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alasisa

Bewertungen

Insgesamt 66 Bewertungen
Bewertung vom 10.11.2024
Blutrotes Karma
Grangé, Jean-Christophe

Blutrotes Karma


sehr gut

Düstere Spannung
Der neue Roman von Jean-Christophe Grange "Blutrotes Karma" ist mit über 600 Seiten wieder ein richtiger "Wälzer".
Die Story beginnt im Jahr 1968 mitten in den Studentenprotesten in Paris. Eine junge Frau wird ermordet. Man findet sie in einer ungewöhnlich Yoga- Pose. Es geschieht ein weiterer brutaler Mord an einer ihrer Freundinnen. Schnell wird klar, dass die Spur nach Indien zu einer Sekte führt. Ein ungleiches Trio (Freund der Toten, sein Bruder, eine Freundin und vielleicht das nächste Opfer) machen sich auf den Weg. Es beginnt eine aufregende Verfolgungsjagd nach Asien und wieder zurück nach Europa, begleitet von viel Brutalität.
Die einzelne Charaktere sind sehr genau gezeichnet, so dass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Auch erfährt man viel sowohl über das Paris der Studentenunruhen als auch über Indien, über Sitten, Gebräuche und Religionen.
Ein spannender Thriller, der mir persönlich aber manchmal etwas zu brutal und manche Beschreibungen zu ausufernd waren.

Bewertung vom 03.11.2024
Vielleicht hat das Leben Besseres vor
Gesthuysen, Anne

Vielleicht hat das Leben Besseres vor


ausgezeichnet

Spargelzeit
Das neue Buch von Anne Gesthuysen "Vielleicht hat das Leben Besseres vor" spielt wieder am Niederrhein und man merkt von Anfang an, dass die Autorin sich dort gut auskennt und eine liebevolle Verbindung zu diesem Menschenschlag hat. Die Charaktere der Protagonisten werden präzise beschrieben, so dass man sie sich, ihr Verhalten und ihre Beziehungen untereinander gut vorstellen kann.
Aber es fehlt natürlich auch nicht an Klischees.
Hauptprotagonisten sind zum einen Anna, die Pastorin des Ortes und ihre Familie, zum anderen Heike und ihre "behinderte" Tochter Raffaela. Durch Unaufmerksamkeit oder durch eine Verquickung unglücklicher Ereignisse, führt ein Sturz zu Raffaelas Einschränkungen. Heike fühlt sich schuldig und widmet ihr Leben fortan nur noch ihrer Tochter. Als Raffaela im Teenageralter einen weiteren Unfall hat, versucht der ganze Ort den Schuldigen zu finden und die Gerüchteküche brodelt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, gut zu lesen, nie langweilig, fast ein Krimi.

Bewertung vom 27.10.2024
Das zweite Kind
De Franchi, Marco

Das zweite Kind


sehr gut

Spannung in der Toskana
Der Roman "Das zweite Kind" von Marco De Franchi hat mir in großen Teilen sehr gut gefallen. Das äußerst passende Cover weist schon auf eine düstere Geschichte in schöner Umgebung hin.
Im Mittelpunkt steht die Sonder-Ermittlerin Valentina Medici, die von Rom in die Toskana geschickt wird, um die dortige Polizei bei einem schwierigen Fall zu unterstützen.
Ein nackter Junge wird nachts auf einer Straße aufgegriffen. Das traumatisierte Kind erzählt zögernd von seiner unglaublichen Entführung.
Schnell stellt es sich heraus, dass es sich bei dem Täter um einen kunstbessesenen Serienmörder handeln muss, der wahrscheinlich schon jahre-/ jahrzehntelang getötet hat. Und er muss durch Handlanger unterstützt worden sein.
Unterstützt wird Valentina bei ihren Ermittlungen auch durch einen strafversetzten Exsonderermittler, der aber aufgrund seiner Vorgeschichte bei seinen ehemaligen und jetzigen Kollegen nicht gut gelitten ist. Das macht die Arbeit nicht einfacher.
Das Buch ist über 600 Seiten lang. Man erfährt auch viel über die Arbeit, Organisation und Struktur der italienischen Polizei.
Insgesamt ist der " Thriller" gut zu lesen und über weite Teile sehr spannend. Aber ein paar Handlungsstränge weniger, wären vielleicht nicht schlecht gewesen.

Bewertung vom 09.10.2024
Die geheimsten Orte der Welt
Makin, Patrick

Die geheimsten Orte der Welt


ausgezeichnet

Eine Reise zu faszinierenden Orten
Das Buch "Die geheimsten Orte der Welt" von Patrick Makin und Whoole Chen hat uns sehr gut gefallen.
Es nimmt sowohl Kinder als auch Erwachsene auf eine spannende Entdeckungsreise auf einem fliegenden Teppich mit. Gerade auch das große Format lädt zum gemeinsamen Lesen und Betrachten ein.
Das Buch ist in einzelne Kapitel mit jeweils zwei Doppelseiten aufgeteilt. Jedes Kapitel widmet sich einem speziellen Ort auf der Welt, die alle sehr unterschiedlich sind. Jedes Thema ist sehr schön bebildert . Die einzelnen Bilder werden durch kurze Texte ergänzt, in denen man alles Wesentliche über die jeweilige Location erfährt.
Die interessanten Orte laden sogar dazu ein , sich weiter darüber zu informieren oder auch sich darüber auszutauschen.
Ein insgesamt sehr gelungenes Sachbuch - nicht nur für neugierige Kinder. Gerne mehr von solchen Büchern.

Bewertung vom 15.09.2024
Bis in alle Endlichkeit
Kestrel, James

Bis in alle Endlichkeit


ausgezeichnet

Spannung pur
Im Mittelpunkt des neuen Romans von James Kestrel "Bis in alle Ewigkeit" steht Lee Crowe , Privatdedektiv und ehemaliger Anwalt.
Das Buch beginnt eher etwas gemächlich. Crowe ermittelt verdeckt für seinen ehemaligen Chef und dessen Mandanten aus dem Bereich der organisierten Kriminalität. Eher zufällig trifft er auf die Leiche einer jungen Frau. Ob es sich um Mord, Unfall oder Selbstmord handelt, interessiert Crowe erst als die Mutter der jungen Frau ihn beauftragt die Hintergründe zu ermitteln.
Dabei ist Crowe nicht zimperlich . Das Recht vor Augen sind seine Mittel nicht unbedingt immer legal.
Was zunächst als recht unspektakulär beginnt, nimmt rasant an Fahrt auf. Dabei wird der Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht erhalten.
Mich hat die Story auf jeden Fall gefesselt. Der Stil hat mich ein wenig an skandinavische Krimis erinnert, spielt aber in den USA. Darauf weist auch das eher unscheinbare, dunkle Cover hin. Allein die blutrote Schrift schafft die Verbindung zu Verbrechen.
Insgesamt ein spannender Thriller, der gut zu lesen ist.

Bewertung vom 24.08.2024
Lupus
Rode, Tibor

Lupus


ausgezeichnet

Ostseewölfe
Der neue Roman von Tibor Rode "Lupus" ist von Anfang an sehr spannend, aber auch sehr blutig. Titel und Cover weisen direkt darauf hin, worum es hier geht : den Wolf. Oder steckt vielleicht doch noch mehr dahinter? Hauptprotagonisten sind die Tierärztin und Wolfsbeauftragte der Region Jenny Rausch und der Staatsanwalt Frederik Bach. Jenny wird an einen Tatort im Wald gerufen, an dem man eine Leiche, sehr viel Fremdblut, das Auto ihres Vaters und Nazi- Schmierereien gefunden hat. Auf der Suche nach ihrem verschwunden Vater trifft sie auf den Staatsanwalt Bach. Es folgen weitere Morde und seltsame ( weil untypische) Wolfsangriffe. Gemeinsam versuchen sie den Fall zu lösen und geraten dabei selbst in Gefahr. Ehemalige Nazi- Projekte, eine Gruppe von Wissenschaftlern aus der DDR, künstliche Intelligenz und dunkele Familiengeheimnisses gilt es zu erforschen. Dabei werden Fakten und Fiktion gut gemischt und erzwingen eine durchgehende Spannung, die im letzten Drittel noch einmal deutlich an Fahrt aufnimmt. Auch der spannende Schreibstil lässt keine Langeweile aufkommen.

Bewertung vom 18.08.2024
Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1


sehr gut

Der Krimi "Tode die wir sterben" ist der Auftakt einer neuen Krimireihe der Autoren R. Voosen und K.S. Danielsson. Es ist ein typischer skandinavischer Krimi, der in diesem Fall in Schweden spielt.
Viel Zeit wird auch auf die Einführung des neuen Ermittlerduos Svea Karhuu und Jon Nordh aufgewendet. Beide haben unterschiedliche " Päckchen" zu tragen und müssen sich bei ihrem ersten gemeinsamen Fall zusammenraufen.
Ein 13 jähriger Junge wird scheinbar zufällig bei einer Schießerei erschossen. Zunächst geht man von Bandenkriminalität aus. Es geschehen weitere Morde und eine ganz andere Ermittlungsrichtung tut sich auf.
Das Buch ist gut zu lesen und über große Teile wirklich spannend. Auch das Cover ist gut gewählt und zieht den Blick auf sich.
Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen, meist spannend und nicht langweilig.

Bewertung vom 01.08.2024
Gute Nacht! Sei so nett und bring mich ins Bett!
Ofner, Agi

Gute Nacht! Sei so nett und bring mich ins Bett!


sehr gut

In dem Buch "Gute Nacht" von Agi Ofner bittet ein müder Siebenschläfer darum, ins Bett gebracht zu werden. Die Geschichte ist sehr einfach gestaltet. Der Leser/ Vorleser wird aufgefordert dem putzigen Siebenschläfer bei verschiedenen Abendroutinen wie Schlafanzug anziehen oder Zähne putzen, zu helfen.
Das Buch hat stabile dicke Seiten mit abgerundeten Ecken und ist damit sehr gut für kleine Kinderhände geeignet. Der Text auf den einzelnen Seiten ist sehr einfach und kurz gehalten. Das Buch ist sicher schon für unter Zweijährige geeignet.
Müder Siebenschläfer
Die einzelnen Seiten sind dabei sehr liebevoll gezeichnet. Man wird auf jeder Seite aufgefordert etwas zu machen: Schlafanzug anziehen, Licht anmachen etc.
Allerdings gibt leider keine haptischen Element, die diese Aufgaben unterstützen, dadurch ist der Mitmacheffekt etwas eingeschränkt.
Insgesamt ist es ein schön gestaltetes Vorlesebuch für Kleinkinder.

Bewertung vom 24.07.2024
Das Lied des Propheten
Lynch, Paul

Das Lied des Propheten


sehr gut

Beklemmend
Mit seinem Roman "Das Lied des Propheten" hat der irische Schriftsteller Paul Lynch ein düsteres und beängstigendes Szenario beschrieben, dessen Parallelen sowohl in der Vergangenheit als auch in die Gegenwart reichen. Und die Thematik ist aktueller denn je.
Im Mittelpunkt des Romans von Paul Lynch, der in Dublin spielt, steht Eilish, eine Wissenschaftlerin, 4 fache Mutter und verheiratet mit dem Gewerkschafter Larry. Außerdem kümmert sie sich noch um ihren dementen Vater. Eines Tages wird Larry von der Geheimpolizei mitgenommen und verschwindet spurlos. Die Regierungsgewalt wird immer tyrannischer und radikaler. Wie entscheidet sich Eilish um ihre Familie zu schützen oder ihren Überzeugungen treu zu bleiben?
Ein spannendes und aktuelles Buch der Gegenwartsliteratur.
Jeder sollte sich einmal fragen, wie er persönlich in einer solchen Situation reagieren würde und wie wichtig es ist für Demokratie und Freiheit einzustehen.
Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um mich in den Schreibstil einzulesen, der ebenso wie die Geschichte eher kantig als geschmeidig ist. Dazu gehört dann auch das passende düstere Cover des Buches.

Bewertung vom 24.07.2024
Im Unterholz
Strömberg, Sara

Im Unterholz


sehr gut

Schwedische Spannung
Der Roman von Sara Strömberg "Im Unterholz" ist ein durchweg beeindruckendes Krimi- Debut.
Die ehemalige Journalistin Vera leidet unter der Trennung von ihrem Ehemann, unter den Wechseljahren und auch ihr Job als Schulhelferin füllt sie nicht aus. Als in ihrer Nähe ein brutaler Mord an einer Frau geschieht, bittet ihr ehemalige Chef sie um eine Hintergrundrecherche. Was sie zunächst nur widerwillig angeht, beginnt sie immer mehr zu fesseln. Und als die Polizei nicht wirklich weiterkommt, macht sie sich selbst auf die Suche nach dem Mörder und deckt dabei Beziehungen auf, die bis in ihre eigene Vergangenheit reichen.
Sara Strömbergs Schreibstil ist sehr bildhaft und detailliert, wird aber nie langweilig. So erfährt man viel über die Protoganisten, die eigentlich alle nicht sehr sympathisch wirken, aber auch über die schwedische Provinz Järmland und das abgelegene Leben in einer dörflichen Gemeinschaft. Zu dieser Stimmung passt auch das schlichte, dunkle Cover.