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Azyria Sun

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Insgesamt 637 Bewertungen
Bewertung vom 04.04.2025
Echokammer / Ein Fall für Benjamin & Tong Bd.1
Johnsrud, Ingar

Echokammer / Ein Fall für Benjamin & Tong Bd.1


sehr gut

Spannende, hochaktuelle Einblicke

Worum geht’s?
Die Wahl des norwegischen Parlaments rückt näher. Und je näher die Wahl kommt, desto intensiver werden die Terrordrohungen. Liselott Benjamin und Martin Tong versuchen, den Terroristen zuvorzukommen. Und mittendrin ist Jens Meidell, Politikersohn und selbst mit politischen Ambitionen. Wie hängt er mit den Terroristen zusammen?

Meine Meinung:
Mit „Echokammer“ startet Ingar Johnsrud seine Trilogie um die Anti-Terror-Ermittler Liselott Benjamin und Martin Tong. Sein Schreibstil ist geprägt von einer Dringlichkeit und Dunkelheit, die absolut mitreißend sind. Dazu die Kapitel, in deren Überschrift die Wahl immer näher rückt – man fühlt sich beim Lesen richtig getrieben.

Die Protagonisten haben mir sehr gut gefallen. Martin Tong, der zurück in den Polizeidienst und in sein Leben kommt und nebenbei noch ein privates Engagement Jugendlichen gegenüber hat. Liselott Benjamin, die kantige Person mit dem scharfen Verstand. Von ihr möchte ich gerne noch mehr kennenlernen. Jens Meidell, ich weiß nicht, ob er auch weiter in der Trilogie eine Rolle spielen wird, auch er hat mir gut gefallen. Mit seinem Background, seinem Wissen und seiner Position war er wirklich interessant.

Der Fall selbst ist geprägt von einem wirklich brisanten Einblick in die Tätigkeit der Parteien vor einer Wahl. Aber nicht nur der politische Einblick war faszinierend; wir haben auch erlebt, wie Terrornetzwerke, und seien sie noch so klein, agieren und ihre Zellen aufbauen. Wir haben den Einfluss von Social Media erlebt. Die negativen Seiten von z.B. einem Wahl-O-Mat. Diese Einblicke an sich waren schon faszinierend. Vieles weiß man, vieles will man gar nicht wissen und vieles ist einfach nur erschreckend! Das alles eingefügt in die eigentliche Story war wirklich genial! Ich gestehe, anfangs hatte das Buch für mich einige Längen und ab und an dachte ich: „Häh?“ Aber je mehr ich gelesen habe und je weiter die Ermittlungen voranschritten, um so fesselnder und mitreißender wurde es. Am Ende hatten wir eine richtig hohe Spannung und mit den tickenden Sekunden wurde es immer krasser und nervenaufreibender. Auch zwischendurch immer wieder die brenzligen, ja tödlichen Situationen, waren absolut krass. Ja, was soll ich sagen, bis auf die kleinen Länden am Anfang der perfekte Einstieg in die Trilogie, die mir so richtig Lust auf die nächsten Teile gemacht hat. Von mir auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung, dieses Buch hat es wirklich in sich, ist hochaktuell und absolut brillant!

Fazit:
Ingar Johnsruds Thriller „Echokammer“ hat es wirklich in sich. Mit dem Einstieg in die Trilogie beginnt er zwar langsam und am Anfang gab es einige Szenen, die mir nicht ganz so klar waren, aber schnell waren Spannung und Nervenkitzel da. Dann die tollen Protagonisten, die spannenden und hochaktuellen Themen, die Einblicke in den Wahlkampf – es war mal ein Thriller der anderen Sorte und mich hat der Autor wirklich überzeugt.

4 Sterne von mir und ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung!

Bewertung vom 01.04.2025
The Surf House
Clarke, Lucy

The Surf House


sehr gut

Stetig steigende Spannung

Worum geht’s?
Bea ist für ein Fotoshooting in Marokko unterwegs. Doch ihr wird alles zu viel und sie schmeißt den Job. Auf dem Weg zurück nach Hause, wird sie ausgeraubt, ihr Pass wird geklaut. Marnie, die Besitzerin des Surf House, kommt ihr zu Hilfe und nimmt sie mit nach Mallah. Was zuerst wie das perfekte Paradies erscheint, verwandelt sich schnell in einen Alptraum.

Meine Meinung:
Der Thriller „The Surf House” ist das zweite Buch, das ich von der Autorin lese. Und auch hier spielt Lucy Clarke auf verschiedenen Zeitebenen, die zum Ende hin immer mehr Gemeinsamkeiten offenbaren. Dabei hat sie einen wundervollen leichten Schreibstil, der tolle Bilder vor dem inneren Auge entstehen lässt.

Anfangs begleiten wir Bea und in Nebenkapiteln immer wieder Savannah. Zwei Frauen, die sich scheinbar ähnlich sind. Am Ende lesen wir dann noch verschiedene andere Perspektiven, was an der Stelle dann auch für den Thriller einen ganz besonderen Reiz ausmacht. Bea und Aiden, auch ein Hostel-Besitzer, waren mir von allen am Sympathischsten, wobei es hier nicht so sehr auf die Charaktere ankommt.

Das wirklich Wichtige ist die Story. Die beginnt leider sehr langsam. Dennoch mochte ich auch den Beginn des Buches, der uns ein bisschen die Schattenseiten des Model-Lebens aufzeigt, uns in die marokkanischen Souks entführt und der eine ganz eigene, bunte Lebendigkeit ausstrahlt. Je weiter wir im Buch kommen, umso spannender wird es dann. So langsam es beginnt, so rasant hört es auf. Hier kommen wir wirklich vom Paradies in die Hölle! Ich mochte das Leben, das Bea in Mallah kennenlernen darf. Aber auch die Ermittlungen, die sie anstellt, um mehr über Savannahs Verbleib in Erfahrung zu bringen. Und mit dem Ende hätte ich tatsächlich nicht gerechnet. Man hatte die ganze Zeit über das Gefühl, dass man weiß, was passiert. Aber dann stürzt plötzlich bei einem Erdbeben im wahrsten Sinne des Wortes alles zusammen und alles wird anders. Danach beginnt der richtige Thrill und es ist unglaublich, wie viele unvorhergesehene und spannende Twists auf uns Leser einstürmen! Zudem hatten wir noch einen wirklich tollen finalen Showdown und ich wurde für den etwas langsameren Einstieg in das Buch gut entschädigt. Von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung, ich hatte viel Freude mit dem Buch und hab einen wundervollen Einblick in ein spannendes Surfer-Paradies bekommen.

Fazit:
Lucy Clarkes Thriller “The Surf House” startet langsam, fast wie ein Roman. Was zu Beginn wundervolle Bilder in die belebten Souks Marrakeschs und das herrliche Surferparadies in Wallah sind, wandelt sich jedoch stetig zu einer Surfer-Hölle mit unvorhergesehenen Twists und immer mehr Spannung. Die Vermischung aus Vergangenheit und Gegenwart ist wirklich gut gemacht. Wir hatten passende Charaktere und das Ende war passend, aber auch unvorhergesehen. Plus ein rasanter und fulminanter Showdown ganz zum Schluss. Ich hatte viel Freude beim Lesen und viel Spannung bis zuletzt.

4 Sterne von mir!

Bewertung vom 01.04.2025
Kleine und große Wunder der Meere
Dawnay, Gabby

Kleine und große Wunder der Meere


sehr gut

Magische Unterwasserwelt

Worum geht’s?
Die Welt unter Wasser steckt voller Wunder. Der Clownfisch versteckt sich sicher in seiner Anemone, die für andere giftig ist. Dem Haifisch gehen nie die Zähne aus. Eine schöne Mischung aus Geschichten und Sachwissen für die Kleinen.

Meine Meinung:
„Kleine und große Wunder der Meere“ ist eine wundervolle Mischung aus kurzen Vorlesegeschichten und kompaktem Sachwissen. Hierbei hat Gabby Dawnay neben den kindgerecht erzählten Geschichten eine ebenfalls kindgerechte Kurzinfo zu jedem Tier zusammengestellt. Das Ganze wurde von Mona K absolut liebevoll, bunt und lebendig illustriert. Bilder und Text ergänzen sich wirklich gut.

Sehr gut gefallen hat mir auch der Prolog, in dem einem richtig Lust gemacht wird, gemeinsam in die Tiefen der Meere abzutauchen. Und auf dessen Bild man noch die Sonnenstrahlen sieht, die durch die Oberfläche ins Wasser scheinen, bevor wir ganz hinab in die Tiefe gleiten.

Die Geschichten selbst bieten wundervolle Einblicke in das Leben bzw. den Lebenszyklus eines jeden Tieres. Schade finde ich etwas, dass die Reimform, die im englischen Original verwendet wurde, bei der Übersetzung keine Berücksichtigung gefunden hat. Das englische Original lässt sich so herrlich flüssig lesen, das ist hier etwas verlorengegangen. Dennoch sind die Geschichten sehr kurzweilig. Und es macht einfach Spaß, die einzelnen Tiere zu begleiten. Bei den Teilen mit dem Sachwissen, auch dieses kindgerecht und kompakt verpackt, konnten auch wir Großen noch einiges dazulernen. Außerdem haben uns die Bilder wirklich gut gefallen. Allein schon das Cover mit den Glanzelementen! Und dann die detailreichen Darstellungen, auf denen es so viel zu entdecken gibt. Augen, die aus einer Muschel schauen. Fische, die sich hinter Korallen verstecken. Teilweise war die Wortwahl etwas sportlich für 4-jährige, aber es ging gut zum Erklären und beim zweiten Durchlesen war dann alles klar. Aber wir Eltern sind hier zunächst schon gefordert. Dennoch ein wundervolles Vorlesebuch, mir herrlichen Illustrationen und jeder Menge Wissen schon für die Kleinen. Von uns eine klare Leseempfehlung!

Fazit:
In „Kleine und große Wunder der Meere“ lernen die Kleinen jede Menge über die Bewohner, die sich dort im Wasser tummeln. Der kindgerechte Text von Gabby Dawnay wird mit herrlichen Bildern von Mona K untermalt. Die Illustrationen sind wirklich toll und es gibt so viel darauf zu entdecken! Die Reimform ist leider bei der Übersetzung weggefallen, was wir sehr schade finden, da sich das englische Original viel flüssiger lesen lässt. Auch sind einige Worte sportlich gewählt und bedürfen der Erklärung durch uns Erwachsene. Aber uns hat das Buch bereits einige schöne Lesestunden bereitet und selbst wir Großen konnten hier noch vieles Lernen!

4 Sterne von uns!

Bewertung vom 28.03.2025
What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1
Ibañez, Isabel

What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1


ausgezeichnet

Fesselnd, fantasievoll, magisch

Worum geht’s?
Als Inez vom Verschwinden und möglichen Tod ihrer Eltern erfährt, kann sie nichts halten. Heimlich begibt sie sich nach Ägypten, dem letzten Ort, an dem ihre Eltern lebend gesehen wurden. Nur ein Ring ist ihr geblieben. Ein Ring, der in Ägypten plötzlich eine magische Energie entfaltet.

Meine Meinung:
Mit „What the River Knows“ startet Isabel Ibanez ihre Geheimnisse-des-Nils-Dilogie. Das Buch ist für Jugendliche ab 14 Jahren empfohlen, aber auch ich als Erwachsene war sofort gefangen und gefesselt von der wundervollen Welt des Ägyptens im 19. Jahrhundert. Der Schreibstil der Autorin hat mich hineingezogen in wirklich magische Szenerien und Augenblicke und das Buch war ein absoluter Pageturner und wie eine Umarmung, in der man sich einfach wohlfühlt.

Wir begleiten Inez Oliveira, eine wirklich außergewöhnliche junge Frau. Eine Frau, die ihren Kopf durchsetzt, sich über die Konventionen der damaligen Zeit hinwegsetzt und die durch die Magie des Ringes auch irgendwie Teil von Kleopatra wird. Dann haben wir noch Whit, den Mann fürs Grobe ihres Onkels, der mir total sympathisch ist, auch wenn ich ihn absolut nicht durchschauen kann. Und ihren Onkel, der mir auch gut gefällt. In einer Nebenrolle ist dann noch der junge Kareem – auch ihn kann ich noch nicht einschätzen, ich bin mir aber sicher, dass er im zweiten Band noch eine Rolle spielen wird.

Mit Inez fahren wir von Brasilien nach Ägypten und machen uns dort auf die Suche nach dem Grab der Kleopatra. In das Buch hat die Autorin viele historische Fakten eingebracht, die sich perfekt mit der Magie der Geschichte vermengen. Eine Magie, die sich wunderbar fantasievoll in verschiedenen Gegenständen zeigt und die wir auch durch Inez spüren dürfen. Die Suche macht wirklich total Spaß. Es gibt spannende Szenen, gefährliche Szenen und es ist einfach durchweg fesselnd. Dann noch die Emotionen, die sich zwischen Inez und Whit abspielen, auch die finde ich passend und keineswegs too much. Ein wirklich schönes Romantasy-Abenteuer, bei dem ich komplett abtauchen konnte in eine fremde Welt. In Magie. In eine spannende Suche. Die Darstellung war so atmosphärisch – ob an den einsamen Orten oder im belebten Kairo. Es war lebendig und bildhaft. Die Magie hat perfekt hineingepasst. Das Schlimmste an dem Buch war der Cliffhanger zum Schluss: Wie jetzt? Was jetzt? Haben mich meine Gefühle so getäuscht? Ist mein Bauchgefühl so schlecht? Wie lange muss ich auf den nächsten Band warten, um zu erfahren, was wahr ist und was nicht? Von mir eine ganz klare Leseempfehlung, der Hype um dieses Jugendbuch ist m.E. total gerechtfertigt!

Fazit:
Isabel Ibanez hat mich mit “What the River Knows” in eine total andere Welt entführt. Es war lebendig. Es war fesselnd. Es war spannend, authentisch und mitreißend. Wir hatten emotionale Momente aber auch wieder richtig rasante Szenen. Die Suche nach der Wahrheit, auf die sich Inez begibt, ist magisch und wundervoll und ich wurde total in den Bann dieses Buches, ja dieser Welt gezogen!

5 Sterne von mir und hoffentlich kommt bald Teil 2, damit dieser fiese Cliffhanger schnell aufgelöst werden wird!

Bewertung vom 27.03.2025
Alles oder nichts
Wolff, Michael

Alles oder nichts


ausgezeichnet

Willkommen im Trump-Universum

Worum geht’s?
Ein Prozess jagt den nächsten. Dazwischen muss Wahlkampf geführt werden. Fernsehdebatten stehen an. Und um Donald J. Trump herum ist ein ständiger Wechsel an Personal und Vertrauten. Doch wider Erwarten gewinnt er auch diese Wahl.

Meine Meinung:
Bereits die ersten Bücher, die Michael Wolff über Trump geschrieben hat, habe ich verschlungen. Deshalb musste ich auch unbedingt „Alles oder nichts“ lesen. Und was soll ich sagen? Ich war wieder absolut begeistert!

Der Autor hat mit dem US-Präsidenten aber auch den perfekten Hauptprotagonisten gefunden. Wo andere Biografien langwierig sein können, ist dieser Ausschnitt aus dem Leben Trumps in der Zeit zwischen Prozessen, Wahlkampf und 2. Wahlsieg einfach eine Aneinanderreihung von Auszügen aus seinem Leben und seiner Reden. Ein Leben, das aus dieser Biografie fast schon einen Satire-Roman macht. Traurig, aber wahr!

Ich weiß nicht, wie oft ich beim Lesen den Kopf geschüttelt habe. Über Trump, der so viel Glück im Leben hat, dass er machen kann, was er will und so gut wie immer damit durchkommt. Über die Menschen aus seiner Umgebung, die sich ihm freiwillig anbiedern, nur um einen Job im Weißen Haus zu ergattern. Darüber, wie man Trump Nachrichten überbringt, ohne dabei abgesägt zu werden. Nebenbei bekommen wir einen guten Eindruck von der US-amerikanischen Politik, dem Gerichtswesen, dem Leben der Schönen und Reichen. Wie kann man Fäden ziehen, um Ziele zu erreichen? Wie bekommt man die Medien auf seine Seite? Wie kann es sein, dass die Umfragewerte von Trump immer weiter steigen, obwohl er sich selbst so oft negativ in Szene setzt? Zu diesen und vielen mehr Punkten nimmt der Autor Stellung und es ist absolut herrlich und kurzweilig zu lesen. Trump und seine Anhänger sind einfach eine Welt für sich. Wirklich eine Gruppe von einer anderen Welt, die durch ihr Agieren so viele lustige Situationen – und auch fragwürdige Situationen heraufbeschwört, dass man einfach nicht wegsehen kann. Das Schlimme ist: Es ist real! Man würde zu gerne wegsehen, aber man kann es nicht. Und dann ist da immer die vorsichtig-verzweifelte Frage nicht nur der Menschen in seiner Umgebung: Was macht er als Nächstes? Von mir eine ganz klare Leseempfehlung für dieses unterhaltsame Buch, das mir wundervolle Lesestunden beschert hat!

Fazit:
Michael Wolff hätte keinen besseren Protagonisten für seine Bücher finden können. Auch in „Alles oder nichts“ dürfen wir wieder Trump begleiten. Diesmal durch seine Gerichtsprozesse, seinen Wahlkampf und die Wahl. Das Buch ist beängstigend unterhaltsam. Eine Anekdote reiht sich an die nächste und man kann nur verwundert und fragend den Kopf schütteln, wie jemand wie Trump es schafft, immer wieder zu erreichen, was er möchte. Und wie man es in so einer hohen Position schafft, dennoch in seiner eigenen Welt zu leben.

5 Sterne von mir!

Bewertung vom 27.03.2025
Magritte und Georgette
Monfils, Nadine

Magritte und Georgette


ausgezeichnet

Liebenswürdig, unterhaltsam, originell

Worum geht’s?
Magritte hat die Vision einer Frau an einer Straßenbahnhaltestelle, die er gleich in ein Bild umsetzt. Kurz darauf ist eben jene Frau, die er nie gesehen hat, tot. Sein inneres Kind, das Superhelden und Detektive verehrt hat, erwacht und er macht sich als Privatdetektiv an die Ermittlungen.

Meine Meinung:
Mit „Magritte und Georgette“ startet Nadine Monfils ihre Brüssel-Krimireihe um den Maler René Magritte und seine Frau. Wie sie im Nachwort erwähnt, schätzt sie den Maler sehr und bringt viele Fakten in ihre Geschichte mit ein. Beim Lesen hat man auch das Gefühl, dass wirklich gut recherchiert wurde. Ich mochte den lockeren Schreibstil, der auf der einen Seite eine gewisse Spannung hatte, auf der anderen Seite aber auch immer ein Augenzwinkern zu enthalten schien.

Das Ehepaar Magritte ist einfach absolut liebenswürdig. Einerseits typische Mann-Frau-Themen, andererseits aber eine respektvolle, von Liebe geprägte Ehe. Ich mochte es, wie Magritte ermittelt hat und Georgette ihn immer wieder in eine bestimmte Richtung gelenkt hat. Ein bisschen haben mich die beiden an Donato Neri und seine Frau aus den Thiesler-Thrillern erinnert. Allein diese beiden haben die Lektüre mehr als unterhaltsam gemacht. Die Charaktere darum herum waren ebenso genial wie passend und ja, die Personen in dem Buch haben dem Krimi noch etwas mehr Leben eingehaucht.

Der Fall selbst war Cosy-Crime. Aber amüsant und unterhaltsam. Wir sind gemeinsam mit Magritte durch Brüssel spaziert und haben ermittelt. Ab und an war sein Polizisten-Kumpel mit dabei. Zwischendurch haben wir immer wieder Einblicke in seine Gemälde werfen dürfen. Alles in allem eine gute Mischung. Auch die Ermittlungen haben mir gut gefallen und die Fälle selbst - ja, es gab mehrere Fälle, waren wirklich äußerst originell. Hier haben wir uns zeitweise, besonders auch am Ende, von cosy entfernt und hatten wirklich spannende Thrillerelemente. Anfangs waren die Ermittlungen spannend aber eher gemütlich und unterhaltsam, am Ende wurde es richtig rasant und ich wurde von der Lösung tatsächlich überrascht! Überhaupt gab es am Ende einige gruselige Szenen, die wirklich psychotisch waren, aber auch total genial! Die hätte ich so in diesem Buch nicht erwartet und die letzten Szenen und Einblicke waren teilweise richtig alptraumhaft. Für mich ein sehr gelungener Reihenauftakt und ich hoffe doch, dass wir bald schon wieder mit Magritte und Georgette ermitteln dürfen. Eine klare Leseempfehlung an alle, die gemütlich-spannende Krimis mit unterhaltsamen Charakteren mögen.

Fazit:
„Magritte und Georgette“ ist ein wirklich gelungener Serienauftakt für die neue Brüssel-Krimi-Reihe von Nadine Monfils. Ich mochte die Mischung aus Fakt und Fiktion. Die liebenswürdigen und unterhaltsamen Charaktere. Die Ermittlungen, die cosy gestartet haben, aber wirklich alptraumhaft endeten. Es gab amüsante Momente, spannende Szenen und unvorhergesehene Twists mit einer Lösung, die ich nicht hätte kommen sehen und die wirklich etwas Gruseliges hatte. Zudem wirklich originell aufgebaute Fälle.

5 Sterne und eine klare Leseempfehlung von mir. Ich freue mich schon auf mehr von Magritte und Georgette!

Bewertung vom 25.03.2025
Schaut zu den Sternen! Gemeinsam unterwegs in Richtung Zukunft
Hawking, Stephen;Hawking, Lucy

Schaut zu den Sternen! Gemeinsam unterwegs in Richtung Zukunft


ausgezeichnet

Buch mit Botschaft

Worum geht’s?
Stephen Hawking war einer der größten Wissenschaftler unserer Zeit. Er sieht uns als Zeitreisende auf einem gemeinsamen Weg in die Zukunft. Und diese Zukunft sollen wir gemeinsam positiv gestalten.

Meine Meinung:
Das Kinderbuch „Schaut zu den Sternen! – Gemeinsam unterwegs in Richtung Zukunft“ richtet sich an Kinder ab 4 Jahren. Wobei ich es für dieses Alter fast schon ein etwas zu komplexes Thema finde. Aber die Autoren Stephen und Lucy Hawking haben das Thema gut umgesetzt und es wurde mit Illustrationen von Xin Li wundervoll bebildert.

In dem Buch begleiten wir zunächst den Wissenschaftler Stephen Hawking und eine kleine Maus. Wie er in seiner Überschrift fordert, sieht er auf und stellt sich Fragen. Fragen, die auch von Kindern immer wieder gestellt werden oder gestellt werden könnten, wie z.B. wie viele Sterne es gibt oder wie groß das Universum ist. Aber auch Fragen betreffend unsere Zukunft.

Die Aufteilung des Buches gefällt mir hierbei sehr gut. Am Anfang ist der Fragenteil, bei dem man – ohne die Antwort zu sehen – gemeinsam überlegen und spekulieren kann. Und der zu lebhaften Diskussionen anregt und auch uns Großen sehr fordert. Auch die Zukunft und unser Planet werden mit in die Fragen einbezogen. Kinder, Umwelt und Zukunft sind ja ganz große, aktuelle Themen, die in diesem Buch kindgerecht aufs Tablet kommen. Dabei ergänzen und erweitern die wundervoll bunten Bilder die Fragen perfekt. Und im zweiten Teil bekommen wir dann viele der Fragen beantwortet. Dieser Teil ist der Teil, den ich für 4-jährige Kinder doch etwas komplex finde. Das Ganze ist kindgerecht erklärt, aber ein so komplexes Thema kann eben nur bedingt kindgerecht erklärt werden. Ich denke, dass die Antworten doch eher für junge Grundschüler passen, als für Kindergartenkinder. Dennoch ist das Buch wundervoll zusammengestellt und es macht Spaß, den Fragen auf den Grund zu gehen. Und es hat eine ganz klare Botschaft: Hinterfragt, denkt nach und arbeitet zusammen. Gemeinsam sind wir stark. Ein Buch, das für viele schöne Diskussionsstunden mit interessierten Eltern und wissenschaftlich begeisterten Kindern sorgen wird. Ein Buch, das uns Eltern fordert und unsere Kinder fördert. Von uns eine klare Leseempfehlung.

Fazit:
„Schaut zu den Sternen! – Gemeinsam unterwegs in Richtung Zukunft“ ist ein Kinderbuch von Stephen und Lucy Hawking mit Bildern von Xin Li. Der Text ist kindgerecht, auch wenn ich das Alter mit 4 etwas sportlich finde. Aber Bilder und Text ergänzen sich wundervoll. Die Aufteilung in Frage- und Antwortteil regt Diskussionen beim gemeinsamen Lesen an. Ein Buch, das Eltern fordert und Kinder fördert und das sehr viel Spaß gemacht hat, zu lesen. Ein Kinderbuch der etwas anderen Art, das zum Nachdenken über sich, die Menschen und die Zukunft anregt und auch schwierige Themen zum Inhalt hat.

5 Sterne von uns.

Bewertung vom 20.03.2025
Känguru Knickohr - Huhu, Känguru! Was hörst denn du?
Sabbag, Britta

Känguru Knickohr - Huhu, Känguru! Was hörst denn du?


ausgezeichnet

Wie im echten Leben

Worum geht’s?
Mama Känguru ist am Verzweifeln. Ihr kleiner Schatz Knickohr versteht einfach immer alles falsch. Aber tut er das wirklich, oder will er einfach nur hören, was er hören will?

Meine Meinung:
„Känguru Knickohr“ ist ein wundervolles Kinderbuch mit Text von Britta Sabbag und illustriert von Igor Lange. Das Buch ist für Kinder ab 4 Jahren empfohlen. Unser Kleiner wird 2 und auch er liebt dieses Buch total – es kann also auch durchaus von jüngeren Kindern gelesen werden. Die Sätze sind kindgerecht und teilweise in Reimform und die Bilder sind einfach wundervoll bunt und relativ naturgetreu.

In dem Buch begleiten wir das kleine Känguru Knickohr durch sein Tagesprogramm. Und ja, da geht es zu wie im wahren Leben mit einem kleinen Kind! Das kleine Känguru ist ein typischer Frechdachs, der am liebsten den ganzen Tag nur macht, was ihm gefällt und die Sachen dementsprechend versteht.

Besonders goldig finde ich, wie Text und vor allem Bilder unseren Alltag wiederspiegeln. Viele der Szenen kennen die Kinder selbst aus Krippe und Kindergarten, natürlich z.B. Morgenkreis statt Hüpfkreis, sodass sich die Kleinen gut in die Geschichte einfinden können. Dazu die detaillierten und auch für uns Erwachsene lustigen Bilder (z.B. das Bild von Darth Vader Känguru, die Lavalampe, die ich noch aus den 90er Jahren kenne). Der Text ist super zum Lesen und vorlesen, wobei relativ wenig gereimt ist, im Vergleich zu anderen Büchern der Autorin. Aber das hat uns absolut nicht gestört. Außerdem hat mein Kleiner es geliebt, auf jeder Seite die Spinne zu suchen (die nur auf einer Doppelseite nicht vorkommt) und den Kuscheltiger von Knickohr. Das Buch ist sowohl vom Text als auch von den Bildern her wundervoll unterhaltsam, nicht nur für die Kleinen. Bilder und Text ergänzen sich perfekt. Und für uns Erwachsene ist als Botschaft vielleicht noch dabei: Einfach mit Humor und Gelassenheit nehmen, andere Kinder haben auch ein „Knickohr“. Von uns auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung – auch schon für jüngere Kinder.

Fazit:
„Känguru Knickohr“, sein Kuscheltiger und die Brillen-Spinne haben uns wunderbar unterhalten. Der kindgerechte Text – auch schon für Kinder unter 4 Jahren – und die Bilder dazu ergänzen sich perfekt. Das Buch ist unterhaltsam, bunt und detailliert und neben dem Text hat uns die Suche nach Details in den Bildern auf den einzelnen Seiten wirklich gut unterhalten. Wir haben das Buch schon einige Male durchgelesen und werden es auf jeden Fall noch viele Male erneut durchlesen und -blättern.

5 Sterne von uns und die Moral an uns Großen: Bleibt humorvoll und gelassen, anderen geht es genauso, wie euch. Denn das Leben schreibt doch die besten Geschichten!

Bewertung vom 20.03.2025
Der Nachtgänger / Kommissar Linna Bd.10
Kepler, Lars

Der Nachtgänger / Kommissar Linna Bd.10


ausgezeichnet

Grausamer, gruseliger, genialer

Worum geht’s?
In einem Wohnwagen wurde ein Mensch zerstückelt. Alles ist voller Blut. Am Tatort ist außerdem ein junger Mann. Er schläft. Auf einen abgehackten Arm gekuschelt. Der junge Mann leidet am Somnambulismus. Ist er Täter? Ist er Zeuge? Joona Linna steht vor einer schwierigen Aufgabe und Leichen pflastern seinen Weg.

Meine Meinung:
Die Thriller-Serie um Joona Linna ist zurecht eine meiner Lieblingsserie, wie das Autorenduo hinter Lars Kepler auch in „Der Nachtgänger“ wieder einmal beweist. Selten bekommt man ein so perfektes Rundum-Paket an Spannung, tollen Charakteren, verzwickten Fällen und Grausamkeit, wie hier. Dazu der auf grauenhafte Art geniale, bildhafte Schreibstil – Kepler bieten uns Lesern einfach alles!

Joona Linna ist wie wir ihn kennen und lieben wieder einfach nur genial! Auch der Charakter von Hugo ist toll dargestellt. Allein die Ausführungen zum Somnambulismus haben mir gruselige Schauer über den Rücken gejagt – und da ist noch nicht mal etwas passiert! Die anderen Darsteller und Nebendarsteller sind ebenfalls wieder perfekt ins Buch eingepasst und in Szene gesetzt; nur Saga habe ich ein bisschen vermisst. Von ihr bekommen wir zwar ganz kurz etwas mit, aber wir dürfen darauf hoffen, dass sie im nächsten Buch wieder intensiver vorkommt.

Dann der Fall – dieser genial verzwickte, grausame, blutige und absolut psychotisch aufgebaute, mega spannende Fall! Je weiter wir lesen, desto grauenvoller wird es. Kepler nehmen wirklich kein Blatt vor den Mund; SO GEHT THRILLER! Neben den eigentlichen Morden haben wir auch noch Betrug, Menschenhandel, Drogen, Manipulation. Wirklich ein Rundum-Paket, bei dem die Spannung von Anfang an explosiv ist, sich mehr und mehr steigert. Immer wenn man denkt, jetzt geht nichts mehr, kommt noch was. Und noch was. Ein Pageturner, der mich mitgerissen hat und bei dem ich nicht aufhören konnte, zu lesen! Ein Buch für Alpträume und ein wahres Highlight für alle Thrillerfans. Es war so spannend, an den Ermittlungen teilzunehmen, gab so viele Twists und ich hätte bis zum Ende nicht sagen können, wer der Täter ist. Mit jedem Buch haben Kepler noch eins draufgesetzt und auch der 10. Fall hat die Messlatte des Grauens und der Spannung nochmal deutlich angehoben. Ich bin gespannt, was hier noch kommt! Von mir auf jeden Fall eine ganz klare Leseempfehlung – Kepler muss sein!

Fazit:
Auch im 10. Fall setzt das Autorenduo hinter Lars Kepler nochmals einen drauf. Was in den Fällen zuvor schon spannend und gruselig war, erfährt in „Der Nachtgänger“ nochmals eine deutliche Steigerung. Es ist verzwickt, wendungsreich, unvorhersehbar und grausamer denn je! Wir haben perfekte Charaktere, natürlich unseren Joona und jede Menge atmosphärische Spannung. Von der ersten Seite an befinden wir uns auf einem Spannungspeak, der mich bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen hat.

5 Sterne für dieses Autorenduo, das wirklich weiß, wie Thriller geht!

Bewertung vom 16.03.2025
Felsengrund / Die Falck Saga Bd.2
Nore, Aslak

Felsengrund / Die Falck Saga Bd.2


ausgezeichnet

Spannende und komplexe Fortsetzung

Worum geht’s?
Nach Veras Tod wird die SAGA-Stiftung neu organisiert. Jeder der Kinder bzw. Enkelkinder strebt den Vorsitz der Gesellschaft an, doch nur einer kann Vorstandsvorsitzender werden. Und Connie, eine ältere und etwas seltsame Cousine, die plötzlich auftaucht, ist das Zünglein an der Waage.

Meine Meinung:
„Felsengrund“ ist der zweite Teil der Falck-Saga. Aslak Nore setzt das Buch dort fort, wo der erste Band geendet hat. Sein Schreibstil hat mir auch hier wieder sehr gut gefallen. Und auch die für einen Roman doch eher untypische Spannung fand ich sehr gut. Es war wieder atmosphärisch, die Familienbeziehungen wurden toll dargestellt und auch die Beziehungen von Staaten und anderen Beteiligten konnten mich total fesseln.

In diesem Teil begleiten wir vorwiegend Sasha, erfahren aber auch einiges von Johnny und Hans. Und von Connie, die auf den ersten Blick etwas seltsam wirkt, es aber m.M. nach faustdick hinter den Ohren hat und die sich eher hinter einer naiven Art versteckt. Ich hoffe sehr, dass sie auch im 3. Teil eine Rolle spielen wird.

Mir gefällt die Erzählweise, in der wir immer auch wieder Briefe/Erzählungen aus der Vergangenheit lesen/hören, die uns die Gegenwart verständlicher machen. Ich gebe zu, bei den ganzen Klüngeleien um Aktien und Stimmanteile bin ich nicht immer ganz durchgestiegen, aber es war dennoch so spannend geschrieben, dass ich auch nicht aufhören konnte, zu lesen. Der Aufbau war einerseits sehr komplex, andererseits aber doch auch total fesselnd. Wir kommen immer tiefer in die Familie Falck hinein, lernen immer mehr Abgründe und unbequeme Wahrheiten kennen. Und nebenbei geht es um Spionage, Kriegsverbrechen, um Politik und Geheimdienste, um Länderanteile und Verkehrsrouten, um Strategien sowie um einen Maulwurf. Das alles ist so spannend aufgebaut, dass es richtig Spaß gemacht hat, im zweiten Band zu verfolgen, wie es weitergeht. Dieser Band hat den ersten perfekt fortgeführt und mir schon richtig Vorfreude auf den Abschluss der Trilogie bereitet! Die Querelen, Machtkämpfe, Spionagetätigkeiten, aber auch das Zwischenmenschliche ist so genial dargestellt, dass es trotz der Komplexität des Ganzen unheimlich spannend ist, immer weiter und weiter zu lesen. Man möchte alles wissen, nichts verpassen, hätte am liebsten eine magische Glaskugel und für mich ist auch dieses Buch eine absolute Leseempfehlung wert!

Fazit:
Mit „Felsengrund“ setzt Aslak Nore seine Falck-Saga fort. Obwohl es zwischendurch etwas komplex und kompliziert wurde, war alles doch auch so genial dargestellt, dass man einfach weiterlesen musste. Ich wollte wissen, wer am Ende an die Macht kommt, wie alles mit allem verwoben ist. Die Familie Falck ist so spannend dargestellt, man will einfach mehr erfahren! Und auch das Drumherum, die Gegenwart und die Vergangenheit haben eine unheimlich fesselnde Spannung und ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen.

5 Sterne von mir!