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Papier und Tintenwelten

Bewertungen

Insgesamt 8 Bewertungen
Bewertung vom 03.07.2018
Die Schönheit der Nacht
George, Nina

Die Schönheit der Nacht


ausgezeichnet

Lesegrund:

Nina George zählt zu den Autorinnen, deren Bücher ich immer wieder gerne lese. Ihr neues Werk klang für mich wieder nach einer besonderen und lebensnahen Geschichte, weshalb ich es unbedingt lesen wollte.

Handlung:

In dieser Geschichte geht es um die Protagonistinnen Claire und Julie. Claire arbeitet in Paris als Verhaltensbiologin und hat in ihrem Leben das Gefühl, dass sie nur noch funktioniert, anstatt wirklich zu leben. Julie ist jung und sehnt sich stark danach endlich richtige Leidenschaft zu empfinden. Diese wünscht sie sich in jedem Bereich ihres Lebens. In der Bretagne entdecken die beiden, so verschiedenen Frauen, jede ihre Lebenslust und Leidenschaft neu, nichtsahnend, dass sie danach nicht mehr dieselben sein werden …

Schreibstil:

Der Schreibstil von Nina George hat mir sehr gut gefallen. Ich mochte besonders die bildhaften und atmosphärischen Beschreibungen, durch die ich mir das Ambiente in der Bretagne und auch die Charaktere und ihre Stimmungen richtig gut vorstellen konnte. Charaktere:

Die Darstellung der Charaktere hat mir gut gefallen. Die beiden Protagonistinnen wurden zwar extrem gegensätzlich dargestellt, aber im Zusammenspiel brachte das letztendlich nur viel positives mit sich. Auch die Nebencharaktere hat die Autorin schön dargestellt. Was mir immer wichtig ist, sind deutliche Entwicklungen der Charaktere und auch die gab es, zu meiner Freude, in diesem Buch mehrfach mitzuerleben.

Spannung:

Den Spannungsbogen hat Nina George über weite Strecken auf einem guten Niveau gehalten, was mir gefallen hat. Langweilig wurde die Geschichte wirklich nie, aber manche Momente waren mir doch etwas zu detailliert beschrieben. Das war allerdings echt nur ein minimales Manko.

Emotionen:

Die Emotionen hat die Autorin sehr gut rübergebracht und ich finde sogar, dass sie das absolute Highlight in diesem Buch waren. Ich habe mit den Protagonistinnen in mehr als einem Moment mitfühlen können und fand die Themen insgesamt sehr interessant. Einige Dinge haben mich auch selbst zum nachdenken gebracht, was ich echt prima fand.



“Die Schönheit der Nacht” ist ein facettenreicher und atmosphärischer Roman, der mich besonders durch die Thematik und die schöne Darstellung der Emotionen sehr gut unterhalten hat!

Bewertung vom 01.05.2018
Wahrheit gegen Wahrheit
Cleveland, Karen

Wahrheit gegen Wahrheit


gut

"Wahrheit gegen Wahrheit" ist ein Thriller der Autorin Karen Cleveland. Dieses Buch hat direkt meine Neugier geweckt, weil es für mich ein bisschen Erinnerungen an die Serie "Homeland" geweckt hat und ich sehr gespannt auf die Handlung war.

In dieser Geschichte geht es um die Protagonistin Vivian Miller. Vivian arbeitet als Spionageabwehr - Analystin bei der CIA und ist Mutter von vier Kindern. Mit ihrem Mann Matt, der IT - Spezialist ist, lebt sie in einem Vorort von Washington DC.

Vivian ist ihrem Ziel Schritt für Schritt nähergekommen und steht nun kurz davor mit einem speziellen Algorithmus ein Netzwerk russischer Spione zu enttarnen. Als ihr schließlich der Zugriff auf den Computer eines russischen Agentenbetreuers gelingt entdeckt sie dort ein Bild von ihrem Mann und dies bringt ihr gesamtes Leben ins Wanken ... Der Einstieg in diesen Thriller ist mir gut gelungen. Karen Cleveland hat einen angenehm flüssigen Schreibstil, der mir gut gefallen hat. Was mir allerdings recht schnell aufgefallen ist, sind die doch recht häufigen Wortwiederholungen, besonders im Bezug auf die Kinder. Das fand ich etwas anstrengend und es wirkte manchmal wie ein Lückenfüller. Die Handlung ist interessant gestaltet und ansich sehr gelungen. Das einzige was alles ein bisschen langatmig machte waren eben die Wiederholungen.

Die Ausarbeitung der Charaktere hat mir recht gut gefallen, auch wenn ich mir bei Vivian manchmal etwas mehr an Facetten gewünscht hätte. Den Zwiespalt der sich für die Protagonistin zeigt, war glaubwürdig und man kann sich auch nie ganz sicher sein, was nun wirklich hinter allem steckt, bis man auf den letzten Seiten angekommen ist. Den Spannungsbogen hat Karen Cleveland richtig gut gehalten, aber auch hier störten die Wiederholungen ein bisschen. Wäre dies nicht gewesen hätte das Buch echtes Highlight Potenzial für mich gehabt. Die Emotionen hat die Autorin gut dargestellt und ich habe oft auch mitgefiebert, was ich super fand. Insgesamt gebe ich diesem Erstling 3,4 Rosen, die ich auf 3 abrunde.
Positiv:
* flüssiger und angenehm zu lesender Schreibstil
* gute Buchidee
* interessante Handlung

Negativ:
* es gab leider sehr viele Wiederholungen, die die Spannung dämpften und das
Tempo aus der Geschichte nahmen
* bei der Protagonistin hätte ich mir ab und an mehr Tiefgang gewünscht

"Wahrheit gegen Wahrheit" ist ein gutes Debüt, welches zwar in Sachen Spannung ein paar Schwächen und einige Wiederholungen hat, aber eine interessante Handlung und gute Unterhaltung bietet.

Bewertung vom 28.08.2017
Manchmal musst du einfach leben
Forman, Gayle

Manchmal musst du einfach leben


gut

"Manchmal musst du einfach leben" ist ein Buch der Autorin Gayle Forman. Nachdem mir "Nur ein Tag" als ich es gelesen habe so gut gefallen hatte, war ich sehr gespannt auf das neue Buch der Autorin. Es hat eine ganz andere Thematik und spricht auch eine andere Altersgruppe an und ich war total gespannt, was mich erwarten würde ...

In dieser Geschichte geht es um die Protagonistin Maribeth Klein. Maribeth ist Anfang 40, berufstätig und Mutter von Zwillingen. Eines Tages rächt sich der Stress und die tägliche Anforderung und Maribeth hat einen Herzinfarkt, den sie nicht einmal bemerkte. Als sie nach einer Notoperation geschwächt und erschöpft wieder nach Hause kommt muss sie schnell feststellen, dass ihr Lebensrythmus mit Job und Familie ihr keine Zeit lassen, um wieder zu Kräften zu kommen. Kurzentschlossen packt Maribeth eine Tasche mit dem Nötigsten und geht, weil sie nur darin eine Chance sieht wieder zu sich selbst zu finden ... Der Einstieg in diesen Roman ist mir sehr gut gelungen. Ich mag den bildhaften und flüssigen Schreibstil von Gayle Forman echt gerne und ich habe das lesen richtig genossen. Besonders schön finde ich, wie die Autorin es schafft die Emotionen so darzustellen, dass sie auch bei mir als Leserin angekommen sind und mich berührt haben. Die Buchidee fand ich interessant, auch wenn ich Maribeth' Schritt, besonders im Bezug auf ihre Kinder nicht komplett nachvollziehen und gutheißen kann. Das habe ich dann ein bisschen beiseite geschoben und mich auf die weiteren Geschehnisse eingelassen.

Die Handlung konnte mich leider nur zu Beginn richtig überzeugen. Es gab viel Potenzial und auf der emotionalen Ebene hat Gayle Forman dieses auch komplett genutzt. Was mich gestört hat war, dass vieles etwas holprig wirkte und auch deutlich überzogen. Maribeth' Wandlung fand ich zum einen gut, aber auch viel zu Klischeehaft. Warum gibt es immer nur ganz oder gar nicht? Ich hätte hier einen Mittelweg mit einigen Grautönen viel passender gefunden.

Die Ausarbeitung der Charaktere fand ich in Ordnung, aber nicht herausragend. Ich denke mit weniger klischeehaften Eigenschaften, hätte mich die Autorin in diesem Punkt doch mehr überzeugen können. Was ich etwas schade fand war, dass vieles doch sehr deutlich vorherzusehen ist und das machte, meiner Meinung nach, die Spannung in der Geschichte ein wenig kaputt. Die Momente in denen die Protagonistin sich selbst wieder besser fühlt, hat die Autorin wirklich toll rübergebracht und es kommt auch beim lesen zu einem schönen und entspannenden Gefühl. Positiv:
* flüssiger und bildhafter Schreibstil, der sich toll lesen lässt
* die Emotionen werden von der Autorin schön rübergebracht
* die Idee hatte viel Potenzial

Negativ:
* ich fand die Geschichte sehr vorhersehbar
* es gab mir zuviele Klischee's
* einiges war mir persönlich zu überzogen dargestellt und dadurch unglaubwürdig

"Manchmal musst du einfach leben" ist ein solider Roman mit einem interessanten Thema. Leider gab es ein paar Dinge, die mir nicht gefallen haben, und diese konnten leider auch die toll rübergebrachten Emotionen nicht komplett aufwiegen.

Bewertung vom 23.08.2017
Underground Railroad
Whitehead, Colson

Underground Railroad


ausgezeichnet

"Underground Railroad" ist ein Roman des Autors Colson Whitehead. Auf dieses Buch war ich schon seit einer ganzen Weile sehr gespannt, denn die Thematik hat direkt mein Interesse geweckt. Aus diesem Grund blieb es auch nicht lange ungelesen und ich kann nur sagen, dass dieses Buch wirklich etwas besonderes ist.

In dieser Geschichte geht es um die Protagonistin Cora. Cora lebt auf einer der Baumwollplantagen in Georgia und sie ist nicht die einzige, die aufgrund der menschenunwürdigen Bedingungen dort, von einer Flucht träumt. Da die Angst, es nicht zu schaffen, aber auch allgegenwärtig ist, traut sich kaum einer der Menschen dort auch nur näher in die Richtung einer Flucht zu denken.

Für Cora beginnt ein Umdenken, als sie von einem anderen jungen Arbeiter, namens Caesar, angesprochen wird, ob sie mit ihm fliehen würde. Und ein dramatisches Geschehen bringt ihr anfängliches Nein gehörig ins wanken und schließlich überwiegt ihre Sehnsucht nach Freiheit, die Angst vor Bestrafung.

Gemeinsam mit Caesar macht sich Cora auf einen gefährlichen Weg, der sie mit der Underground Railroad, einer unterirdischen Bahn, in Richtung Norden bringen soll. Doch schnell müssen die beiden feststellen, dass es nicht nur die Kopfgeldjäger sind, vor denen sie Angst haben müssen, denn jeder Staat den sie durchqueren hat seine ganz eigenen Gesetze und die machen auch vor den Menschen, die ihnen helfen wollen nicht Halt ...
Der Einstieg in diesen Roman ist mir sehr gut gelungen. Ich war schon voller Neugier auf diese Geschichte und schon der Beginn zeigte mir, dass mich eine schonungslose und emotionale Handlung erwarten würde, was ich mir auch von diesem Buch erhofft habe. Ich wußte bisher nur sehr wenig über die Behandlung farbiger Menschen in Amerika, da außer dem Thema der Sklaverei, wie ich finde, vergleichsweise wenig davon bei uns in Deutschland ankommt. Daher fand ich es umso wichtiger dieses Buch zu lesen und ich bin auch jetzt, drei Tage nachdem ich das Buch beendet habe, noch mitgenommen und geschockt von den Inhalten. Ich hoffe, dass ich es in dieser Rezension schaffe dem Buch, wenigstens ansatzweise, gerecht zu werden.

Zu Beginn erfährt der Leser/ die Leserin auf wenigen Seiten Fakten zur realen Untergrund Bewegung der Schwarzen in Amerika, was ich sehr interessant fand. Ich weiß zwar sehr viel über den Holocaust etc aber über den Rassismus in Amerika doch noch viel zu wenig. Auch das Interview mit dem Autor, mit speziellen Fragen zu seinem Buch fand ich nicht nur interessant, sondern auch wichtig. Eine gute und hilfreiche Idee, auch zu der Geschichte ansich.

Der Schreibstil von Colson Whitehead ist eindringlich, ohne aufdringlich zu wirken und es gelingt dem Autor ohne irgendwelche Schnörkel oder blumige Beschreibungen, eine wahrhaft fesselnde und sehr emotionale Geschichte zu erschaffen, womit er mich sehr beeindruckt hat. Die Mischung aus Fakt und Fiktion und besonders die Underground Railroad, zu einer realen Untergrundbahn werden zu lassen, fand ich wirklich große klasse. Und hiermit hat der Autor auch ein ganz besonderes Setting erschaffen.
Die junge Cora als Protagonistin zu wählen, fand ich auch sehr gelungen. Sie wirkte, durch ihre schlimmen Erlebnisse, natürlich nicht immer so jung, aber gerade das machte die Geschichte für mich noch glaubhafter, da ich der Meinung bin, dass einen bestimmte Erlebnisse und Schicksalsschläge zwangsläufig altern lassen und bei Cora kam da einiges zusammen. Aber auch die anderen Charaktere fand ich hervorragend ausgearbeitet. Es gab viele Charaktere und ich fand, dass sie alle etwas besonderes hatten, womit der Autor etwas geschaffen hat, um sie in Erinnerung bleiben zu lassen.

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Bewertung vom 21.08.2017
Der Sandmaler
Mankell, Henning

Der Sandmaler


weniger gut

"Der Sandmaler" ist ein Roman des Autors Henning Mankell. Auf dieses Buch bin ich durch den Klappentext aufmerksam geworden und da der Inhalt für mich sehr interessant klang, wollte ich das Buch gerne lesen. Aber ob es mich auch überzeugen konnte?

In dieser Geschichte geht es um die Protagonisten Elizabeth und Stefan. Die beiden treffen sich kurz nach ihrem Abitur am Flughafen wieder. Vor einigen Monaten hatten sie eine Affäre und nun sitzen sie beide im Flugzeug nach Afrika. Elisabeth möchte das Land und die Menschen dort kennenlernen, aber für Stefan geht es eher um das Sommergefühl und entspannte Strandtage.

Im Hotel angekommen lernt Elisabeth einen sympathischen Lehrer kennen, der ihr mehr über die Geschichte des Landes erzählt und in dem jungen Ndou haben sie und Stefan einen einheimischen Guide, der ihr auch einen Einblick in die Viertel der Ärmsten der Armen gibt ... Der Einstieg in diese Geschichte ist mir gut gelungen und ich war schon zu Beginn gespannt auf die Inhalte. Der Schreibstil von Henning Mankell hat mir recht gut gefallen, obwohl ich sagen muss, dass mich manche Wiederholungen ziemlich gestört haben, vorallem, wenn man bedenkt, wie kurz das Buch sowieso schon ist. Die Handlung wirkte durch ebendiese Wiederholungen leider oftmals sehr dünn, was ich echt schade fand, da die Themen doch deutlich mehr Potenzial geboten haben.

Was mir ebenfalls gefehlt hat war das Flair des Landes. Es gab nur zwei drei Passagen, in denen die Umgebung und das Leben der Menschen in den ärmlichen Gebieten deutlich geworden ist. Die Unterschiede zwischen den reichen Weißen und den Afrikanern wurden hier gut aufgezeigt. Leider waren diese Momente sehr rar gesät und so verbrachten Elisabeth und Stefan ihre Zeit fast nur am Strand.

Die Ausarbeitung der Charaktere fand ich okay, aber ganz überzeugt hat sie mich leider nicht. Stefan wird als der klischeehafte reiche Tourist beschrieben und hierbei schreckt Mankell auch nicht vor der ein oder anderen abartigen Aussage zurück, was die Rolle dieses Charakters verdeutlicht hat, mir aber etwas zu extrem war. Insgesamt blieben mir viele Personen zu blass und auch Elisabeth's Entwicklung wirkte ein bisschen zu aufgesetzt auf mich, da ihr in vielen Momenten, einfach die Authentizität fehlte. Zudem passte ihr lange andauerndes Verhalten, leider nur teilweise zu der gut gewählten Entwicklung, was ich ein bisschen enttäuschend fand.

Positiv:
* interessante Themeninhalte, die zum Nachdenken anregen
* gute, wenn auch sehr am Rande gehaltene Message

Negativ:
* es gab einige inhaltliche Wiederholungen
* die Charaktere hatten mir zu wenig Tiefgang
* die wichtigen Themen wurden leider oftmals nur am Rande angeschnitten und
so blieb viel zuviel Potenzial ungenutzt
* manche Entwicklung war, für mich, nicht richtig glaubhaft

"Der Sandmaler" konnte meine Erwartungen an diese Geschichte leider nicht erfüllen. Es gab einiges an Potenzial, welches aber, wenn überhaupt, nur in Ansätzen genutzt wurde. Dennoch regt alleine schon die Thematik zum Nachdenken an.

Bewertung vom 15.08.2017
Der Brief
Hagebölling, Carolin

Der Brief


gut

Lesegrund:
Bei diesem Buch hat mich die Inhaltsbeschreibung direkt neugierig gemacht und ich wollte sehr gerne wissen, was wirklich hinter den Andeutungen steckt.

Handlung:
In dieser Geschichte geht es um die Protagonistin Marie. Marie ist höchst irritiert, als sie einen Brief von ihrer alten Schulfreundin Christine bekommt. Das liegt an dem Inhalt, in dem Christine von Marie's Leben in Paris berichtet, von ihrem Mann Victor und einer lebensbedrohlichen Krankheit, die sie selbst haben soll.In Wahrheit ist Marie allerdings kerngesund, arbeitet als Journalistin und ist glücklich mit ihrer Freundin Johanna. Dennoch lässt ihr der Brief keine Ruhe und Marie macht sich auf den Weg nach Paris, aber dort wird alles nur noch mysteriöser ...

Schreibstil:
Der Schreibstil von Caroline Hagebölling hat mir gut gefallen. Die Autorin hat einen bildhaften und dennoch flüssigen Schreibstil, der sich sehr gut lesen lässt. Erzählt wird die Geschichte in Ich - Form aus der Sicht der Protagonistin Marie. Die Kapitel sind zudem eher kurz gehalten und ich habe immer gerne weitergelesen. Charaktere:
Die Charaktere hat die Autorin sehr gut ausgearbeitet. Ich habe gerne mitgerätselt und war auf die Reaktionen und Entwicklungen, besonders bei der Protagonistin neugierig. Auch die Nebencharaktere wurden gut dargestellt und zusammen mit den Hauptakteuren ergibt sich ein schönes und stimmiges Bild.

Spannung:
Den Spannungsbogen hat Caroline Hagebölling raffiniert aufgebaut und auch sehr gut gehalten. Ich konnte mir als Leser/Leserin nie ganz sicher in meinen Vermutungen sein und das schürte natürlich die Neugier auf die letztliche Auflösung. Hier kam dann leider der große Haken, der, für mich, zum Großteil wirklich tollen Geschichte - denn das Ende wurde offen gelassen. Ich hätte es nicht schlimm gefunden, wenn ein bisschen was offengeblieben wäre für eigene Überlegungen, aber so wie es hier war, gab es keinen richtigen Abschluss und das hat mir nicht gefallen. Es kam bei mir ein bisschen an, wie "Jetzt lieber Leser/liebe Leserin, überleg dir dein eigenes Ende".

Emotionen:
Die Emotionen hat die Autorin authentisch dargestellt und ich habe gerne mit Marie gerätselt und hin und herüberlegt. Hier waren natürlich auch die Emotionen nicht außen vor, ganz im Gegenteil.

"Der Brief" punktete bei mir durch eine tolle Idee und eine mysteriöse Handlung. Leider gab es ein komplett offenes Ende und das hat mir nicht gefallen, da ein richtiger Abschluss fehlte. Das konnte auch der schöne Schreibstil der Autorin nicht aufwiegen! Sehr schade.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.08.2017
Liebe findet uns
Monninger, Joseph P.

Liebe findet uns


sehr gut

"Liebe findet uns" ist der Debütroman des Autors J.P. Monninger. Auf dieses Buch war ich schon seit längerem gespannt, da es nicht nur ein wirklich schönes Cover hat, sondern der Inhalt auch nach einer besonderen und einzigartigen Liebesgeschichte klang. Daher konnte ich auch gar nicht anders, als es möglichst bald zu lesen. Und wie es mir gefallen hat, das verrate ich euch jetzt.

In dieser Geschichte geht es um die Protagonistin Heather. Heather hat gerade die Uni erfolgreich beendet und um den letzten Sommer, bevor das Arbeitsleben beginnt, zu geniessen, reist sie mit ihren beiden besten Freundinnen durch Europa. Doch mit einem hat sie nicht gerechnet, nämlich, dass sie Jack begegnet und was aus dieser Begegnung im Zug nach Amsterdamm alles entstehen soll.

Jack folgt den Stationen aus dem alten Reisetagebuch seines Großvaters und nach einer Weile beginnt er diese besonderen Momente mit Heather zu teilen. Die beiden sind glücklich und verliebt, bis Jack von einem Moment auf den anderen plötzlich verschwindet. Heather ist traurig und wütend, aber sie merkt auch, dass sie ihn nicht vergessen kann ... Der Einstieg in diese Geschichte ist mir sehr gut gelungen. Der Schreibstil von J.P. Monninger hat mir gut gefallen, da er sich nicht nur flüssig und angenehm lesen lässt, sondern auch durch viel Humor und schlagfertige Dialoge besticht. Das hat mir, besonders zu Beginn, immer mal wieder ein Lächeln auf's Gesicht gezaubert, auch wenn manches beim Kennenlernen von Jack und Heather etwas überzogen wirkte, gab es auch ganz wunderbare Momente, die ich bestimmt noch lange in Erinnerung behalten werde. Nach einer Weile baut der Autor allerdings andere Erzählformen ein, die auf mich manchmal ein bisschen holprig wirkten. Besonders häufig war dies der Fall als Heather in New York ist und das fand ich total schade.

Die Ausarbeitung der Charaktere hat mir gut gefallen, auch wenn ich mir, besonders bei den Protagonisten noch ein bisschen mehr Tiefgang gewünscht hätte. Dennoch machen die Charaktere Entwicklungen durch, die mir gut gefallen haben, auch wenn manches ziemlich vorhersehbar war. Der Inhalt hat mir gut gefallen und ich mochte die Beschreibungen der Städte und die besonderen Erlebnisse von Jack und Heather sehr gerne. Leider war das zweite Drittel etwas zäher als der Beginn, was ich schade fand, denn so wurde die Geschichte zeitweilig langatmig.

Das Ende, ja das Ende, es war leider ein bisschen zu leicht vorherzusehen, warum Jack gegangen war und das Ende war, für mich, kein zufriedenstellender Abschluss, da es teilweise offengeblieben ist. Mit den Emotionen konnte mich J.P Monninger hingegen komplett überzeugen und mitreißen, was mir gut gefallen hat. Ich könnte mir noch eine Fortsetzung vorstellen, da viele Komponenten offen bleiben. Positiv:
* humorvolle Dialoge
* gute Ausarbeitung und Entwicklung der Charaktere
* schöne Vermittlung der Emotionen
* romantische Atmosphäre in verschiedenen Städten

Negativ:
* das Ende ist teilweise offengeblieben
* es gab Passagen, die mir etwas zu langatmig geschildert wurden
* einiges war sehr leicht vorherzusehen

"Liebe findet uns" bietet eine schöne Liebesgeschichte, die mit vielen tollen Anteilen, aber auch mit weniger guten, unterhält, aber besonders durch die Emotionen und die einzigartigen Momente von Jack und Heather, bei mir punkten konnte! Von mir gibt es für dieses Buch 3,5 Rosen, aufgerundet auf 4.

Bewertung vom 29.07.2017
Targa - Der Moment, bevor du stirbst / Targa Hendricks Bd.1
Schiller, B. C.

Targa - Der Moment, bevor du stirbst / Targa Hendricks Bd.1


gut

"Targa - Der Moment, bevor du stirbst" ist der Auftakt einer neuen Thrillerreihe des bekannten Autoren Duo's B.C. Schiller. Um dieses Buch bin ich zunächst herumgeschlichen, da meint SuB manchmal weint, aber der Inhalt hörte sich so vielversprechend an, dass ich es einfach lesen musste.

In diesem Thriller geht es um die Protagonistin Targa Hendricks. Targa ist eine Einzelgängerin und das gefällt ihr auch ganz gut so. Sie hat nichts zu verlieren und kennt keine Angst, was in ihrem Job, als Undercover - Ermittlerin beim BKA, nur von Vorteil ist. Ihre Aufgabe ist es Serienkiller auf frischer Tat zu überführen und das macht sie, indem sie sich dem Mörder ausliefert, oder ihn glauben lässt seine Vorstellungen zu teilen.
Ihr neuester Fall führt sie zu Falk Sandmann, der besessen ist, von den Worten Sterbender. Um diese zu hören hilft er auch gerne nach und bisher konnte ihm noch keine seiner Taten nachgewiesen werden. Kann es Targa gelingen ihn zu überführen, oder verfängt sie sich im Netz des charismatischen Killers? Der Einstieg in diesen Thriller ist mir sehr gut gelungen. Der Schreibstil von B.C. Schiller besticht nicht nur dadurch, dass er angenehm zu lesen ist, sondern auch durch den gekonnten und zu Beginn auch anhaltenden Spannungsaufbau. Die Spannung erzeugen die Autoren vorallem durch die psychologische Komponente. Action und Drama gibt fast gar nicht. Leider sackte die Spannung für mich ungefähr bei der Hälfte der Story deutlich ab, was ich echt schade fand, um nur am Ende einmal kurz aufzublitzen. Da mir bekannt war, dass es ein Reihenauftakt ist, war leider einiges ziemlich vorhersehbar, was ich schade fand.

Die Ausarbeitung der Charaktere hat mir zum Teil ganz gut gefallen. Targa als Protagonistin finde ich recht interessant, auch wenn sich die Autoren was ihr Handeln und ihre Charakterzüge anging, manchmal in Widersprüche verstrickten. Zudem hat mich ein wenig gestört, dass einiges doch sehr klischeehaft war. Letzteres fand ich besonders schade, da aus dieser Figur bestimmt noch mehr besonderes rauszuholen ist. Die anderen Charaktere, insbesondere der Täter sind mir viel zu blass geblieben.

Die Handlung besteht aus zwei großen Handlungssträngen, bei denen eine ganze Weile nicht klar ist, wie die Dinge zusammengehören sollen. Leider war es auch am Ende so, dass bei mir einige Fragen offengeblieben sind. Z.B. Wie hat Targa den Häftling kennengelernt? Da wirkte mir manches doch viel zu konstruiert. Auch am Ende werden nicht alle Fragen beantwortet, was ich ein bisschen enttäuschend fand. Dennoch muss ich sagen, dass dieser Thriller solide war und ich bestimmt auch in den Folgeband zumindest reinschnuppern möchte, denn auch, wenn mir manches too much war, fand ich die Geschichte keinesfalls schlecht. Und zudem hat sich "Hund" in mein Herz geschlichen.

"Targa - Der Moment, bevor du stirbst" ist ein solider Thriller, der durch eine Interessante, aber manchmal widersprüchliche Protagonistin gut unterhält, aber in manchen Punkten noch viel Luft nach oben hat!