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jacky1304

Bewertungen

Insgesamt 84 Bewertungen
Bewertung vom 17.11.2024
In a Holidaze - Ihr Weihnachtswunsch führt zu Gefühlschaos unterm Mistelzweig
Lauren, Christina

In a Holidaze - Ihr Weihnachtswunsch führt zu Gefühlschaos unterm Mistelzweig


gut

Die Geschichte dreht sich um Maelyn, die jedes Jahr Weihnachten mit ihrer Familie und engen Freunden in einer Hütte in Utah verbringt. Doch dieses Jahr gerät alles durcheinander, als sie das Universum um Hilfe bittet und sich plötzlich mitten in einer Zeitschleife wiederfindet. Jedes Mal, wenn etwas schiefgeht, wird sie zu Beginn der Feiertage zurückgeworfen, was ihr die Gelegenheit gibt, ihre Entscheidungen zu überdenken und den vermeidlich "richtigen" Weg für ihre Zukunft zu finden.

Der Roman bemüht sich, die klassische Romantik mit einem Hauch von Magie und übernatürlichem Chaos zu verbinden. Leider wirkt die Zeitschleifen-Idee schnell ermüdend, da sie die Handlung nur mühsam voran bringt. Obwohl die Ausgangsidee durchaus Potenzial hat, fand ich die Geschichte besonders im ersten Drittel unfassbar langatmig. Dadurch kam die toll aufgebaute Weihnachtsstimmung immer wieder abhanden. Schade!

Mit Maelyn hatte ich meine Schwierigkeiten. Ihre Familie fand ich unglaublich entzückend, sie hingegen ziemlich anstrengend. Ihre Unsicherheiten und die häufig unentschlossenen Handlungen wirkten oft mehr nervig als nachvollziehbar. Das übernatürliche Element der Zeitschleife war im Vergleich zur sonst bodenständigen Geschichte irgendwie fehl am Platz. Ich verstehe zwar den Grundgedanken, hätte mir aber eher eine klassische Liebesgeschichte gewünscht statt dieser merkwürdigen Mischung aus tollem Weihnachtszauber und surrealen, übernatürlichen Wendungen.

Positiv hervorheben möchte ich den Charakter Benny und die warmherzige Atmosphäre, die die Autorinnen absolut gekonnt herüberbringen.
Außerdem hat das Ende mein Herz erwärmt. Solche Momente hätte ich mir einfach mehr im Verlauf des Buches gewünscht.

Leider war der Roman aufgrund der Zeitschleifendynamik nicht das, was ich mir erhofft hatte. An dieser Stelle hätte mir eine klassische romantische Weihnachtsgeschichte besser gefallen

Bewertung vom 13.11.2024
The Freedom Clause
Sloane, Hannah

The Freedom Clause


sehr gut

Daphne und Dominic sind seit der Uni ein Paar und inzwischen drei Jahre verheiratet. Unter dem Einfluss vom „Neujahrskater“ schlägt Dominic vor ihre Ehe zu öffnen. Aber nur für einen Tag im Jahr und das für fünf Jahre. Daphne ist schockiert, lässt sich aber doch überreden. Die beiden vereinbaren verbindliche Regeln und gehen das „Projekt“ an.

Wir begleiten die beiden über die vereinbarten 5 Jahre und bekommen die Situation aus beiden Perspektiven erzählt. Das hat mir gut gefallen. Ebenso wie die Entwicklung von Daphne. Ich konnte ihr Verhalten oft, wenn auch nicht immer, nachvollziehen. Dominic hingegen war mir gänzlich unsympathisch. Sein Charakter war langweilig, seine Aussagen und Taten haben mich oft mit den Augen rollen lassen. Sobald sich Daphne weiterentwickelt, versucht er das zu boykottieren. Er war mir oft zu stereotypisch.

Süß fand ich auch die Rezepte, die Daphne auf ihrem Blog postet.

Die Autorin schafft es immer wieder Gedankengänge aufzugreifen, die mich haben nachdenken lassen. Ich habe sogar mit meinem Mann darüber diskutiert - und das obwohl ihn sonst nur mäßig interessiert, worum es in den Büchern, die ich lese, geht ;-)

Es geht um so viel mehr als um das Thema „offene Ehe“. Kinderwunsch, Familienkonflikte, Freundschaften, Vorrat, Selbstfindung, Zukunftsängste und noch so viel mehr.

Fast wäre das Buch ein Highlight geworden. Viel hätte nicht mehr gefehlt. Aber leider liegt es überwiegend an Dominic…

Danke an die Autorin für dieses wirklich gelungene Buch und das äußerst aussagekräftige Nachwort!

Bewertung vom 31.10.2024
Dem Sturm entgegen
Ahern, Cecelia

Dem Sturm entgegen


gut

Enyas Leben gerät aus den Fugen, als sie in einer gewittrigen Nacht einen verletzten Jungen am Straßenrand versorgt. Als Ärztin weiß sie, was sie tut, trotzdem lässt sie dieses Ereignis nicht los. Geplagt von Panikattacken, Ängsten und dem Gefühl ihr Leben ändern zu müssen, verlässt sie ihre Familie und fängt in einem irischen Dorf als Ärztin an.
Doch schon bald merkt sie, dass man vor manchen Dingen nicht fliehen kann.

Die Grundstory des Buches hat mich unheimlich angesprochen. Leider war die Umsetzung nicht so, wie ich es erwartet oder erhofft hatte. Die Geschichte zieht sich wie Kaugummi, die vordergründige Stimmung ist melancholisch und düster. Wer mit solchen Gefühlen aktuell nicht umgehen kann, sollte sich das Buch nicht zur Hand nehmen.

Enya als Person blieb mir leider bis zum Schluss fremd. Ihr Verhalten konnte ich oft nicht nachvollziehen. Ihre teilweise wahnhaften Gedanken waren wirr und für mich als Leserin schwer zu durchblicken. Als Ärztin müsste ihr eigentlich klar sein, in welcher gesundheitlichen Situation sie sich befindet, trotzdem verschließt sie mehrfach die Augen und verhält nicht nach dem Motto „wenn ich so tue, als wäre nichts, dann ist auch nichts“.
Ich hätte mir so viel mehr über die Beziehungen zu ihren Mitmenschen gewünscht: ihrem Sohn Finn, ihrer Schwester Flora. Manches wurde angeschnitten, aber der Tiefgang fehlte mir.

Positiv erwähnen möchte ich Margaret. Der Charakter hat mir unglaublich gefallen. Die Dialoge, die sie mit Enya führt, haben die Story etwas aufgelockert und hätten für mein Empfinden mehr Raum einnehmen können.

Vollkommen überrascht hat mich das Ende. Dafür, dass sich die Story so dermaßen in die Länge zieht, fand ich den Schluss dann viel zu kurz und wenig beachtet.

Leider waren meine Erwartungen zu hoch. Und auch die Einstufung als „Liebesroman“ kann ich nicht nachvollziehen.

Bewertung vom 20.10.2024
Nachtfahrt
Strauss, Annika

Nachtfahrt


sehr gut

Kathas Leben stellt sich komplett um, als ihr Vater plötzlich stirbt. Sie muss zurück in ihre Heimat ziehen, um sich um die Fahrschule des Vaters und ihre Nichte Ronja zu kümmern. Als wäre das nicht genug, passieren immer mehr seltsame Ereignisse, die mit der Fahrschule zusammenzuhängen scheinen, und dann wird Ronja plötzlich entführt. Kathas einzige Chance ihre Nichte zu retten ist es, den Geheimnissen ihrer Familie auf den Grund zu gehen - auch den unliebsamen.

Die Geschichte ist abwechselnd aus Kathas und aus Ronjas Sichtweise erzählt. Dieser Aspekt hat mir gut gefallen. So erfährt der Leser einiges über die Gefühle und Gedanken der beiden Protagonistinnen. Beide haben ihre Päckchen zu tragen, versuchen diese aber weitestgehend für sich zu behalten.
Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel kurz und knackig, weshalb man nur so durch das Buch fliegt.
Leider war mir Kathas Verhalten manchmal nicht wirklich nachvollziehbar, ihre Reaktionen vorschnell, ihre Gefühle zu drastisch.
Ronja hingegen fand ich super dargestellt. Ein Teenager, der früh seine Eltern verloren hat und nun auch noch ihre letzte Stütze: ihren Großvater. Wie sie sich verzweifelt versucht an ihre Freunde klammert und dabei auch manchmal unüberlegte Dinge tut, fand ich sehr realistisch. Auch ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte fand ich gelungen.
Ebenfalls positiv in Erinnerung geblieben ist mir die Nachbarin. Eine herrliche ältere Dame, deren Gedächtnis nicht mehr das Beste ist, die sich aber trotzdem immer wieder um die Mädels in dieser Ausnahmesituation kümmert.

Den Verlauf der Geschichte fand ich leider vorhersehbar. Ich hatte relativ früh jemanden in Verdacht und so hat es sich letztendlich auch bestätigt. Deswegen war die Spannung für mein Empfinden nur mittelmäßig.
Trotzdem hat es mir Spaß gemacht dieses Buch zu lesen. Und vielleicht haben Leser, die nicht so viele Thriller wie ich verschlingen, mehr Freunde daran.

3,5 Sterne von mir.

Bewertung vom 14.10.2024
The Christmas Fix
Score, Lucy

The Christmas Fix


sehr gut

Catalina King, 32-jähriges TV-Sternchen, hat es sich zur Aufgabe gemacht der Kleinstadt Merry zu wunderbaren Weihnachten zu verhelfen. Denn nach einem schlimmen Unwetter ist die Stadt verwüstet und das von allen Bewohnern geliebte Weihnachtsfest in Gefahr. Noah Yates, Bürgermeister der Kleinstadt, ist vom TV-Rummel gar nicht begeistert und macht Cat das Arbeiten schwer. Kann das Vorgaben trotz allem in nur wenigen Wochen gelingen?

Diese Geschichte ist wunderbar!! Ich hatte lange kein solches feel-good-Buch mehr, das für mich locker noch 200 Seiten mehr hätte haben können. Ich wollte nicht, dass das Buch endet und ich Merry verlassen muss.

Die Charaktere sind mir unglaublich ans Herz gewachsen. Angefangen bei der alten Mrs. Pringle, über Noahs schlagfertige und liebenswerte Tochter Sara, bis hin zu Cats britischem Assistenten Henry. Aber auch die anderen Bewohner, die nach und nach auftauchen, waren wunderbar dargestellt.
Dieses Gemeinschaftsgefühl und die magische Stimmung zur (Vor-) Weihnachtszeit hat Lucy Score unheimlich gut getroffen.

Der Umgang zwischen Cat und Noah hat mich oft zum Schmunzeln gebracht. Die Sprüche, die sich beide um die Ohren hauen - herrlich!
Außerdem hat es die Autorin geschafft die beiden einander zum richtigen Zeitpunkt näher zu bringen. Die Geschichte war stimmig. Ihre Entwicklung herzzerreißend.
Der Prolog hat mich zu Tränen gerührt.

Einziger Kritikpunkt meinerseits:
Leider waren mir die spicy Szenen zu viel. Davon hätte meiner Meinung nach nicht so viele explizit beschriebene Momente gebraucht. Das Buch hätte auch ohne bestens funktioniert.

Ein wunderbares Buch für die Vorweihnachtszeit und alle, die diese „heile Welt“-Momente lieben. Leser, die Mitmenschen wollen, auf die man sich verlassen kann, die sich freuen einander zu helfen. Wunderbare Freundschaften und idyllische Kleinstadt-Gefühle.
Lest dieses Buch!

Bewertung vom 08.10.2024
Ava liebt noch
Zischke, Vera

Ava liebt noch


sehr gut

Ava ist 43 Jahre alt, verheiratet und dreifache Mutter. Sie hält ihrem Mann, ein erfolgreicher Anwalt, den Rücken frei und kümmert sich um Haushalt, Kinder und alles was so anfällt.
Doch Ava ist unglücklich, fühlt sich nicht gesehen und wertgeschätzt. Als der 24 Jährige Kieran in ihr Leben tritt, ändert sich ihre komplette Gefühlswelt. Aber „darf“ man das? Die Familie für das eigene Glück zurückstellen? Endlich wieder leben?

Die Grundstory ist wirklich spannend. Was passiert mit einer Frau, die im Alltagstrott zwischen Kochen, Wäsche und Kinderarztterminen gefangen ist? Die von ihrem Mann keinerlei Unterstützung erhält, weil er ja Grundversorger der Familie ist. „Darf“ man sich darüber beschweren? Oder ist das Meckern auf hohem Niveau?

Die Geschichte wird abwechselnd aus Avas und Kierans Sicht erzählt, was mir wahnsinnig gut gefallen hat. Wir begleiten die beiden über Jahre hinweg und erfahren wie sich die Leben dieser beiden Protagonisten entwickeln.
Die Charaktere haben mir gut gefallen. Sie waren gelungen ausgearbeitet.
Avas Gedanken waren sehr plausibel dargestellt, aber auch Kierans Sicht der Dinge war spannend zu lesen.

Es waren unglaublich viele Emotionen, die mich während des Lesens überkommen haben: Verständnis und Unverständnis, Freude und Wut, Angst und Hoffnung und vor allem Liebe. Dieser Balance-Akt ist der Autorin toll gelungen!

Bis zur Hälfte des Buches wäre es ein absolutes Highlight für mich gewesen. Leider flacht die Story danach merklich ab und zog sich dann wie Kaugummi. Da hätte die Autorin noch dran arbeiten können. Schade!

Trotzdem ist das Buch absolut lesenswert und damit eine Empfehlung von mir.

Bewertung vom 05.10.2024
Das Comeback
Berman, Ella

Das Comeback


ausgezeichnet

Die 13 jährige Grace Turner wird bei einem Schauspiel-Casting in der Schule entdeckt und von den Verantwortlichen direkt mit ihren Eltern nach L.A. eingeladen. Die junge Grace ist direkt Feuer und Flamme, während ihre Eltern erst noch vom Regisseur Able bei einem Abendessen überzeugt werden müssen. Sie stimmen aber schließlich zu und der Film mit Grace in der Hauptrolle geht durch die Decke.
Ab diesem Zeitpunkt ändert sich das Leben der Teenagerin komplett. Sie muss nun schmerzhaft lernen, dass man in Hollywood eigentlich nur sich selbst vertrauen kann - und manchmal nicht einmal das.
Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere verschwindet sie plötzlich komplett aus der Öffentlichkeit und kehrt nun vollkommen verändert zurück.

Nach und nach erfährt der Leser, was Grace im Laufe der Jahre passiert ist und wie es ihr in der Zeit ergangen ist.
Die Geschichte ist ein absolutes Highlight, wenn auch keine leichte Kost. Es geht um Drogen und Alkohol, um Machtmissbrauch, um falsche Freunde und völlige Einsamkeit, obwohl immer Leute um einen herum sind.
Wir erfahren, warum die Beziehung zwischen Grace und ihren Eltern so kompliziert wurde und die Hals-über-Kopf geschlossene Ehe der jungen Frau in die Brüche ging.
Wir lernen Graces‘ jüngere Schwester kennen, die ebenfalls mit zahlreichen Dämonen zu kämpfen hat und sich langsam beginnt ihrer berühmten Schwester zu öffnen.

Die Charaktere sind toll ausgearbeitet. Obwohl Grace oft unsympathisch und überheblich dargestellt wird, erkennt man im Laufe der Geschichte, warum sie so handelt und alle Leute, die sie lieben, von sich stößt.

Für mich ein absolutes Highlight und eine klare Leseempfehlung für alle, die tiefer in die Abgründe Hollywoods abtauchen möchten und nicht davor zurückschrecken sich auch mit schwierigen Themen zu beschäftigen.
Dieses Buch wird mich noch lange beschäftigen, dessen bin ich mir sicher!

Bewertung vom 30.09.2024
Das mörderische Christmas Puzzle
Benedict, Alexandra

Das mörderische Christmas Puzzle


sehr gut

Die 80-Jährige Edie lebt zurückgezogen mit ihren Katzen und versucht Kontakte zu anderen Menschen zu umgehen. Gerade an Weihnachten. Denn Edie hasst dieses Fest abgrundtief.
Doch eines Abends liegt ein Umschlag mit Puzzleteilen und einer Morddrohung vor ihrer Tür. Sollte es Edie nicht gelingen das Rätsel innerhalb weniger Tage zu lösen, werden Menschen sterben - so die Aussage.
Was hat es damit auf sich? Wer steckt dahinter?
Bald steckt Edie tiefer in der Suche nach dem Täter, als ihr lieb ist.

Das Buch ist wunderschön aufgemacht. Ich mag das Cover sehr und auch die Kapitelanfänge mit den kleinen Puzzleteilen sind optisch ein Hingucker. Ebenso gefällt mir die Idee mit den verschiedenen Rätseln, die man als Leser lösen kann, sehr gut.

Die Geschichte beginnt direkt spannend. Da es sich um einen Krimi handelt, ist das Spannungslevel nicht übermäßig hoch, aber trotzdem während der kompletten Geschichte gegeben.
Obwohl Edie als Protagonistin ziemlich gewöhnungsbedürftig ist, habe ich sie zeitnah in mein Herz geschlossen.
Es gibt einige Stellen, an denen ich sie wachrütteln wollte, weil sie gefühlt alle Menschen, die ihr wichtig sind, vor den Kopf stößt. Im Laufe der Geschichte wird aber immer mehr klar, warum sie so handelt.
Die Nebencharaktere fand ich nahezu alle gelungen. Besonders die Schulsekretärin und Edies Nachbarin haben mir gefallen.

Meine einzigen Kritikpunkte sind, dass Edie sehr oft Worte umstellt und andere aus ihren Buchstaben bildet. Anfangs fand ich das ganz süß, je häufiger das dann aber vorkam, desto nerviger fand ich es leider.
Und, dass ich bei der Vielzahl der Nebencharaktere manchmal den Überblick verloren habe, wer wer ist. Aber das könnte auch an mir und meiner Auffassungsgabe liegen ;-)

Wer das Buch zur Weihnachtszeit liest, wird voll auf seine Kosten kommen. Ich empfehle es gerne weiter und hatte wirklich gute Unterhaltung dabei.

Bewertung vom 07.09.2024
Mein Mann
Ventura, Maud

Mein Mann


ausgezeichnet

Die namenlose Ich-Erzählerin ist Lehrerin, Übersetzerin für Englisch, zweifache Mutter und vor allem liebende Ehefrau. Sie liebt ihren Mann selbst nach 15 Jahren so sehr, dass man problemlos von Besessenheit reden kann/muss. Sie liebt ihren Mann mehr als ihre Kinder (7 und 9 Jahre alt). Sie denkt pausenlos an ihren Mann. Sie richtet ihr komplettes Leben nach ihrem Mann aus. Sie beschäftigt sich stundenlang mit der Frage, ob ihr Mann sie noch liebt und betreibt Studien dazu, um herauszufinden, wie es um seine Gefühlswelt für sie bestimmt ist.

Wow. Dieses Buch ist eine Wucht!
Ich habe lange Zeit nicht mehr so viel in einem Buch markiert, wie in diesem. Es gab so viele Passagen und Momente, in denen ich kurz innehalten und über die Aussagen und Taten der Protagonistin nachdenken musste. Immer, wenn man denkt, dass sie es auf die Spitze getrieben hat, kommt der nächste Hammer.
Wie ein Abend mit Freunden durch ein albernes Spiel unter Alkoholeinfluss die komplette Welt der Protagonistin auf den Kopf stellen kann, hat mich sprachlos gemacht. Diese Frau hat mich fasziniert und schockiert. Ihr Mann tat mir stellenweise Leid, weil ich das Gefühl hatte, dass er seine eigene Ehefrau selbst nach 15 Jahren gar nicht kennt.

Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, habe mir aber trotzdem die Zeit genommen über viele Dinge noch einmal intensiv nachzudenken.
Die Autorin hat hier ganz klar ein Highlight geschaffen. Für mich handelt es sich sogar um eins meiner Jahreshighlights - und das liegt auch am Twist im Epilog. Wow!
Mir bleibt nur zu sagen: lest bitte dieses Buch!

Bewertung vom 31.08.2024
Du kennst sie
Jennett, Meagan

Du kennst sie


gut

Sophie ist Barkeeperin und schon aus Berufswegen ständig aufdringlichen Männern ausgesetzt. Irgendwann platzt der jungen Frau der Kragen und sie bringt einen besonders nervigen Gast kurzerhand um. Doch bei diesem Mord bleibt es nicht, denn Sophie erkennt ihre Freude am Töten. Und damit hört sie selbst dann nicht auf, als die Polizistin Nora zum Stammgast in der Bar wird. Kennt diese Frau keine Skrupel oder ist sie zu selbstsicher und begibt sich in Teufels Küche?

Das Cover hat mich direkt angesprochen. Dieses Glas mit dem Gesicht darin und dazu die erhabene Oberfläche - gefällt mir gut.
Der Klappentext auf der Buchrückseite hat mich neugierig gemacht. Nun habe ich aber zusätzlich den Text auf der Innenklappe gelesen und das war ein Fehler.
Ich habe die ganze Zeit sehnsüchtig darauf gewartet, dass Nora und Sophie sich anfreunden. Und das passiert einfach erst nach der Hälfte des Buches. Vorher treffen sie noch nicht mal wirklich aufeinander.
Meiner Meinung nach ist das viel zu spät. Bis dahin zieht sich die Handlung nämlich wie Kaugummi und es passiert nichts wirklich spannendes.
Dann nimmt das Buch endlich etwas Fahrt auf, wird aber leider immer wieder ausgebremst durch die Passagen mit Sophies oder Noras - nennen wir es mal -„inneren Dämonen“. Ich war irgendwann genervt. Klar wirkte es ab und an hilfreich, um Sophies Beweggründe zu verstehen. Aber es drehte sich einfach zu stark darum. Ich hätte mir einen größeren Augenmerk auf das Zwischenmenschliche zwischen den beiden Frauen gewünscht.

Das Ende fand ich gut - wenn auch nicht überraschend. Denn auch dazu wird im letzten Satz der Inhaltsangabe schon zu viel verraten. Sowas darf doch nicht sein! Ohne diesen Spoiler wäre der Twist definitiv besser gewesen. Und was am Anfang des Buchen zu viel war, fehlt hintenraus an Seiten. Das hätte anders gelöst werden müssen.

Vielleicht liegt es an meinen Erwartungen. Vielleicht wäre meine Meinung anders ausgefallen, hätte ich den Klappentext innen nicht gelesen. Aber so ist es für mich leider nur ein mittelmäßiges Buch mit zahlreichen Längen.
Und ich würde allen Lesern raten: lasst die Finger vom Klappentext innen!