Intermezzo

ausgezeichnet

In „Intermezzo“ entfaltet Sally Rooney mit bemerkenswerter Finesse die komplexen Verhältnisse zwischen zwei grundlegend unterschiedlichen Brüdern. Ihr Schreibstil, der oft durch unvollendete Sätze und fragmentierte Gedanken geprägt ist, gewährt den LeserInnen einen tiefen Einblick in die emotionalen und psychologischen Abgründe der Figuren. Diese Herangehensweise kann gelegentlich den Lesefluss beeinträchtigen, doch sie eröffnet zugleich die Möglichkeit, sich intensiv mit der Dynamik und den inneren Konflikten der Charaktere auseinanderzusetzen.

Das letzte Drittel des Romans besticht durch eine emotionale Intensität, die den introspektiven Beginn weit übertrifft. In diesem Abschnitt entfaltet sich das Drama in seiner vollen Pracht, während die Charaktere an Tiefe und Dimension gewinnen, was die LeserInnen durch unerwartete Wendungen und tiefgreifende Erkenntnisse in seinen Bann zieht Insgesamt ist „Intermezzo“ eine fesselnde und bewegende Lektüre, die wertvolle Einblicke in die Herausforderungen moderner Beziehungen gewährt. Eine uneingeschränkte Empfehlung für Literaturbegeisterte!

Der Vertraute

ausgezeichnet

Auch mit diesem Buch hat mich Leigh Bardugo begeistert! Die Handlung spielt in Spanien zur Zeit der Inquisition. Die Protagonistin Luzia Cotado hat kein leichtes Leben - sie ist eine Küchenhilfe, die für sehr wenig sehr hart schuften muss und es gibt wenig Perspektiven, die auf ein besseres Leben hindeuten. Doch um sich den Alltag zu erleichtern, bedient sie sich regelmäßig ihrer Magie. Und diese ist es, die ihr Leben grundlegend verändert wird und uns Leser in diese spannende Geschichte voller Geheimnisse und überraschender Ereignisse entführt!
Ich mochte die Ausarbeitung der Charaktere sehr gerne, die alle individuell und authentisch waren. Der Schreibstil ist sehr flüssig und durch die vielen Geheimnisse und Twists in der Geschichte fällt es schwer, das Buch wegzulegen. Schon auf der ersten Seite hat mich die Story gepackt und besonders mochte ich die Art, wie sich die Charaktere nach und nach mehr entfalten und man stetig mehr über sie herausfindet. Von mir gibt es daher eine absolute Empfehlung.

Murder in the Family

sehr gut

Dieser Thriller ist nicht wie ein typischer Roman strukturiert, sondern erinnert an das Büro eines Privatdetektiven: Der Leser bekommt Bildmaterial, Zeitungsartikel, Chatverläufe etc. zu sehen, um aktiv an der Lösung des Falls mitzuarbeiten, während die Geschichte ihren Lauf nimmt und sich nach und nach mehr Details entfalten.
Es fällt natürlich schwer, sich erstmal an dieses Konzept zu gewöhnen und wichtige Details von eher unwichtigen zu unterscheiden. Das macht es nicht leicht, in die Geschichte hereinzukommen - ich habe mich nach einigen Seiten allerdings daran gewöhnt und hatte sehr viel Spaß beim Lesen. Die Charaktere sind interessant, die Gestaltung der unterschiedlichen Medien ist sehr schön und die Geschichte wird von mal zu mal spannender. Vor allem gegen Ende nehmen die Geschehnisse richtig Fahrt auf und machen das Leseerlebnis besonders aufregend!
Ich war kein Fan von der Inszenierung der Geschichte als Fernsehshow - mir persönlich hätte eine "normale" Ermittlung mit den Beweisen gereicht, die zusätzlichen Informationen, welche sich auf den Dreh selbst bezogen, fand ich eher anstrengend und sie machten es noch schwieriger, sich an das Format zu gewöhnen. Daher gibt's von mir nur 4 von 5 Sternen, aber für Leute mit etwas Geduld und Neugierde auf andere Formate würde ich das Buch empfehlen.

Flitz und Fluse - Gespenster-Training leicht gemacht

ausgezeichnet

Nicht nur meine Nichte, sondern die ganze Familie hatte Spaß an dieser Geschichte. Sie ist herzerwämend und irgendwie besonders, da sie sich bur die Erzählart und Geschehnisse von anderen Geschichten abhebt. Aber vor allem ist sie einfach richtig schön. Kinder, die sich schnell gruseln, verlieren durch diese Geschichte auf jeden Fall die Angst vor Geistern, weil sie so menschlich und verständlich dargestellt werden. Außerdem lehrt die Geschichte etwas darüber, wie wichtig es ist, dass jeder anpackt und mithilft und Zusammenhalt viel wert ist.
Ich kann das Buch absolut weiterempfehlen und mochte auch die Illustrationen sehr gerne.

Der Spurenfinder

sehr gut

Tatsächlich war dies mein erstes Buch von Marc-Uwe Kling aber nun verstehe ich definitiv, warum seine Bücher zu erfolgreich sind! Die Kulisse der Geschichte hat etwas von einem modernen Märchen und es fällt durch die Erzählweise sehr leicht, in diese fantasievolle Welt hineinzufinden und sich den Geschehnissen wie ein Beobachter hinzugeben. Wir begleiten den Spurenfinder Elos dabei, wie er mit seinen zwei Töchtern einen Mordfall in einem sonst sehr langweiligen Ort aufklärt. Auf ihrer Reise gibt es eine überraschende Wendungen und der Schlagabtausch zwischen Elos und den Geschwistern lockert die Geschehnisse auf. Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig, hat einen tollen Wortwitz und ich persönlich mochte den Humor sehr gerne. Ein schönes Extra, welches einen den Lesespaß versüßt, sind die schönen Illustrationen im Buch.
Ich kann das Buch sowohl für Erwachsene als auch junge Teenies absolut empfehlen.

Treacle Walker

sehr gut

Bei diesem Buch merkt man schnell, dass es etwas gewöhnungsbedürftig ist. Der Schreibstill, vor allem die Art der Dialoge, wirken etwas anders und speziell. Doch gleichzeitig merkt man, dass sich mit dieser Geschichte eine märchenartige, mystische Geschichte auftut, die nicht nur Witz, sondern auch philosophische Gedankengänge zu bieten hat, die dem Leser mit auf dem Weg gegeben werden. Es wird recht schnell Spannung erzeugt und einiges wird zunächst offen gelassen, sodass man neugierig am Ball bleibt, um alle Fragen beantwortet zu bekommen.
Meiner Meinung nach ist dies ein Buch, auf das man sich einlassen muss - ansonsten hängt einen der Wandel zwischen Realität, Traum und Magie ab. Es lohnt sich jedoch durchaus, am Ball zu bleiben. Die Geschichte und Erzählart ist faszinierend und mal etwas ganz anderes, gleichzeitig lädt sie auch zum Grübeln ein. Ich würde also sagen: Das Buch ist einen Versuch wert.

Die Affäre Alaska Sanders

ausgezeichnet

Wie schon der erste Band "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" ist dieser Roman einzigartig in seiner Erzählweise. Spannung wird schon auf der ersten Seite erzeugt und sie bleibt tatsächlich bis zum Ende aufrecht, ganz zum Schluss steigt die Spannung natürlich noch stark an. Trotz der Zeitsprünge im Buch ist es einfach, der Handlung zu folgen und sich in die Charaktere einzufühlen. Diese sind sehr authentisch und jeweils individuell genug, sodass man sie sich einfach einprägen kann!
Diese Geschichte ist wunderschön geschrieben, klug strukturiert und enthält unheimlich viele Überraschungen, Erkenntnisse und es ist nicht vorhersehbar, was passiert und wie ein Handlungsstrang ausgeht.
Daher kann ich das Buch, ebenso wie seinen Vorgänger, absolut empfehlen. Es sind zwar viele Seiten aber sie lesen sich wie im Flug!

Malibu Rising

ausgezeichnet

Ich bin absolut begeistert von diesem Buch. Taylor Jenkins Reid hat mich schon mit anderen Büchern überzeugt und dieses hier ist ebenso gut und spannend wie ihre bisherigen Bücher!
Mit ihrem Schreibstil und offenen Fragen, die Stück für Stück geklärt werden, schafft die Autorin eine spannende Atmosphäre, man kann sich sehr gut in die Charaktere einfinden und mitfühlen. Die Protagonisten wachsen einen schnell ans Herz und sind authentisch.
In dieser Geschichte geht es um die Rica Geschwister, die alljährlich eine Party feiern, auf der viele Leute zusammen kommen. Doch dieses Jahr kommen dabei auch Geheimnisse und unerwartete Gäste an die Oberfläche. All das ist so spannend und mitreißend erzählt, dass man das Buch kaum aus den Händen legen möchte und es schwer fällt, vorauszusehen, was als nächstes passiert.
Ich kann das Buch absolut weiterempfehlen.

Das Haus an der Herengracht / Die Magie der kleinen Dinge Bd.2

ausgezeichnet

Schon das Cover des Buches verspricht ein besonderes, detailverliebtes Buch, das ruhig und doch gefühlvoll geschrieben ist und genau das erwartet den Leser hier auch. Es geht um Thea, welche um 1705 in Amsterdam lebt und möchte endlich ihr Leben leben - doch sie muss sich zwischen der Liebe und Sicherheit entscheiden und ihren Platz in einen kalten, feinen Gesellschaft finden, welche es ihr als uneheliche, dunkelhäutige Frau nicht leicht macht.
Die Autorin hat einen wunderschönen Schreibstil, der einen schnell fesselt und einen geradezu in die Szenerie der Geschichte hineinzieht. Die Charaktere sind allesamt interessant und machen überraschende Entwicklungen durch - so ist auch nie vorhersehbar, wie es weitergeht. Das Buch kommt ohne unnötiges Drama aus und ist doch stetig spannend, die Liebe zu den Menschen und zu den kleinen Dingen ist beim Lesen geradezu spürbar. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen!

Wer die Hölle kennt / Alex Stern Bd.2

ausgezeichnet

Die Geschichte knüpft direkt ans Ende des erstes Bandes an und auch die Erzählweise erkenne ich direkt wieder. Wir begleiten die Protagonistin Alex bei der Bewältigung - und Verursachung - von großen sowie kleineren Problemen und am wichtigsten ist zunächst nach dem ersten Band natürlich die Frage, wie es mit Darlington weitergeht. Das Buch spannend, birgt immer wieder Überraschungen und nicht nur Alex ist ein toller Charakter, sondern auch die vielen Charaktere neben ihr machen das Buch aus, bringen viel mehr Leben in die Geschichte! Was für mich das großartige an dieser Geschichte ausmacht, ist nicht nur die coole, magische Welt, welche die Autorin geschaffen hat, sondern auch die Tatsache, dass kaum vorhersehbar ist, wie es weitergeht oder wie jemand handeln wird.
Ich kann das Buch also absolut jeden empfehlen, der mysteriöse Geschichten liebt!