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duenefi
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Insgesamt 87 Bewertungen
Bewertung vom 25.10.2024
Wallis Simpson
Lindinger, Michaela

Wallis Simpson


sehr gut

Wallis Simpson - ein Skandal im Königshaus...

"Wallis Simpson. Verhinderte Queen. Aufsteigerin. Meistgehasste Frau der Welt." von Michaela Lindinger ist als gebundene Ausgabe mit 256 Seiten beim Molden Verlag erschienen.

Biografien finde ich sehr interessant und Skandale regen die menschliche Neugier doch generell an ;) Darum wollte ich unbedingt mehr wissen über Wallis Simpson, die zweifach geschiedene Amerikanerin, die das britische Königshaus 1936 total durcheinanderwirbelte, da König Edward VIII. sie heiraten wollte...

Dieses Buch von Michaela Lindinger hat mir hier sehr auf die Sprünge geholfen und mich auf unterhaltsame Weise mit Informationen über das Leben des ungleichen Liebespaares versorgt.
Übersichtlich gegliedert in vier Abschnitte, versehen mit einer Vielzahl an Fotos und perfekt ergänzt durch ein Personenverzeichnis, Literatur- und Bildquellanangaben, einer Danksagung und Wissenswertes über die Autorin ist das Ganze eine runde Sache.

Es war schon spannend, Einblicke in das Leben dieser beiden Personen zu bekommen, zumal hier nichts beschönigt wurde, denn definitiv waren weder Wallis noch Edward VIII. die sympathischsten Menschen ever ;)

Beeindruckend sorgfältig und voller Hingabe recherchiert sowie abwechslungsreich erzählt, wird diese Lebensgeschichte sicher nicht nur Jene, die Fans des royalen Klatsch und Tratsch sind, zu erbauen vermögen, sondern auch Alle, die gern eine gute, erfrischende Biografie lesen!

Bewertung vom 10.10.2024
Invictum
Trussoni, Danielle

Invictum


ausgezeichnet

Fesselnder, komplexer Thriller um eine rätselhafte japanische Drachenschatulle!

"Invictum - Das zweite Rätsel" von Danielle Trussoni ist der zweite megaspannende Thriller um den ehemaligen Footballspieler Mike Brink, der seit einem bei einem Sportunfall erlittenen Schädel-Hirn-Trauma die komplexesten Rätsel in kürzester Zeit lösen kann.
Diesmal geht es in dem 384 Seiten umfassenden Taschenbuch aus dem Verlag Hoffmann und Campe um eine mysteriöse Drachenschatulle, die es bei einem Wettbewerb im Auftrag des japanischen Kaisers zu öffnen gilt. Hierbei trifft Mike auf einen altbekannten Gegner und es ist eine brisante Entscheidung erforderlich...

Danielle Trussoni schreibt erneut sehr detailliert und bildgewaltig, zudem verknüpft sie geschickt die auf unterschiedlichen Leveln angelegten komplexen Rätselstrukturen zu einem großen Ganzen, das nach zahlreichen Twists die Lösung birgt.
Besonders fasziniert hat mich hier, wie die Autorin nicht nur einen fesselnden, mit kniffeligen Rätseln gespickten Thriller geschrieben, sondern überdies eine einzigartige Atmosphäre erschaffen hat, die die Leserinnen und Leser ganz in die sagenumwobene Kultur Japans eintauchen lässt.

Der Plot ist clever durchdacht, vielschichtig, stimmungsvoll und von vorne bis hinten fesselnd. Ihre Charaktere, allen voran Mike Brink, hat die Autorin facettenreich, detaillert und überzeugend angelegt, so dass eine packende Story entstanden ist die ich unbedingt weiterempfehlen möchte!

Bewertung vom 03.09.2024
Und dahinter das Meer
Spence-Ash, Laura

Und dahinter das Meer


gut

Ich hatte andere Erwartungen...

"Und dahinter das Meer" von Laura Spence-Ash ist als gebundene Ausgabe bei mare erschienen und umfasst 368 Seiten.

Es geht um die 11-jährige Beatrix, die 1940 zum Schutz vor dem Krieg und den häufigen Luftangriffen auf London von ihren Eltern zu einer Gastfamilie in die USA geschickt wird. Anfangs ist es für Beatrix sehr schwierig, ganz allein und so weit fort von daheim zu sein, doch bald schon fühlt sie sich heimisch und verlebt unbeschwerte Jahre bei der Familie Gregory. Doch ganz schleichend entwickeln sich Gefühle für ihren Gastbruder William, und dann ist es Zeit, nach England zurückzukehren...

Es handelt sich hier um den Debütroman der Autorin, der sich leicht und flüssig lesen lässt. Auch die Grundstimmung der Protagonistin ist wirklich einfühlsam dargestellt und die Melancholie und die Gefühlsschwankungen, denen das Mädchen unterliegt, kommen sehr gut herüber.

Leider setzt Laura Spencer-Ash aber ganz andere Schwerpunkte, als ich erwartet hatte, nämlich weniger auf die Not, die schweren Zeiten und die Hintergründe der Umquartierung, sondern konzentriert sich sehr auf Beatrix´ Zeit bei der Gastfamilie.
Somit wird die Handlung leider ein wenig oberflächlich und plätschert oftmals eher dahin, was ich bei einem Kriegsroman nie zuvor so empfunden habe - mehr ein Liebesroman, mit dem ich leider wenig anfangen konnte - schade!

Für Fans von romantischen Geschichten sicher schön, wer aber einen fundierten historischen Roman aus englischer Perspektive erwartet, der wird hier definitiv enttäuscht...!

Bewertung vom 20.08.2024
Yoko
Aichner, Bernhard

Yoko


ausgezeichnet

Wow! Fesselnd, eiskalt und ohne Gnade... ein Volltreffer!

"Yoko" von Bernhard Aichner ist als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag bei Wunderlich erschienen und fesselt von Seite 1 bis 336!

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich das Cover des Buches tatsächlich gar nicht ansprach und der Titel war auch erstmal eher nichtssagend - dafür ist Bernhard Aichner ein Muss.... Und gut, dass ich mir das näher angesehen habe, denn dieser Thriller war bislang mein absolutes Jahreshighlight!

Yoko hat die Metzgerei ihres Vaters geerbt und diese zu einer erfolgreichen Manufaktur für Glückskekse gemacht. Dann gerät eines Tages alles aus den Fugen, weil Yoko bei einer Auslieferung miterlebt, wie zwei Männer einen kleinen Hund brutal misshandeln, grundlos. Yoko will den Hund unbedingt retten, wobei sie dann selbst fast zu Tode geprügelt wird. Und seitdem sinnt sie auf Rache...

Nach der Leseprobe stellten sich mir zahlreiche Fragen, u.a.: Was wird nun aus Yokos Manufaktur, was aus ihr selbst, wird sie ihre Rachepläne in die Realität umsetzen? Und wenn ja, wird es ihr Genugtuung verschaffen oder ihr Gewissen quälen?

Bernhard Aichner hat diesen Thriller aus Yokos Perspektive geschrieben und lässt seine Leserinnen und Leser tief in deren Gedanken- und Gefühlswelt eintauchen, so dass der Plot ungemein authentisch wird, nicht zuletzt durch die schnörkellose Brutalität und Gnadenlosigkeit, die die Protagonistin an den Tag legt. Zumal ihr vorheriges Leben, ihre mit Leidenschaft geführte Manufaktur und eine beginnende Liebe, innerhalb von Sekunden zerbrachen und sich gewandelt haben - aus Liebe wurde Hass, aus Leidenschaft der brennende Wunsch nach Rache...
Ich fand ihre Gefühle sowie die daraus resultierende Handlungsweise recht drastisch, aber durchaus nachvollziehbar und habe permanent mitgefiebert.

Der Autor hat einen ungemein direkten, flüssigen Schreibstil, zahlreiche Wendungen parat, schraubt den Spannungsbogen immer höher und das Ende hat mich durchaus überrascht - ein großartiger Thriller, allerdings nichts für schwache Nerven...!

Bewertung vom 14.08.2024
Das Verrückte Orakel / Die magische Bibliothek der Buks Bd.1
George, Nina;Kramer, Jens J.

Das Verrückte Orakel / Die magische Bibliothek der Buks Bd.1


ausgezeichnet

Fantastisch, magisch, abenteuerlich - großartiger Teil 1 für jedes Alter ab 10 :)

"Die magische Bibliothek der Buks. Das Verrückte Orakel" von Nina George und Jens J. Kramer ist als Hardcover mit 384 Seiten bei den Thienemann Verlagen (Planet!) erschienen und bildet den großartigen Auftakt einer Dilogie. Auch das Cover und die Illlustrationen (von Hauke Kock) sind absolut toll.

Das empfohlene Lesealter ist ab 10 Jahren, aber auch mit meinen 53 Jahren haben mich die Buks sowie die menschlichen vier Freunde bezaubert, fasziniert und bestens unterhalten!

In der Bibliothek, in der die Buchschutzgeister, genannt Buks, zu Hause sind, herrscht Ausnahmezustand: Die Bücher sind von der Bleichkrankheit befallen - die Wörter, die in den Büchern zu lesen sind, verschwinden mit der Zeit und das Ganze scheint unaufhaltsam. Die Buks befragen das Verrückte Orakel, welches prophezeit, dass fünf Kinder aus der menschlichen Welt die Rettung bringen werden. Und tatsächlich finden kurz darauf Finn, Nola, Mira und Thommy den Weg in die alte Villa der Buks. Auch wenn sich das Orakel möglicherweise in der Anzahl der Kinder geirrt hat, wird doch jetzt alles gut - oder?!

Die vier Freunde Finn, Nola, Mira und Thommy stammen aus einer Zeit, die nah an unserer Gegenwart, aber dieser doch ein wenig voraus ist. Gelernt wird ausschließlich über Tablets, die Handys der Kinder sind sämtlich mit einer Überwachungs-App ausgestattet und Träume, Bücher und Andersartigkeit sind verpönt bzw. gar verboten. Das macht ja aber so gar keinen Spaß und darum kommt ihnen ein Abenteuer gerade recht...

Der Schreibstil des Autorenduos ist klasse, absolut mitreißend, detailliert und voller Fantasie und Kreativität.
Die Namen der Buks sind ebenso abwechslungsreich wie die vielen individuellen Charaktere, die wahnsinnig liebevoll kreiert wurden und alle ihren ganz eigenen Charme haben. Ob Rebella (meine Lieblings-Buk), Queen Buk, die börpsende Romantika Buk, Attila, Schlemmer oder Typografica Buk, alle haben sie ihre Aufgabenbereiche und ihren liebenswerten Eigenheiten.
Faszinierend fand ich es, wie Gegenstände aus den Büchern hinausgebukst werden, das würde ich zu gerne mal in Natura erleben :)

Auch die vier Kinder sind klasse, außerdem hat mir Opa Silberberg sehr gefallen. Die fiese Petze Geraldine ist sehr prägnant und macht den Anderen das Leben ganz schön schwer, dabei hat sie es doch selbst nicht leicht...

Das erste Treffen der beiden Gruppen hat mich echt zum Lachen gebracht, es treffen Welten aufeinander und sie alle erklären sich gegenseitig , was bei ihnen wie funktioniert. Und danach wird es dann ganz schön rasant.

Grandiose Fantasy für Kinder und Erwachsene, die die Leserschaft mitfiebern lässt, vortrefflich unterhält und mit einem fiesem Cliffhanger endet - jetzt warte ich händeringend auf Teil 2 !

Bewertung vom 14.08.2024
Das größte Rätsel aller Zeiten
Burr, Samuel

Das größte Rätsel aller Zeiten


sehr gut

Toller, kurzweiliger Roman mit etwas irreführendem Titel!

"Das größte Rätsel aller Zeiten" von Samuel Burr ist als Hardcover mit Schutzumschlag bei Dumont erschienen und hat 448 Seiten. Der Roman ist das Debüt des in London lebenden Autors, der außerdem Fernsehproduzent ist.

Clayton wächst in Creighton Hall auf, in der Gemeinschaft der Rätselmacher, auf deren Stufen er vor 25 Jahren abgelegt wurde.
Er kann kniffelige Aufgaben lösen, die verzwicktesten Logikaufgaben und Codes entschlüsseln, aber dadurch, dass in seiner Umgebung ausschließlich Senioren daheim sind, fehlen ihm soziale Kontakte seiner Altersgruppe sowie die passenden Verhaltensweisen. Also ist er quasi ein alter Geist in einem jungen Körper.
Dann verstirbt seine Ziehmutter Pippa und gibt Clayton ein letztes Rätsel an die Hand: Das Rätsel um seine eigene Herkunft...

Samuel Burr schreibt detailliert, unaufgeregt und typisch britisch. Das Lesen hat mir von Beginn an gefallen, das Miträtseln großen Spaß gemacht.
Klasse finde ich, wie sich das Geschehen zweier unterschiedlicher Zeitebenen aufeinander zubewegt, das macht den Plot abwechslungsreich und kurzweilig.

Seine Charaktere hat der Autor facettenreich und etwas skurril angelegt, jedoch hätten sie (bis auf Pippa und Clayton) deutlich mehr Tiefe vertragen können.

Der Schutzumschlag ist wunderschön und passend zum Rätselthema gestaltet, die Goldfarbe färbt jedoch leider ab...
Den Titel finde ich irreführend und ein weing reißerisch, hätte man das Original ins Deutsche übersetzt ("Die Gemeinschaft der Rätselmacher), wäre das deutlich passender gewesen und hätte nicht die Erwartungen nach einem unglaublich spektakulären Rätsel geweckt ...

Insgesamt ein toller Roman, den ich gerne gelesen habe und dessen Thematik mir richtig gut gefallen hat.

Bewertung vom 15.04.2024
Die Auszeit
Rudolf, Emily

Die Auszeit


ausgezeichnet

Unterhaltsam und aktuell, aber leider recht "glatt" und nichtssagend...!

"Die Auszeit" von Emily Rudolf ist als Taschenbuch mit 480 Seiten bei Fischer Scherz erschienen.
Das Cover hatte mich in erster Linie durch die außergewöhnlichen Farben in seinen Bann gezogen und der Klappentext war ebenfalls ausgesprochen vielversprechend, wenn es auch derzeit eine Fülle an Thrillern mit ähnlicher Thematik gibt.

Die bekannte Influencerin Viktoria Kaplan will mit ihren fünf engsten Vertrauten, die ebenfalls sehr aktiv in Sachen Social Media sind, ihren Erfolg und das Leben feiern und hat sich dafür ein abgeschiedenes Luxus-Retreat in den Alpen ausgesucht. Aber aus Glanz, Glamour und strahlenden Werbepostings wird schnell eine üble, vergiftete Atmosphäre voller Neid und Misstrauen, ganz überraschend gibt es ein Unwetter, dass das Retreat von Strom und Mobilnetz abschneidet und bald gibt es auch eine Leiche...

Ins Buch hineinzukommen ist mir ausgesprochen leicht gefallen und die Grundatmosphäre sowie der schleichende Wandel der Stimmung erzeugten ein unterschwelliges Prickeln bei mir. Auch die detaillierten Beschreibungen des Luxusretreats und der Aufbau des Settings insgesamt haben mir sehr gefallen.
Emily Rudolf schildert das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven und Zeitebenen.
Jedoch wurde dann der Spannungsbogen leider nicht gehalten, im Gegenteil, jegliches Aufkeimen von Spannung wurde häufig direkt wieder erstickt, indem Situationen sehr schnell aufgeklärt wurden.

Die einzelnen Charaktere passen durch ihre Oberflächlichkeit und ihre Egozentrik zwar super zum Thema und den Meinungen bzw. Vorurteilen, die die Allgemeinheit für Influencer & Co. übrig hat, jedoch bleiben sie alle leider recht flach und wirken dadurch nicht nur unsympathisch, sondern auch zu glatt und wenig individuell.

Zwar spielt die Autorin durchaus diverse Psychospielchen mit ihrer Leserschaft und teilweise war es durchaus nervenaufreibend, dass man Jedem und Allem misstrauen musste - nachdem ich dann aber für einige Passagen ausgesprochen lange gebraucht habe, die sich ziemlich dahinzogen, konnte mich dann auch das Ende leider nicht mehr wirklich abholen.

Vielleicht bin ich mit 50+ auch einfach nicht mehr die Zielgruppe dieses Thrillers - ich kann ihn jedenfalls nicht uneingeschränkt weiterempfehlen, sondern nurmehr an Leserinnen und Leser, die leichte Unterhaltung mit einer schönen Atmosphäre und einem tollen Setting, aber egozentrischen, oberflächlichen Protagonisten bevorzugen.

Bewertung vom 19.02.2024
Die Burg
Poznanski, Ursula

Die Burg


sehr gut

Fesselnd, beklemmend und ungeheuer atmosphärisch!

"Die Burg" von Ursula Poznanski ist als Hardcover mit 400 Seiten bei Droemer Knaur erschienen. Es handelt sich um einen brisanten, hochaktuellen Thriller zum Thema KI.

Der Milliadär Nevio hat eine mitteralterliche Burg in eine Escape-Welt mit allen Schikanen ausbauen lassen und lädt ein Experten-Team ein, seine Kreation vor der offiziellen Eröffnung auf Herz und Nieren zu prüfen und ausgiebig zu testen. Faszinierend, dass die KI die Räume nach den Vorstellungen und Bedürfnissen der User individuell erschafft! Tückisch nur, wenn nach dem Lösen der Rätsel sich die Türen nicht öffnen, sondern die Künstliche Intelligenz das Heft in die Hand nimmt...

Das Setting ist einfach grandios und die Fähigkeiten der KI scheinen nahezu endlos - klasse gemacht, zumal hier nicht nur die vielfältigen Möglichkeiten, sondern insbesondere die Gefahren besonders gut zutage treten. Die Kombination aus mitterlalterlichen Gemäuern gepaart mit hochmoderner Technik find ich extrem reizvoll, und die ebenfalls vorhandenen Fantasyelemente haben das atmosphärische Feeling positiv unterstützt.

Der Spannungsbogen ist hoch, es knistert permanent und man spürt förmlich selbst, wie sich die Wände der Räume nach und nach stetig um einen zusammenziehen und die Luft zum Atmen immer weniger wird.

Was mir leider nicht besonders gefallen hat, sind die Charaktere - sie sind recht klischeehaft und bleiben allesamt etwas flach, da wäre definitiv deutlich mehr drin gewesen - darum von mir einen Stern Abzug!

Ein absolut fesselnder Thriller mit hochaktueller Thematik vor grandiosem Setting, sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 03.01.2024
Der Spurenfinder
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Der Spurenfinder


ausgezeichnet

Spannender, magischer und erfrischender Genre-Mix für (fast) jedes Alter!

"Der Spurenfinder" von Marc-Uwe, Johanna & Luise Kling ist als Hardcover mit 336 Seiten bei Ullstein erschienen.
Das Cover ist optisch und haptisch klasse und die Ausstattung des Buches durch das Lesebändchen (ich liebe Lesebändchen!) und vor allem durch die großartigen Illustrationen von Bernd Kissler ausgesprochen hochwertig.

In den Buchdeckeln befindet sich eine Übersichtskarte der Verlorenen Provinzen, so dass man den Wegen Elos von Bergens und seiner Kinder bestens folgen kann.

Der einstige Spurenfinder Elos von Bergen hat sich zum Schutz seiner 12-jährigen Zwillinge zur Ruhe gesetzt und ist mit ihnen ins beschauliche (oder langweilige?!) Friedhofen gezogen, wo er derweil den 20. Band seiner Memoiren verfasst. Die Geschwister Ada und Naru langweilen sich fürchterlich, bis endlich etwas Aufregendes passiert - es geschieht ein brutaler Mord und es gibt einen Vermisstenfall - Grund genug, die Instinkte des Spurenfinders erneut zu aktivieren, und auch seine Kinder lassen sich nicht davon abhalten, sich auf Tätersuche zu begeben...!

Man merkt ganz genau, dass dieser Roman, der Elemente und Figuren der unterschiedlichsten Genres auf neuartige Weise kombiniert, sowohl von Marc-Uwe Kling als auch von seinen (Überraschung: 12-jährigen Zwillings-) Töchtern geschrieben wurde.
Dadurch ist der Inhalt erfrischend anders und wirklich für alle Altersklassen geeignet, denn die Sicht der Dinge und in Folge auch die Dialoge und Handlungsweisen erfolgen aus verschiedenen Perspektiven. Das verleiht dem Buch eine unglaubliche Authentizität und es macht riesigen Spaß, "Der Spurensucher" zu lesen.

Die entstehende Atmosphäre ist einzigartig und kombiniert Fantasy, historischen Roman, Krimi und Magie zu einem sehr gelungenen,besonderen Märchen, in dem der Leserschaft mystische Wesen, Kobolde, Monster und vielerlei mehr Gestalten begegnen, die durch die tollen Illustrationen im Buch aufs Feinste hervorgehoben werden.

Die Charaktere sind liebevoll, sehr facettenreich und detailliert angelegt, wobei mir besonders die wißbegierigen Zwillinge gefallen haben, von denen Ada eher etwas nerdig und meist wohlüberlegt herüberkommt, während ihr Bruder Naru mutig, dafür eher impulsiv handelt - ziemlich Mädchen- bzw. Jungstypisch eben...

Die Ereignisse sind abwechslungsreich und voller Abenteuer, der Schreibstil einfallsreich, magisch und durchgängig spannend und der komplette Plot ist einfach unglaublich lesenswert - ich bin definitiv begeistert!
Wenn ihr neugierig geworden seid und genau wissen wollt, um was es geht, lest das Buch doch einfach selbst - und wer nicht so gern liest, es gibt den Spurenfinder auch als Hörbuchversion :o) !

Bewertung vom 18.12.2023
Der Spion und der Verräter
Macintyre, Ben

Der Spion und der Verräter


ausgezeichnet

Faszinierend, spannend und vor allem authentisch!

In "Der Spion und der Verräter" erzählt Ben Macintyre die Geschichte des sowjetischen Geheimagenten Oleg Gordijewski - eine wahre Geschichte, die sich wie ein Spionagekrimi liest!

Das heimliche Doppelagentenleben und die unterschiedlichen Methoden des sowjetischen, britischen und amerikanischen Geheimdienstes haben mich total fasziniert, denn ich bin in diesem Metier überhaupt nicht firm und so konnte mich Vieles überraschen und verblüffen.

Die politischen Auswirkungen bzw. die Einflüsse auf mögliche Geschehnisse sind natürlich enorm und als Otto Normalverbraucher ist man sich der möglicherweise durch Spionage abgewendeten oder veränderten politischen Ereignisse sicherlich meist so gar nicht bewusst.
Das machte für mich das Ganze wirklich spannend und obwohl es sich bei der Lektüre um ein Sachbuch handelt, ist es so facettenreich und bildhaft geschrieben, dass es die Leserschaft in dermaßen brisante Details einweiht, dass es sich ebensogut um einen Krimi handeln könnte!

Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt und mit Fotos versehen, das (und natürlich seine Flucht bzw. sein knappes Entkommen) hat mir nochmal besonders bewusst gemacht, was Oleg Gordijewski riskiert hat - Respekt!

Unbedingt empfehlenswert, sogar oder vielleicht besonders für Jene, die mit der Materie wenig vertraut sind...