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www.susanne-eichholz.de
Wohnort: 
Frankfurt
Über mich: 
Ich bin Personalentwicklerin und Coach in Frankfurt. Als leidenschaftliche Leserin seit Kindertagen binde ich in meine Arbeit immer Bücher aller Art ein. Auf meiner Website www.susanne-eichholz.de betreibe ich einen Leseblog: "Das Freitagsbuch" und stelle dort alle 14 Tage eine Buch vor.

Bewertungen

Insgesamt 69 Bewertungen
Bewertung vom 12.07.2024
Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte
Hacke, Axel

Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte


sehr gut

Hacke stellt klar, dass er nicht das große Glück sucht, sondern die kleinen Freuden am Wegesrand. Wissend, dass die Zeiten nie wirklich besser waren und auch nicht werden, schärft er den Blick für das Schöne, das uns trotz allem ständig geboten wird, und animiert zum Lächeln, Lachen und freundlichen Auftreten.

Wäre das nicht wirklich mal eine positive Veränderung, wenn alle, die dieses ausgesprochen beliebte Buch läsen, von dieser Botschaft beseelt durch den Alltag gingen oder es zumindest versuchten?

Bewertung vom 28.06.2024
22 Bahnen
Wahl, Caroline

22 Bahnen


sehr gut

Caroline Wahl berichtete in Interviews, sie habe ihr Buch in drei Monaten einfach runtergeschrieben. Der zweite Roman, in dem es um die dann nicht mehr so kleine Schwester Ida geht, kam schon ein Jahr später unter dem Titel "Windstärke 17" heraus. Da erscheint die Hoffnung berechtigt, dass noch viel mehr kommen kann.

Bewertung vom 15.06.2024
Der Schwimmer
Bánk, Zsuzsa

Der Schwimmer


sehr gut

Das Buch hat von Anfang an Kritiker und Leser begeistert und ist viel gekauft worden. Heute distanziert sich die Autorin etwas von ihrem Erstlingswerk und findet seine Sprache zu schlicht, die Sätze aus kindlicher Perspektive zu einfach formuliert. Sie habe sich seit damals sehr weiterentwickelt, sagte sie kürzlich in einer Lesung. Dennoch ist das Buch aus meiner Sicht weiterhin sehr lesenswert – nicht nur für Menschen, die gerne beim Schwimmen Abstand vom Alltag suchen.

Bewertung vom 31.05.2024
Im Grunde gut
Bregman, Rutger

Im Grunde gut


sehr gut

Ganz offenbar stillt Bregmans Form von Optimismus ein großes Verlangen, denn nicht nur dieses, sondern auch seine anderen Werke wurden schon in über 30 Sprachen übersetzt und sind weltweit Bestseller. Mich jedenfalls überzeugt vieles von dem, was er schreibt, und ich kann diese veränderte Haltung zum Menschen nur empfehlen.

Bewertung vom 17.05.2024
Eine Frage der Chemie
Garmus, Bonnie

Eine Frage der Chemie


weniger gut

Meines Erachtens will die Autorin zu viel auf einmal, so dass ich mich gefragt habe, ob es eigentlich um die Rolle der Frau, Naturwissenschaften versus Religion, Rudern, Hochbegabung, Überwindung schwieriger Kindheitserinnerungen oder... gehen soll. Zugegebenermaßen haben sehr viele Leser das ganz anders wahrgenommen.

Bewertung vom 03.05.2024
Mit Nachsicht
Haghiri, Sina

Mit Nachsicht


sehr gut

Was tun, um die Perspektive zu verändern weg vom gängigen negativen Menschenbild? Haghiri empfiehlt neben empathischen Vorbildern und dem stärkeren Bewusstsein eigener Wahrnehmungsfehler das Lesen vor allem von Belletristik, um Dinge durch die Brille anderer Menschen zu sehen. Spätestens hier wird klar, dass ich diesem ungewöhnlichen Buch nur einen ganz großen Erfolg wünschen kann.

Bewertung vom 19.04.2024
Mann vom Meer
Weidermann, Volker

Mann vom Meer


sehr gut

Als weltberühmter und hocherfolgreicher Autor ist Mann viel im Leben gereist und konnte zahlreiche Meere aus der Nähe sehen. Dennoch scheint er im Grunde seines Herzens die Ostsee immer als "sein" Meer empfunden zu haben. Selbst wer nicht ausgesprochen gerne Thomas Mann liest, findet in Weidermanns sorgfältig recherchiertem Band eine ganze Reihe hochinteressanter Betrachtungen zum Meer, nicht zuletzt mit Blick auf die Arbeit der jüngsten Mann-Tochter Elisabeth, die ihr gesamtes Berufsleben dem Erhalt und Schutz der Meere gewidmet hat. 

Bewertung vom 05.04.2024
Mrs Dalloway
Woolf, Virginia

Mrs Dalloway


ausgezeichnet

Insgesamt haben wir es mit 20 verschiedenen Perspektiven zu tun, aus denen der Tag gesehen wird und die sich zu einem Panorama Londons von vor 100 Jahren verdichten. Dabei blickt Woolf ins Innere ihrer Figuren und stellt bruchstückhaft völlig verschiedene Gedanken und Eindrücke nebeneinander. Die Erzählsplitter und die vielen unterschiedlichen Themen wie beispielsweise die Spanische Grippe machen das Buch interessant und lassen den Leser den Gang durch die Stadt fortsetzen. Es entsteht dabei das Bild einer Gesellschaft im Wandel, die vielen Erschütterungen ausgesetzt ist.

Dieser experimentelle, noch heute sehr modern wirkende Roman hat das Romanschreiben im 20. Jahrhundert maßgeblich mit verändert und lohnt sich allein deshalb schon.

Bewertung vom 08.03.2024
'Wir haben es nicht gut gemacht.'
Bachmann, Ingeborg;Frisch, Max

'Wir haben es nicht gut gemacht.'


sehr gut

Die Entwicklung dieser Beziehung von starker anfänglicher Faszination bis zur hochkomplizierten, zermürbenden Trennung ist aus meiner Sicht ein insgesamt hochkomplexes, literarisch wertvolles Beispiel für etwas, das es kaum noch gibt: Briefkultur.

Bewertung vom 10.02.2024
Agnes
Stamm, Peter

Agnes


gut

Das Besondere an Stamms Buch ist die Vermischung von Werk und Wirklichkeit. Das kann nicht gut ausgehen und so ist das Ende abrupt und eigenartig offen, denn klar ist nur, dass Agnes verschwunden ist.

Nach der Botschaft seines Romans befragt, äußerte sich Stamm in einem Interview ausweichend. Er wolle sich nicht auf eine Interpretation festlegen und wünsche sich, dass sein Buch zu möglichst konstruktiven Diskussionen führen möge. Wer Stamm darin folgen möchte, dem sei "Agnes" empfohlen.