Geschichte, die sie in einer erstaunlich leichten Sprache geschickt in ihren Kriminalroman einbaut. Während ich mich völlig fokussiert mit Nadja und Peter gedanklich auf die Mördersuche begebe, bekomme ich über ca. 315 Seiten Geschichtsunterricht vom Feinsten dazu. Vom ersten bis zum letzten Buchstaben ist dieser Krimi so spannend erzählt, dass ich gar nicht dazu komme, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Immer möchte ich unbedingt wissen, wie es denn nun weitergeht. Im Epilog bietet die Autorin mir neben ihrem Ausgang der Geschichte noch zwei weitere Möglichkeiten an, wie die Geschichte enden könnte. Damit fordert sie mich noch einmal zum Nachdenken auf und ich entscheide mich für Nummer 2. Das Ende gefällt mir noch besser, als das vorgeschlagene Ende der Autorin. Diese Idee, mit dem Ende zum Selbstaussuchen, finde ich so super, dass ich dafür gerne einen weiteren Stern vergeben möchte. Damit wird dieser Krimi zu einem Mitmachkrimi und für mich als Vielleser, ist es das erste Mal, dass mir eine Autorin so ein Angebot macht.
Alles in allem hat Anja Mäderer mit ihrem Regionalkrimi „Mainsturm“ einen sehr spannenden Regionalkrimi auf den Büchermarkt gebracht, der sich intensiv mit der Würzburger Geschichte beschäftigt. Wer Lust auf einen historischen Kriminalroman hat, der ist hier richtig. Von mir bekommt die Autorin 5 verdiente Lesesterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 13.03.2025
Brennendes Watt / Jaspari & van Loon ermitteln Bd.3
Jacob, Fynn

Brennendes Watt / Jaspari & van Loon ermitteln Bd.3


ausgezeichnet

Im März 2025 hat Fynn Jacob gemeinsam mit dem Verlag Heyne den Kriminalroman „Brennendes Watt“ herausgebracht. Von Fynn Jacob habe ich bereits „Die Toten von Friesland“ und „Das Blut der Nordsee“ gelesen. Beide Bände haben mir gut gefallen und so habe ich mir gleich „Brennendes Watt“ gegriffen. Das Cover passt gut in die Reihe und zur Erzählung.
Gespannt schlage ich das Buch auf und beschäftigt mich mit der Erzählung. Es dauert nur ein paar Sätze und ich bin bereits tief in die Erzählung versunken. Der Autor zaudert nicht lange und präsentiert schnell den ersten Toten. Die Spannungskurve zieht sich sauber durch das Buch, das ich kaum aus der Hand legen mag. Immer beschäftigt mich die Frage, wie es wohl weitergeht und wer da im Hintergrund agiert. Ist es so wie ich denke? Ist es ganz anders? Seite für Seite finde ich gemeinsam mit den Ermittlern neue Hinweise bis es kurz vor Schluss noch einmal richtig spannend wird.
Im Vergleich zu den ersten beiden Teilen ist aus meiner Sicht eine deutliche Steigerung des Autors zu sehen. Seine Persönlichkeiten sind feiner herausgearbeitet und die Stimmung zwischen Marten und seinen Eltern und zwischen Marten und Katharina kommt noch ein Tick atmosphärischer bei mir an, als in den Vorgängerbänden. Das gleiche gilt für die Situationen zwischen Iska und Marten und Iska und ihrer Familie.
Vom ersten bis zum letzten Buchstaben handelt es sich bi „Brennendes Watt“ um Regionalkrimi, der sich mit einem aktuellen Thema beschäftigt und bei dem einfach alles richtig ist. Von mir bekommt der Autor eine klare Leseempfehlung und verdiente 5 Lesesterne.

Bewertung vom 10.03.2025
Sommerhimmel über dem Möwenhof (eBook, ePUB)
Jacobsen, Frida

Sommerhimmel über dem Möwenhof (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Gemeinsam mit dem atb Taschbuchverlag hat die Autorin Frida Jacobsen im Februar 2025 den Liebesroman „Sommerhimmel über dem Möwenhof“ herausgebracht. Als ich das Cover gesehen habe, da habe gedacht, das ist genau das richtige für mich. Mein Gemüt hat sich auf Anhieb entspannt. Ein Blick in die Beschreibung hat mein spontanes Ja-zum-Buch bestätigt und in Gedanken packe ich bereits meinen Koffer um den Protagonisten an die Nordseeküste zu folgen. Neugierig starte ich in die Geschichte. Obwohl der Buchstabendruck klein ist, lassen sich die ca. 352 Seiten gut lesen.
Frida Jacobsen ist eine Autorin, die ich noch nicht kenne. Ich lerne gerne neue Autoren kennen und so bin ich gespannt auf die Art und Weise, wie sie ihre Geschichte erzählt. Vom ersten Buchstaben an gefällt mir ihr Schreibstil. Am ehesten möchte ich ihn mit den Worten modern, flüssig, leicht, locker, humorvoll, warmherzig und lesenswert beschreiben. Es ist ein Schreibstil, mit dem ich mich rundherum wohlfühle und so bleibt es im ganzen Roman.
Zuerst lerne ich Maren kennen. Frisch getrennt, energiegeladen und voller Optimus packt sie ihre drei liebenswerten Teenager ins Auto und fährt mit ihnen an die Nordseeküste zu ihrer Familie, die ein Bed & Breakfast betreibt. Es ist der Möwenhof. Kaum dort angekommen lernt sie den Bootsbauern Henning kennen und beide verlieben sich ineinander. Voller Elan stürzt Maren sich in die Arbeiten am Möwenhof. Das Leben könnte so schön sein, wenn nicht aus heiterem Himmel der Onkel auftauchen würde, der den Möwenhof verkaufen will.
Ich lese, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme. Jeden Abend hat es nur ein paar Sätze gedauert und ich habe mich spürbar erholt. Ich habe mit den Protagonisten gefühlt, gelebt und geliebt. Das hat mir gut gefallen. Als Maren so aktiv am Bettenmachen im Möwenhof war, da hat sie mich angesteckt und ich habe mein Bett am späten Abend neu bezogen.
Aus den Zutaten Liebe und Hoffnung hat Frida Jacobsen mit der richtigen Portion Lokalkolorit einen Liebesroman auf den Büchermarkt gebracht, der zum Wohlfühlen einlädt. Die Autorin bekommt von mir 5 blitzeblank polierte Lesesterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung. Ich freue mich schon auf Neues aus der Feder und dem Köpfchen dieser Autorin und hoffe, ich muss nicht solange warten.