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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
flower
Wohnort: 
Wolfratshausen

Bewertungen

Insgesamt 5 Bewertungen
Bewertung vom 23.08.2024
Starling House
Harrow, Alix E.

Starling House


ausgezeichnet

"Starling House" ist das erste Buch von Alix Harrow, dass ich gelesen habe. Aber es steht bereits ein weiteres bei mir, weil mich das erste so begeistert zurückgelassen hat.

Das Buch hat eine wunderschöne Aufmachung, angefangen vom Cover bis hin zu den unterschiedlichen Schrifttypen, wenn neben der Ich-Erzählerin Opal auch mal ihr Sidekick Arthur im Mittelpunkt des Geschehens steht.

Das Buch spielt in und um ein mysteriös-geheimnisvolles Haus, dass einen schlechten Ruf hat, ja dem man böse Kräfte zuschreibt. Opal, die dringend Geld verdienen muss, begingt dort zu arbeiten und versucht nach und nach die Rätsel zu lösen, die sich um die Vergangenheit und die Bewohner des Hauses drehen. Der Besitzer Arthur ist anfangs skeptisch ihr gegenüber, merkt aber bald, was Opal für ein liebenswerter kluger Mensch ist. So wächst eine Beziehung während seltsame Dinge geschehen und dunkle Geheimisse ans Licht kommen.

Was für ein tolles Buch. Voller Überraschungen, voller toller Charaktere, voller Magie und Klugheit. Volltreffer.

Bewertung vom 23.08.2024
Pi mal Daumen
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


ausgezeichnet

Oscar und Moni sind mein neues Dreamteam. Wie Moni, die bereits drei Enkel um sich scharen kann, sich mit dem sechzehnjährigen Oscar anfreundet, das ist einfach ganz großes Lesekino. Und dann passiert das alles auch noch in der Uni und dann auch noch im trockensten Fach aller Unifächer. In Mathematik.

Er ist ein großes blutjunges Genie und hat Probleme mit dem Alltag und mit dem Umgang mit Menschen. Also ein Nerd, wie man sich einen Mathecrack halt vorstellt. Sie kommt aus eher kleinbürgerlichen Verhältnissen, hält sich mit allerlei Jobs über Wasser und keiner traut ihr zu, auch nur zwei und zwei zusammenzuzählen.

Oscar erkennt schnell, dass mehr hinter ihrer unscheinbaren Fassade steckt und sie sieht bald, dass er ein wenig Unterstützung brauchen kann und eine ebenso große Matheleidenschaft hegt, wie Moni selbst.

Wunderbar die Dialoge, wunderbar, was das Buch uns geben kann. Wärme und Herzblut und zwei richtig tolle Charaktere.

Bewertung vom 23.08.2024
Letzte Lügen / Georgia Bd.12
Slaughter, Karin

Letzte Lügen / Georgia Bd.12


sehr gut

Will Trent hat endlich seine Sara geheiratet. Aber wie sollte es bei den beiden auch anders sein. Die Flitterwochen in einem scheinbar so idyllischen und abgelegenen Resort werden von einem Mordfall erschüttert und die beiden sind wohl oder übel fast gezwungen zu ermitteln.

Karin Slaughter gönnt seinen zwei Protagonisten wenig Romantik. Aber immerhin. Man sollte nicht undankbar sein schließlich liest man diesen Thriller ja nicht deswegen. Der Fall ist von Anfang an mysteriös. Wer hatte etwas davon die Frau umzubringen? War es wirklich einer der anderen Urlauber? Mir hat diesmal besonders gefallen, dass die Story nicht in der Stadt spielt sondern im ländlichen Raum. Und dass Will und Sara nicht einen großen Polizeiaparat in der HInterhand hatten. Die Spannung wird langsam hochgeschraubt und am Ende wird es richtig gefährlich für unsere Helden.

Mir hat auch dieser - mutmaßlich letzte Teil - gut gefallen.

Bewertung vom 23.08.2024
Five Broken Blades
Corland, Mai

Five Broken Blades


sehr gut

Eine liebe Freundin hat mir das Buch empfohlen und ich war sofort in die Optik verliebt. Hier hat der Verlag schon mal alles richtig gemacht und sich richtig Mühe gegeben.

Erzählt wird aus sechs unterschiedlichen Perspektiven, alle jedoch in der Ich-Person. Da die Autorin es schafft, dass sie sich in Ton und Duktus unterscheiden, bin ich gut damit zurecht gekommen und habe durchaus Sympathien für einige der DarstellerINNen entwickeln können. Fünf von ihnen sind daraus aus, den König zu töten. Auch wenn ihre Motivationen variieren, so ist doch klar, dass sie aufeinandertreffen müssen und gemeinsame Sache machen werden. Das dauert zwar eine Weile ist aber absehbar. Ein, zwei Plottwists sind es nicht und das hat mir besonders gefallen in einer ansonsten stringent erzählten Geschichte, die am Ende einigermaßen rund endet auch wenn man spürt, dass im zweiten Band noch einiges kommen könnte.

Schöner Start und sehr angenehm lesbar.

Bewertung vom 27.03.2021
Der große Sommer
Arenz, Ewald

Der große Sommer


ausgezeichnet

Ich bin ein großer Fan von Ewald Arenz. Bis jetzt konnte mich noch jedes seiner Bücher überzeugen. Ich ging also ziemlich voreingenommen an das neue Buch, der große Sommer. Und nachdem ich gleich am Anfang feststellte, dass der Hauptdarsteller mein Jahrgang ist und es sich um einen Coming-of-Age-Roman handelt, war mir klar, viel kann da nicht mehr schieflaufen.

Die Geschichte hat alle Inkredenzien, die es für einen guten Coming-of-Age braucht. Einen 16-jährigen Hauptdarsteller, von Familienmitgliedern schon mal liebevoll Frieder genannt, der gerade ziemlich pupertär unterwegs ist. Genervt von der Schule, eigentlich mit seiner Familie im Großen und Ganzen im Reinen, aber doch im Begriff, sich abzunabeln, zum ersten Mal richtig entflammt für ein Mädchen und immer schnell dabei, alles und jeden zu hinterfragen. Ihm zur Seite eine Schwester, die gleichzeitig auch seine allerbeste Freundin ist, einen allerbesten Freund, der ganz eigene Familienprobleme hat und die Herzensdame Beate, die ihm u.a. erklärt, dass Bossa Nova eine Musikrichtung ist - das war mir so auch noch nicht bewusst. Gut die Hälfte des Buches ist Frieder mit sich und seinen Wünschen beschäftigt und damit, die Menschen in seiner Umgebung immer mehr als junger Erwachsener zu sehen und nicht mehr mit kindlicher Naivität. Das liest sich leicht und unterhaltsam, weil man die Darsteller schnell ins Herz schließt, weil der Autor eine tolle Sprache als starke Waffe bereit hält, weil der Sommer und die Jugend aus jeder Seite hervorhüpfen und das Leseerlebnis hautnah, warm und intensiv machen. Und wie in jedem guten Coming-of-Age kippt das Ganze, als Krankheit und Tod die Freundschaft der vier zum Wanken bringen und das Weltbild sich nochmal ganz neu ordnen muss. Der Umschwung ist dabei wirklich so hart und rasant, dass ich eine Weile gebraucht habe, um das zu akzeptieren und als Chance und auch positive Veränderung zu sehen. Die jungen Leute werden mit der harten Realität des Lebens und dem Erwachsenwerden teilweise sehr unsanft konfrontiert. Aber auch hier gibt es Lichtblicke, wie vor allem die einfühlsame Großmutter und den Großvater, der in diesem Buch eine ganz besondere Person ist und Friedrich und mir als Leserin einiges abverlangt, bis er sich in unser Herz und unseren Verstand schleicht. (Eine wirklich starke Nebenfigur.) Am Ende passiert, was mir bei allen Arenz-Büchern passiert. Ich fand, es hätte gerne noch 100 Seiten weitergehen dürfen. Ich habe mich nur schweren Herzens von den Heldinnen und Helden getrennt und ein Buch verlassen, in dem ich wieder mal so einige Wort- und Bilderperlen gefunden und eingemerkt habe.

O-Ton Großvater: " Verliebtheit ist eine temporäre Hormonvergiftung. Meist heilt sie von selbst ab."

Großvater über seine Arbeit im Krankenhaus auf der Suche nach den Bakterien die eine Infektion ausgelöst haben: ...Es ist eine Suche in einem stockdunklen Zimmer nach einem Gegenstand, den du nicht kennst und von dem du nicht weißt, ob er die Form eines Stuhls hat, eines Messers oder einer Tasse und letztlich, ob er überhaupt da ist.".... "Aber du kennst dich prinzipiell in dem ZImmer aus, oder?"... "Ich laufe seit vierzig Jahren in dem ZImmer herum und stoße mir immer noch das Schienbein. Aber ja... ich weiß zumindest, wo die Schränke sind. Nur nicht, was drin ist."

Mein Fazit: Eine schöne Geschichte mit Darstellern, die man nicht so schnell vergisst. Eine Sprache, die wie ein warmer Sommerwind beim Lesen um mich herumgeweht hat. Ewald Arenz gehört einfach zu meinen absoluten Favorits. Und hat mich auch diesmal nicht enttäuscht.