Deutschland schafft sich ab

weniger gut

Sarrazin mag nicht unrecht haben, aber hier schreibt er nicht, um Deutschland zu retten, sondern um Geld zu machen. Dass er einen Bestseller haben würde, konnte er sich ausrechnen, er hat ja genug kostenlose Publicity. Ginge es ihm wirklich um Deutschland, dessen Zukunft und die Belange der deutschen Staatsbürger, wüßte er andere Wege zu beschreiten, als dieses provokante Buch.
So hat er nur 3 Dinge erreicht:
-sein Bankkonto wächst
-Deutschlands "Stammtische" und sonstige Nicht-Differenzierer nicken beifällig und unternehmen dennoch nichts, um die Zustände im Land zu verbessern
-die ewig gestrigen Mahner und Berufsbetroffenen haben einen Grund mehr, mit dem Finger auf die "bösen, rassistischen Deutschen" zu zeigen

Alles in allem ein kontraproduktives Buch, mag es auch etliche Wahrheiten enthalten. Die Kraft zu positiver Veränderung kann davon jedoch nicht ausgehen, denn Sarrazins einziges Anliegen ist, zu polarisieren und polemisieren. Der Einzige, der davon profitieren wird, ist Sarrazin selbst.

44 von 310 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Zu Hause in Bayern einst und jetzt

ausgezeichnet

Ein authentisches Buch ohne „Kitsch“. Kernig, aus dem vollen Leben gegriffen und „geradeheraus“ erzählt.
Schön aufgemacht mit mehreren Schwarzweiß-Fotos, ist dieses Buch ein ideales Geschenk, das man sich gern auch selbst machen sollte. Geeignet für ruhige Mußestunden, um in der Alltagshektik innezuhalten und sich mal wieder auf das Wesentliche zu besinnen.
Die wahren, zum Teil thematisch zusammenhängenden Geschichten, decken einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten ab (30-er bis 80-er Jahre des 20. Jahrhunderts) und verdeutlichen dabei die Unterschiede im Alltagsleben mehrerer Generationen, sowie die rasante Entwicklung des Lebensstandards bis heute mit allen Vor- und Nachteilen. Die Jungen können hier eine Ahnung von einer Zeit „vor“ Internet und Handy bekommen, die Älteren in Erinnerungen schwelgen.
Ein Buch, für das man sich gern Zeit nimmt, das man nicht aus der Hand legen mag, bevor man es nicht bis zur letzten Seite verschlungen hat. Schnörkellos geschilderter bayerischer Alltag von damals bis (fast) heute, mal lustige, mal nachdenkliche Geschichten, die einen sofort in Bann ziehen, herzlich erzählt in liebevollem, aber niemals verklärendem Stil.