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Benutzername: 
Karin
Wohnort: 
Leipzig

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Bewertung vom 06.03.2015
Du darfst keinem trauen / Night School Bd.1
Daugherty, C. J.

Du darfst keinem trauen / Night School Bd.1


gut

Als Allies Vater seine Tochter zum wiederholten Male bei der Polizeiwache abholen muss, weil sie nachts in ihre High School eingebrochen ist und an die Tür der Rektorin "Ross ist eine Fotze" gesprüht hat, reicht es den Eltern. Allie muss auf ein Internat, das geheimnisvoll und antiquiert zugleich erscheint. So ist vom Handy bis zum Laptop jedes technische Gerät verboten. Die Schüler sollen sich in ihrer Freizeit lieber mit Schach und Konversation beschäftigen. Die für den Leser doch befremdliche Wandlung von der rebellischen Teenagerin zur um Anpassung bemühten Schülerin, erklärt Daugherty durch Allies Vergangenheit. Ihr geliebter, älterer Bruder hat die Familie über Nacht verlassen und Allie fühlt sich verraten.
Die Schüler des Internats kommen fast ausschließlich aus reichem Elternhaus und empfinden es als Ehre, hier zur sein. Sind doch schon etliche Familienmitglieder vor ihnen hier zur Schule gegangen. Das erinnert ein wenig an die einzelnen Häuser bei Harry Potter. Mysteriös ist, dass Allies Familie mit der Schule bislang nichts zu tun haben soll. Ebenso geheimnisvoll sind die Geräusche, die Allie nachts hört. Bestimmte Bereiche der Schule darf sie nicht betreten und sie erfährt, dass es für ausgewählte Schüler die "Night School" gibt. Weder dürfen sich ihre Mitglieder als solche outen noch über das, was sie hier lernen berichten.
Unterhaltsam und spannend werden Allies Versuche geschildert, den Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Romantik kommt ebenfalls nicht zu kurz, da der Schönling Sylvain und der zunächst undurchsichtig erscheinende Carter um Allies Zuneigung kämpfen.

Fazit: Spannend und flüssig erzählt. Daugherty bedient sich einer mitunter recht deftigen Jugendsprache. Wem das nicht gefällt, sollte lieber die Finger von der Reihe lassen. Probleme wie Alkoholmissbrauch, versuchte Vergewaltigung und die Vernachlässigung von Kindern werden zwar gestreift, aber dienen letztlich nur als Kulisse für den Fortgang der Geschichte.