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Benutzername: 
Oriejella
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Bewertung vom 11.09.2021
Arkas Reise / Die Stadt ohne Wind Band Bd.1
Devillepoix, Éléonore

Arkas Reise / Die Stadt ohne Wind Band Bd.1


weniger gut

Ich möchte mit dem positiven beginnen: Das Cover ist umwerfend schön gestaltet und spiegelt den fantastischen Ort wieder, wo die Handlung spielt. Ebenso haben mir der Ansatz und die Prämisse der Story gut gefallen und die Welt Hyperboreas hat mich sehr angesprochen und in ihren Bahn gezogen. Allerdings enden für mich hier schon die positiven Aspekte dieses Buches.
Ich hatte am Ende des Buchs das Gefühl, dass die Autorin zu ambitioniert an das Projekt herangegangen ist. Sie versucht zu viele verschiedene Themen in 550 Seiten einzubauen – zu viele verschiedene Handlungsstränge – sodass mich am Ende keiner dieser richtig zufrieden gestellt hat. Die Themen die angeschnitten werden, verlieren sich und werden oftmals nicht richtig beendet. Im Fokus des Buches soll außerdem Politik und Detektivarbeit stehen, aber besonders vom letzterem habe ich nicht viel gelesen. Die beiden Protagonisten Arka und Lastyanax haben beide eigene Mysterien, die sie lösen wollen, ebenso wie ein gemeinsames. Aber wann immer sie dieses eigenständig erforschen wollen, geschieht nichts. Ihre „Detektivarbeit“ bringt die Story nicht voran; die Charaktere und lösen ihre Probleme damit (oder geraten in neue), weil sie zur rechten Zeit am rechten (oder falschen) Ort waren. Nicht sie haben aktiv die Story gelenkt, sondern die Story hat sie gelenkt. Das fand ich schade. Ich hätte mir dort mehr Raffinesse gewünscht.
Ebenso gab es kleine, aber für mich sehr irritierende Logikfehler und Stellen, in den die zwei Protagonisten aus ihrer Persönlichkeit fallen. Wenn wir bei den Charakteren bleiben, muss ich auch erwähnen, dass es mir persönlich zu viele Nebencharaktere gab – mit zu vielen fantastischen, aber auch verwirrenden Namen, die zudem auch noch relativ zügig hintereinander vorgestellt worden sind. Die Nebencharaktere weisen zudem eine Eindimensionalität auf – die Autorin scheint ihnen nur eine einzige Charaktereigenschaft gegeben zu haben und nicht mehr, was sie recht langweilig und auch nervig machte.
Vielleicht bin ich nun auch ein wenig kleinlich, aber ich finde es auch nicht angenehm, dass die bösen Figuren und Antagonisten alle samt ein hässliches äußeres haben. Für mich ist das ein unschönes Klischee, was den Leuten einredet, dass jeder nicht so attraktive Mensch in unserer Welt, böse ist und schlechte Absichten verfolgt.
Der Schreibstil der Geschichte hat sich flüssig lesen lassen und ist meiner Meinung nach angebracht für ein Kinder/Jugendbuch. Doch er ist auch nichts Besonderes. Nun weiß ich allerdings nicht, ob das an der Übersetzung liegt, oder an der Autorin selbst.
Alles im allem aber, werde ich den zweiten Band der Duologie nicht lesen.