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Benutzername: 
uteko
Wohnort: 
HRO

Bewertungen

Insgesamt 4 Bewertungen
Bewertung vom 22.03.2021
Klima
Klass, David

Klima


ausgezeichnet

[Werbung] Für eine Testlesung bekam ich das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt. Es folgt ausschließlich meine persönliche Meinung.

Der Autor versteht es, das Kopfkino des Lesers in Bewegung zu setzen indem er eine sehr bildhafte Sprache benutzt und dabei die kleinsten Details nicht außer Acht lässt. Durch den flüssigen Schreibstil findet man schnell Zugang zu den einzelnen Charakteren, auch wenn die anderen Personen lediglich skizziert und nicht so ausgearbeitet werden wie Tom und der Ökoterrorist. Protagonist wie Antagonist kommen beide sympathisch rüber, was für letzteren doch eine erstaunliche Tatsache darstellt.

Mit Spannung geht es gleich im ersten Kapitel los, das dem Leser Einblick in die Gedanken und Handlungen des Antagonisten gibt. En Detail wird beschrieben, warum er welche Kleidung trägt, welche Farbe sie hat und mehr. Ehe man es sich versieht, steckt man schon mittendrin in der Geschichte. Diese zeigt in Kapitel zwei die schwierige Beziehung des Protagonisten Tom zu seinem Vater auf, dem er nichts recht machen zu können scheint. Da kommt es gerade recht, dass Toms augenblicklicher Vorgesetzter in der Taskforce einmal ein Partner von dessen Vater gewesen ist.

Toms kombinatorischen Instinkte führen den Leser immer näher an den Ökoterroristen heran. Hier werden Forensik und Profiling vorgestellt, wie bei sonst keinem anderen Autoren. Keinen einzigen Augenblick geht die Spannung verloren, auch dann nicht, wenn über reine Alltagsszenen berichtet wird. Fast scheint es, der Autor wolle seinen Lesern keine Atempause gönnen, sie immer weiter bangen lassen, so rasant setzt sich die Geschichte bis zur Auflösung fort. Ich hatte immer den Drang, so lange zu lesen, bis mir wirklich die Augen vor Müdigkeit zugefallen sind. Das war dann meist weit nach Mitternacht und nach weitaus mehr als zwei, drei Stunden Lesezeit.

Bei all der Spannung, bei all dem Lesevergnügen wird man zwischendurch auch sehr nachdenklich. Der Mensch hat seine Umwelt in vielerlei Hinsicht ausgebeutet und zerstört. Das ist nicht nur gestern geschehen sondern genauso heute und wird auch morgen so weitergehen. Wann wird der Mensch wirklich verstehen, dass es so nicht weitergehen darf und wird? Wann werden echte und nicht bloß politische Maßnahmen zur Rettung unserer Erde unternommen? Wann begreifen wir, dass es keine Erde 2.0 gibt, keinen Reset-Knopf und alles ist wieder gut? Was habe ich selbst dazu beigetragen und was kann/was muss ich sofort ändern? Übernehme ich meinen Teil der Verantwortung?

Umweltaktivist - Ökoterrorist - Mörder - Mensch - Ich
Deine Zeit läuft ab!!!

Bewertung vom 13.09.2020
Der Schlüssel der Magie - Die Diebin / The Founders Bd.1
Bennett, Robert Jackson

Der Schlüssel der Magie - Die Diebin / The Founders Bd.1


ausgezeichnet

Der Schlüssel der Magie - Die Diebin


ist der erste Band der Foundation Trilogy des Autors Robert Jackson Bennett, der im Original „Foundryside“ heißt.

Mir wurde das E-book im Rahmen eines Lesertests kostenlos zur Verfügung gestellt, daher kennzeichne ich das Folgende als Werbung, wenngleich es meine ehrliche Meinung zum Ausdruck bringt.

Obwohl ich Fantasyromane liebe, hatte ich nie zuvor etwas von Bennett gehört oder gelesen. Die Tatsache, dass er bereits mehrere Auszeichnungen für seine Fantasyromane erhalten hatte, schraubte meine Erwartungen als Leser in die Höhe.

Der Schreibstil ist flüssig, gut zu lesen und leicht verständlich. Das besondere an der Geschichte ist für mich, wie die Magie im Buch bewirkt wird. Denn hier wird nicht einfach mit einem Zauberstab gewedelt oder mit fokussierter Geisteskraft das „Wunder“ erschaffen wie in den meisten Fantasybüchern, die ich bisher gelesen habe.

Hier wird Sigillenmagie betrieben, was mir bisher erst zum zweiten Mal untergekommen ist. Diese Art Magie ist heutzutage vielleicht nicht mehr ganz so bekannt, wird aber auch in unserer Historie seit tausenden von Jahren praktiziert und scheint derzeit wieder im Kommen zu sein.

Ein großes Lob auch an den Übersetzer Ruggero Leò, der es geschafft hat, die stellenweise sehr komplizierten technischen Erklärungen zur Funktionsweise der Magie in eine verständliche deutsche Übersetzung zu bringen, ohne sich dabei ständig zu wiederholen oder in Widersprüche zu verwickeln.

Der Einstieg in die Geschichte erfolgt durch die Sicht der Protagonistin Sancia Gardo, die sich mitten in ihrer Arbeit, einem Diebstahl, befindet. Und damit fängt alles an. ...

Ich brauchte nicht lange, um in die Geschichte einzutauchen und mir die beschriebenen Szenen bildlich vorzustellen. Stück für Stück zog mich die Story in ihren Bann. Ohne Löcher oder Zickzack in der Geschichte stieg die Spannung kontinuierlich an.

Der Cliffhanger, mit dem das Buch endet, macht mir Lust auf mehr. Da es mit dem zweiten Band auf Deutsch noch etwas Zeit brauchen wird, werde ich mir Band zwei, „Shorefall“, auf Englisch besorgen, denn ich möchte unbedingt wissen, wie es mit Sancia und ihren Kampfgefährten weitergeht.

Für Jugendliche unter 16 Jahren würde ich das Buch jedoch noch nicht empfehlen. Dafür sind manche Szenen dann doch zu blutig beschrieben.

Fazit: eine Geschichte, die es Wert ist, gelesen zu werden. Doch Vorsicht! Sie macht süchtig auf Teil zwei der Trilogy. Wer Fantasy liebt, erhält von mir eine klare Kaufempfehlung.

Bewertung vom 26.07.2020
Die Mächtigen (eBook, ePUB)
Fassnacht, Lucas

Die Mächtigen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Als mir vor vier Tagen von blanvalet das E-Book kostenlos für eine Leserunde zur Verfügung gestellt wurde, ahnte ich noch nicht, dass ich das Buch so schnell durch hätte. Ich bin jetzt noch geflasht von der rasanten, teils parallel stattfindenden Schilderung der Ereignisse und gebe darum hier meine persönliche Meinung zu Besten.

Neben einem Prolog und einem Nachwort entwickelt sich die Geschichte in sage und schreibe 114 Kapiteln. Doch keine Angst, manche Kapitel sind so kurz, dass sie nicht einmal eine halbe Seite einnehmen. Da stellte sich mir dann die Frage, warum diese kurzen Absätze zu eigenständigen Kapiteln wurden? Die Antwort ist relativ einfach: mit diesem Stilmittel verschafft der Autor seiner Geschichte einen plausiblen und informativen Schauplatzwechsel ohne viel erklären zu müssen und dem Leser eine kurze Atempause.
Um es gleich zu sagen, das ist kein Krimi oder Thriller, den man mal so nebenbei lesen kann. Dieses Buch erfordert die ganze Aufmerksamkeit des Lesers, da der Autor sehr oft die handelnden Personen nur beschreibt und erst später im Ablauf mit Namen benennt. So ist der Leser gegenüber den Protagonisten des Buches stets leicht im Vorteil, da er den Gegner schon kennt. Apropos Protagonisten. Es ist gar nicht so einfach, eine Hauptfigur auszumachen, die von Anfang bis Ende auf der guten Seite gegen das Böse kämpft und bei der sämtliche Fäden zusammenlaufen. Insgesamt ist es schwer zu sagen, wer hier auf der guten oder bösen Seite steht, denn hier geht es nur um Gier und Macht.

Kommen wir zum Inhalt: das Buch lebt von der Rasanz der Erzählung und atmet durch seine Vielfalt an Schauplätzen und Handlungen. Slowakei, Dänemark, Österreich, Frankreich, Deutschland - überall wird spioniert, geschossen, getötet und geliebt. Da geht es oft ziemlich brutal zu. James Bond Geschichten sind dagegen geradezu eine Erholung. Und dass am Ende alles aufgeklärt wird, lässt einen hoffen, auch wenn die breite Öffentlichkeit nichts davon erfährt. Aber wurde auch tatsächlich alles aufgeklärt?

Fazit: für mich war das Buch das spannendste seit einer langen Zeit. An manchen Stellen ist für mich immer noch eine Frage offen, die mit den Worten „woher wusste .... ?“ beginnt und das auch trotz des kleinen, für mich aber nicht unerwarteten Twists am Ende. Absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 12.07.2020
Ein königlicher Todesfall (eBook, ePUB)
Bowen, Rhys

Ein königlicher Todesfall (eBook, ePUB)


sehr gut

Im Rahmen einer Leserunde wurde mir das E-book kostenlos zur Verfügung gestellt. Die folgende Rezension spiegelt jedoch einzig und allein meine persönliche Meinung wieder.

Schrullige Adelige, Spleens und seltsame Angewohnheiten - Rhys Bowen versteht es meisterhaft, uns diesen Teil der Geschichte bildhaft darzustellen und uns in den damals vorherrschenden Snobismus einzuführen. Eine Klassengesellschaft eben, wie sie teilweise auch heute noch in Großbritannien existiert.

Engagiert, um einem australischen Erben eines Adelstitels britische Gepflogenheiten und Manieren beizubringen, verbringt Lady Georgiana, verarmtes Mitglied des Königshauses, erstaunlicherweise recht wenig Zeit mit dieser Aufgabe und wesentlich mehr mit Spazierengehen. Dafür verbringen alle Personen insgesamt sehr viel Zeit am gedeckten Tisch, egal ob Frühstück, Mittag- oder Abendessen. Endlich einmal ein Auftrag, bei dem sich Georgie den Bauch vollschlagen kann.

Humor und Ironie machen den Roman lesenswert. Aus der Ich-Erzähl-Perspektive bereitet es dem Leser fast schon ein diebisches Vergnügen mitzuerleben, wie Lady Georgiana manchmal erfolgreich und manchmal weniger erfolgreich diverse Fettnäpfchen zu umgehen versucht, sei es die Sahne, die aus einem Eclair auf die Bluse tropft oder die wertvollen aber bedenklich schwankenden Porzellanfiguren auf dem Beistelltisch, die es nicht zu zerbrechen gilt, um sich nicht den Zorn der Königin zuzuziehen.

Nach einigen Morden und Tötungsversuchen sowie zwei Seancen kommt am Ende des Buches die Lösung zu rasch und geschwind. Viel zum Mitraten gab es nicht, lediglich ein Hinweis aus einer am Vorabend noch abgehaltenen Seance ließ so etwas wie einen Hinweis auf den oder die Verbrecher aufkommen. Dann überschlägt sich wieder einmal alles ganz rasant.

Ein Cosy-Krimi wie er im Buche steht. Für den Sommerurlaub geradezu ideal.
Wer mehr erwartet, könnte enttäuscht sein, denn in dieser Geschichte ist die Protagonistin etwas blass und farblos angelegt, fast wie eine - wenn auch alles aufmerksam beobachtende - Nebenfigur. Trotzdem gibt es eine eindeutige Leseempfehlung, denn der Leser findet auch ob dieser Mängel sein Vergnügen.