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Benutzername: 
Bineira
Wohnort: 
Neunkirchen

Bewertungen

Insgesamt 156 Bewertungen
Bewertung vom 16.10.2024
Lua Luftwurzel - Silberelfen fängt man nicht
Minnameier, Christoph

Lua Luftwurzel - Silberelfen fängt man nicht


ausgezeichnet

Das Cover hat mir nicht auf den ersten Blick nicht gefallen, denn das Gesicht der Hexe Malicia Warzenbuckel dominiert die Seite und drängt die Silberelfe Lua an den Rand. Beim Lesen habe ich gemerkt, dass es sich um eine Illustration aus dem Buch handelt, die im Zusammenhang gesehen auch passend ist.

Lua Luftwurzel ist eine Silberelfe und lebt im Wald. Hier hilft sie den Tieren aus Notsituationen und hat allerhand zu tun. Leider entpuppt sich der Hilferuf eines Vogels als Falle und Lua tappt hinein. Nun ist sie zusammen mit dem Gnom Fobu die Gefangene der Waldhexe Malicia. Diese fängt Fabelwesen, bildet sie zu Haushaltshilfen aus und verkauft sie dann an reiche Leute. Doch die Geschäfte laufen schlecht, Malicia hat Pachtschulden und einen mächtigen Feind. Lua unternimmt einige Fluchtversuche, die misslingen. Als sie endlich ihre Freiheit wieder hat, siegt ihr gutes Herz und sie hilft auch der Waldhexe aus einer misslichen Lage.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Die Charaktere sind liebenswert und vielseitig. Malicia ist nicht nur böse, sie handelt aus Gewohnheit und weil sie es nicht besser weiß. Aber sie lernt, dass Elfen und Gnome nicht dumm sind, nur weil sie die Menschensprache nicht verstehen. Lua dagegen lernt, dass nicht jeder unbedingt in Freiheit leben will. Fobu zum Beispiel fühlt sich in Gefangenschaft wohler, weil er dort gut versorgt wird und sich um nichts kümmern muss.

Es gibt spannende Szenen, aber es ist nichts grausames dabei, so dass die Kinder sich nicht fürchten müssen. Sprachlich ist die Geschichte sehr gut auf die Zielgruppe abgestimmt und die Illustrationen sind wunderschön.

Bewertung vom 25.08.2024
Der Bademeister ohne Himmel
Pellini, Petra

Der Bademeister ohne Himmel


sehr gut

Titel und Cover lassen auf den ersten Blick keine Rückschlüsse auf den Inhalt des Buches zu. Nachdem man den Roman gelesen hat, weiß man, dass Hubert, einer der Hauptprotagonisten, 42 Jahre lang Bademeister war und einem Kind, das fast ertrunken wäre, das Leben gerettet hat. Und dass Hubert inzwischen 86 Jahre alt ist und an fortgeschrittener Demenz leidet. Er kann seine Wohnung nicht mehr verlassen, nicht mehr unter freiem Himmel spazieren gehen.

Betreut wird Hubert zuhause von der polnischen 24 Stunden Pflegekraft Ewa. Linda, ein 15 jähriges Nachbarmädchen, löst Ewa manchmal ab und verdient sich so etwas Taschengeld dazu. Was niemand ahnt, Linda ist depressiv und plant ihren Selbstmord. Ihr einziger Freund Kevin ist ein hochintelligenter Jugendlicher, der an der Zerstörung der Erde durch die Menschen schier verzweifelt. Zu ihrer Mutter hat Linda ein denkbar schlechtes Verhältnis, in die Schule geht sie nur sporadisch. Die Nachmittage bei Hubert werden zum wichtigsten Inhalt in ihrem Leben. Intuitiv findet sie den angemessenen Umgang mit ihm und erleichtert ihm auf liebevoll-flapsige Art den schwierigen Alltag.

Die Autorin war selbst lange in der Pflege demenzkranker Menschen tätig und kennt sich sehr gut in der Materie aus. Das merkt man, denn die Merkmale der Krankheit und die Reaktionen der Familie beschreibt sie ebenso klar und detailliert wie die unkonventionellen Methoden Lindas und die Pflegetätigkeit Ewas. Auch die schlechten Arbeitsbedingungen ausländischer Pflegekräfte spricht sie an.

Der Roman ist voller schwerer Themen und hat einen traurigen Grundton. Durch Ewas witzige Einwürfe und Lindas respektlose Erzählstimme gewinnt er etwas an Leichtigkeit. Die Personen sind fast durchweg sympathisch mit all ihren Macken, und die Geschichte spielt sich nah am Leben ab. Dadurch kommt es zu Wiederholungen und ein paar Längen. Doch auch das ist authentisch.

Das Ende hat mich aus dem ruhigen Erzählfluss mit Gewalt herausgerissen, und ich bin betroffen, weil ich damit nicht gerechnet hatte. Wie im richtigen Leben...

Mein Fazit: Ein lesenswerter Roman zu hochaktuellen Themen.

Bewertung vom 24.08.2024
Lass die anderen reden
Engelstädter, Vanessa

Lass die anderen reden


sehr gut

Mit ihrem Ratgeber "Lass die anderen reden" spricht die Hundetrainerin und Stresscoachin Vanessa Engelstädter Menschen an, die sich von sozialen Begegnungen gestresst fühlen. Sie führt zwar Beispiele aus ihrem Hundetraining an, doch die Ausführungen gelten genauso für tierlose Leute, denn problematisches Hundeverhalten hat seine Ursache meistens am anderen Ende der Leine.

In kurzen Abschnitten erklärt die Autorin die Entstehung und die Auswirkungen von Stress, bevor sie vielfältige Möglichkeiten für einen gesünderen Umgang mit belastenden Situationen schildert. Wichtige Stichworte in diesem Kontext sind Kommunikation, Resilienz, Wahrnehmung und Sebstwirksamkeit.

Das Buch hat mir keine neuen Einsichten beschert; es hat mir bekannte Eckpunkte einer guten Selbstfürsorge ins Gedächtnis gerufen, die ich im Alltag leider oft vergesse.

Den Schreibstil fand ich mühsam zu lesen, die vielen substantivierten Verben und Grammatikfehler hätte ein gutes Lektorat nicht durchgehen lassen dürfen.

Bewertung vom 21.08.2024
Wieso? Weshalb? Warum?, Band 43: Wir schützen die Tiere
Erne, Andrea

Wieso? Weshalb? Warum?, Band 43: Wir schützen die Tiere


sehr gut

Dieser Band aus der Reihe Wieso?Weshalb?Warum? beschäftigt sich mit dem Thema Tierschutz. Auf sechzehn Seiten werden sehr viele verschiedene Lebensräume und Gefährdungen zahlreicher Tierarten vorgestellt. Die heimischen Feldtiere machen den Anfang ,gefolgt von den Insekten, weiter geht es mit den Meerestieren, den Wäldern und Regenwäldern. Danach kommen allgemeinere Themen wie Was brauchen die Tiere die bei uns leben? Wie hilft man wilden Tieren? Welchen Tieren wird es zu warm? Welche Tiere sind neu bei uns? Warum muss man bestimmte Tiere besonders schützen?

Diese enorme thematische Breite kann in einem so schmalen Buch nur abgebildet werden, wenn man auf Tiefe verzichtet. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Ein zweiter Kritikpunkt betrifft den moralischen Zeigefinger, der öfter mitschwingt und in der Altersgruppe 4-7 Jahre nicht angebracht ist. Anstelle der oftmals deprimierenden Zustandsbeschreibungen hätte ich mir mehr konkrete Beispiele gewünscht, wie Tierschutz praktisch geht und wie die Kinder daran mitwirken können.

Das Buch enthält lebensnahe und sehr schöne Illustrationen. Mit den Klappen kann man die Situationen verändern und sich Aussagen aus dem Text verdeutlichen.

Insgesamt ist es ein anspruchsvolles Buch zu einem wichtigen Thema, das in kleinen Happen gelesen viel Wissen vermittelt.

Bewertung vom 18.08.2024
Ava liebt noch
Zischke, Vera

Ava liebt noch


gut

Ava ist 43. Sie lebt als Ehefrau eines erfolgreichen Anwalts und Mutter dreier Kinder ein auf den ersten Blick privilegiertes Leben. Doch sie leidet unter der Gleichförmigkeit ihres Alltags, den nie enden wollenden Pflichten als Hausfrau und Mutter und der mangelnden Unterstützung durch ihren Ehemann. Auch emotional fühlt sie sich wie eingefroren. Bis sie mit den 24 jährigen Studenten Kieran eine Affäre beginnt. Auf einmal steht ihr ganzes bisheriges Leben in Frage. Wie wird sie sich entscheiden?

Die Thematik des Romans fand ich spannend. Daraus hätte man viel machen können. Leider blieben die Personen und ihre Motive an der Oberfläche. Es ging viel zu oft nur um Äußerlichkeiten, und ich habe für keinen der Protagonisten Sympathie entwickeln können.

Das Klischee des karriereversessenen gefühlskalten Ehemanns wurde halt schon ebenso oft bemüht, wie das des schönen, einfühlsamen Jünglings aus armen Verhältnissen. Auch Ava selbst blieb leider blass.

Auftretende Probleme wie Avas Krebserkrankung oder ihre Jobsuche werden fast im Handumdrehen gelöst, was ich unrealistisch finde.

Der Schreibstil ist einfach und lässt sich schnell lesen, die Kapitel werden abwechselnd aus Avas und Kieran Sicht erzählt.

Mein Fazit: eine durchschnittliche Geschichte

Bewertung vom 13.08.2024
Von Eintagsfliege bis Grönlandwal
Murray, Lily

Von Eintagsfliege bis Grönlandwal


sehr gut

Spannende Erkenntnisse aus dem Tierreich
Das Cover des großformatigen Sachbuchs für Kinder ab 5 Jahren und Erwachsene zeigt eine kleine Auswahl der Tiere, die darin porträtiert werden. Angefangen mit der extrem kurzlebigen Eintagsfliege steigert sich die Lebenszeitspanne der Protagonisten bis ins Unendliche, denn die unsterbliche Qualle kann sich immer wieder in einen Polypen zurückverwandeln und ihr Leben noch einmal von vorn beginnen. Dazwischen summt und brummt es, gackert und zirpt es von Säugetieren, Fischen, Insekten und Vögeln. Allen gemeinsam ist ihre Lebensaufgabe, nämlich die Art zu erhalten. Dafür stehen ihnen unterschiedlich lange Zeiträume zur Verfügung, die sie optimal nutzen.

Das Sachbuch ist mit farbenfrohen Illustrationen reich ausgestattet, mich erinnern sie an Buntstiftzeichnungen. Die Tiere und ihre Umgebung sind darauf sehr gut zu erkennen.

Die Texte dazu sind leicht verständlich geschrieben und spannend. Einziges Manko ist, dass man wegen des farbigen Hintergrunds die Schrift auf mehreren Seiten nur sehr schwer lesen kann. Sie ist, besonders für Leseanfänger:innen zu blass und zu klein.

Insgesamt ist es ein empfehlenswertes Buch für Kinder und Erwachsene.

Bewertung vom 04.08.2024
Pi mal Daumen
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


gut

Das Cover und die Beschreibung des Buches haben in mir die Hoffnung auf einen geistreichen witzigen Roman geweckt. Und genau so beginnt die Geschichte um die Freundschaft zwischen dem hochintelligenten leicht autistischen jungen Mathegenie Oscar und der mehrfach berufstätigen Großmutter und heimlichen Mathestudentin Monika auch.

Ein origineller Schauplatz, skurrile, überwiegend sympathische Protagonisten und ein Geheimnis aus der Vergangenheit sorgen für angenehme Unterhaltung und lassen die erste Hälfte des Romans wie im Flug vergehen. Erzählt wird aus der Perspektive von Oscar, dessen eigenwillige Sichtweise und Selbstironie mich öfter zum Lächeln brachten.

Doch in der zweiten Hälfte baut sich Klischee um Klischee auf. Monikas "benachteiligte" Familie wirkt wie aus einer Schablone gestanzt. Das Verhalten der Figuren wurde für mich immer weniger nachvollziehbar, die Dialoge wirkten zunehmend gekünstelt, und die Wendungen sprunghaft . Es wurde immer mühsamer, das Buch weiter zu lesen, ich verlor das Interesse an den Personen und dem Fortgang der Geschichte.

Das Ende wirkte überhastet, wie unter Zeitnot geschrieben. Insgesamt bin ich mit diesem Roman leider nur Hälfte glücklich geworden.

Bewertung vom 01.08.2024
Der kleine Hirtenjunge
Linke, Regina

Der kleine Hirtenjunge


ausgezeichnet

Das hochwertig gestaltete Buch mit seinen sanften Farben auf dem Cover und dem zarten Einband ist ein kleine Kostbarkeit.

Regina Linke erzählt darin von einem Ochsen, einem Hirtenjungen und einem Kaninchen, die die drei Säulen der chinesischen Philosophie verkörpern. Aber keine Sorge, es ist überhaupt nicht schwer zu verstehen, was die drei Freunde vermitteln wollen, es sind die ewig gültigen Werte Liebe, Mitgefühl und friedliches Zusammenleben, um die es geht. Sie werden in Szenen des täglichen Lebens dargestellt oder in kurzen Gesprächen behandelt.

Ich habe mich unsterblich in die wunderschönen Illustrationen im Gonghi-Stil verliebt. Sie strahlen eine Lebendigkeit, Tiefe und Erdverbundenheit aus, die dem Auge und der Seele gut tun. Die poetischen Texte regen zum Nachdenken an, trösten und machen Mut.

Mein Fazit: Dieses Buch ist ein Genuss für die Sinne und ein Geschenk an alle, die etwas über das fernöstliche Lebensverständnis lernen wollen. Sie können dabei viel über sich selbst lernen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.07.2024
Jetzt gehe ich in die Kita
Kitzing, Constanze von

Jetzt gehe ich in die Kita


sehr gut

Juna kommt in die Kita. Was sie dort an ihrem ersten Tag erlebt, ist Thema dieses liebevoll gestalteten Pappbilderbuchs. Mit seinen stabilen Seiten hält das Buch auch robusteren Umgang aus, und die Größe ist genau richtig, damit kleine Kinder den Überblick behalten.

In kurzen einfachen Texten wird der Tagesablauf in der Kita erzählt. Die fröhlichen nicht zu überfrachteten Bilder unterstreichen die freundliche Grundstimmung der Geschichte.

Die Autorin hat auf wichtige Themen der Gegenwart geachtet. So bringt der Papa Juna und ihren Bruder Oskar in die Kita und bleibt an diesem Tag dort, während die Mama den großen Bruder Emil zur Schule bringt und dann zur Arbeit fährt. Es gibt ferner Erzieherinnen und einen Erzieher, und die Kinder haben viele Nationalitäten.

Die Idee, etwas Gebärdensprache einfließen zu lassen, ist sehr schön, leider wird sie nicht logisch eingebaut, denn Juna, an die sich die Gebärden richten, kann hören und sprechen. Das sorgt für Verwirrung.

Mein Fazit: Das Buch ist eine positive Einstimmung auf die Kita.

Bewertung vom 15.07.2024
Das dicke Quatsch-Rätselbuch
Große Holtforth, Isabel

Das dicke Quatsch-Rätselbuch


sehr gut

Das stabile großformatige Buch mit dem quirligen Cover enthält 150 Rätsel und Suchbilder für 4-6 jährige Kinder.

Die Vielfalt der liebevoll und witzig illustrierten kleinen Lernaufgaben ist beeindruckend. So findet man zum Beispiel verschiedene Szenen im Zoo, auf der Baustelle oder im Garten, in die Quatsch eingebaut ist (Eine Maus fährt Laster. Ein Hund wohnt im Vogelhaus. Schweine mit Flügeln.). Diese logischen Fehler zu finden macht den jungen Leser*innen sicher Spaß, und es fördert die Wahrnehmung.

Daneben gibt es Nachmalbilder, leichte Zählaufgaben, Schwungübungen und, und, und. Das Buch ist eine einzige kunterbunte Wundertüte.

Die Zahlen 1-4 am oberen Bildrand zeigen vermutlich den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben an, denn das Buch wurde ja für mehrere Jahrgänge konzipiert.

Schade finde ich, dass man wegen des flexiblen Einbands die Seiten sehr weit auseinander biegen muss, um alles auf den Bildern sehen zu können. Das ist für Kinderhände zu schwer. Zudem ergibt sich so keine stabile Unterlage zum Malen und Schreiben.

Alles in allem ist das Buch eine schöne und sinnvolle Beschäftigung für 4-6 Jährige.