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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
melanie82
Wohnort: 
Stuttgart

Bewertungen

Insgesamt 97 Bewertungen
Bewertung vom 17.08.2024
Wenn sie lügt
Geschke, Linus

Wenn sie lügt


sehr gut

Düstere Vergangenheit
Ein neuer Thriller von Linus Geschke, dazu das düstere Cover - das klang vielversprechend. Das Buch an sich ist auch mit dem Farbschnitt wirklich extrem ansprechend gestaltet, aber es kommt ja letztlich auf die inneren Werte an. Die Story um die Clique von Goran und Norah, die sich auseinander gelebt hat, nachdem Norahs damaliger Freund David ein Pärchen getötet hat, spielt sowohl in der Vergangenheit wie auch in der Gegenwart. Der Leser erfährt durch Rückblicke mehr von der damaligen Zeit, den Charakteren und vor allem der Dreierkonstellation um Norah, David und Goran. In der Gegenwart bekommt Norah Drohbriefe, die erschreckend genau über die damalige Zeit bescheid zu wissen scheinen, weswegen die bisher gut verdrängte Vergangenheit wieder hochkommt und auch Goran zu einer Rückkehr in seinen Heimatort bewegt wird. Gerade im Wechsel zwischen den Zeiten wird deutlich, wie verworren die Situation ist und dass alle ihre Geheimnisse haben. Ist der Schreiber der Drohbriefe wirklich jemand aus der früheren Clique? Linus Geschke spielt hier gekonnt mit dem Leser, der Schreibstil ist gewohnt flüssig und lässt keine unlogischen Stränge entstehen. Zwischendurch gibt es leichte Längen, nichtsdestotrotz ist es aber ein gewohnt gutes Buch von Geschke, das spannende Lesestunden beschert.

Bewertung vom 28.07.2024
Anna O.
Blake, Matthew

Anna O.


gut

Unschuldige Schlafwandlerin oder kaltblütige Mörderin?

Es kommt selten vor, dass mich ein Klappentext derart neugierig auf das Buch macht - die Story finde ich wirklich originell und gut, allerdings gibt es für meinen Geschmack leider in der Umsetzung große Schwächen. Das Buch baut die Spannung lange nicht auf, die Geschichte um Anna ist sehr deskriptiv. Obwohl der Plot zu jedem Zeitpunkt absolutes Potential zum Pageturner hat, wird das durch die Schreibweise nicht wirklich erreicht. Auch die verschiedenen Perspektiven fokussieren zwar immer mehr, aber dennoch war es zu keinem Moment so, dass man das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte. Erst auf den letzten 100 Seiten änderte sich dies, wenngleich es hier dann auch im Vergleich zum restlichen Buch recht schnell ging und teils etwas gewollt wirkte. Vielleicht waren hier die Erwartungen auch etwas hoch - die Story ist ohne Zweifel gut, gerade auch in Hinblick auf die Frage der Schuldfähigkeit, lediglich das Spannungsmoment, das ich erwartet hatte, fehlte mir größtenteils.

Bewertung vom 21.05.2024
Das Fenster zur Welt
Winman, Sarah

Das Fenster zur Welt


sehr gut

Eine besondere Freundschaft

Das wunderschöne Cover hat mich direkt angesprochen und auch der Klappentext klang vielversprechend, wenngleich ich oft von historisch angehauchten Romanen dann doch eher enttäuscht bin. Irgendwas hat mich aber so gereizt, dass ich „ Das Fenster zur Welt“ dennoch lesen musste - zum Glück! Die gut 500 Seiten zeichnen die besondere Freundschaft zwischen Ulysses und Evelyn nach, die sich in den schwierigen Zeiten der 1940er Jahre kennenlernen. Obwohl sie beide so verschieden sind, entsteht daraus eine lange Freundschaft, die aufzeigt, dass es nicht nur auf Gemeinsamkeiten ankommt, sondern gerade in den Unterschieden das Besondere liegt, aus dem beide etwas schöpfen können. Die Themen Freundschaft, Liebe und Familie und Schicksal, die die beiden bei allen Unterschieden verbinden, stehen im Zentrum und machen deutlich, dass genau das die zentralen Werte sind, die für uns alle besonders wichtig sind. Die Schreibweise lässt eine besondere Stimmung entstehen - das Buch ist nicht laut, sondern lässt den Leser durch seine leise Poesie ganz eintauchen und mitfühlen. Eine wunderschöne Sommerlektüre für alle, für die es dabei auch weniger oberflächlich sein darf.

Bewertung vom 07.01.2024
Das Nachthaus
Nesbø, Jo

Das Nachthaus


sehr gut

Über das Grauen im Nachthaus

Die Bücher von Jo Nesbø haben mich bisher selten enttäuscht, daher habe ich mich sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass „Das Nachhaus“ erscheint. Der Klappentext klang schon spannend und das Buch selbst hat die hohen Erwartungen bei mir nicht nur erfüllen, sondern sogar übertreffen können. Die Geschichte um Richard, dessen Freund Tom plötzlich verschwindet, woraufhin Richard beschuldigt wird, damit zu tun zu haben und der sich auf die Suche nach der Wahrheit macht, ist ungewöhnlich, originell, wenngleich auch nicht immer ganz realistisch, sondern mit Fantasy-Elementen - aber das passt einfach wunderbar und kippt meines Erachtens zu keiner Zeit. Jo Nesbø schafft es, direkt Spannung aufzubauen und diese auch zu halten, so dass man förmlich durch das Buch fliegt. Wenn man die bisherigen Bücher des Autors kennt, ist es definitiv etwas anderes, als man erwartet, aber wenn man sich darauf einlässt, ist das dennoch mehr als lesenswert.

Bewertung vom 03.10.2023
Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
Strobel, Arno

Der Trip - Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.


sehr gut

Das Grauen auf dem Campingplatz
Evelyns Bruder Fabian ist vor einigen Jahren von einem Campingurlaub nicht mehr zurückgekommen. Seine Spur hat sich verlaufen, es gab kein Lebenszeichen, aber auch keine Bestätigung des Todes. Da sich die beiden sehr nahe standen, ist das eine Situation, die Evelyn komplett aus der Bahn geworfen hat. Einzig ihr Job als forensische Psychologin hält ihre Struktur aufrecht, die Abende verbringt sie mit wechselnde Bekanntschaften in Bars. Als dann plötzlich ein auf Campingplätzen brutale Morde geschehen und ein Phantombild Evelyns Bruder sehr ähnelt, gerät sie in einen Strudel, der nicht nur sie in Gefahr bringt, sondern auch die Personen um sie herum. Ich finde den Plot eigentlich wirklich gut, auch der Schreibstil ist - wie man es von Arno Strobel gewohnt ist - gut, aber irgendwie wird bei „Der Trip“ nicht das gesamte Potential ausgenutzt. Für mich blieb Evelyns Charakter nicht ganz greifbar und flach, ebenso der ihres Kollegen Gerhard Tillmann, der zwischendurch für Evelyn selbst zum Verdächtigen wird. Für mich konnte nicht so viel Spannung entstehen wie bei den anderen Büchern von Arno Strobel, so dass ich das Buch zwar gut, aber leider eher durchschnittlich fand.

Bewertung vom 03.10.2023
Mit kalter Präzision / Die Sabine Yao-Reihe Bd.1
Tsokos, Michael

Mit kalter Präzision / Die Sabine Yao-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Spannender Rechtsmedizin-Thriller
Endlich ein neues Buch von Michael Tsokos! Das schlichte, aber doch sehr pointiert gestaltet Cover passt perfekt zur Beschreibung, dass es sich um einen Rechtsmedizin-Thriller handelt. Hier ist Tsokos nicht nur fachlich ohne Zweifel einer der Experten überhaupt, sondern er schafft es auch, das eindrücklich mit einem extrem guten Schreibstil, der zwar sachlich, aber doch plastisch ist, umzusetzen und den Leser zu fesseln. Das gelingt ihm auch bei „Mit kalter Präzision“. Die Charaktere, besonders der Rechtsmedizinerin Sabine Yao sind gut herausgearbeitet und bieten genau die richtige Menge Hintergrundinfos, um das Handeln gut nachvollziehbar zu machen, aber den Leser nicht mit unwichtigen Details zu „belasten“. Tsokos bleibt so beim Wesentlichen, nämlich dem Fall der ermordeten Frau eines Schönheitschirurgen, und schafft es, sein Wissen anzubringen, ohne dass es trocken oder belehrend wirkt, sondern vielmehr zur Spannung beiträgt. Die kurzen Kapitel tun ihr übriges, dass man fast nicht aufhören kann zu lesen. Für alle True Crime-Fans definitiv eine große Empfehlung!

Bewertung vom 09.09.2023
Wenn ein Satz dein Leben verändert
Pignitter, Melanie

Wenn ein Satz dein Leben verändert


ausgezeichnet

Die Kraft der Affirmationen

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich immer eher skeptisch war, wenn jemand betont, wie sehr man das Leben durch Affirmationen steuern kann, da dies für meinen Geschmack oft zu sehr ins Esoterische abdriftet. Die Aufmachung des Covers von „Wenn ein Satz dein Leben verändert“ und der Klappentext haben mich aber doch neugierig gemacht. Das Buch ist zweigeteilt in einen einleitenden Teil über die Wirkung von Affirmationen und in einen praktischen Teil, in dem zu den unterschiedlichsten Themengebieten beispielhafte Affirmationen aufgelistet sind, aus denen man die für sich passenden, mit denen man sich selbst wohl fühlt, aussuchen kann, wenn man zumindest zu Beginn nicht gleich eigene formulieren möchte. Das fand ich tatsächlich sehr hilfreich und nach dem einleitenden Teil spürt man hier auch recht schnell, was für einen selbst funktionieren kann. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen, da es sehr praxisnah und sinnvoll sowie klar aufgebaut ist und sich dabei auch noch sehr angenehm lesen lässt.

Bewertung vom 09.09.2023
Vom Ende der Nacht
Daverley, Claire

Vom Ende der Nacht


sehr gut

Berührende Liebesgeschichte

Schon das Cover hat mich magisch angezogen - irgendwie melancholisch und es passt auch perfekt zu der Liebesgeschichte, die in Vom Ende der Nacht erzählt wird. Die Geschichte der beiden grundverschiedenen Charaktere Rosie und Will, die sich in ihrer Jugend kennenlernen und eine besondere Verbindung haben, die aber (zunächst) nicht sein darf oder soll, reißt den Leser mit, wenn man sich nur darauf einlässt. Die Schreibweise ist gleichermaßen gefühlvoll und zieht einen in die Story und man fühlt mit den beiden mit, wie sie von Schicksalsschlägen immer wieder von einem Happy End getrennt werden. Es ist keine klassische Liebesgeschichte, aber dennoch eine große, die deutlich macht, welch große Rolle teils die gesellschaftlichen Hürden spielen und welch große Anstrengung es braucht, diese zu überwinden - und dass sich dies aber letztlich meist lohnt.

Bewertung vom 09.09.2023
Die Erinnerungsfotografen
Hiiragi, Sanaka

Die Erinnerungsfotografen


ausgezeichnet

Ein besonderes Buch über die Bedeutung von Erinnerungen
„Die Erinnerungsfotografen“ von Sanaka Hiiragi ist ein ganz besonderes Buch. Die Grundidee und der Schauplatz des Buches, ein Fotostudio, in das man nach dem Tod kommt und sich aus seinem Leben für jedes Jahr ein Bild aussucht und diese Erinnerungen dann am Ende an einem Lebensbaum noch einmal vorüberziehen lässt, ist traurig und wunderschön zugleich. Neben dem Inhaber des Fotostudios, Herrn Hirasaka, sind drei völlig unterschiedliche Personen im Fokus, über deren Leben man etwas erfährt und in deren Vergangenheit man reist. Auch anhand deren Fazit und Gedanken regt das Buch zum Nachdenken an und lässt einen die Besonderheiten scheinbar kleiner Augenblicke bewusst werden. Die Schreibweise hat mir sehr gut gefallen, zudem ist das Buch einfach wunderschön gestaltet und spiegelt auch so den besonderen Inhalt wider.

Bewertung vom 07.08.2023
Nicht ein Wort zu viel
Winkelmann, Andreas

Nicht ein Wort zu viel


sehr gut

Wenn Worte über Leben und Tod entscheiden

Eine spannende Geschichte mit fünf Wörtern - das ist die Forderung, die auf einem Schild geschrieben ist und die über Leben und Tod der auf dem Video zu sehenden, in Plastikfolie an einen Stuhl gefesselten Person zu sehen ist. Die Story an sich finde ich wirklich gut, auch dass diese in der Buchszene, speziell im Bereich Krimi/Thriller angesiedelt ist, gibt der Idee noch einen besonderen Twist. Die Schreibweise baut, wie man es von Winkelmann gewohnt ist, zuverlässig Spannung auf, so dass man das Buch schnell verschlingt. Gleichzeitig bleiben hier aber die Charaktere, bis auf Faja, eher blass und eindimensional - was dann etwas problematisch sind, da es gefühlt zu viele Charaktere sind, die nicht wirklich einen Mehrwert für die Story bringen. Zwischendurch entstanden für mich dadurch auch einige Längen, die ich so nicht von Winkelmann gewohnt war. Zum Ende hin nimmt die Spannung aber nochmal deutlich zu. Für mich nicht das stärkste Buch von Winkelmann, aber eines, das für Thriller-Fans absolut solide Unterhaltung bietet.