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Ingo
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Düsseldorf

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Bewertung vom 29.11.2017
Das Digitale Zeitalter aus Sicht der Weisheitslehre
Parkin, OM C.

Das Digitale Zeitalter aus Sicht der Weisheitslehre


ausgezeichnet

Aufklärung über die digitale Revolution tut not

„Digitalisierung“ ist in aller Munde – in der Arbeitswelt ebenso wie im Privaten. Unter „Industrie 4.0“ wird die 4. industrielle Revolution verstanden, von „digitaler Transformation“, „dispuptiven Technologien“ u. ä. ist die Rede. Mobile digitale Medien bestimmen Privatleben und Pädagogik seit Jahren immer mehr, das „Smart Grid“ verspricht eine neue, heile und per Knopfdruck kontrollierte und automatisierte Welt. Das alles wird allenthalben mit dem Geschmack großer Umwälzungen und grundlegender Verbesserungen verkündet. Oft mit Begeisterung – Dabeisein ist alles. Ein neuer Hype, bei dem ich mich als „Nichteingeweihter“ am Rande fühle, altmodisch bisweilen, mit ungutem Gefühl, in jedem Fall verunsichert.

Das Buch „Das digitale Zeitalter aus Sicht der Weisheitslehre“ von OM C. Parkin gibt mir hier grundlegend eine Orientierung – erhellt nüchtern, mit Abstand jenseits von Hype und Ablehnung. Die Perspektive eröffnet sich weit über die allgemeine Diskussion hinaus. Manches, was ich schon erahnt hatte, wird hier in klaren Worten in einen größeren Zusammenhang gestellt und in einem tieferen Sinn verständlich.

OM C. Parkin zeigt Chancen wie Risiken der digitalen Revolution auf, konzentriert sich aber auf deren Schattenseiten, wie sie heute schon sichtbar sind. Beispielsweise im Typen des Nerd, der als Vorreiter der digitalen Revolution bei genauerem Hinsehen einen geistig entkoppelten Menschen zeigt, digital hochkompetent, aber emotional und körperlich verarmt ein desintegriertes Leben führt, vergeistigt und abgehoben. Die Anfänge dieser Entwicklung sieht der Autor in der „kollektiven Dissoziation des Abendlandes“, deren Anfänge bereits 2.500 Jahren zurück liegen. Gemeint ist die Trennung des Geistes vom Körper.

Er geht umfassend auf Gesetzmäßigkeiten der menschlichen Evolution – und Involution – ein wie auch auf mögliche Fehlentwicklungen. Die Dissoziation bringt OM C. Parkin mit der Entstehung eines entkoppelten Geistes in Zusammenhang, der nur ein Ziel hat: seine Unsterblichkeit. Und durch seinen Größenwahn dazu verdammt ist, in einen Materialismus abzusinken, wie er sich heute so ausgeprägt zeigt. Auch bei den Protagonisten der digitalen Revolution und allen voran den Machern des Silicon Valley. Die Überproduktion der materiellen Welt verlagert sich immer mehr auf eine „Völlerei von Informationen“. Alles, um die zunehmende innere Leere zu füllen und der inneren Entfremdung zu entfliehen.

OM C. Parkin zeigt konkrete Wege aus den Fehlentwicklungen auf. Hierzu gehören die Rückbindung an das Herzzentrum (als Teil eines involutiven Prozesses), die Integration der „Weiblichen Seele“ sowie eine grundlegende Verinnerlichung und Besinnung auf das Wesentliche. Er führt in die Lehre der 3 Gehirne ein, die für die 3 Intelligenzen des Menschen stehen. Nur wenn Kopf-, Herz- und Bauchintelligenz verbunden wirken, ist der Mensch zu höherer Erkenntnis fähig.

Die gute Nachricht des kleinen Büchleins ist: Die Digitalisierung hat ihren Wert. Es geht um ein gesundes Maß, eine gesunde Geschwindigkeit und einen „dienenden“ Platz als Teil eines größeren, integrierten Ganzen. Als neue Heilslehre dagegen taugt die digitale Revolution nicht. Da bin ich erleichtert… :-)