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Benutzername: 
Toazty
Wohnort: 
Hannover

Bewertungen

Insgesamt 9 Bewertungen
Bewertung vom 14.11.2014
Tausend verrückte Tischtennis-Tatsachen
Imgrund, Bernd

Tausend verrückte Tischtennis-Tatsachen


ausgezeichnet

Endlich mal ein Buch zum Tischtennis, das kein Lehr- oder Trainingsbuch ist. In diesem Buch beantwortet Bernd Imgrund tatsächlich alle Fragen rund um das Thema Tischtennis. Besonders hervorzuheben ist neben den wunderbar kuriosen Geschichten auch die äußerst liebevolle Gestaltung und Bebilderung des Sammelsuriums. Dieses Buch hätte eigentlich mehr als fünf Sterne verdient, und dürfte jeden Tischtennisfan begeistern.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2014
Tour d' Afrique
Grüne, Hardy

Tour d' Afrique


ausgezeichnet

Bisher kannte ich Hardy Grüne nur als Autor zahlreicher Fußballbücher, von denen mir vor allem die zwei Bände der Weltfußball-Enzyklopädie gefallen haben. Da ich selbst gerne mit dem Rad unterwegs bin (im Gegensatz zu ihm allerdings eher auf dem Mountainbike), habe ich schon seinen Blog zur Tour d'Afrique verfolgt. Und jetzt bin ich endlich dazu gekommen, das Buch zu lesen.
Mir hat es so gut gefallen, dass es schwer fiel, das Buch zur Seite zu legen. Zu spannend und mitreißend war die Lektüre. Man fühlt sich beim Lesen, als wäre man hautnah dabei, so lebendig schreibt Hardy Grüne von der knapp 12.000 Kilometer lange Tour durch Afrika. Er versteht es, nicht nur das Rennen zu beschreiben, sondern vor allem das, was drum herum passiert in schöner Sprache zu schildern: die häufig traumhafte, manchmal aber auch öde Landschaft, die Begegnungen mit den Menschen ... Hier beeindrucken vor allem die Passagen über Erlebnissen mit den vielen Kindern, die die Fahrer unterwegs hatten.
Schon beim Lesen bekommt man Lust darauf, selbst mit dem Rad durch Afrika zu fahren. Es scheint als habe Grüne Recht, wenn er schreibt, dass das Fahrrad das optimale Fortbewegungsmittel ist, um Afrika "richtig" kennenzulernen. Man ist nicht zu schnell oder hinter dicken Scheiben in einem klimatisierten Auto, man ist aber trotzdem schnell genug, um viel zu sehen. Mich hat das Buch und die Tour fasziniert und ich kann nur jedem, der sich für den Kontinent interessiert, empfehlen, es zu lesen.

Bewertung vom 14.11.2014
Franck Ribéry
Menuge, Alexis

Franck Ribéry


weniger gut

... tja, wenn sie denn nicht so oberflächlich wäre. Ich habe mir das Buch während einer vierstündigen Busfahrt zu Gemüte geführt, und ja, vier Stunden reichten locker, um sie vollständig zu lesen.
Dabei ist Franck Ribéry nicht nur ein hervorragender Fußballer, sondern auch eine interessante Persönlichkeit in vielerlei Hinsicht: Superstar in Deutschland, extrem umstritten in Frankreich, schwere Kindheit, aufgewachsen in einer Plattenbausiedlung im Norden Frankreichs (Boulogne-sur-Mer), der Autounfall (deshalb die Narbe) und schließlich die Fußballkarriere, die niemals geradlinig verlief und zu Beginn alles andere als erfolgsversprechend war. Ausreichend Stoff also für eine interessante Biografie, auch wenn er die Karriere noch nicht beendet hat.
Außerdem schreibt der Autor im Vorwort, dass er ein sehr gutes Verhältnis zu Ribéry hat: "Ich bekam relativ schnell seine private Telefonnummer - unser Verhältnis war von Anfang an von gegenseitigem Vertrauen geprägt." Also hat man erst einmal alle Voraussetzungen für eine Biografie, in der man auch tatsächlich viel Neues entdecken kann.
Doch warum ist das nur an wenigen Stellen der Fall? Warum bleibt das Buch so merkwürdig oberflächlich? Und vor allem: Warum ärgert man sich während des Lesens so häufig über den teilweise unfassbar schlechten Stil und die Tippfehler? Irgendwie wirkt dieses Buch seltsam lieblos zusammengeschustert, dieser Eindruck wird schließlich noch von der Gestaltung untermauert. Jedem, ja wirklich jedem (!!) Absatz folgt eine Leerzeile! Musste man auf die knapp 200 Seiten kommen oder warum macht man das? Schön ist anders.
Also ich kann nur jedem raten, die Finger davon zu lassen und zu hoffen, dass in ein paar Jahren eine bessere, detailliertere und stilistisch schöner zu lesende Biografie erscheinen wird.

Bewertung vom 14.11.2014
Ein Eichhörnchen auf Wanderschaft
Elíasson, Gyrðir

Ein Eichhörnchen auf Wanderschaft


ausgezeichnet

Dieses Buch hätte eigentlich noch viel mehr Sterne verdient. Die Geschichte ist wunderschön poetisch erzählt und hervorragend übersetzt. Was aber zusätzlich noch erwähnenswert ist, ist die Gestaltung und Verarbeitung des Buchs. Der Einband, das Papier, die Gestaltung, die Illustrationen: Hier stimmt einfach alles, ein so schönes Buch (inhaltlich und optisch) habe ich wirklich schon lange nicht mehr gelesen. Wenn überhaupt schon mal.

Bewertung vom 14.11.2014
Ich bin Zlatan
Ibrahimovic, Zlatan

Ich bin Zlatan


ausgezeichnet

Allein die Konstellation aus Autor und Fußballer machen dieses Buch interessant. David Lagercrantz, dessen Vater Strindberg-Biograf ist und aus dem intellektuellen Milieu stammt (oder aus einer “schwedischen Kulturaristokratie”, wie es die SZ nannte), und auf der anderen Seite Zlatan Ibrahimovic, der aus dem sozialen Brennpunkt Rosengård, einem Stadtteil von Malmö, stammende und oftmals proletenhaft daherkommende Starfußballer.
Lagercrantz erzählt gekonnt aus der Perspektive Zlatans dessen Leben nach. Wie er in Schweden aufwuchs, von den familiären Problemen (Eltern getrennt, Vater alkoholkrank) und auch von seinen Schwierigkeiten in der Schule. Eine Schule, die er besuchte, stellte gar nur seinetwegen eine zusätzliche Lehrerin ein, die sich ausschließlich um ihn kümmern sollte. Für Zlatan eine Demütigung, die er bis heute nicht vergessen konnte. Genau wie er heute noch darunter an seine Schulzeit erinnert wird, wenn er zu Einzelgesprächen mit Trainern oder Klubbossen zitiert wird. Immer wieder kommt dann der kleine junge in ihm hoch, der damals ständig zum Direktor musste, weil er wieder etwas angestellt hatte.
Zlatan erzählt überraschend schonungslos und ehrlich von seinem Leben in einem Schweden, in dem für Rebellen wie ihn kein Platz war. Immer wieder musste er sogar seine Jugendteams wechseln, weil sich die Eltern der anderen Kinder über den zwar talentierten, aber in ihren Augen ebenso egoistischen Jungen beschwerten. Er spielte zu wenig ab, dribbelte zu häufig … und das durfte in Schweden nicht sein, zumal nicht als jemand mit Migrationsvorgeschichte, und dann auch noch aus dem “Ghetto” Rosengård kommend.
Konflikte, die ihn auch später noch begleiten sollten, vor allem in Amsterdam. Dort spaltete sich die Mannschaft in zwei Lager: die Holländer um Rafael van der Vaart gegen die Ausländer im Team. Jeder sah Ajax für sich nur als Durchgangsstation zu den großen Klubs in Europa, also kämpfte man für sich allein. Kein Wunder, dass die Meisterschaft kein Thema ist, es geht nur darum, ob Zlatan sich für größere Aufgaben empfehlen kann, was natürlich der Fall war.
Insgesamt ein Buch, das ich ohne Einschränkungen empfehlen kann. Lagercrantz hat es geschafft, die Geschichte von Ibrahimovic in brillanter Form und trotzdem Zlatans Tonfall treffend aufzuschreiben. Man hat die ganze Zeit über das Gefühl, es sei wirklich Zlatan selbst, der hier zum Leser spricht. Man erfährt wohl so ziemlich alles Wissenswerte über den Menschen Zlatan Ibrahimovic, lernt sein Handeln zu verstehen, man blickt tatsächlich hinter die Fassade. Zusätzlich ist es durch viele für den Leser unterhaltsame Anekdoten so mitreißend, dass man das Buch gar nicht mehr zur Seite legen möchte.
Nur logisch, dass dieses Buch viele Preise gewann und in Schweden eines der am häufigsten verkauften Bücher überhaupt wurde.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2014
111 Gründe, Real Madrid zu lieben
Hau, Kerry; Knopp, Filip

111 Gründe, Real Madrid zu lieben


schlecht

Wie ignorant kann man eigentlich sein? Diese Frage geht an den Verlag und die Autoren gleichermaßen. Ein Buch, in dem 111 Gründe aufgezählt werden, aus denen man Real Madrid lieben soll, hat auf dem Cover ein Foto von den Ultras Sur?! Im Ernst? Hat sich das jemand bewusst überlegt? Muss man diese mindestens umstrittene Gruppe auf dem Cover zeigen? Mit eindeutig rechtsradikalen Symbolen (sehr aufschlussreich zu diesem Thema ist übrigens die Google-Bildersuche beim Stichwort „Ultras Sur“)? Wenn das eine bewusst einkalkulierte Provokation sein soll … Dann fällt mir da nichts mehr zu ein. Würde aber zu einigen der aufgezählten Gründe passen, beispielsweise diesem hier: „Weil Cristiano Ronaldo allein mehr Facebook-Fans hat als der FC Barcelona und Bayern München zusammen“. Na dann … Die Ultras Sur kommen im Buch dann leider nicht vor oder ich hab es übersehen. Mich hätte dann ja doch noch die Meinung der Autoren zu diesem Thema interessiert.
Ich werde das Buch umgehend zurückschicken, denn das geht wirklich gar nicht! Es kann mir auch niemand erzählen, dass es keine schöneren Fotos zum Thema Real Madrid gibt. Ich werde wohl weiter auf ein gutes Buch über die Geschichte der Königlichen warten. Denn ich stelle mir kein Buch ins Regal, auf dem Nazisymbole zu sehen sind und in dem ich die interessanten Fakten zur Geschichte des Klubs so stark herausfiltern muss. Da sind andere Titel dieser Reihe deutlich besser gelungen. Inhaltlich hätte ich vielleicht mehr Punkte (evtl. zwei) vergeben, aber aufgrund des Covers gibt’s nur den einen Stern.

Bewertung vom 14.11.2014
111 Gründe, den VfL Wolfsburg zu lieben
Vollmering, Lars M.

111 Gründe, den VfL Wolfsburg zu lieben


ausgezeichnet

Dieses Buch habe ich sehr, sehr gern gelesen. Von dem Konzept an sich mag man halten, was man will. Aber wenn man sich daran gewöhnt hat, ist diese Buch sehr empfehlenswert. Es wird immer gerne gesagt und geschrieben, dass es auch Fans anderer Vereine lesen sollten (was auch stimmt), leider wird es wohl so gut wie nie passieren. Aber wenn es doch passieren sollte, würden bei der Lektüre einige Vorurteile abgebaut.
Ich bin zwar selbst Fan des VfL, konnte aber trotzdem noch viel Neues erfahren und bei den bekannten Geschichten fühlt man sich trotzdem gut unterhalten, da der Autor eine tolle Art zu schreiben hat (bekannt von seinem Blog) und auch nicht immer alles ganz so ernst nimmt. Dieses Buch bietet eine sehr gute Mischung aus Information und unterhaltsamen Anekdoten aus der Vereinsgeschichte.
Einen Kritikpunkt habe ich dann aber doch noch: das Cover. Hätte es da nicht ein etwas stimmungsvolleres und auch qualitativ besseres Foto gegeben? Eigentlich keine Frage, sondern eher die Aufforderung, bei einer eventuellen Neuauflage etwas genauer hinzuschauen. Das ist echt enttäuschend.