Wo ist die Mitte des Weltalls?

ausgezeichnet

Das Universum rück ein Stück näher

Haben wir und nicht alle schon einmal gefragt, warum es Zeitreisen nur in Filmen und Büchern gibt? Sind sie wirklich unmöglich? Was passiert, wenn wir zu nah an ein schwarzes Loch geraten? Wo ist die Mitte des Weltalls? Gibt es sie überhaupt?

Auf witzige und unterhaltsame Art versuchen uns die Autoren Jorge Cham und Daniel Whiteson sowohl in Text- als auch Comicform bei der Beantwortung der Fragen an die Hand zu nehmen. Uns die, für Normalbürger, kryptische Welt der (Astro-) Physik anschaulich näher zu bringen.

Auch für mich als physikalisch vorgeprägte Person waren spannende Details dabei.

Das Buch veranschaulicht sehr schön die Denkweise und Argumentationsreihen von Wissenschaftlern, Physikern im Speziellen. Nichts ist unmöglich so lange nicht das Gegenteil bewiesen ist. Wie kann etwas schlüssig erklärt werden, mit den Informationen und Gesetzen, die wir bis dato haben und kennen? Es ist wunderbar gelungen den bisweilen trockenen Stoff für jedweden verständlich und anschaulich darzustellen.

Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1

sehr gut

Zuallererst - ich bin begeistert vom Cover des Buches. Nachdem ich die Leseprobe beendet hatte, war ich super aufgeregt, wollte sofort wissen, wie es weiter geht. Den Schreibstil fand ich spritzig und auch mit gestalterischen Elementen, die man nicht tagtäglich in Büchern findet - wie den Chatverläufen.

Dann hielt ich das Buch endlich in den Händen und konnte in die Geschichte eintauchen. Was einem auf den ersten Seiten entgegenspringt ist eine Triggerwarnung ... so etwas gehört heutzutage wohl dazu, wenn man nicht nur über Friede, Freude, Eierkuchen schreibt. Ist für den ein oder anderen sicherlich interessant.

Die Kapitel sind ab und an mit allgemeinen Informationen über das Schreiben von Texten an sich abgetrennt. An sich eine gute Idee uns als Lesern einen Einblick hinter die Kulissen des Schreibens zu geben. Ich fand es an den Stellen im Buch aber eher störend. Es hat mich aus dem Lesefluss gerissen. Es war ein bisschen wie betreutes Lesen.

Mit der Protagonistin konnte ich mich leider nicht identifizieren, was dazu führte, dass sie mich stellenweise ganz schön genervt hat. Die Story an sich war aber spannend. Eine Gruppe junger Menschen, die sich 1 Jahr nur online ausgetauscht haben, zu einem Wettbewerb gegeneinander auf einem Anwesen zusammen zu packen und zu sehen, wie sich die Dynamik verändert. Hinzu noch eine Prise Romantik und Krimi ... schon hat man ein spannendes Buch.

Fazit: Die Grundidee finde ich klasse, die Umsetzung ist nicht ganz, was ich mir erhofft hatte. Trotzdem ein tolles lockeres Buch.

Atlas der Unordnung

sehr gut

Einmal den Blickwinkel ändern

Wir nehmen sie als gegeben hin. Wundern uns über Veränderungen und verurteilen gewaltsam Verschobenes. - Grenzen

Atlas der Unordnung - Ein Titel, der zu diesem Buch über Grenzen unterschiedlichster Art passt, aber auch nicht passt. Ja, Grenzen sind eine veränderliche Ordnung. Aber Unordnung ist Chaos und chaotisch sind Grenzen wohl eher nicht. Nimmt man das französische Original wäre es eher "Atlas der Grenzen - Mauern, Migration und Konflikte" (L'Atlas des frontières - murs, migration, conflicts). Passt dies besser? Aber abgesehen vom Titel ist das Cover auf jeden Fall stimmig und stellt einen guten Einstieg in den Inhalt des Buches dar. Ich finde es gut, dass das Thema Grenzen aus verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet wird und dabei auch sehr aktuell ist. Einige Aspekte werden sich in nächster Zeit ändern, die dann in einer Neuauflage sicherlich angepasst werden müssen. Aber Atlanten jeglicher Art haben eine Komponente des Vergänglichen. Grafisch gut aufgearbeitet werden hier geopolitische und historische Sachverhalte dargestellt.

Für jeden, der jetzt denkt "Ach Geografie und Geschichte ist mir zu langweilig", der findet spannende, witzige aber auch nachdenkliche Details und Funfacts. Auf jeden Fall eine Empfehlung von mir.

Es ist kein Buch, dass man an einem Nachmittag lesen wird. Man braucht zwischendurch ein bisschen Zeit zum sacken lassen, verinnerlichen und verstehen.

Die kleine Buchhandlung im alten Postamt

sehr gut

Zurück in Little Maudley

Mit "Die kleine Buchhandlung im alten Postamt" entführt uns Rachael Lucas erneut in das kleine beschauliche Dorf Little Maudley.

Die Protagonistin Hannah entflieht einer nicht funktionierenden Ehe und übernimmt den kleinen Laden ihrer Cousine. Ihr fußballbegeisterter Sohn muss, ob er es will oder nicht, mit in das kleine etwas verschlafene Nest in den Cotswolds. Da passt es sehr gut, dass ausgerechnet der ehemalige Fußballprofi Jake das Training der lokalen Fußballmanschaft übernimmt.

Den ersten Band fand ich ganz nett, aber mich hat gestört, dass es eher um die Geschichte der Nachbarin und weniger um die wirkliche Liebesgeschichte der Hauptcharaktere ging. Das war beim zweitern Band nun besser. Die Handlung an sich ist vorhersehbar, aber das ist doch genau das Richtige für einen entspannten Nachmittag auf der Couch, oder?

Ich mag den flüßig zu lesenden Schreibstil der Autorin sehr und auch das Cover ist einfach zum verlieben.

Fazit: Rundherum ein Buch zum Genießen, kurzweilig und zum Entspannen.

Sehnsucht nach Rose Cottage (Herzklopfen in Schottland)

sehr gut

Sehnsuchtsort Schottland
Elli, frisch getrennt und auf der Suche nach Heimat, erhält einen Brief aus Schottland, wo sie als Kind mit ihren Eltern gelebt hat. Ihrer Großtante wächst das kleine B&B Rose Cottage über den Kopf. Kurzerhand entschließt sich Elli für 8 Wochen in das kleine Fischerdorf Fallbury zu reisen und ihrer Tante zu helfen. Was wird sie dort finden?
Durch Rückblenden in ihre Kindheit erfahren wir mehr über die Beziehung zwischen Elli und ihrer Tante sowie mit den anderen Bewohnern des Dorfes. Die Beschreibungen Schottlands sind wunderschön und weckten in mir das Fernweh während ich an einem verregneten Tag auf der Couch saß und stellenweise zu Tränen gerührt war. Das Cover finde ich sehr ansprechend und eine gute Einstimmung in die Geschichte mit Herz und ein kleines bisschen Drama. Aber ein guter Spannungsbogen muss sein, oder?
Eine Empfehlung für jeden Liebhaber von romantischen Geschichten.

Someone like you / Moonflower Bay Bd.2

ausgezeichnet

Liebevoll und berührend

Der zweite Band der Moonflower Bay Reihe handelt von der jungen Ärztin Nora Walsh aus Toronto, die eine gescheiterte Beziehung hinter sich lässt und in Moonflower Bay eine Auszeit sucht um ihre Batterien und ihr Bankkonto wieder aufzufüllen. In der kleinen Stadt am Lake Huron trifft sie auf den schweigsamen Jake, der ihr gegenüber gar nicht so verschwiegen ist. Beide helfen einander unbewusst Schicksalsschläge zu verarbeiten und zu bewältigen.

Nach dem ersten Band war ich bereits sehr gespannt wie das Leben in Moonflower Bay und der drei Herren der Bromance - Sawyer, Jake und Law - weitergeht. Sawyer war Mittelpunkt des ersten Bandes und nun dreht es sich um Jake.

Das Buch kann ohne Vorwissen des ersten Bandes gelesen werden, da die Geschichten der Reihe in sich abgeschlossen sind. Es macht aber Freude beide bisher erschienenen Bücher zu lesen.

Ich mag, den leicht zu lesenden Schreibstil der Autorin. Wunderbar für eine kleine Leseeinheit nach der Arbeit, in der Badewanne oder vorm zu Bett gehen.

Beide Charaktere wachsen miteinander und gehen gestärkt zusammen weiter, was ich toll finde.

Ein Muss für jeden, der ein bisschen Liebe in seinem Leben braucht oder einfach für ein paar Stunden dem Alltag entfliehen möchte.

Instagrammatik

ausgezeichnet

Wortgewandt durch den Schulalltag

Die Digitalisierung ist auch in der Schulwelt angekommen. Zumindest an der Helene-Fischer-Gesamtschule in Form der neuen Schulleiterin Anne Windkamp. Sie will neuen Wind in die verstaubten Mauern bringen und konfrontiert das Cholerikum am ersten Schultag mit vollendeten Tatsachen. Das Lehrerzimmer hat keine Türen mehr und heißt jetzt Begegnungs-Lounge und die Kaffeeküche ist jetzt die Aromaecke. Die Umstellung fällt nicht jedem leicht und so kommt es zu den vorherzusehenden Komplikationen.

Das Buch ist auf Grund des Wortwitzes sehr lustig und selbst meine Mutter, ehemalige Paukerin im wohlverdienten Ruhestand, musste bei vielen Passagen herzlich lachen. Die Geschichte eignet sich für alle - vom Schulkind bis zum Rentner.
Durch die kurzen Kapitel eignet das Buch sich ausgezeichnet für eine kleine Lacheinheit am Morgen, als Lektüre auf dem sonst so stillen Örtchen oder als entspannte Nachmittagslektüre.

Eine Empfehlung für Homeschooling geplagte Eltern, Lehrer und Schüler, aber auch für alle anderen, die sich fragen, warum die Nachbarin bei Wind und Wetter draußen sitzt und in ihr Headset schreit, während ihre eigenen Kinder drinnen versuchen die Aufgaben von der Lernplattform zu laden.

Die Zeit der Kirschen

sehr gut

Romantisch Französisch

Das Cover des Buches mag ich persönlich sehr - ein bisschen romantisch verspielt versetzt es einen sofort an die Metropole an der Seine. Paris, die Stadt der Liebe und des guten Essens. Und genau darum geht es in diesem Buch.

Nach dem Bestseller "Das Lächeln der Frauen" knüpft dieses Buch nun an der Geschichte von André und Aurelie nach dem Happy End des ersten Buches an. André möchte Aurelie einen Heiratsantrag machen, doch das Leben hat andere Pläne für die beiden. Durch eine Verwechslung erhält das kleine Restaurant von Aurelie einen Michelin-Stern und der Koch, der diesen eigentlich erhalten sollte, tritt in das Leben der zwei. Als Aurelie einen Kochkurs beim Sternekoch macht, erfährt André das erste Mal in seinem Leben wie stark Eifersucht sein kann. Wird die Beziehung der beiden dadurch geschwäct oder gestärkt?

Ich mag es sehr durch den Wechsel der Erzählerperspektive in die Gefühlswelten beider Protagonisten eintauchen zu können. So erfährt man was die Figur in dem Moment bewegt und ich kann mich so besser in sie hineinversetzen. Außerdem finde ich es spannend gleich in zwei kreative Berufe eintauchen zu können. Zum einen die Literatur und zum anderen das Kochen.

Ich habe den ersten Band nicht gelesen, aber den Film gesehen und fühlte mich genug auf diese Geschichte "vorbereitet". Ich empfehle, das Lächeln der Frauen zuvor zu lesen oder zu schauen.