Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Spiderbiker
Wohnort: 
Hamburg
Über mich: 
Motorradfahrender Büchersüchtling

Bewertungen

Insgesamt 7 Bewertungen
Bewertung vom 18.09.2022
List und Lüge
Bendixen, Britta

List und Lüge


ausgezeichnet

Vier schon etwas ältere Herren gründen eine Männer WG. Der Anwalt Oliver Fröhlich, der Kinderarzt Dr. Björn Steiner, der Steuerberater Finn Rohloff und der arbeitslose Handwerker Tom Jakobs. Kurze Zeit später wird Tom Jakobs tot unter einer Autobahnbrücke an der A7 aufgefunden. War es Selbstmord oder doch Mord? Die Flensburger Kommissare Carsten Andresen, Lutz Weichert und Mirja Sommer ermitteln. Nach einigen Recherchen finden sie dann heraus, dass es sich um Mord handeln muß. Aber wer war der Täter? Es gibt einige die ein Motiv dazu hätten, z. B. sein Zwillingsbruder Max Jacoby der ein erfolgreicher Künstler ist, die Mitbewohner der WG oder vielleicht sogar eine verschmähte Frau dessen Liebe er nicht erwiderte? Zu allen Überfluss kommt es im privaten Hintergrund von Kommissar Carsten Andresen auch noch zu einer schweren privaten Krise. Es wird ziemlich turbulent bis es zum großen Show-down kommt mit einem ungewöhnlichen Ende. Aber das muß jeder selber lesen denn es lohnt sich!

Meine Meinung: Das Cover gefällt mir und passt sehr gut zum Thema. Dieser Krimi hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Die Autorin hat alles so realistisch und detailgenau beschrieben als würde man die Personen schon lange kennen und die ganzen Handlungen sind wie ein Film vor meinem inneren Auge abgelaufen. Das Buch liest sich fast wie von selbst und ich hätte ewig weiter lesen können. Wer gute Krimis mag kommt hier voll auf seine Kosten. Ich kann hier nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 05.02.2022
Ich war Bulle
Westphal, Ben

Ich war Bulle


ausgezeichnet

"Ich war Bulle" ist ein Krimi der ganz ohne einen Mord auskommt und trotzdem äußerst spannend ist. Es geht um einen ehemaligen Rauschgiftfahnder der sich nicht damit abfinden kann, dass er pensioniert wurde. Exakt am ersten Tag seiner freien Zeit ist er wieder mit Feuereifer dabei, seinen ehemaligen Kollegen zu helfen eine weitere Straftat aufzuklären. Es ist spannen bis zum Schluß.
Die Geschichte spielt in Hamburg an realen Orten und ist somit gut nachvollziehbar. Ich habe viele Schauplätze sofort wieder erkannt.
Ich kannte den Autor Ben Westphal noch nicht aber ich freue mich schon auf das nächste Buch von ihm. Ich kann diesen Krimi nur wärmstens weiterempfehlen.

Bewertung vom 01.12.2021
Walter Ulbricht. Mein Urgroßvater
Heyden, Florian

Walter Ulbricht. Mein Urgroßvater


sehr gut

Wenn ich an Walter Ulbricht denke fällt mir als erstes folgendes ein:
"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!"
Diesen Satz sagte der ehemalige DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht am 15. Juni 1961 in einer Pressekonferenz. Zwei Monate später ist die Berliner Mauer gebaut worden. Damit wurde Walter Ulbricht als einer der größten Lügner der Geschichte hingestellt.

Um mehr über den Menschen Walter Ulbricht zu erfahren habe ich dieses Buch von Florian Heyden gelesen. Dieses ist die Neuauflage die er in seinen Worten heraus gegeben hat, nachdem die erste Auflage durch den ersten Verleger ohne seine Zustimmung umgeschrieben wurde. Dieses wird auch im Vorwort zur Neuauflage erklärt.

Der Prolog ist sehr ehrlich, berührend und emotional. In den darauf folgenden Kapiteln wird das Leben vom Heranwachsenden bis zum Tode sehr anschaulich beschrieben.
Es hat bestimmt viel Zeit gekostet so ausführlich zu recherchieren, das merkt man dem Buch an. So gibt es zwischendurch erklärende Bilder, Auszügen aus Briefen, einen Stammbaum und viele Referenzen. Auch ein Literaturverzeichnis am Ende ist vorhanden. Es gibt also viel Interessantes zu entdecken. Das einzige was fehlt ist ein Personenregister, weil vielleicht nicht jeder Leser weis wer im Einzelnen gemeint ist.

Mein Fazit: Eine absolute Leseempfehlung wenn man Biografien mag und mehr über den Menschen Walter Ulbricht erfahren möchte. Ich sehe ihn jetzt in einen etwas anderen Licht. Florian Heyden ist es gelungen eine mehr als interessante und beeindruckende Biografie zu schreiben.

Bewertung vom 14.03.2021
Elbflucht
Spieldenner, Klaus E.

Elbflucht


ausgezeichnet

Elbflucht von Klaus E. Spieldenner ist bereits der 9. Krimi um die Kriminalhauptkommissarin Sandra Holz. Man muß aber nicht unbedingt die Vorgänger gelesen haben um diesen zu verstehen, denn jeder Band ist auch einzeln zu lesen.
Dieses Mal steht die Hamburger Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel „Santa Fu“ im Mittelpunkt des Geschehens. Bei Umbaumaßnahmen werden auf einem Teil des Sportplatzes zwei Skelette freigelegt, die schon seit mehreren Jahren da liegen müssen. Wer sind sie und wer war der Mörder? Sandra Holz und ihr Team haben die Aufgabe dieses Rätsel zu lösen.
Durch die Zeitsprünge, 2007 vor der Tat und 2019/2020 das Team ermittelt, bekommt der Leser die gesamte Bandbreite zu erleben. So erfahren wir vieles aus den Leben von Patrick Monarch, dem Geschehen in „Santa Fu“ und rund um Sandra Holz und ihr Team. Besonders gut hat mir gefallen, das Hamburg so gut geschrieben wurde, so konnte ich mir alles gut vor dem geistigen Auge vorstellen. Alles wirkte sehr realistisch. Aber nicht nur Hamburg war ein Schauplatz, auch in anderen Orten spielten sich Szenen ab wie z. B. Berlin, Dresden und sogar in den Niederlanden. Alles zusammen war es ein rundum gelungener Krimi der Lust macht auf mehr.
Für mich war es der erste Krimi von Klaus E. Spieldenner aber bestimmt nicht der letzte! Eine absolute Leseempfehlung die die volle Punktzahl mehr als verdient hat.

Bewertung vom 08.02.2021
Schwabentod
Baecker, Sybille

Schwabentod


ausgezeichnet

Schwabentod ist bereits der neunte Fall für Kommissar Andreas Brander und sein Team. Das Buch ist auch ohne dass man die vorherigen Bände kennt sehr gut verständlich. Ich kannte die Vorgänger nicht und hatte keinerlei Schwierigkeiten den Geschehnissen zu folgen.

Auf einem einsamen Hof bei Wolfschlugen wird eine männliche Leiche gefunden. Das Besondere daran ist, die Leiche ist komplett rosa lackiert und sieht aus wie eine Marionette. Als Zeugen gibt es lediglich sechs lebendige Silikonpuppen die so programmiert sind, das sie fähig sind Bild- und Tonaufnahmen zu speichern. Hierbei handelt es sich um sogenannte „Real Dollies“ dessen Ziel es sein soll, einsamen Menschen als „Partner“ zur Verfügung zu stehen. Kommissar Andreas Brander und sein Team übernehmen den Fall. Es dauert nicht lange und schon gibt es weitere Leichen. Besteht ein Zusammenhang? Was will uns der Täter damit sagen? Es wird unglaublich spannend, denn niemand weiß genau, wie man an die Daten der Puppen herankommt. Der Programmierer der Puppen ist eines der Opfer, und seine Bekannten wollen angeblich von nicht eine Ahnung haben. Nun ist die IT-Abteilung des Kommissariats gefordert.
Als dann auch noch der Vorgesetzte von Andreas Brander einen Herzinfarkt erleidet, muß Andreas Brander selbst in die Rolle des Chefs springen und kommt damit an seine Grenzen. Bis zum Ende bleibt das Buch spannend und der Leser wird immer wieder auf eine falsche Fährt geschickt, aber gerade das macht einen guten Krimi aus.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, ich war sofort im Geschehen drin und wie es bei einem guten Buch sein soll, lief die Geschichte wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Die Darsteller sind alle sehr realistisch dargestellt. Andreas Brander war mir besonders sympathisch. Er übernimmt nicht nur die Rolle seines Chefs, den er nach dem Herzinfarkt das Leben gerettet hat, er kümmert sich auch noch liebevoll um seine Pflegetochter Nathalie und ist immer für seinen Freund Karsten da, wenn er mal wieder Probleme hat. Nebenbei lernt man dann auch etwas über Whiskysorten. Das Thema „künstliche Intelligenz“ ist ein sehr komplexes Thema und wird hier sehr klar und deutlich erklärt.
Wer Regionalkrimis mag wird mit diesem Buch unterhaltsame Lesestunden haben. Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 30.12.2020
Auf sieben Beinen
Sturm, Fine

Auf sieben Beinen


ausgezeichnet

Franzi hat vor über zehn Jahren durch einen Hundebiss ihren Unterschenkel verloren. Seitdem ist ihre Angst vor Hunden riesengroß und teilweise sogar panisch. Ihre Behinderung kann sie für sich nicht annehmen, so dass sie keinen anderen Menschen mehr an sich heran lässt, sie nimmt sogar teilweise nicht mehr richtig am alltäglichen Leben teil, aus Angst vor einer Zurückweisung. Als sich plötzlich und unerwartet Jan für sie interessiert, merkt sie was ihr immer gefehlt hat. Aber nun gibt es zwei Probleme: Jan darf auf keinen Fall erfahren, das ihr ein Bein fehlt und dann ist da auch noch Hansi, Jans bester Freund, ausgerechnet ein Hund. Jan ist sehr bemüht um sie, und als auch noch die Tochter von ihrer besten Freundin Kicki krank wird, wendet sich ganz langsam das Blatt.
Meine Meinung:
Die Autorin Fine Sturm hat hier einen sehr emotionalen Roman geschrieben, der alle Höhen und Tiefen nach einem Unfall beschreibt. Der Schreibstil wirkt sehr realistisch und obwohl dieses eine Geschichte ist, könnte es so auch im realen Leben passiert sein. Sowohl die Personen als auch die Orte sind sehr realitätsnah beschrieben. Ich habe mich sogar selbst in einigen Passagen wieder erkannt. Dieser Roman ist so eindrucksvoll geschrieben, das er auch noch nach dem lesen zum Nachdenken anregt und länger bei mir im Gedächtnis bleiben wird.
Ich würde diesen Roman auf alle Fälle weiterempfehlen.