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Lisa

Bewertungen

Insgesamt 11 Bewertungen
12
Bewertung vom 21.03.2024
Divine Rivals / Letters of Enchantment Bd.1
Ross, Rebecca

Divine Rivals / Letters of Enchantment Bd.1


ausgezeichnet

Divine Rivals hat mich von der ersten bis zur letzten Seite absolut begeistert. Angefangen mit dem wunderschönen Cover, dass den Charakteren und der Geschichte absolut gerecht wird.
Besonders herausgestochen hat für mich der bildhafte Schreibstil und die vielen schönen Zitate, die ich mir beim Lesen markiert und oft mehrmals hintereinander gelesen habe, weil sie mich so berührt haben.
Die beiden Protagonisten Iris und Roman waren mir von Anfang an sympathisch. Vor allem Iris mochte ich sehr gern, weil sie so stark ist und sich von all den Schwierigkeiten nicht unterkriegen lässt. Auch die Beziehung zwischen den beiden und wie sie sich im Laufe der Geschichte entwickelt hat, war sehr schön mitzuverfolgen. Ich konnte deutlich spüren wie die beiden ursprünglichen Rivalen immer mehr Gefühle zueinander aufgebaut haben, auch wenn die Entwicklung teilweise sehr schnell voranging, was meiner Meinung nach zu den Umständen gepasst hat.
Ich fand die Welt, die hier erschaffen wurde und die entsprechende Mythologie sehr interessant. Es war angenehm und spannend erst nach und nach mehr zu erfahren, anstatt sofort auf einen Schlag überfordert zu werden. Im Großteil der Geschichte blieb die Magie und Fantasie eher im Hintergrund. Dafür hat das Kriegsgeschehen sehr viel Raum eingenommen und wurde so eindringlich rübergebracht, dass ich die bedrückende Atmosphäre deutlich spüren konnte. Auch davon abgesehen war die Geschichte sehr emotional und voller rührender Szenen, sowohl schön als auch traurig.
Die Handlung wurde mit jedem Kapitel spannender und es gab unvorhersehbare Wendungen, die mich mitgerissen haben.
Insgesamt hat mir Divine Rivals sehr gut gefallen und ich kann es kaum erwarten, die Fortsetzung zu lesen!

Bewertung vom 29.01.2024
Things We Left Behind / Knockemout Bd.3
Score, Lucy

Things We Left Behind / Knockemout Bd.3


ausgezeichnet

Nachdem ich die ersten beiden Bände der Reihe geliebt habe, konnte ich es kaum erwarten, mit „Things We Left Behind“ zurück nach Knockemout zu kehren. Ich liebe den humorvollen lockeren Schreibstil der Autorin und konnte das Buch genauso wie seine Vorgänger kaum aus der Hand legen. Es war schön, bekannte und lieb gewonnene Charaktere wieder zu treffen, vor allem Lucian und Sloan, die beiden Hauptcharaktere, die man in den vorherigen Bänden bereits kennengelernt hat. Ich war sehr gespannt darauf, zu erfahren, was in der Vergangenheit zwischen den beiden vorgefallen ist, dass sie sich in der Gegenwart scheinbar nicht ausstehen können und trotzdem nicht voneinander loskommen. Ich mochte die beiden sehr gern und es hat Spaß gemacht, ihren Wortgefechten zu folgen und gleichzeitig in den Rückblenden mitzuerleben, wie ihre Beziehung in ihrer Jugend begonnen und sich entwickelt hat. Die Geschichte hatte wieder die perfekte Mischung zwischen Humor und Emotionen, aber auch Spannung, durch die kriminelle Nebenhandlung. Für mich der perfekte Abschluss der Reihe, auch wenn ich nichts gegen noch mehr Bände gehabt hätte.

Bewertung vom 02.11.2023
Das Vogelmädchen von London
Osman, Mat

Das Vogelmädchen von London


sehr gut

Die Geschichte spielt im elisabethanischen London, Anfang des 17. Jahrhunderts. Besonders gut hat mir die düstere und gleichzeitig magische Atmosphäre gefallen, die durch das Setting sowie die behandelten Themen Schauspielerei und Wahrsagerei zustande kommt. Interessant fand ich auch den Aspekt der Vogelverehrung. Teilweise wurde die Geschichte grausamer und brutaler als gedacht, aber in sehr schöner bildhafter Sprache geschrieben.
Die Charaktere sind interessant, wenn auch nicht unbedingt sympathisch. Allerdings hat es mir etwas an Vielschichtigkeit und Charakterentwicklung gefehlt und ich konnte keine wirkliche Verbindung zu ihnen aufbauen.
Der Erzählstil mit seiner sehr wechselhaften Geschwindigkeit war teilweise etwas gewöhnungsbedürftig. Gerade im mittleren Teil der Geschichte war für mich kein wirklicher Handlungsbogen zu erkennen und die Spannung hat deutlich nachgelassen. Was durch eine für mich sehr überraschende Wendung im letzten Teil wieder wett gemacht wurde.
Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Geschichte vor allem aufgrund ihrer besonderen Atmosphäre und dem Setting genossen habe, während die Handlung mich nicht ganz überzeugen konnte.

Bewertung vom 14.07.2023
Let's be bold / Be Wild Bd.2 (eBook, ePUB)
Böhm, Nicole; Stehl, Anabelle

Let's be bold / Be Wild Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

In Let’s be Bold knüpft die Geschichte der vier Freunde Shae, Tyler, Ariana und Evie nahtlos an Band 1 an. Es fiel mir leicht, wieder in die Handlung reinzufinden und die Charaktere haben sich gleich vertraut angefühlt. Es wurde nicht zu viel von der Handlung aus dem vorherigen Band wiederholt, sondern gerade genug, um sich das Geschehene wieder in Erinnerung zu rufen. Der Schreibstil lässt sich wieder angenehm lesen und hat mir gut gefallen. Durch die vier Perspektiven ist die Geschichte sehr kurzweilig und abwechslungsreich.
Im Gegensatz zum ersten Band liegt der Fokus weniger auf der Freundschaft der Vier und wie sie sich entwickelt, sondern eher auf den individuellen Problemen der Einzelnen und wie sie damit umgehen. Teilweise werden sehr ernste Themen behandelt, aber durch humorvollere Szenen zwischendurch wird die Stimmung immer wieder aufgelockert. Manchmal fand ich die vielen verschiedenen Handlungsstränge etwas anstrengend mitzuverfolgen, vor allem durch die schnellen Wechsel. Das Ende hat sich etwas zu konstruiert und vorhersehbar angefühlt. Trotzdem hat mir die Geschichte gut gefallen, vor allem wegen der Freundschaft und dem spürbaren Zusammenhalt der Charaktere.

Bewertung vom 28.06.2023
Anne auf Green Gables
Marsden, Mariah

Anne auf Green Gables


ausgezeichnet

Bisher kannte ich Annes Geschichte nur von der Serie „Anne with an E“ und war deswegen total gespannt auf den Comic. Meiner Meinung nach ist die Umsetzung super gelungen. Nach den ersten Seiten wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und war deswegen auch leider viel zu schnell durch. Ich liebe den Stil. Nicht nur die kräftigen Farben und liebevollen Details, auch die Charaktere wurden perfekt getroffen und die Mimik ist so ausdrucksstark, dass man die jeweilige Stimmung auch ohne Worte sofort erfassen kann. Die Geschichte umfasst eine recht große Zeitspanne und deswegen besonders kurzweilig. Im Schnelldurchlauf erlebt man mit, wie Anne immer erwachsener und reifer wird, ohne ihre charakteristische Fantasie und Lebensfreude zu verlieren. Inhaltlich dreht es sich um typische Themen des Erwachsenwerdens wie Freundschaften und Familie. Von mir aus hätte die Geschichte gern auf mehrere Bände aufgeteilt werden und so noch weiter in die Tiefe gehen können. Trotzdem war es schön, die Geschichte noch mal von einer neuen Seite kennenzulernen und erleben zu können.

Bewertung vom 05.03.2023
Let's be wild / Be Wild Bd.1
Böhm, Nicole;Stehl, Anabelle

Let's be wild / Be Wild Bd.1


ausgezeichnet

„Let’s be wild“ lässt sich nur schwer in eine Schublade stecken. Auf den ersten Blick wirkt es vielleicht wie ein Liebesroman, tatsächlich ist Liebe aber nur eines von vielen Themen, die in der Geschichte ihren Platz finden.
Anfangs hatte ich noch das Gefühl, dass mir irgendetwas fehlt. Dabei war es nur ungewohnt, keinen richtigen Hauptstrang zu haben, der sich durch die Handlung zieht, und deswegen gar nicht so richtig einordnen zu können, worum es eigentlich geht. Aber nachdem ich mich erstmal auf die Geschichte eingelassen habe, fand ich den Aspekt umso schöner. Der eigentliche rote Faden wird erst nach dem Lesen richtig erkennbar; im Mittelpunkt steht vor allem die (sich entwickelnde) Freundschaft der Charaktere, sowie deren ganz individuelle Probleme und persönliche Weiterentwicklung. Außerdem geht es um das Leben in New York, Neuanfänge und das Verwirklichen von Träumen.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, war locker und harmonisch, sodass ich beim Lesen gar nicht gemerkt hätte, dass zwei Autorinnen dahinterstehen.
Die vier Hauptcharaktere waren mir sehr sympathisch. Sie haben sich deutlich voneinander abgehoben, hatten unterschiedliche Ängste, Ziele und Beweggründe. Auch wenn ich erst relativ spät eine Verbindung aufbauen konnte, fand ich es spannend, sie im Laufe der Geschichte besser kennenzulernen. Vor allem hat mir aber das liebevolle und unterstützende Miteinander der Charaktere gefallen und, dass die Geschichte ganz ohne unnötiges Drama auskommt. Genauso positiv erwähnenswert finde ich den Umgang mit Klischees, was mir besonders bei der Darstellung der männlichen Charaktere aufgefallen ist, ohne dass es aufgesetzt wirkte.
Durch die vier unterschiedlichen Perspektiven gibt es auch ganz unterschiedliche Spannungsbögen, die nicht parallel verlaufen. Während einige Charaktere schon zu Beginn der Geschichte an ihre Grenzen stoßen, verläuft es bei anderen relativ lange ruhig.
Auch wenn Band eins nicht mit einem Cliffhanger endet, merkt man, dass es nicht als Einzelband gedacht ist. Dafür wurden zu viele Themen auf verhältnismäßig wenig Seiten angeschnitten, die in der Fortsetzung hoffentlich noch weiter vertieft werden.
 
Insgesamt hat mir „Let’s be wild“ sehr gut gefallen und ich kann das Buch allen empfehlen, die Lust auf eine Geschichte haben, in der Freundschaft vor Romantik steht und, die wie das Leben sowohl ernste als auch schöne Seiten hat. Außerdem empfehlenswert für Leute, die „The Bold Type“ mögen und nach einem Buch mit vergleichbarer Atmosphäre und ähnlichem Unterhaltungsfaktor suchen.

Bewertung vom 06.02.2023
Good Girl, Bad Blood / Good Girl Bd.2
Jackson, Holly

Good Girl, Bad Blood / Good Girl Bd.2


ausgezeichnet

Obwohl es schon eine ganze Weile her ist, dass ich den ersten Band gelesen habe, bin ich sofort wieder in die Geschichte reingekommen. Total hilfreich war dabei der kurze Rückblick am Anfang in Form einer Podcast Review. So bekommt man alle wichtigen Infos, ohne dass es langweilig wird.
Auch davon abgesehen ist die Gestaltung wieder total gelungen und kreativ. Es gibt Interview-Aufzeichnungen, Notizen und sogar Fotos von Beweismitteln. Dadurch ist die Geschichte nicht nur super abwechslungsreich aufgebaut, sondern man hat das Gefühl, Pips Podcast existiert wirklich und man wäre hautnah bei ihren Ermittlungen dabei.
Pip ist mir schon im ersten Band ans Herz gewachsen und genauso ging es mir auch dieses Mal. Mit ihrer forschen, sehr direkten Art kommt sie zwar bei ihren Mitmenschen nicht immer so gut an, aber als Charakter macht sie das nur noch sympathischer. Schon zu Beginn der Geschichte hat man gemerkt, dass sie sich verändert hat. Man spürt, dass sie hin und hergerissen ist zwischen ihrer Leidenschaft für die Detektivarbeit und dem Bedürfnis, sich und ihre Familie zu schützen. Ich fand es sehr authentisch dargestellt, dass die vergangenen Ereignisse nicht spurlos an ihr vorbeigegangen sind.
Ravi mag ich mindestens genauso gern. Er und Pip sind einfach das perfekte Team. Deswegen fand ich es auch etwas schade, dass er zwischendurch eher in den Hintergrund getreten ist und nicht so viel zur Handlung beigetragen hat. Andererseits gab es so etwas Abwechslung bei den Charakteren und man hatte die Möglichkeit, Pips Freund Connor näher kennenzulernen.
Neben den Charakteren hat mich die Geschichte aber vor allem aufgrund ihrer kurzweiligen und unvorhersehbaren Handlung überzeugt. In Pips neuem Ermittlungsfall geht es nicht um einen Mord, sondern um eine vermisste Person, die Pip mithilfe ihres Podcasts aufspüren soll. Dadurch unterscheidet sich die Geschichte komplett von Band 1 und war noch mal spannender. Weil man nicht nach einem Mörder sucht, sondern bis zum Schluss keine Ahnung hat, was einen überhaupt erwartet. Es gab so viele verschiedene Theorien, die man aufstellen konnte, die Geschichte ändert mit jedem Kapitel ihre Richtung und am Ende kam kommt doch alles ganz anders als man denkt. Die Spannung nimmt kontinuierlich zu und gerade im letzten Teil gab es so viele überraschende Wendungen, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Es gab einige Gänsehautmomente, an manchen Stellen war ich regelrecht geschockt und teilweise wurde es auch etwas düsterer.
Insgesamt kann ich also sagen, dass mich die Geschichte von Anfang bis Ende mitgerissen hat und ich mich jetzt schon auf die Fortsetzung freue.

Bewertung vom 17.09.2022
Totenbeschwörung für Anfänger / Emily Seymour Bd.1
Jager, Jennifer Alice

Totenbeschwörung für Anfänger / Emily Seymour Bd.1


ausgezeichnet

Humorvoll, spannend und magisch:

Das Cover und der farbige Buchschnitt sind total schön und die Karten innen ergänzen den Inhalt perfekt.
Die Geschichte hatte alles, was ich mir für ein Fantasy-Jugendbuch wünsche: eine ordentliche Portion Spannung, eine Prise Romantik und vor allem ganz viel Magie. Ich war von der ersten Seite an gefesselt und hätte das Buch am liebsten gar nicht weggelegt.
Der Schreibstil ist für ein Jugendbuch genau richtig und liest sich total angenehm, vor allem der Humor hat mir sehr gut gefallen und die Geschichte von Anfang bis Ende sehr unterhaltsam gemacht.
Wenn mich der Schreibstil noch nicht überzeugt hätte, dann die magisch-düstere Atmosphäre, die das Buch meiner Meinung nach perfekt für den Herbst machen. Es ist zwar eigentlich nicht gruselig, aber die Nekromantie, Beschwörungen, Rituale und Geister konnten mich trotzdem schon in Halloweenstimmung versetzen. Vor allem war es auch total abwechslungsreich, schon allein durch die häufigen Orts- und irgendwie auch Zeitwechsel. Die Erklärung, wie die magische Welt mit unserer verbunden ist, ist meiner Meinung nach sehr gut durchdacht und gleichzeitig so simpel, dass es sich fast schon real anfühlt.
Die Charaktere kamen vielleicht manchmal etwas klicheehaft daher, konnten mich aber trotzdem von sich überzeugen, vor allem wegen ihrer Ecken und Kanten. Emily ist eine super sympathische Protagonistin und es hat Spaß gemacht, sie durch die Geschichte zu begleiten.
Die Handlung war durchweg spannend. Abgesehen von Totenbeschwörungsritualen gab es detektivische Ermittlungsarbeit und wilde Verfolgungsjagten über mehrere Welten und Zeitebenen hinweg. Zwar dachte ich zwischendurch, dass die Auflösung etwas vorhersehbar ist, aber am Ende wurde ich nochmal ordentlich überrascht. Und nach diesem Ende kann Band zwei gar nicht schnell genug erscheinen.
Fazit: Ich kann das Buch allen empfehlen, die Lust auf ein humorvolles kurzweiliges und nekromantisches Abenteuer haben.

Bewertung vom 15.02.2021
Darling Rose Gold
Wrobel, Stephanie

Darling Rose Gold


gut

Während ihrer gesamten Kindheit war Rose Gold überzeugt davon, dass sie schwerkrank ist. Doch dann findet sie heraus, dass ihre eigene Mutter für das Grauen verantwortlich ist. Patty sitzt ihre Strafe im Gefängnis ab. Als Rose Gold sie danach zu sich holt, scheint alles vergeben und vergessen. Aber der Frieden währt nicht lange.

Sowohl Patty als auch Rose Gold hatten eine schwere Kindheit. Beide wurden aber so manipulativ und böse dargestellt, dass ich keinerlei Mitgefühl empfinden konnte. Dadurch war mir auch fast schon egal, was mit den beiden passiert. Die Geschichte an sich hätte so viel Raum für Emotionen geboten, aber durch die Darstellung der Charaktere war ich größtenteils einfach nur abgestoßen.
Das wäre für mich weniger schlimm gewesen, wenn es sich um einen spannungsgeladenen Thriller gehandelt hätte. Aber Spannung kam bei mir höchstens ganz am Ende auf, als ich wissen wollte, wer nun welches Spiel spielt.
An sich finde ich die Konzeption der Geschichte sehr gelungen. Es gibt zwei Handlungsstränge, die am Schluss gekonnt ineinandergreifen: Den von Rose Gold während der Zeit, zu der Patty im Gefängnis saß. Und den von Patty nach ihrer Haftentlassung. Leider passiert während der ganzen Zeit kaum etwas und die Handlung kriecht vor sich hin.
Im Vordergrund stand eher der psychologische Aspekt, statt dass tatsächlich etwas passiert ist. Man taucht tief in die Gedankenwelt von Mutter und Tochter ein und es wird mitunter sehr düster. Das war einerseits interessant, anderseits hatte ich oft keine Lust weiterzulesen.

Dafür, dass es sich um einen so psychologischen Roman handelt, fehlt mir die Thematisierung von psychischen Störungen. Tatsächlich finde ich die Botschaft, die man aus der Geschichte herauslesen könnte, eher bedenklich. Ein Prolog, oder eine Anmerkung hätte ich gut gefunden, vor allem weil das Buch nicht wie ein rein unterhaltsamer Thriller daherkommt.
Auf jeden Fall wurde ich aber zum Nachdenken angeregt.

Bewertung vom 10.02.2021
Bucket List - Nur wer fällt, kann fliegen lernen
Clark, Georgia

Bucket List - Nur wer fällt, kann fliegen lernen


sehr gut

Lacey ist 25 Jahr alt und wird aufgrund einer Genmutation höchstwahrscheinlich an Brustkrebs erkranken, an dem auch schon ihre Mutter gestorben ist. Sie hat die Möglichkeit ihr eigenes Leben zu retten, indem sie eine Brustamputation vornehmen lässt. Doch die Entscheidung dafür oder dagegen fällt ihr alles andere als leicht. Also setzt sie sich selbst eine Deadline und stellt eine Liste auf, mit Dingen, die sie bis dahin noch erleben möchte.
Die Diagnose hat Laceys Leben auf den Kopf gestellt. Klar, dass da nicht jede Handlung rational und nachvollziehbar ist. Sie trifft viele gute und auch weniger gute Entscheidungen, sie lacht, weint, verliebt sich und sie wird verletzt. Für mich war sie eine sehr sympathische, wenn auch manchmal etwas anstrengende Protagonistin. Sie weiß oft nicht, was sie will, irrt ziellos umher und ist stellenweise komplett überfordert. Sie ist mutig und stark, zeigt aber auch mal Schwäche und schafft es nicht immer für sich selbst einzustehen. Insgesamt war sie für mich ein sehr authentischer Charakter, der sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt hat. Außerdem mochte ich ihre Begeisterung für Mode, die man immer wieder gespürt hat.
Der Schreibstil ist angenehm locker und humorvoll. Trotz des ernsten Themas musste ich immer wieder lachen, habe mich beim Lesen wohl gefühlt und nicht bedrückt. Die Themen Brustkrebs und Mastektomie wurden einfühlsam und gleichzeitig ungeschönt behandelt. Ich fand es wirklich interessant und wichtig, mehr über die medizinischen Hintergründe zu erfahren. Im Vorfeld war mir nicht klar, wie viel wirklich hinter so einer OP steckt und ich habe mir wenig Gedanken über physische und psychische Folgen einer Brustamputation gemacht.
Was mir außerdem gut gefallen hat, ist die Diversität, die sich durch die Geschichte zieht und dabei völlig ungezwungen wirkt. Statt Stereotypen, Klischees und Schubladen-Denken, ist die Geschichte offen, modern und unvoreingenommen. Das Buch hat mich oft an die Serie „The Bold Type“ erinnert, die ich sehr gern mag.
Zwischendurch war es mir etwas zu viel hin und her, außerdem fand ich es stellenweise etwas langatmig. Das Ende wiederum kam dann sehr plötzlich und wurde schnell abgehandelt. Trotzdem bin ich sehr zufrieden damit, wie die Geschichte sich entwickelt hat und welchen Weg Lacey gegangen ist.

Fazit: Die perfekte Mischung aus Ernsthaftigkeit, Humor, Emotionen und Leichtigkeit.

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