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Nele33

Bewertungen

Insgesamt 704 Bewertungen
Bewertung vom 18.02.2025
Schuld / Team Oslo ermittelt Bd.3
Naess, Sven Petter

Schuld / Team Oslo ermittelt Bd.3


ausgezeichnet

Sven Petter Naess hat mit "Schuld" den dritten Band der Krimireihe Oslos ermittelt veröffentlicht. Harinder Singh nach seiner Kniegelenks-Op befindet sich noch im Krankenstand als die Strafverteidigerin Christina Sandberg ihn um Hilfe bittet. Ihr Mandantin Helene, gerade nach 18 Jahren aus dem Gefängnis wegen Mordes an ihrer Mutter und dem Stiefvater entlassen, kämpft um ein Wiederaufnahmeverfahren und beteuert wie auch bei ihrer Verhaftung weiterhin ihre Unschuld.

Harinder wäre nicht Harinder, wenn er nicht einen Blick in die Akten der alten Ermittlungen werfen würde. Er meint, schnell Ungereimtheiten entdeckt zu haben und vertieft sich in den Fall. Seine ehemalige Partnerin Rachel ist von dieser Tatsache nicht begeistert und rät ihm davon ab. Sein jetziger Chef ist der Ermittler von damals, was wieder einiges an Konfliktpotential hervorruft.
Helene sorgt in ihrem Heimatdorf für Unruhe und die Nachforschungen von Harinder tun ihr Übriges, um die Bewohner aufzuschrecken. Als Helenes Vater ermordet aufgefunden wird, steht die Täterin schnell fest. Doch Harinder glaubt an ihre Unschuld und begibt nicht nur sich mit seinen Nachforschungen in Gefahr.

Sven Petter Naess konnte mich auch mit dem dritten Band um Harinder Singh überzeugen. Sein Schreibstil ist angenehm zu lesen, die Kapitel habe eine gute Länge und die Entwicklung von Harinder und Rachel ist kontinuierlich und konsequent. Durch seine etwas stoische und ruhige Art des Ermittelns sticht der Protagonist aus den üblichen Klischees positiv hervor.

Der Fall hätte ein wenig mehr Spannung vertragen können, aber dies ist kritisieren auf hohem Niveau.
Von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 13.02.2025
Wenn wir lächeln
Unterlehberg, Mascha

Wenn wir lächeln


gut

Die Autorin Mascha Unterlehberg hat mit "Wenn wir lächeln" ein interessantes und dichtes Buch über Freundschaft zweier Mädchen, die sie als Schwesternschaft empfinden geschrieben.

Jara lernt Anto auf dem Aschenplatz kennen und ordnet sie im ersten Moment als ein Mädchen, mit dem sie normalerweise keinen Kontakt hätte, ein. Anto ist anders, sie ist das Mädchen mit dem Baseballschläger unter dem Bett. Unangepasst, laut und irgendwie auch anstrengend. Ihre Mutter hat ausreichend Geld, ist aber für Anto nie greifbar. Wohlstandsverwahrlost habe ich sie empfunden.
In der Welt des Erwachsenwerden fühlen sie sich den Blicken und Anzüglichkeiten der Männer ausgesetzt und ihre Wut, wächst von Seite zu Seite mehr.

Der Schreibstil der Autorin war sehr gewöhnungsbedürftig und verlangte mir eine große Menge an Konzentration ab. Besonders das Fehlen der wörtlichen Rede im Dialog hat mich irritiert, denn dadurch konnte ich keine wirkliche Nähe zu den Protagonistinnen aufbauen. Stellenweise waren mir die Geschehnisse etwas zu konstruiert und die Gefühle von Jara zu Anton fanden mir zu wenig Beachtung, und wurden nur rudimentär angedeutet.

Ein mit Sicherheit gutes Buch über eine Freundschaft, doch insgesamt konnte es mich leider nicht wirklich erreichen.

Bewertung vom 12.02.2025
Die Schanze
Menz, Lars

Die Schanze


gut

Mit "Die Schanze" hat Lars Menz sein Debüt veröffentlicht und konnte mich damit gut unterhalten.

Ellen Roth hat ihr Heimatdorf nach dem Abitur verlassen und arbeitet als Ärztin in einer Hamburger Klinik. Niemals wollte sie ins Dorf ihrer Kindheit zurückkehren. Doch als ihre Beziehung scheitert und der Dorf-Arzt Dr. Schwarz seine Praxis aufgibt, nutzt sie die Gelegenheit dessen Praxis zu übernehmen und nach dem Aus ihrer Beziehung neu zu starten.
Als Ellen mit der Leiche eines Mannes konfrontiert wird, der an der Schanze ermordet wurde, mit einem Strick um den Hals baumelt er dort, rollt ihre Vergangenheit mit aller Gewalt auf sie zu und lässt ihr altes Trauma massiv aufleben. Dieser Mann ist Ellen nicht unbekannt. Als ein weiterer Mord geschieht, gerät auch Ellen ins Visier der Ermittlungen.
Ellen als Protagonistin wird glaubwürdig geschildert und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Die scheinbare Dorfidylle wird absurdum geführt und offenbart gefährliche Strukturen, die Opfer fordert und forderte.

Der Thriller konnte mich von Beginn an fesseln und ist ein mehr als gelungenes Debüt. Die Schilderungen der Taten sind Thriller mäßig, nichts für schwache Nerven, aber gut dosiert. Es gibt zum Ende hin auch überraschende Wendungen, die ich nicht erwartet hatte.

Bewertung vom 12.02.2025
Deep Fake
Konrad, Cleo

Deep Fake


sehr gut

Mit Deep Fake hat die Autorin Cleo Konrad ihren zweiten Psychothriller veröffentlicht. Die Thematik des Thrillers ist hochaktuell und könnte jeden treffen.

Mira de Luca ist in ihrem Beruf als Lehrerin ebenso glücklich, wie in ihrem Privatleben. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren Zwillingen in Berlin, ihr Leben scheint erfüllt.
Dies alles ändert sich schlagartig, als in ihrer Schule ein Nacktvideo die Runde macht, ebenso schnell viral geht und ihre Vergangenheit damit Einzug in ihr Leben hält. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen und zwei Orten erzählt. In der Berliner Gegenwart und ihrer Vergangenheit in einem kleinen bayrischen Dorf.

Mira's Unschuldsbeteuerungen nützen wenig, da der Mensch glaubt, was er sieht. So macht sie sich auf die Suche nach dem Urheber dieses Videos und wird mit ihrer Jugend konfrontiert.
Schnell führt ihre Spur sie zu Kat, ihrer Jugendfreundin, die schon als Jugendliche von Zahlen fasziniert war und sich heute als KI -Entwicklerin einen Namen gemacht hat.
Als sie im Dorf ihrer Kindheit und Jugend ankommt, entwickelt sich jedoch alles anders, als sie erwartet hat. Auch andere aus ihrer damaligen Clique sind Opfer von Kat und ebenso wie sie auf der Suche nach Klärung.

Mich hat die Geschichte mit ihren unterschiedlichen Ebenen gefesselt, auch wenn die Thriller Elemente lange auf sich warten ließen. Die Autorin schaffte es mich mit ihrem packendem Schreibstil zu fesseln. Zum Ende hin gab es einige Wendungen, die alle handelnden Personen zu Verdächtigen machte.

Ein guter Thriller, der Einblicke in die Gefahren einer KI gibt.

Bewertung vom 06.02.2025
Halbe Leben
Gregor, Susanne

Halbe Leben


ausgezeichnet

Susanne Gregor erzählt im Buch "Halbe Leben" die Geschichte von Klar und Paulina, zwei Frauen, die keine unterschiedlicheren Lebensentwürfe und Leben haben könnten.

Während Klara Steiner erfolgreich in ihrem Beruf aufgeht und die Betreuung und Erziehung ihres Kindes auf ihre Mutter Irene delegiert hat, zieht Klara in der Slowakei ihre beiden Kinder nach dem Auszug ihres Mannes alleine groß. Als Irene einen Schlaganfall hat, gerät das gut durchgetaktete Leben der Familie Steiner ins Wanken. Klara gibt sich alle Mühe, ihre Mutter zu versorgen, gerät allerdings schnell an ihre Grenzen. An diesem Punkt kommt Paulina ins Spiel, sie bekommt eine Stelle als Pflegekraft und kümmert sich um Irene. Dies bedeutet, dass sie alle 14 Tage zwischen ihrer Heimat und Österreich pendelt. Während der anderen Zeit versorgt ein Pfleger Irene.

Paulina gewinnt schnell die Herzen der Familie und wird gleichzeitig unentbehrlich in der Familie, gesehen wird sie allerdings nicht als Mensch, mit Sorgen und Gefühlen, sondern einfach nur als Pflegekraft. Selbst Klara, die sich eigentlich in ihre Situation einfinden können müsste, hat sie doch selber eine Tochter kann sich nicht in die Lebenswirklichkeit von Paulina eindenken.

Susanne Gregor gelingt es durch ihre ruhige Erzählweise ein beeindruckendes Bild über das Leben einer Pflegekraft in einem anderen Land.
Mich hat das Buch sehr berührt und beschäftigt, da alle Facetten eines "halben Lebens" beleuchtet werden.

Eine klare Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 06.02.2025
Verlassen / Mörderisches Island Bd.4
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlassen / Mörderisches Island Bd.4


ausgezeichnet

Die gesamte Familie Snæberg hat sich zu einem Familientreffen zu Ehren ihres Firmengründers in einem Hotel eingemietet. Schon auf dem Weg zum extravaganten Hotel werden die einzelnen Familienmitglieder vorgestellt.

Im Hotel angekommen zeigt sich schnell, dass jeder Teilnehmer seine eigenen Probleme und Geheimnisse hat. Besonders dem Alkohol wird zugesprochen.
Maja, eine Freundin verschwindet, eine Leiche wird gefunden? Als Leser weiß ich bis zum Schluss nicht werd der/die Tote ist.

Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven der einzelnen Protagonisten, was anfangs bei mir zu etwas Verwirrung fühlt, da es einige sind und ich die Namen erst einmal zuordnen musste. Zur Unterstützung gibt es einen Stammbaum, an dem ich mich orientieren konnte.

Bei "Verlassen" handelt es sich um einen gemütlichen Island Krimi, der dennoch dermaßen spannend ist und für einige Überraschungen im Verlauf des Buches sorgt.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.02.2025
Dorn
Beck, Jan

Dorn


gut

etwas schleppend Mit "Zimmer 103" beginnt eine neue Reihe des Autors Jan Beck um den Kriminalpsychologen Simon Dorn und die Ermittlerin Lea Wagner.

Der Einstieg in die Geschichte war mit der Ermordung von Karla Hofbauer sehr spannend. Sie ermittelte in Cold Cases und war dem Kronenmörder, der vor 3 Jahren bestialisch mordete, auf der Spur. Unterstützung bekam sie von Simon Dorn, der sich nach einem schweren Schicksalsschlag in das geschlossene Hotel seiner verstorbenen Eltern zurückgezogen hat. Er verlässt es nicht und wirkt auf den ersten Blick nicht gerade sympathisch.

Es gibt noch einige Leichen und der Täter von damals scheint wieder sehr aktiv.

Erzählt wird die Geschichte auf verschiedenen Zeitebenen und aus unterschiedlichen Perspektiven. Teilweise verwirrten mich die Sprünge, nach einer längeren Lesedauer legte sich dies aber schnell.

Die Figuren haben in meinen einiges an Potential, auch wenn mich dieser Band nicht komplett überzeugen konnte, werde ich den Folgeband lesen.

Bewertung vom 28.01.2025
Die Halbwertszeit von Glück (eBook, ePUB)
Pelt, Louise

Die Halbwertszeit von Glück (eBook, ePUB)


sehr gut

Als Einstieg ins Buch hat die Autorin Louise Pelt das Jahr 1938 gewählt. Margarethe, auf dem Weg zu ihrem Verlobten, muss erleben, dass sein Geschäft brennt und er von den Nazis verschleppt wurde.

Anschließend wird auf drei verschiedenen Zeitebenen das Leben von drei Frauen geschildert, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch sie verbindet etwas, von dem sie selber nichts ahnen.

Das ist 1987 in der ehemaligen DDR Johanna, eine ehemalige Physikerin, die ein Schicksalsschlag völlig aus der Bahn geworfen hat und die sich aufgrund dessen aus der Gesellschaft zurückgezogen hat. Das Schicksal eines jungen Mädchens, welches beim Fluchtversuch angeschossen wurde, berührt sie und Johanna versteckt sie bei sich in der Hütte.

In Los Angeles versucht Holly ihr Glück als Drehbuchautorin, doch nach dem Tod einer Kollegin, an dem sie sich schuldig fühlt, gerät auch ihr Leben bei dem Versuch etwas gut zu machen in andere Bahnen.

2019 in Paris bekommt Mylène kurz vor ihrer Hochzeit mit dem reichen Frédéric Besuch eines Anwalts, der ihr mitteilt, dass sie in Amsterdam von einer ihr unbekannten Frau eine Wohnung geerbt hat. Was sie darauf hin bei dem Besuch ihrer Eltern erfährt, verändert auch ihr Leben.

Louise Pelt hat mit dem Buch "Die Halbwertzeit von Glück" einen Roman über drei unterschiedliche, starke Frauen geschrieben. Auch wenn manche Wendungen etwas vorhersehbar waren, hat mich der Schreibstil der Autorin gefesselt.
Gerne empfehle ich das Buch weiter.

Bewertung vom 26.01.2025
Eisiges Glas / Leo Asker Bd.2
Motte, Anders de la

Eisiges Glas / Leo Asker Bd.2


sehr gut

"Eisiges Glas" ist der zweite Band um die Kommissarin Leonore Asker, genannt Leo. Nach dem spektakulären Fall des Trolls, mit dem die Reihe um Leo startete, hat sie sich entschieden, weiter im Keller mit dem Team der verlorenen Seelen zu bleiben, anstatt unter ihrem neuen Chef und Ex-Affäre Hellmann zu arbeiten. Kaum hat sie sich dort eingerichtet, nimmt ihr Vater Prepper- Per Kontakt zu ihr auf. Ihr Verhältnis ist aufgrund ihrer Kindheit und seiner Erziehungsmethoden nicht existent und Leo gerät in einen Strudel aus widerstreitenden Gefühlen, entschließt sich aber letztendlich doch ihm zu helfen. Kurz darauf eine Leiche in der Nähe der Farm von Leos Vaters gefunden, die schon viele Jahre dort liegen muss.
Hellmann wird mit der Ermittlung betraut und Prepper-Per ist der Hauptverdächtige.

Für Leos Jugendfreund Martin Hill erfüllt sich ein Kindheitstraum, wird er doch von der bekannten Familie Irving auf ihr Gut eingeladen, um ein Jubiläumsbuch zur Firmengeschichte zu schreiben. Er verspricht sich nun endlich Einblicke in die Geschichte von Ufo-Gunnar, der die Firmengeschicke leitet und mittlerweile 80 Jahre alt ist. Auf den ersten Blick ist alles gigantisch, doch die Sicherheitsbedingungen auf dem weitläufigen gut, inkl Überwachungs-App sind enorm. Martin fühlt sich nach kurzer Zeit sehr unwohl und kommt einem Geheimnis auf die Spur.
Als Leo ihn bzgl. des Falles ihres Vaters um Hilfe bittet, sie hat eine Spur zum Gut der Familie gefunden, begibt sich Martin in Gefahr.

Im Vergleich zum ersten Band um Leo Asker, empfand ich diesen hier als teilweise sehr langatmig, besonders im Mittelteil zog sich der Verlauf der Story etwas dahin. Leonore und ihr unterschiedliches Team gefallen mir sehr gut und ich sehe da noch großes Potenzial im weiteren Serienverlauf.
Es wurde vieles an Themen bearbeitet und Sci-Fi Elemente waren gekonnt eingebaut, ohne zu viel Raum einzunehmen.

Ich freue mich auf einen weiteren Band und kann diesen empfehlen.

Bewertung vom 26.01.2025
Die Tochter des Serienkillers / Die Familie des Serienkillers Bd.2
Hunter, Alice

Die Tochter des Serienkillers / Die Familie des Serienkillers Bd.2


ausgezeichnet

Mit "Die Tochter des Serienkillers" führt Alice Hunter die Geschichte von Jenny fort. Jenny, die in ihrem früheren Leben Jane hieß, die Tochter des berüchtigten "Schmetterlings-Killers", scheint es geschafft zu haben. Sie hat sich ein neues Leben aufgebaut, ist seit Jahren mit Mark verheiratet, hat zwei Kinder und ist glücklich in ihrem Beruf als Tierärztin. Wären da nicht in letzter Zeit diese Blackouts, Stunden, von denen sie nicht weiß, was sie in ihnen getan hat. Sie wacht meist dreckig auf dem Fussboden in ihrer Küche auf, ohne Erinnerung an die vergangenen Stunden.
Als dann Olivia, die ehemalige Affäre ihres Mannes Mark spurlos verschwindet und gleichzeitig Tierkadaver vor ihrem Haus auftauchen, geschmückt mit einem Schmetterling, gerät ihre scheinbar glückliche Welt ins Wanken. Sind dies Zeichen ihres inhaftierten Vaters? Wer hat sie gefunden? Hat sie Olivia ermordet? Schnell gerät sie ins Visier der Ermittlungen und alle Indizien sprechen gegen sie. Sie weiß selbst nicht mehr, was sie glauben soll und begibt sich auf eine gefährliche Suche. Kann sie ihre Unschuld beweisen, oder ist sie schuldig?

Der zweite Band konnte mich ein wenig mehr überzeugen als der Vorgänger, hat aber auch einiges an Längen. Vieles wurde mir zu detailliert beschrieben oder wiederholte sich. Die Rückblicke auf Jennys Geschichte waren gekonnt gesetzt und lassen auch zu, dass das Buch ohne Kenntnis des ersten Bandes gelesen werden kann. Spannung war gegeben, hätte allerdings meines Erachtens für einen Thriller ein wenig höher sein können.
Insgesamt, bis auf kleine Schwächen gut zu lesen.