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Benutzername: 
MrsFoxx

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 12.11.2017
Kleine Stadt der großen Träume
Backman, Fredrik

Kleine Stadt der großen Träume


sehr gut

Wenn die Last einer ganzen Stadt auf den Schultern einer Gruppe eishockeyspielender Jugendlicher liegt…
Zu Anfang lernen wir die Protagonisten kennen, die uns im Laufe der Geschichte mehrmals über den Weg laufen. Wir erfahren ihre Träume, ihre Laster und was den jeweiligen Antreibt. Auch über Freundschaften, Zusammengehörigkeit und die Volkssportart Scham wird einiges erzählt. Allgemein ist der Unterton der Geschichte eher düster aber dennoch hoffnungsvoll, denn die Juniorenmannschaft wird’s schon richten.
Nach etwa 150 Seiten nimmt die Geschichte endlich Fahrt auf und konnte mich endlich mitreißen. Doch dann taucht man ein in eine zutiefst schockierende, aufrüttelnde und zum Nachdenken anregende Story, die mich auch nachhaltig beschäftig.
So manchen Darsteller möchte ich gerne selbst vermöbeln, wie Benji es manchmal tut. Und einige andere hätte ich gerne in den Arm nehmen und trösten können.
Fredrik Backman hat eine tolle Art, diesen Roman seinen Lesern näherzubringen. An seine Schreibweise musste ich mich anfangs erst gewöhnen, aber mir gefallen die unterschiedlichen Blickwinkel sehr. Und auch die Lebensweisheiten, die er uns mit auf den Weg gibt, können sich sehen lassen. Abgesehen vom etwas zähen Anfang lässt sich dieses Buch flott und fesselnd lesen und wartet mit einigen Überraschungen für seinen Leser auf. Nicht immer schöne.
Auf dieses Buch muss man sich einlassen. Mit Haut und Haar, dann bekommt man eine tolle Geschichte wie sie das Leben schreiben könnte. Und bitte nicht vom Eishockey irritieren lassen, es zählt meiner Ansicht nach der Mannschaftsgedanke – Zusammenhalt! – und könnte auch durch allerhand andere Teamsportarten ersetzt werden.

Fazit: Keine leichte Kost und ein Buch auf das man sich einlassen muss um eine mitreißende Geschichte über Zusammenhalt und Menschlichkeit zu erhalten. Eine Leseempfehlung spreche ich trotz des zähen Einstiegs gerne aus.

Bewertung vom 05.02.2017
Die Krone der Sterne Bd.1
Meyer, Kai

Die Krone der Sterne Bd.1


ausgezeichnet

Baroness Iniza, Hauptmann Glanis, Waffenmeister Kranit und Alleshändlerin Shara bilden ein bunt zusammengewürfeltes Quartett, das Aufgrund unterschiedlichster Motivationen, den teuflischen Plan der Hexen und ihrer Gottkaiserin vereiteln will. Zwar braucht man bei den letzten Beiden ein bisschen, aber letzten Endes schließt man die ganze Besatzung der außergewöhnlich daherfliegenden „Nachtwärts“ ins Herz. Ihre Antagonisten bilden die Anhänger zweier unterschiedlichster Religionen – die Hexen mit ihrer Gottkaiserin und dem Glauben an ein schwarzes Loch, und die Anhänger der sogenannten STILLE, die ihre ganz eigenen Pläne verfolgen, angetrieben durch den Hass ihres Kommandanten Hadrath Talantis, Onkel der Braut.
Wer Kai Meyer uns seine Bücher bereits kennt, weiß bereits wie angenehm sein Schreibstil zu lesen ist. Und wie spannend er seine Plots ausarbeiten kann. Doch nichts was ich bisher von ihm gelesen habe, kann es mit dem rasanten Tempo dieses Weltraumabenteuers aufnehmen, das völlig ohne komische Außerirdische auskommt. Das sehr offene Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen, die ich gerne ebenso verschlingen möchte wie dieses Buch.

Fazit: Eine temporeiche Welltraum-Science-Fiction, die man gar nicht mehr zur Seite legen mag. Absolute Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 09.09.2016
Am Ende aller Zeiten
Walker, Adrian J.

Am Ende aller Zeiten


gut

Adrian J. Walker entführt seine Leser in ein von Asteroiden zerstörtes Großbritannien und lässt sie an der Läuterung und Selbstfindung seines Hauptdarstellers Ed teilhaben. Der klassische Mittelschicht-Typ wird begleitet von weiteren zurückgelassenen Personen, mit der ihn irgendwann eine apokalyptisch-seltsame Form der Freundschaft verbindet.
Da ist zum einen Richard - der für mich nie richtig greifbar wurde, Laura Grimes – die Soldatin, die alles im Griff hat und Harvey – der Rentner der Gruppe, der aber immer wieder zu motivieren weiß. Gemeinsam bilden Sie den letzten Läuferclub am Ende der Welt, und genau darauf liegt auch den Großteil des Buches der Fokus. Und nach unzähligen Meilen, die die Gruppe zurückgelegt hatte, langweilten mich die ewigen Läufer-Geschichten, hatte ich doch einen mehr apokalyptischen Roman erwartet. Doch die dystopischen Elemente kamen mir definitiv zu kurz.
Geschrieben ist das Ganze aber in einem angenehm flüssig zu lesendem Schreibstil, der trotz mancher Längen nicht zu viel Langeweile aufkommen lässt. Wäre der Fokus weniger auf das Läuferische gebündelt gewesen, hätte sich die Spannung sicher weitaus mehr aufbauen können.
Der Auftakt von Eds Odyssee begann sehr vielversprechend und die Idee an sich fand ich sehr gut. Über das Ausamaß der Zerstörung und den Verbleib weiterer Nebendarsteller hätte ich auch sehr gerne noch mehr erfahren. Leider entwickelte sich das Buch aber nach und nach eher zu einem läuferischen Selbstfindungstrip eines Midlife-Crisis Typen. Und so blieb ich etwas enttäuscht und mit einigen unbeantworteten Fragen zurück.

Fazit: Leider wurde mir die Apokalypse etwas Stiefmütterlich behandelt, ich fühlte mich nicht mitgerissen und auch das Ende hat mich nicht überzeugt. So erhält dieses Buch über den Ende-der-Welt-Läuferclub leider keine Leseempfehlung von mir.