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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Tamala03
Wohnort: 
Hanau

Bewertungen

Insgesamt 37 Bewertungen
Bewertung vom 30.06.2023
Zwei Fremde
Griffin, Martin

Zwei Fremde


sehr gut

Die junge Remie Yorke arbeitet kurz vor Ende der Saison als einzige noch in einem vollkommen abgelegenen Hotel in den Highlands. In Gedanken sitzt sie schon in dem Flieger, der sie am nächsten Morgen in den langersehnten Urlaub bringen soll, als plötzlich etwas Bedrohliches geschieht. Ein Schneesturm schneidet sie und den einzig verbleibenden Gast völlig von der Außenwelt ab und auf einmal steht ein Polizist vor der Tür, der einen gefährlichen Mörder sucht. Remie bemerkt schon bald, in welch tödlicher Gefahr sie schwebt, als ein zweiter Mann eintrifft, der das gleiche behauptet. Jetzt ist ihr sofort klar: Es geht hier um viel mehr und sie muss um ihr Überleben kämpfen, denn nur einer der beiden Männer sagt die Wahrheit.

Martin Griffins Thriller vermittelt dem Leser eine bedrückende und unheimliche Atmosphäre und man fiebert mit der jungen Protagonistin mit, die um ihr Leben kämpft. Beim Lesen kam bei mir in dem ca. 300- seitigen Buch an keiner Stelle Langeweile auf - man beginnt zu lesen und hört erst dann auf, wenn man auf der letzten Seite angekommen ist. Nach und nach wird klar, dass Remie eine sehr vielschichtige Person ist, die die ein oder andere Überraschung parat hält und am Ende war meine Meinung von ihr eine komplett andere als zu Beginn des Buches. Die Frage nach „Gut oder Böse“ stellt sich meiner Ansicht nach im Verlauf des Thrillers nicht nur bei der Betrachtung der beiden „Polizisten“, sondern zieht sich als Leitmotiv durch die Eigenschaften aller Figuren des Werks. Auch der letzte verbleibende Hotelgast hat ein Geheimnis und Remie, die einen bestimmten Grund hat, genau an diesem Ort zu sein, ist mehr als sie zu sein scheint.

Der Thriller wartet mit einer Menge überraschender Wendungen auf, die leider nicht immer logisch nachvollziehbar sind, dennoch wurde ich durchgängig gut unterhalten. Meiner Meinung nach sollte das Buch aber eher „4 Fremde„ heißen.

Bewertung vom 19.06.2023
Die Tochter des Doktor Moreau
Moreno-Garcia, Silvia

Die Tochter des Doktor Moreau


sehr gut

Die Insel des Dr. Moreau – einmal ganz anders

Silvia Moreno-Garcia wagt in ihrem neuen Roman ein ungewöhnliches Experiment, indem sie einen bekannten Klassiker neu und aus anderer Perspektive erzählt.
Der mit Mischwesen aus Menschen und Tieren experimentierende Dr. Moreau hat eine Tochter, Carlotta, die gemeinsam mit mehr oder weniger menschlich erscheinenden Hybriden in der Einsamkeit aufwächst. Die junge Frau, die nichts anderes kennt als diese seltsame Umgebung, erlebt die erste Liebe und entdeckt außerdem ein beunruhigendes Geheimnis, das alles verändert.
Besonders gefällt mir an dem Hörbuch die schöne, ruhige und fließende Sprache, die mich dank der ausgezeichneten Sprecher in eine für die Romantik typische Traumwelt versetzt. Das Unheimliche tritt eher in den Hintergrund und der Fokus liegt auf der Entwicklung Carlottas, die eine außergewöhnliche Wirkung auf gleich zwei Männer hat. Die Geschichte spielt vor dem realen historischen Hintergrund der Unabhängigkeitsbewegung der indigenen mexikanischen Bevölkerung und man taucht beim Hören in eine tropische Atmosphäre ein.
Der Roman ist etwas für Liebhaber schöner Sprache und interessanter Geschichten, eher nichts für Horrorfans.

Bewertung vom 20.11.2022
Glüxkeks
Jørgson, Til

Glüxkeks


sehr gut

Die Corona-Pandemie ist für alle nicht ohne Folgen geblieben und dies trifft auch für die ProtagonistInnen dieses Romans zu. Die autistische Chinesin Mailin, eigentlich wenig emotional, dafür aber hochtalentiert und unverzichtbar für ihr Land, ist während der Pandemie im Deutschland von dem "sexuell hyperaktiven" Hendrik schwanger geworden und hat das Kind inzwischen zur Welt gebracht. Völlig fasziniert von dem Deutschen, der unbekannte Gefühle in ihr geweckt hat, begibt sie sich zurück nach Europa, um den Liebhaber wiederzufinden und gerät bald darauf mit ihrer ganzen Familie in große Gefahr.

Die Fortsetzung des Romans "Glüxfall" führt den Leser erneut in die skurrile Welt einer autistischen jungen Frau, die das Leben so ganz anders sieht, als man es erwarten würde. Neben einer ganzen Menge expliziter Erotikstellen erlebt man ungewöhnliche Charaktere, die sich stark von dem unterscheiden, was man sonst so gewohnt ist und wird schnell in die turbulente Geschichte mit eingesaugt. Die Sprache ist leicht zu verstehen und flüssig zu lesen, Langeweile kommt keine auf.

Ich würde das Buch Lesern und Leserinnen empfehlen, die erotische- exotische Literatur mögen und sich gerne von ungewöhnlichen Handlungen fesseln lassen.

Bewertung vom 02.04.2022
Glüxfall
Jørgson, Til

Glüxfall


sehr gut

Mehr als ein erotisches Büchlein

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich kein besonders großer Fan von erotischer Literatur bin und nur nach dem Buch gegriffen habe, weil ich das Cover und den Klappentext irgendwie interessant fand. Dass es sich hierbei um ein Buch handelt, dessen einer Schwerpunkt auf Sexualität liegt, habe ich erst später bemerkt. Allerdings wurde ich von dem Inhalt sehr angenehm überrascht. Natürlich gibt es zahlreiche Sexszenen (alles andere wäre für dieses Thema ja auch wirklich nicht passend), aber trotzdem existiert zusätzlich eine absolut faszinierende Handlung, die mich wirklich beschäftigt hat und die so interessant ist, dass ich unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht.

Darum geht es: Die autistische Chinesin Mailin strandet durch Corona in Quarantäne in einem kleinen Hotel im Schwarzwald, wo sie den Frauenheld Hendrik kennen und begehren lernt. Verständigen können sich die beiden wegen der Sprachbarriere natürlich nicht verbal, aber als Mailin spontan das Land verlassen muss, geht ihr der junge Deutsche nicht aus dem Kopf, dessen Namen sie nicht einmal kennt, der ihr aber den besten Sex ihres Lebens beschert hat. In China bemerkt sie dann auch noch, dass sie schwanger ist, und beginnt damit, sich auf die Suche nach Hendrik zu machen. Der ist inzwischen zwar weiter durch die Betten gezogen, denkt aber immer wieder an die seltsame Begegnung mit Mailin.

Der Autor Til Jørgson entwirft in seinem Werk zahlreiche interessante Figuren, die mich beim Lesen immer wieder in den Bann gezogen haben. Die Autistin Mailin mit ihrer faszinierend anderen Weltsicht ist nur eine davon. Aber auch die anderen Protagonistinnen und Protagonisten haben mich in Erstaunen versetzt und obwohl „Glüxfall“ kein endlos langes Buch ist, stand mir jeder Charakter sehr schnell absolut plastisch vor Augen und hinterließ starken Eindruck. Die Figuren des Buches vergisst man so schnell nicht mehr, die Erotikszenen sind zwar zentral, aber gleichzeitig nicht alles, denn die Geschichten jeder einzelnen Person sind so spannend und ungewöhnlich, dass man einfach wissen möchte, wie es weiter geht und was aus jeder wird. Es geht also um mehr als Sex. Es geht um Liebe und Sehnsucht, Verbrechen, Tragödien und die komischen Seiten und seltsamen Zufälle im Leben.
Ich werde auf jeden Fall den zweiten Teil lesen.

Bewertung vom 01.03.2022
Ey hör mal!
Sharif, Gulraiz

Ey hör mal!


sehr gut

Das Jugendbuch des in Norwegen lebenden Autors Gulraiz Sharif hat es wirklich in sich. Voller Humor und in einer Sprache, die man so selten gelesen hat, entführt er uns in eine Welt pakistanischer Einwanderer, die versuchen, ihren Platz in Norwegen zu finden.

Der 15-jährige Mahmoud lebt mit seiner Familie in einem Wohnblock, in dem fast ausschließlich Migranten ein Leben in der Fremde verbringen. Sein Vater fährt Taxi, um die Familie zu ernähren, seine Mutter managt den Haushalt mit eiserner Hand und sein kleiner Bruder Ali hat Interessen, die für einen pakistanischen Jungen so ganz und gar nicht passend erscheinen. Barbies statt Spielzeugwaffen – da kann doch etwas nicht stimmen. Als dann auch noch der Onkel aus Pakistan zu Besuch anreist und einen Kulturschock nach dem anderen erlebt, wird alles noch verzwickter.

Dem Autor gelingt es mit „Ey hör mal!“ ein Leseerlebnis zu erzeugen, das man so schnell nicht mehr vergessen wird. Aus der Sicht Mahmouds und in dessen Soziolekt erzählt er von den Ereignissen, die das Leben der ganzen Familie verändern und greift so ganz nebenbei ein Thema auf, das sehr wichtig und unabhängig von Kulturkreisen und Völkern ist, nämlich die Diversität seines kleinen Bruders, der sich im falschen Körper fühlt. Mit einem Humor, der sprachlich nicht selten in die Fäkalsprache abtriftet, entwirft er ein überraschend authentisches Bild auch der alltäglichen Probleme besonders der muslimischen Einwanderer, deren Kinder zwischen verschiedenen Kulturen leben und oftmals nicht die gleichen Möglichkeiten haben wie die einheimische Bevölkerung. Dass die Geschichte in Norwegen spielt, ist dabei nicht von Bedeutung, denn die Handlung ist problemlos auch auf andere Einwanderungsländer Europas anwendbar. Natürlich erleben wir hier auch viele Klischees, die der Autor bestätigt, aber auch tiefen, familiären Zusammenhalt und urkomische, aber auch sehr ernste Einblicke in eine fremde Kultur.

Das Buch wird vor allem Jugendliche ansprechen, die auch kein Problem mit der Sprache haben, ich selbst habe einige Seiten benötigt, um mich einzulesen, aber danach war der Stil kein Problem mehr.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen

Bewertung vom 05.02.2022
Ancora
Hadler, Colin

Ancora


sehr gut

Ancora ist ein Jugendroman, von dem ich mir von Anfang an viel versprochen habe.
Schon der Klappentext lässt erahnen, dass hier auf die Leser und Leserinnen ungewöhnliche und spannende Ereignisse zukommen werden.
Die junge Romy möchte ihre Ferien abseits vom Trubel der Stadt verbringen und an ihrer Beziehung zu ihrem Freund Aurel arbeiten. Gemeinsam mit einem weiteren Freund begibt sie sich deswegen in das weit abgelegene Dorf Ancora, in dem die Menschen ohne Kontakt zur Außenwelt in einer eng aufeinander abgestimmten Gemeinschaft leben. Bald schon geschehen allerdings unheimliche Dinge und Romy kommt nicht nur ihrer eigenen Vergangenheit auf die Spur, sondern gerät in tödliche Gefahr, als sie entdeckt, dass alles anders ist, als es scheint und ein altes Gedicht ihren Tod voraussagt.

Zunächst möchte ich die zahlreichen positiven Aspekte des Buches hervorheben, die mir aufgefallen sind. Schon das Cover ist außergewöhnlich und besteht aus 2 Teilen, wovon der äußere einen Blick auf den inneren frei gibt, so dass es wirkt, als würde uns eine junge Frau durch ein geheimnisvolles Oval beobachten. Das erweckte sofort meine Neugier und lässt sicher auch weitere Leser instinktiv zu dem Buch greifen, denn man merkt schnell: Hier geschieht etwas sehr Geheimnisvolles.

Das Buch liest sich sofort sehr gut und ist von Anfang an spannend. Bereits die ersten Seiten erwecken die Lust, weiterzulesen.

Man rätselt bald schon mit der Hauptfigur, welche seltsamen Geschehnisse in dem Dorf vor sich gehen und welche Rolle die merkwürdigen Menschen spielen, die dort wie in einer Sekte zurückgezogen leben.
Romy ist eine vielschichtige und starke weibliche Heldin, die nie aufgibt und ihren Weg durch alle Widerstände geht.
Gegen Ende wird das Buch meiner Ansicht nach leider etwas schwächer, die Auflösung des Plots konnte mich nicht wirklich überzeugen und ich hätte nach dem spannenden Beginn noch einiges mehr erwartet. Dennoch werden die Geschehnisse umfassend aufgeklärt.
In dem Roman spielen Gedichte eine entscheidende Rolle, über deren seltsame – nicht vorhandene – Metrik ich mehrfach gestolpert bin und die mich beim Lesen gestört hat.

Alles in allem würde ich das Buch jungen Lesern und Leserinnen aber durchaus empfehlen, die auf jeden Fall gut unterhalten und einige spannende Lesestunden verbringen werden.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen

Bewertung vom 31.01.2022
Die letzten Tage der Leda Grey
Fox, Essie

Die letzten Tage der Leda Grey


sehr gut

Der neue Roman von Essie Fox entführt die Leser in eine vergangene Zeit und lässt die schwarz-weiß Bilder des Stummfilms in neuem Licht erscheinen.

Durch Zufall entdeckt der Journalist Ed Peters im Jahr 1976 in einem kleinen Laden das Bild einer jungen Frau, das ihn auf ungewöhnliche Weise fasziniert und nicht mehr loslässt. Sie trägt eine Schlangenkrone auf dem Kopf und wirkt wie eine mystische Königin aus dem alten Ägypten. Peters erfährt, dass es sich um Leda Grey handelt, die inzwischen fast hunderjährig , einsam in einem verfallenen Haus ohne Strom an den Klippen lebt. Der Journalist entschließt sich dazu, den ehemaligen Stummfilmstar zu besuchen und zu interviewen. Bald schon gerät er in einen Sog aus Traum und Realität und kommt einem düsteren Geheimnis auf die Spur.

Der Roman fasziniert besonders durch die wunderschöne Sprache der Autorin, die die Leser bildhaft in eine längst vergangene Zeit mitnimmt, in der die Kunst des Films zum Leben erweckt wurde und die ersten Bilder laufen lernten. Schnell gerät man in den Sog der Faszination für Leda Grey und die Welt des Stummfilmstars, der auch Peters unterliegt. Für mich waren Dreiviertel des Romans eher interessant als spannend, aber durchaus lesenswert. Ich bekam Lust, mich mit der Geschichte des Stummfilms zu beschäftigen und mich für diese längst vergessene Kunst zu interessieren. Ledas Schicksal bewegt und berührt. Spannend wurde es für mich erst weit im letzten Teil des Romans, nachdem Ledas Geheimnis bereits an Licht gekommen war.

Dennoch kann ich eine klare Leseempfehlung aussprechend, da das Buch aufgrund seiner Sprache wirklich wunderbar zu lesen ist und längst Vergangenes lebendig werden lässt.

Bewertung vom 17.01.2022
Die unhöfliche Tote (MP3-Download)
Bennett, S J

Die unhöfliche Tote (MP3-Download)


sehr gut

Es ist wieder soweit: S.J. Bennetts Fortsetzung vom „Windsor-Komplott“ ist als Hörbuch unter dem Titel „Die unhöfliche Tote“ erschienen und entführt uns in die Welt der britischen Krone.

Das Hörbuch wird gesprochen von der talentierten Sandra Voss, die den Zuhörern die Queen lebendig werden lässt.



Was macht Queen Elisabeth II. wohl, wenn sie sich nicht gerade mit Familienskandalen herumschlagen muss, wichtige Staatsoberhäupter empfängt oder mit ihren Corgies entspannte Runden dreht? Sie geht mysteriösen Vorfällen im Buckingham Palace nach, die sie auf die Spur eines bislang unentdeckten Verbrechens bringen.



Im Land des Sherlock Holmes und der Miss Marpels ist es nur selbstverständlich, dass sich auch Ihre Majestät detektivisch betätigt und mit geschicktem Spürsinn Betrüger und Mörder verfolgt.

Denn im Buckingham Palace geschehen seltsame Dinge: Ein Gemälde aus dem persönlichen Besitz Elisabeths taucht plötzlich ganz woanders wieder auf und wäre das noch nicht unangenehm genug, wird auch noch eine alte und extrem unbeliebte Haushälterin des Palastes in einer Blutlache vor dem Pool gefunden. Zunächst geht man von einem Unfall aus, doch das Staatsoberhaupt wittert eine Verschwörung und begibt sich gemeinsam mit ihrer Privatsekretärin Rozie auf eine gefährliche Spurensuche.



Mir persönlich hat das Hörbuch gut gefallen.

Beim Hören glaubt man wirklich persönlich im Buckingham-Palace zu stehen und von den Corgies umgeben zu sein und man ist sich sicher: Genau so könnte es tatsächlich passiert sein. Gleichzeitig wirkt das britische Staatsoberhaupt so erfrischend sympathisch, dass man es gerne selbst einmal treffen möchte.

Insgesamt macht das Hörbuch wirklich Spaß, die vielen kleinen Dialoge, die sich zwischen der Queen und ihrem inzwischen leider verstorbenen Gemahl abspielen, sorgen für immer wiederkehrende Glanzlichter und kurzweilige Unterhaltung. Der Mordfall selbst und seine abschließende Auflösung sind nicht unbedingt durch den logischsten und spannendsten Plot der Kriminalliteratur motiviert, aber darauf kommt es nicht an und das tut dem Hörvergnügen auch keinen Abbruch, denn Elisabeth in Aktion zu sehen, lohnt sich allemal.

Bewertung vom 14.01.2022
Ich bin der Abgrund
Carrisi, Donato

Ich bin der Abgrund


ausgezeichnet

Das Cover ist düster, genau wie die faszinierende Geschichte, die der Autor Donato Carrisi in seinem meisterhaften Thriller „Ich bin der Abgrund“ erzählt. Die Schrift auf dem Einband ist schwarz/weiß, die Welt, die uns beim Lesen erwarten wird, nicht, denn hier verschwimmen die Grenzen dessen, was einen guten Menschen von einem Bösen unterscheidet und wir erhalten Einblicke in die menschliche „Seele“, die uns lieber verborgen bleiben würden.

Der Klappentext verrät nicht viel darüber, was die Leser*innen innerhalb der 360 Seiten des Thrillers erwarten wird.

Es ist die Geschichte eines Müllmanns, der aus dem Müll der Menschen Geheimnisse liest, in die dunkelten Geheimnisse verschiedener Menschen verstrickt wird und selbst ein unglaubliches Schicksal in sich trägt. Aber eigentlich geht es um viel mehr.

Das Buch zu rezensieren, ohne zu spoilern, ist nicht einfach. Nur so viel sei gesagt: Der Autor spielt mit den Emotionen der Leser*innen und stürzt sie mit den Protagonisten des Buchs in Abgründe, die erst nach und nach offenbart werden, wobei keine der Haupt- und Nebenfiguren verschont bleibt. Er zieht uns in Spiralen der Gewalt, ohne diese Gewalt besonders explizit darzustellen und dennoch haben seine Worte und Beschreibungen teilweise eine zutiefst verstörende Wirkung. Die einzelnen Figuren entstehen Stück für Stück vor unseren Augen und auf jeder Seite entfalten sie mehr und mehr der düsteren Geheimnisse, die eine jede umgibt und die uns nicht mehr loslassen.

Das Werk ist nichts für schwache Nerven, es handelt von ernsten und leider oftmals all zu realistischen Themen und entlässt und am Ende erstaunt und erschrocken.

Ich habe den Thriller in einem Stück innerhalb weniger Stunden verschlungen und er wird mir noch sehr lange im Gedächtnis bleiben. Die extreme Spannung beginnt auf der ersten Seite und lässt bis zur letzten an keiner Stelle nach.

Noch heute werde ich mich auf die Suche nach weiteren Werken des Autors begeben.