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Benutzername: 
zephanian
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Barcelona
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Architekt, Werber und Bäcker im literarischen Vorruhestand in Spanien.

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Bewertung vom 28.05.2011
Jeder stirbt für sich allein
Fallada, Hans

Jeder stirbt für sich allein


ausgezeichnet

Diesen Roman hat Hans Fallada in nur vier Wochen geschrieben, er ist aus einem Guss und liest sich voller Spannung. Aus einem authentischen Fall, ein zurückgezogen lebendes Ehepaar erkennt den Irrsinn der von Hitler inganggesetzten Kriegsmaschinerie, ausgelöst durch den Tod des eigenen, einzigen Sohnes, und ruft mit heimlich abgelegten Postkarten zum Widerstand auf. Darauf steht Hochverrat und tatsächlich werden beide Ehepartner 1943 hingerichtet. Nicht nur die Protagonisten, sondern alle Figuren werden im Kontext zu ihren Mitmenschen entwickelt, sind psychologisch fein beobachtet und stehen plastisch vor dem inneren Auge. Die Zeit des Dritten Reiches spiegelt sich in ihren Verhaltensweisen, den Verhaltensweisen der sog. kleinen Leute, aber auch denen der "Gebildeten", insbesondere der Justiz.Guillermo Arriaga, mexikanischer Autor und Regisseur, sagt: "Je älter ich werde, desto mehr wird mir bewusst, dass der Mensch noch immer stärker zur Welt des Animalischen gehört als zur Welt der Zivilisation. Es bedarf lediglich gewisser historischer oder persönlicher Umstände, und die Bestie in uns kommt wieder zum Vorschein. Dann wir aus einem unscheinbaren Beamten plötzlich ein Monster an der Spitze eines KZ..." Dass es während dieses terroristischen Regimes Menschen gab, die ihre Angst überwanden und ihr moralisches Empfinden nicht unterdrückten, nicht Mitläufer wurden, bzw. in der Lage waren, umzukehren, Mut zu zeigen, das versteht Hans Fallada hier eindrücklich zu schildern.

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