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Benutzername: 
Bineira
Wohnort: 
Neunkirchen

Bewertungen

Insgesamt 164 Bewertungen
Bewertung vom 15.01.2025
Mein Körper / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.15
Noa, Sandra

Mein Körper / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.15


sehr gut

Der Band „Mein Körper" aus der Reihe Wieso? Weshalb? Warum? für Erstleser hat ein "sprechendes" Cover mit Illustrationen verschiedener Körperteile und -funktionen. Schülerinnen und Schüler der zweiten Klasse werden sich bestimmt davon angesprochen fühlen. Der Einband ist stabil, und die Innenseiten sind nicht zu dünn für Kinderhände.

Die aussagekräftige Bildgestaltung setzt sich im Innern des Buches fort. Echte Fotos wechseln mit detaillierten Zeichnungen ab und erleichtern den Leseanfänger*innen das Verständnis der Texte.

Diese sind in klarer großer Fibelschrift gedruckt und für die Zielgruppe sehr gut lesbar. Sie vermitteln in kurzen Kapiteln und altersgerechter Sprache grundlegendes Wissen rund um das Thema menschlicher Körper. Die Kapitelüberschriften sind in Frageform formuliert, z. B. Woraus besteht mein Körper? Wie kann ich Richtungen hören? Wieso sind wir manchmal krank?

Ganz wichtig finde ich das Kapitel „Was tut mir alles gut?“ Darin werden unter anderem Gefühle und das Recht auf Selbstbestimmung über seinen Körper anschaulich thematisiert.

Zwischendurch lockern Leserätsel den Inhalt auf, und am Ende warten ein Leselotto und Sticker auf die Kinder.

Ich finde, das Buch ist schön gestaltet und sehr gut geeignet für Erstleserinnen und Erstleser.

Bewertung vom 25.12.2024
Das große Gynbuch
Mangler, Prof. Dr. Mandy

Das große Gynbuch


sehr gut

Prof. Dr. Mandy Mangler ist Chefärztin zweier Berliner Kliniken für Gynäkologie und Geburtshilfe. Ihre langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Frauenheilkunde floss in dieses Buch ein und macht daraus einen umfassenden Ratgeber für Frauen in jeder Lebensphase.

Gleich zu Beginn räumt Frau Mangler mit von Männern verbreiteten Mythen über den weiblichen Körper auf. Ich muss gestehen, dass ich da auch noch einiges dazugelernt habe.

Weiter geht sie auf alle wichtigen Themen aus weiblicher Sicht ein: Menstruation, Sexualität, Verhütung, Schwangerschaft, Geburt, Wechseljahre und Postmenopause.

Ein Kapitel beschäftigt sich mit gynäkologischen Krankheiten und ihren Behandlungsmöglichkeiten.

Diese oft komplexen Zusammenhänge erklärt Frau Mangler leicht verständlich und mit viel Empathie. Das Buch liest sich angenehm flüssig, ist sehr interessant und gut strukturiert, so dass man bei einer speziellen Frage einfach nachschlagen kann.

Die Abbildungen sind detailliert und veranschaulichen das Geschriebene.

Das große Gynbuch ist ganz sicher ein Gewinn für jede Frau.

Bewertung vom 25.12.2024
Trinken wie ein Dichter

Trinken wie ein Dichter


sehr gut

Der knallrote Einband in Leinenoptik mit dem Cocktailglas und der Schreibmaschine wirkt herrlich altmodisch und ist für mich ein echter Hingucker.

Auf knapp 200 Seiten werden in dem Buch 99 Drinks bekannter Dichter*innen samt Fundstellen in ihren Werken oder Biografien vorgestellt. Die Autoren gehen chronologisch vor, von William Shakespeare (16. Jahrhundert) bis zu R. O. Kwons (21. Jahrhundert) reicht die Zeitspanne. Dabei sind durchaus nicht alle Lieblingsgetränke alkoholisch. George Orwell zum Beispiel bevorzugte Grünen Tee, den er nach einem peniblen Ritual zubereitete. Und Thomas Bernhard, den einige für alkoholkrank hielten, trank am liebsten Most.

Die allermeisten der aufgeführten Schriftsteller*innen mochten bzw. mögen jedoch Hochprozentiges mit so klangvollen Namen wie „Mint Julep“, „Elixier des Teufels“ oder „Bad Feminist“.

Die Rezepte der Cocktails folgen jeweils auf kleine, in charmantem Plauderton erzählte Anekdoten aus Leben und Werk der Autor*innen.

Auch an den Morgen nach der Party wurde gedacht. Ein paar erprobte Katerhilfen beschließen das kurzweilige Buch, das sich als Geschenk für Literaturliebhaber*innen sehr gut eignet.

Bewertung vom 23.12.2024
Tee auf Windsor Castle
Parker, Claire

Tee auf Windsor Castle


gut

Die junge Schottin Kate lebt in einfachen Verhältnissen und hat auch keine Aussicht auf einen sozialen Aufstieg. Auf die Royals ist sie nicht gut zu sprechen, ihrer Meinung nach machen die Hoheiten sich auf Volkes Kosten ein schönes Leben. Ihrer Freundin Zaira gelingt es trotzdem irgendwie, Kate zu einer Besichtigung von Windsor Castle zu überreden. Während der Führung will Kate sich nur kurz von der Gruppe entfernen, um eine Toilette aufzusuchen, doch sie verläuft sich in dem riesigen Haus und landet schließlich im Dienstbotenbereich. Dort trifft sie auf Betty, eine betagte Hausangestellte und deren Hund Henry. Betty bietet Kate nicht nur Tee an, sondern erzählt ihr auch von den nicht so angenehmen Seiten eines öffentlichen Lebens. Die beiden verbringen eine abenteuerliche Nacht miteinander und werden sowas wie Freundinnen.

Die kurze Geschichte liest sich ganz unterhaltsam, die Sprache ist altmodisch und die Dialoge sind etwas steif. Wahrscheinlich soll damit auf die gediegene Aussprache der Royals angespielt werden.

Einige Bonmots von Betty haben mir gut gefallen, insgesamt wird dieser Roman mir aber nicht lange in Erinnerung bleiben, weil die Handlung zu flach ist und die Protagonisten blass bleiben.

Bewertung vom 22.12.2024
Gute Nacht, kleiner Strubbel - Das Bilderbuch für alle Familien, die ruhige Nächte lieben
Retz, Eliane

Gute Nacht, kleiner Strubbel - Das Bilderbuch für alle Familien, die ruhige Nächte lieben


sehr gut

Das Cover gibt einen ersten Eindruck von den bezaubernden Bildern in diesem Buch. Der Zeichnerin ist es gelungen, eine gemütliche Atmosphäre mit witzigen Details zu schaffen. Kinder werden es lieben, die wunderschönen Bilder anzuschauen und Eichhörnchenkind Strubbel durch seine Tage und Nächte zu begleiten.

Strubbel schläft mit im Nest der Eltern. Doch weil er so unruhig ist, kommen diese nicht zur Ruhe. Sie probieren verschiedene Möglichkeiten aus, keine ist optimal. Bis sie einen Kompromiss finden, bei dem Strubbels Bedürfnis nach Nähe und der Wunsch der Eltern nach ungestörtem Schlaf erfüllt werden.

Das Thema „Schlafen“ beschäftigt die meisten Eltern von Kleinkindern, viele sehnen sich vergeblich nach einer ruhigen Nacht. Die Autorin ist Pädagogin und Mutter, sie möchte mithilfe der Geschichte zur Entspannung dieser belastenden Situation beitragen.

Die Geschichte um Struwwel, seine Freunde und Eltern ist richtig toll gestaltet. Auch die verschiedenen Lösungsansätze sind bedenkenswert, sie geben geplagten Eltern sicher ein wenig Hoffnung.

Allerdings fand ich die Textpassagen für Dreijährige zu lang und kann mir vorstellen, dass ihre Aufmerksamkeit davon nicht gebannt wird.

Insgesamt ein wunderschönes Bilderbuch zum Eintauchen und Genießen.

Bewertung vom 21.12.2024
Wenn wir ins Gras beißen - Das Buch vom Tod für große und kleine Menschen
Wrede, Eric

Wenn wir ins Gras beißen - Das Buch vom Tod für große und kleine Menschen


ausgezeichnet

Mit seinem Buch "Wenn wir ins Gras beissen" hat der Bestatter und Trauerbegleiter Eric Wrede meiner Ansicht nach voll ins Schwarze getroffen. Dem hilflosen Schweigen vieler Erwachsener angesichts eines nahen Todesfalls stellt er einen klaren, unverblümten Umgang mit dem Vorgang des Sterbens und der Trauer gegenüber und ermutigt sie so, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Sein Hauptanliegen ist, dass Kinder beim Trauern begleitet und ihre Fragen ehrlich beantwortet werden.

Erklärt wird in dem Buch zunächst der natürliche Sterbevorgang durch Alter und Krankheit. Es folgen spannende Ausflüge in die Geschichte und zu anderen Völkern. Deren Bestattungsrituale unterscheiden sich zum Teil erheblich voneinander.

Danach werden die Arbeit im Bestattungsinstitut, die bei uns üblichen Bestattungsformen und mögliche Alternativen ausführlich und sehr anschaulich dargestellt.

Eins der wichtigsten Kapitel beschäftigt sich mit der Trauer. Die zentrale Aussage dazu lautet: "Zu oft denken wir bei Trauer nur an Traurigkeit. Doch Trauer ist kein Gefühl, sondern ein Zustand. Die Gefühle, welche wir in Trauer erleben, können die ganze Bandbreite von Wut, Zorn, Traurigkeit und tiefer Liebe in sich tragen."

Eric Wrede hat dieses Buch für "kleine und große Menschen" geschrieben. Neben den von Emily Claire Völker ausdrucksstark und lebendig illustrierten Haupttexten für die Kinder gibt es deshalb kleine Merkkästen mit hilfreichen Tipps für die Erwachsenen.

Der Schreibstil ist flüssig, leicht vorzulesen und für Kinder gut zu verstehen. Die Botschaften sind klar, ehrlich und gleichzeitig voller Empathie. Es wird keine Angst geschürt, sondern sachlich über Tatsachen berichtet. Und es werden Fragen beantwortet, die sich angesichts des Todes sehr oft stellen.

Fazit: Dem Buch gelingt es hervorragend, das Sterben zu versachlichen und als natürlichen Teil des Lebens darzustellen . Ich kann es jedem kleinen und großen Menschen empfehlen.

Bewertung vom 14.12.2024
Ravensburger Play+ Mein allererstes Soundbuch: Im Dschungel, Baby-Buch ab 1 Jahr
Höck, Maria

Ravensburger Play+ Mein allererstes Soundbuch: Im Dschungel, Baby-Buch ab 1 Jahr


ausgezeichnet

Das Buch aus dickem Karton ist stabil und hält auch eine etwas rauere Behandlung durch Kinderhände gut aus. Die Illustrationen der Dschungelbewohner sind sehr gut getroffen und einfach nur süß. Ein großes Bild zeigt die Tiere in ihrer Umgebung. Auf der linken Seite gibt es zudem eine Spalte, in der die Tiere nochmal einzeln abgebildet und mit Namen versehen sind. Ein kleiner Text führt ins Thema ein. Die Farben sind angenehm und die Bilder nicht überfrachtet mit Details. Und dann natürlich der Höhepunkt, der Soundeffekt. Er ist leicht auszulösen und man kann die Tierstimmen gut erkennen. Affen kreischen, Tiger brüllen, Frösche quaken. Dass Tapire quieken, wusste ich noch nicht. Ein Riesenspaß für die ganz Kleinen, und da die Lautstärke moderat ist, nervt es auch andere Anwesende nicht zu arg. Man kann den Sound natürlich abstellen und das Buch einfach so angucken. Ich finde das Buch sehr gelungen.

Bewertung vom 14.12.2024
Ravensburger Play+ Mein allererstes Soundbuch: Tierkinder, Baby-Buch ab 1 Jahr
Höck, Maria

Ravensburger Play+ Mein allererstes Soundbuch: Tierkinder, Baby-Buch ab 1 Jahr


ausgezeichnet

Das Buch aus dickem Karton ist stabil und hält auch eine etwas rauere Behandlung durch Kinderhände gut aus. Die Illustrationen der Tierkinder sind sehr gut getroffen und einfach nur süß. Ein großes Bild zeigt die Tiere in ihrer Umgebung. Auf der linken Seite gibt es zudem eine Spalte, in der die Tiere nochmal einzeln abgebildet und mit Namen versehen sind. Ein kleiner Text führt ins Thema ein. Die Farben sind angenehm und die Bilder nicht überfrachtet mit Details. Und dann natürlich der Höhepunkt, der Soundeffekt. Er ist leicht auszulösen und man kann die Tierstimmen gut erkennen. Elefanten trompeten, Delfine schnattern, Schafe mähen, Bären brummen. Ein Riesenspaß für die ganz Kleinen, und da die Lautstärke moderat ist, nervt es auch andere Anwesende nicht zu arg. Man kann den Sound natürlich abstellen und das Buch einfach so angucken. Ich finde das Buch sehr gelungen.

Bewertung vom 16.10.2024
Lua Luftwurzel - Silberelfen fängt man nicht
Minnameier, Christoph

Lua Luftwurzel - Silberelfen fängt man nicht


ausgezeichnet

Das Cover hat mir nicht auf den ersten Blick nicht gefallen, denn das Gesicht der Hexe Malicia Warzenbuckel dominiert die Seite und drängt die Silberelfe Lua an den Rand. Beim Lesen habe ich gemerkt, dass es sich um eine Illustration aus dem Buch handelt, die im Zusammenhang gesehen auch passend ist.

Lua Luftwurzel ist eine Silberelfe und lebt im Wald. Hier hilft sie den Tieren aus Notsituationen und hat allerhand zu tun. Leider entpuppt sich der Hilferuf eines Vogels als Falle und Lua tappt hinein. Nun ist sie zusammen mit dem Gnom Fobu die Gefangene der Waldhexe Malicia. Diese fängt Fabelwesen, bildet sie zu Haushaltshilfen aus und verkauft sie dann an reiche Leute. Doch die Geschäfte laufen schlecht, Malicia hat Pachtschulden und einen mächtigen Feind. Lua unternimmt einige Fluchtversuche, die misslingen. Als sie endlich ihre Freiheit wieder hat, siegt ihr gutes Herz und sie hilft auch der Waldhexe aus einer misslichen Lage.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Die Charaktere sind liebenswert und vielseitig. Malicia ist nicht nur böse, sie handelt aus Gewohnheit und weil sie es nicht besser weiß. Aber sie lernt, dass Elfen und Gnome nicht dumm sind, nur weil sie die Menschensprache nicht verstehen. Lua dagegen lernt, dass nicht jeder unbedingt in Freiheit leben will. Fobu zum Beispiel fühlt sich in Gefangenschaft wohler, weil er dort gut versorgt wird und sich um nichts kümmern muss.

Es gibt spannende Szenen, aber es ist nichts grausames dabei, so dass die Kinder sich nicht fürchten müssen. Sprachlich ist die Geschichte sehr gut auf die Zielgruppe abgestimmt und die Illustrationen sind wunderschön.

Bewertung vom 25.08.2024
Der Bademeister ohne Himmel
Pellini, Petra

Der Bademeister ohne Himmel


sehr gut

Titel und Cover lassen auf den ersten Blick keine Rückschlüsse auf den Inhalt des Buches zu. Nachdem man den Roman gelesen hat, weiß man, dass Hubert, einer der Hauptprotagonisten, 42 Jahre lang Bademeister war und einem Kind, das fast ertrunken wäre, das Leben gerettet hat. Und dass Hubert inzwischen 86 Jahre alt ist und an fortgeschrittener Demenz leidet. Er kann seine Wohnung nicht mehr verlassen, nicht mehr unter freiem Himmel spazieren gehen.

Betreut wird Hubert zuhause von der polnischen 24 Stunden Pflegekraft Ewa. Linda, ein 15 jähriges Nachbarmädchen, löst Ewa manchmal ab und verdient sich so etwas Taschengeld dazu. Was niemand ahnt, Linda ist depressiv und plant ihren Selbstmord. Ihr einziger Freund Kevin ist ein hochintelligenter Jugendlicher, der an der Zerstörung der Erde durch die Menschen schier verzweifelt. Zu ihrer Mutter hat Linda ein denkbar schlechtes Verhältnis, in die Schule geht sie nur sporadisch. Die Nachmittage bei Hubert werden zum wichtigsten Inhalt in ihrem Leben. Intuitiv findet sie den angemessenen Umgang mit ihm und erleichtert ihm auf liebevoll-flapsige Art den schwierigen Alltag.

Die Autorin war selbst lange in der Pflege demenzkranker Menschen tätig und kennt sich sehr gut in der Materie aus. Das merkt man, denn die Merkmale der Krankheit und die Reaktionen der Familie beschreibt sie ebenso klar und detailliert wie die unkonventionellen Methoden Lindas und die Pflegetätigkeit Ewas. Auch die schlechten Arbeitsbedingungen ausländischer Pflegekräfte spricht sie an.

Der Roman ist voller schwerer Themen und hat einen traurigen Grundton. Durch Ewas witzige Einwürfe und Lindas respektlose Erzählstimme gewinnt er etwas an Leichtigkeit. Die Personen sind fast durchweg sympathisch mit all ihren Macken, und die Geschichte spielt sich nah am Leben ab. Dadurch kommt es zu Wiederholungen und ein paar Längen. Doch auch das ist authentisch.

Das Ende hat mich aus dem ruhigen Erzählfluss mit Gewalt herausgerissen, und ich bin betroffen, weil ich damit nicht gerechnet hatte. Wie im richtigen Leben...

Mein Fazit: Ein lesenswerter Roman zu hochaktuellen Themen.