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Benutzername: 
Verybigbooklove
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Hannover

Bewertungen

Insgesamt 19 Bewertungen
12
Bewertung vom 21.12.2022
Scherbenprinzessin (eBook, ePUB)
Rieger, Keah

Scherbenprinzessin (eBook, ePUB)


sehr gut

Dieses Buch hat mich zerrissen. Die richtigen Worte zu finden, ohne zu spoilern ist wirklich schwierig. 

Wie kann ein Buch wirklich toll sein und dennoch völlig an den eigenen Erwartungen vorbeigehen?

Maeve’s Leben könnte eigentlich kaum besser laufen. Sie hat sich einen gut aussehenden Earl geangelt, ist zu ihm auf sein prunkvolles Anwesen gezogen und das Personal des Herrenhauses liest ihr jeden Wunsch von den Augen ab.
Doch schon nach kurzer Zeit des jungen Glücks lässt ihr Mann sie oft allein, alle scheinen ein Geheimnis zu kennen, von dem sie nichts weiß und warum darf sie die geheimnisvolle Tür im ersten Stock auf keinen Fall öffnen? 

Sind wir mal ehrlich? Wer würde diese Tür nicht öffnen? Wer wäre nicht neugierig? Wen würde das nicht reizen?
Doch was Maeve hinter der Tür erwartete, hat sie sich wohl in ihren kühnsten Träumen nicht ausmalen können. 

Aus der Perspektive der Protagonistin entdeckt man als Leser Stück für Stück mehr des großen Geheimnisses und und kommt nicht drum herum mitzufiebern, zu rätseln und Theorien zu entwickeln. Meine Theorie festigte sich recht schnell und wurde mit jedem Kapitel bestärkt, was das Leseerlebnis einfach völlig umwarf. Ab dem „Klick-Moment“ war es so, als ob ich die Geschichte aus einer völlig neuen Perspektive lesen würde. 
Ich habe mich damit erst sehr schwer getan. Die Enttäuschung, so früh im Laufe der Story hinter das Geheimnis gekommen zu sein war groß und ich hoffte inständig auf eine richtig heftige Wendung und dass ich Unrecht hatte. Dennoch war es super spannend meine Theorie bis ins Detail und Schritt für Schritt aufgelöst zubekommen. 

Ich habe anhand des Klappentextes etwas ganz anderes erwartet. Ich war enttäuscht und dann wieder entzückt, weil die Lösung ganz großartig umgesetzt, wirklich toll geschrieben und am Ende so plausibel war, dass alle aufgetretenen Fragen beantwortet waren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses Buch viele Leser genauso spalten wird wie mich, hoffe aber dass auch sie ihren Frieden finden und es im Nachhinein genießen, dass einmal alles anders war, als erwartet. 


Bewertung vom 06.04.2022
Glücksfisch: Meine liebste Mama

Glücksfisch: Meine liebste Mama


sehr gut

Wir sind große Fans von Mitmachbüchern. Mein kleiner Sohn (16 Monate) liebt es die Welt zu entdecken und da sind Klappen, Rädchen und Schieber natürlich total angesagt. Schade, dass nicht jede Seite interaktiv ist. Das hätte uns noch mehr Spaß gebracht.

Die Tierzeichnungen sind ganz zauberhaft und niedlich. Nicht zu übermäßig bunt und trotz Zeichnungen auch für kleine Kinder zuzuordnen. Ganz besonders klasse finden wir, dass es nicht nur die "Standardtiere" gibt, die in den meisten üblichen Kinderbüchern zu finden sind (Hund, Katze, Maus, Kuh, Löwe...) Faultiere, Kängurus, Robben oder Fischotter kannten wir aus anderen Bilderbüchern noch nicht. Das bringt Abwechslung und fördert neue Worte zu erlernen.

Für mich als Vorlesende sind die Reime ein bisschen holprig und teilweise etwas weit hergeholt (an - Schlamm; Kraft -- Nacht). Den Kids macht das natürlich nichts aus. Für die sind die Bilder und Klappen ja sowieso das Highlight.

Alles in allem ein gelungenes Bilderbuch zum Mitmachen und Erleben.
Manch einer mag jetzt in Klischees denken und das "Mama-Thema" kritisieren, aber es gibt ja auch Papa-Kind Bücher. Und da die Mutter-Kind-Beziehung in Tiergeschichten verpackt wurde, finde ich es auch nicht schlimm.

Bewertung vom 01.03.2022
Glücksfisch: Hallo, das bin ich!

Glücksfisch: Hallo, das bin ich!


ausgezeichnet

Wie wir es uns erhofft haben, kommt das Buch sehr gut an. Mit den Klappen und Rädchen weckt es Tag für Tag den Entdeckergeist meines kleinen Sohnes.

Die Zeichnungen sind kindgerecht, abwechslungsreich und vor allem so toll real - denn wir sind nunmal alle anders, ob nun Haut-, Augen oder Haarfarbe, Behinderungen oder unser Charakter. 
Genau diese Akzeptanz möchten wir unserem Sohn von Klein auf mitgeben und dafür ist das Buch super.

Außerdem den „Unterschieden“ geht es natürlich auch um den eigenen Körper. Auch hier hat man voll ins Schwarze getroffen und mit niedlichen Zeichnungen und Texten Anregungen zum Lernen gegeben. 

Besonders die Seite zum Thema Zähne putzen, finde ich schon für die ganz Kleinen großartig. So lernt man spielend. 

Wir haben absolut nichts zu bemängeln und würden das Buch jedem weiterempfehlen - auch schon vor dem empfohlenen Alter von 2 Jahren.

Bewertung vom 29.04.2020
Ostseegruft / Pia Korittki Bd.15
Almstädt, Eva

Ostseegruft / Pia Korittki Bd.15


sehr gut

In ihrem 15. Fall wird es für Kommissarin Pia Korritki privater und emotionaler als in "normalen Fällen".
Auf der Beerdigung Ihrer Schulfreundin Kirsten, taucht ein unbekannter Mann am Grab der Verstorbenen auf und beschwört, dass Kirstens Tod kein Unfall war, wie alle glauben.
Aufgewühlt und persönlich berührt, nutzt Pia ihre Position, um den Dingen auf den Grund zu gehen. Sie bekommt nur wenige Tage Zeit, um ihre Vermutungen mit Beweisen zu untermauern, um eine richtige Ermittlung anzustoßen. Und wie wir alle wissen: Wer suchet, der findet! So bleibt es nicht aus, dass Pia in Geheimnisse gerät, die kaum jemand vermutet hätte und sich mit ihrem Eifer und ihrer Beflissenheit auch selbst zur Zielscheibe macht.

Mit Ostseegruft hat Eva Almstädt es wieder geschafft eine tolle Mischung auf Kriminalfall und den privaten Ereignissen in Pia's Leben zu erschaffen. Diese Mischung hat mir durch die persönliche Betroffenheit der Kommissarin wirklich gut gefallen. Man hat als Leser das Gefühl, dass Pia sich noch mehr reinkniet, als sonst. Aber auch die zerbrechliche Pia kommt zum Vorschein. Die taffe Polizistin hat Zweifel, ist müde und grübelt, was die Figur der Pia für mich als Leser noch greifbarer macht. Privat sorgte das Auftauchen "altbekannter" Figuren für kleine Turbulenzen, Grübeleien, aber auch Sympathien. Da wurde begonnen ein Faden zu spinnen, der uns wohl in den nächsten Bänden der Reihe noch begleiten wird.
Ich persönlich bin ja großer Fan von Pia's Kollegen Broders und fand es ganz toll das er seinen "großen Auftritt" in einer überaus witzigen Szene auf dem Bauernhof bekommen hat.

Ebenfalls typisch für einen Korittki-Fall bekommen wir in Ostseegruft eine ganze Reihe von Verdächtigen präsentiert, die alle irgendwie verwickelt sind, Motive haben (könnten), sich auffällig verhalten oder dann doch wieder ganz simpel aus der Affäre ziehen. Ich mag es, dass ich am Ende zwar erleuchtet werde und im Nachhinein die Hinweise deutlich sehe, aber im Laufe des Lesens und der vorschreitenden Handlung in alle Richtungen denke und quasi immer im Dunkeln tappe. Von der Spannung her hat die Story durchaus Ihre Spitzen. Gerade natürlich zum Ende der Ermittlungen hin, wenn die Fäden dann zusammenlaufen. Zwischenzeitliche, kleine "Längen" werden immer wieder durch den Wechsel zu den privaten Ereignissen oder neuen Hinweisen unterbrochen, sodass man durchweg gut unterhalten wird.

Die Geschichte ist durchweg flüssig geschrieben, gut verfolgbar und sehr abwechslungsreich. Lacher, Emotionen und Spannung liefern sich ein Wechselspiel, sodass man Ostseegruft an einem Stück weglesen möchte. Eva Almstädt überzeugt wieder einmal durch ihre detailreichen Ortsbeschreibungen, sodass man gefühlt immer die Ostseeluft in der Nase hat, während man durch die Seiten fliegt.

Für mich ein kleines Manko, dass in diesem Band "viele" Fragen offenbleiben. Es wurden Andeutungen gemacht, den Fall betreffend, die mir als Leser wichtig erschienen, die dann am Ende aber im Sande verlaufen, obwohl die anfangs für mich klare Motive und Verdächtige auf den Schirm gerufen haben. Alle Fäden kamen dann doch nicht zusammen, was mich ein klitzekleines bisschen unglücklich gemacht hat. Aber Ostseegruft ist keineswegs eine Enttäuschung. Das Buch unterhält, das Buch lässt uns Leser mitermitteln, Schlüsse ziehen und Verknüpfungen herstellen und am Ende doch wieder alles über den Haufen werden.

Für alle Pia Korittki Fans ein klares Muss, aber auch für "Quereinsteiger" in die Reihe gut nachvollziehbar. Ich selbst bin erst vor wenigen Bänden in die Reihe eingestiegen und kann gut folgen.

Bewertung vom 23.02.2020
Bauen!
Burk, Peter

Bauen!


ausgezeichnet

So gelingt der Traum vom eigenen Haus!
Das klingt toll und einfach, doch kommen beim Hausbau so einige Dinge auf künftige Bauherren zu, die beachtet und gemeistert werden wollen, damit der Traum vom Eigenheim nicht in einen Alptraum ausartet.

Unser Traum vom Haus reift so langsam. Da wir beide völlig unbefleckt sind, was das Thema angeht, waren wir auf der Suche nach einem neutralen Ratgeber, der uns ins Thema bringt, der Warnungen aufweist, Planungshilfe gibt und nach Möglichkeit vom Traum bis zum Einzug begleiten kann. Und ich denke, wir sind fündig geworden.

Das Buch ist natürlich keine Bedienungsanleitung zum Hausbau, aber es unterstützt bereits ab der Planung, gibt Tipps zur Finanztipps, klärt auf über verschiedene Bauträger, zeigt welche Klauseln man in welchen Verträgen beachten muss und vieles mehr. Ein kleiner Allrounder.

Los geht’s mit den ersten Überlegungen. Kann ich mir ein Haus leisten? Sollte ich lieber kaufen, statt zu bauen? Welchen Bauträger wählt man? Was sind die Vor- und Nachteile der verschiedenen Anbieter und was mache ich überhaupt in welcher Reihenfolge?
Der Vorbereitung widmet sich der erste Teil des Buchs ausführlich. Uns hat das schon sehr geholfen, denn diese Informationen neutral und meinungsfrei im Internet zu finden, wird schwierig, denn Banken, Baufirmen wollen natürlich werben und verkaufen und ehemalige Bauherren, die in Foren o.ä. ihre Erfahrungen wiedergeben, können natürlich nur von den eigenen Erlebnissen berichten und keinen Gesamtüberblick geben.

Weiter geht es mit dem Planungsteil des Buches, dort geht es Baubeschreibung, Baurecht und Genehmigung, Handwerrkerverträge etc.
Ich glaube diese Phase wird für den zukünftigen Bauherren sehr aufregend, denn man will nichts falsch machen, sich nicht verplanen oder übers Ohr hauen lassen und keine Zeit verschwenden, weil Verträge und/oder Anträge falsch ausgefüllt sind. Da unser Bauvorhaben noch "der Traum vom Haus" ist und wir gerade erst mit den Planungen starten, kann ich noch nicht sagen, wie die Tipps aus dem Buch in die Praxis umgesetzt werden können, aber wir fühlen uns zumindest schon mal gut informiert und wissen worauf wir zu achten haben.

Der nächste Teil des Buches gefällt mir, als Listenfreund, wirklich sehr gut. Das Buch soll den Bauherren nämlich auch während der Bauphase begleiten und hat neben Hinweisen zur Bauvorbereitung und Terminplanung eine umfangreiche Sammlung von Checklisten für alle Gewerke dabei, sodass man auch als Laie die Möglichkeit hat, die einzelnen Schritte des Bauablaufs zu "kontrollieren" bzw. zu verfolgen. Natürlich sollte man sich einen Fachmann als Bauleiter dazu holen, aber ich finde es großartig, dass ich selbst als Handwerksniete die Möglichkeit habe, den Baufortschritt ein wenig zu begleiten und man mir mit den Listen einen Leitfaden an die Hand gibt um ggf. zur richtigen Zeit die richtigen kritischen Fragen zu stellen oder Hinweise geben zu können.

Und damit unser Handbuch auch bis zum Einzug geöffnet bleibt, geht es im letzten Teil um die Mängel, Mängelansprüche, Zahlungsmodalitäten, Rechnungslegung und Kostenkontrolle. Auch hier unterstützen wieder Checklisten und Tabellen, um die Übernahme des Hauses sicherzustellen und den Bauherren am Ende glücklich in sein neues Eigenheim ziehen zu lassen.

Wir fühlen uns durch das Buch jetzt gut informiert. Wir haben zusätzlich natürlich schon Stunden im Internet verbracht, um Details zu recherchieren und Ratschläge umzusetzen. Es wird spannend, es wird aufregend und dann hoffentlich traumhaft, wenn wir irgendwann in unser Traumhaus einziehen dürfen.

Bewertung vom 19.01.2020
Das Gedächtnis von Babel / Die Spiegelreisende Bd.3
Dabos, Christelle

Das Gedächtnis von Babel / Die Spiegelreisende Bd.3


sehr gut

Seit über zwei Jahren hat Ophelia nach seiner Flucht nicht ein Sterbenswörtchen von Thorn gehört. Hilflos, machtlos verbringt sie ihre Tage auf Anima und Frust und Verzweiflung wachsen in ihr, bis ein Hinweis Sie auf die Arche Babel führt. Auf Babel folgen die Bürger stur und naiv den Ihnen vorgegebenen Regeln. Es herrscht Zensur und Verstöße gegen die vorgegebene Ordnung werden hart bestraft. Ophelia begibt sich dort als Lehrling auf die Suche nach Informationen. Doch auch auf dieser Arche ist es nicht anders, als überall. Lügen, Intrigen und Geheimnisse wohin man nur sieht. Ophelia gelingt es sich, auf der Suche nach der einen Wahrheit und Thorn, vorzüglich in all dies zu verstricken.

Band 3 der Spiegelreisenden-Sage war für mich ein absolutes Wohlfühlbuch. Direkt die ersten Sätze fühlten sich an, wie nach Hause zu kommen. Trotz des enormen Zeitsprunges ist man sofort wieder Teil der Geschichte, was ich gerne dem Rückblick auf Band 2 zuschreiben würde. Gerade wenn ein paar Monate oder länger zwischen den Bänden einer Reihe liegen, finde ich einen Rückblick doch sehr hilfreich.
Selten gelang es mir so gut und schnell durch eine Geschichte zu fliegen. Der Schreibstil der Autorin sorgt für diese Wohlfühlatmosphäre, die in einen trotz Wendungen und Überraschungen in der Story, nicht das Gefühl von Anstrengung beim Lesen aufkommen lässt. Der Geschichte kann man einfach sehr gut folgen und Seite für Seite verschlingen, ohne große Pausen zu benötigen.

Gefühlt ist die Geschichte ein bisschen reifer geworden. Das Skurrile, was ich an der Reihe so Lieben gelernt habe, wurde weniger, was ich dem Schauplatz der Geschehnisse und den dort geltenden Regeln und Vorschriften zuordnen würde. Auf Anima und am Pol war alles viel lockerer und schrulliger. Babel gibt der Story eine ganz andere Note, die dazu führt, dass wir eine andere Ophelia kennenlernen. Ich für meinen Teil konnte eine andere Seite entdecken, hatte aber nicht das Gefühl, das Ophelia und auch die anderen teils jungen Figuren über den Zeitsprung der zwei Jahre sonderlich gereift wären. Das gefiel mir aber auch gut, denn ich wollte nichts in der Charakterreifung meiner Lieblingsfiguren verpassen.

Im Vergleich zu den ersten beiden Bänden, sticht "Das Gedächtnis von Babel" insofern hervor, dass wir eine Reihe neuer Figuren kennenlernen und ein Großteil der gut bekannten Protagonisten nur ganz am Rand ihre Rolle spielen. Das war für mich etwas schade, da ich z.B. Reinicke wirklich lieben gelernt habe. Ich hoffe, dass wir im vierten und letzten Band wieder auf mehr der altgeliebten Figuren treffen und sich die Wege der Protagonisten wieder kreuzen.

An Spannung mangelte es dem Buch an keiner Stelle. Wieder und wieder drohten brenzlige Situationen, Geheimnisse kamen ans Licht und ganz besonders die Suche nach Thorn gab mir das Gefühl nicht blinzeln zu dürfen, um bloß nichts zu verpassen. Aufgrund des abrupten Endes musste ich arg schlucken. Wie kann man uns mit so einem Cliffhänger zurücklassen?

Ich für meinen Teil freue mich auf den finalen Showdown in Band 4 und kann es kaum erwarten, dass der Mai kommt.

Bewertung vom 25.08.2019
Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast / Die Spiegelreisende Bd.2
Dabos, Christelle

Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast / Die Spiegelreisende Bd.2


sehr gut

Mit ihrer Ernennung zur Vize-Erzählerin am Hof von Faruk sollte Ophelia sich eigentlich in Sicherheit wiegen. Doch weit gefehlt. In und um die Himmelsburg geschehen merkwürdige Dinge. Wichtige Personen verschwinden spurlos und annonyme Drohbriefe machen die Runde. Auch Ophelia ist auf unerklärliche Weise von diesen Schrifstücken betroffen. Von ihrer Tätigkeit als Vize-Erzählerin entbunden, wird sie quasi über Nacht zur Chefermittlerin. Doch wie soll sie die Vermissten finden, wenn sie selbst bedroht wird? Und welche folgenschweren Ereignisse werden diese Ermittlungen nach sich ziehen?

Willkommen also zurück am eisigen Pol!
Willkommen zurück in der schrulligen und bunten Welt der Archen, Familiengeister und magischen Kräfte.
Zusammen mit Ophelia, Thorn, Berenilde und allen anderen bereits aus Band eins bekannten Figuren geht das Abenteuer nun weiter.

Wie befinden uns dieses Mal nicht nur in der Himmelsburg, sondern auch im Turm von Faruk. Auch dort wimmelt es von Illusionen, Täuschungen und Höflingen, die Ophelia alles andere als wohlgesinnt sind. Eifersucht, Neid und Ungust stehen an der Tagesordnung. Da passte es sehr gut, dass man mit Ophelia und ihrer Familie dann auch mal an einen anderen Teil der Pols reiste, wo das Leben anders ist, wo es echte Natur und beeindruckende Landschaft gibt und wo uns eine kleine Pause von den Lügen und Intrigen des Hofes gegönnt war. Mit den detailierten Beschreibungen der Umgebung und Orte erhielt man so mal einen anderen Einblick in die komplexe Welt der Arche.

Bereits im ersten Band habe ich Ophelia als Anti-Heldin liebgewonnen. Tollpatschig, verträumt und ungewöhnlich hat sie sich in mein Leseherz geschlichen. Für mich hat Ophelia in diesem Band eine enorme Weiterentwicklung durchlaufen. Ihre grundsätzlichen Charakterzüge bleiben selbstverständlich erhalten. Sie legt aber einen Teil ihrer Schüchternheit ab und findet menr und mehr zu sich selbst. Durch dieses neugewonnene Selbstvertrauen, sind ihr am Ende Entscheidungen möglich, die man ihr vorher nicht zugetraut hätte.
Auch Thorn durchlebt eine starke Entwicklung oder zeigt Seiten von sich, die uns vorher vorborgen waren. Mit der umfangreichen Ausstattung an Figuren, die alle ihre Eigenarten, Macken und auch tollen Eigenschaften und Charakterzügen macht die Geschichte bunt und abwechslungsreich. Selten trifft man so liebevoll gestaltete Nebencharaktere wie zum Beispiel Reinecke oder Archibald. Die Autorin schafft es durch Nebenschauplätze und kleine "Ausflüge" die Welt lebendig zu machen.
Genauso tragen die verschiedenen Figuren zur Stimmung des Buches bei. Die Abschnitte mit Ophelias Familie und ihrer übertriebenen Sorge sind großartig. Archibald der mit so viel Witz und Ironie um sich wirft oder wenn es zwischen Thorn und Ophelia knistert, mal auf die eine mal auf die andere Weise. Sobald der Kavalier die "Seite betritt" wird es unheimlich und Ophelias Schal ist für mich der beste Sidekick ever. Eine ganze Palette von Emotionen begleitet uns als Leser durch das Buch und schafft immer wieder Überraschungsmomente und Stimmungswechsel.

Einziges Manko war für mich, dass teilweise einfach so viel passierte, dass das Lesen erhöhte Konzentration benötigte, um den Wendungen und Irrungen folgen zu können. Bis auf ein paar Kleinigkeiten wurde am Ende Licht ins Dunkel gebracht, dennoch kann ich mir vorstellen, dass dem ein oder anderen Leser vielleicht ein Haken zu viel geschlagen wurde. Selbstverständlich sind am Ende Fragen offen geblieben, die ja aber gegebenenfalls im nächsten Band beantwortet werden.

Die Spiegelreisende - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast hat mich wieder gefesselt und berührt. Ich bin riesiger Fan der skurilen und etwas schrulligen Welt der Archen, der Charaktere und der Story. So anders, bunt und fabelhaft ungewohnt, dass man diese Reihe als Fantasy-Fan einfach lieben muss.

Bewertung vom 23.04.2019
Keep calm and travel
Brömme, Bettina

Keep calm and travel


gut

Das nicht immer alles nach Plan läuft erfährt Alwa während Ihres Wort and Travel Aufenthalts in Neuseeland. Ihre vermittelte Praktikumsttelle existiert nicht,
die Familie, bei der Sie kurzfristig als Au-Pair einspringt ist eine Katastrophe und überhaupt, scheint ihr Abenteuer verteufelt zu sein.
Als es ihr dann gelingt ein Praktikum in einem Kinderhilfsprojekt zu ergattern, scheint Licht am Ende des Tunnels zu sehen zu sein - bis die Natur der Idylle und
Alwas Plänen wieder einen Strich durch die Rechnung macht und Alwa auf die harte Tour lernt, dass man meist erst zu schätzen weiß, was man hat, wenn man es nicht mehr hat.

Mit ihrer lockeren und jugendlichen Schreibweise schafft Bettina Brömme es einen beschwingt durch die Geschichte zu geleiten. Aus der Er/Sie-Perspektive beschreibt ein Erzähler
Alwas Erlebnisse, die zu Beginn jedes Kapitels durch einen Blog-Eintrag oder Social Media Post, samt Likes und Kommentaren gespoilert werden.
Die Gestaltung der Posts und der Kommentare gefiel mir wirklich gut, doch hätten sie wahrscheinlich am Ende des jeweiligen Kapitels eher gepasst.

Mit Alwa hat die Autorin eine teilweise etwas widersprüchliche Protagonistin geschaffen. Sie wirkte teilweise sehr selbstbewusst, dann wieder extrem naiv. Kann sein, dass
das so gewollt war, um das jugendliche Alter und das Teenie-Sein besser zu unterstreichen, wirkte aber an einigen Stllen ein wenig unstimmig. Ich könnte Alwa im Nachhinein weder als
selbstbewusst, noch als naiv, weder als strukturiert, noch als planlos beschreiben, weil alle dieser Charakterzüge mal wieder durchschienen.
Grundsätzlich konnte man aber eine gewisse Entwicklung im Laufe der Geschichte feststellen, die dazu führte, dass man dieses Mädchen in sein Herz schließt.
Mit einer Person wie Alwa hätte ich gerne mein Hostelzimmer geteilt.

Die Nebencharaktere wirkten stabiler und blieben eher in ihren Rollen. Auch hier war natürlich eine Entwicklung zu sehen, die bei solch schwerwiegenden Ereignissen, wie im Buch
beschrieben, aber auch absehbar war. Schade, dass die schwierige Geschichte der Mitpraktikantin Tiff erst am Ende ans Licht kam und dann etwas zu schnell erledigt war. Auf das Thema hätte man wahrscheinlich intensiver eingehen können.

Das Buch versprühte alles in Allem eine gewisse jugendliche Lichtigkeit. Reise- und Abenteuerlust der Charaktere konnte man spüren. Die erwarteten Beschreibungen des Landes und das "rumreisen" an sich, kamen leider ein wenig zu kurz. Dennoch wird klar, wie liebenswert Neuseeland und seine Bewohner sein müssen.

Das Buch ist anders, als Cover und Titel es einen erwarten lassen, aber dennoch lesendwert. Es öffnet ein wenig die Augen, man erkennt, wie gut es uns doch geht und das unsere Pläne
nicht immer in Stein gemeißelt sein müssen, damit alles funktioniert.

Bewertung vom 15.04.2019
Das Labyrinth von London / Alex Verus Bd.1
Jacka, Benedict

Das Labyrinth von London / Alex Verus Bd.1


sehr gut

Klappentext und Titel haben mich ein wenig in die Irre geführt. Beides passt meiner Meinung nach nicht so richtig zum Buch. Die Athmospähre und Umgebung in
London wurde toll erfasst und beschrieben. Schade, dass man nicht mehr von der Stadt mitbekommen hat, wie der Titel vielleicht vermuten lässt. Dennoch schaffte der
Autor es, mich in seinen Bann zu ziehen. Das lag zum einen an dem herrlich vielschichtigem Helden, der so geistrich, witzig und dann doch so verletztlich wirken kann.
Zum zweiten machen die Nebencharaktere die Geschichte spannend, da immer wieder unklar ist, wer auf welcher Seite steht oder wer wann auftauchen könnte. Und dann
ist das noch dieser wunderbare Schreibstil. Lockerleicht führt uns Alex aus seiner Perspektive durch die Geschichte und spricht den Lesen teils direkt an, gibt Erklärungen
ab oder behauptet einfach bestimmte Dinge jetzt nicht beschreiben zu müssen, da wir sie bestimmt nicht lesen wollen.
Teilweise habe ich mich mit den Verknüpfungen zu Rückblenden in die Vergangenheit etwas schwer getan und ein paar Zusammenhänge blieben offen, aber das tat dem Fortgang
der Geschichte nicht weh, sodass man auch trotz ein paar Fragezeichen in den Augen sehr gut folgen konnte.

Es war mir ein Vergnügen in die Welt der Londoner Magier einzutauchen und allen Liebhabern von Harry Potter, Phantastische Tierwesen etc. würde ich diesen Ausflug ebenfalls nahelegen.
London ist immer einen Besuch wert.

Bewertung vom 10.04.2019
Ostseeangst / Pia Korittki Bd.14
Almstädt, Eva

Ostseeangst / Pia Korittki Bd.14


sehr gut

Ihr neuer Fall führt Pia Korriki auf einen Bauernhof am Hemmeldorfer See. Dort findet eine Gruppe junger Kajakfahrer eine abgetrennte Hand im Lagerfeuer. Als dann in der folgenden Nacht die Gruppenleiterin der Jugendgruppe spurlos verschwindet und auf dem Gelände eines Bauernhofes weitere Leichenteile auftauchen, weiten sich die Ermittlungen immer weiter aus. Nach ein paar privaten Problemen und Konflikten mit ihrem Vorgesetzten, rät dieser Pia zu einer Auszeit, die diese aber keinesfalls antreten will. Als Taucher dann weitere Leichenteile aus dem See bergen, ist das Thema Auszeit für Pia vom gänzlich vom Tisch.

Mein erster Ausflug ins Krimi-Genre war ein voller Erfolg. Mit Pia hat Eva Almstädt eine taffe und selbstbewusste Ermittlerin geschaffen, die trotz privater Rückschläge kämpft und sich auch gerade beruflich nicht unterkriegen lässt. Pia wirkte auf mich immer motiviert und stets einsatzbereit und dennoch symphytisch und einfühlsam. Gerade zusammen mit ihrem Partner Broders, der nie um einen flotten Spruch verlegen ist, wird es immer witzig.
Mir gefiel besonders gut, dass sich der Fall so gestaltet, dass man viele Vermutungen hat, sich die Ermittlung in etliche Richtungen erstrecken und man tatsächlich erst ganz am Ende dahinterkommt, wie nun tatsächlich alles zusammenhängt.
Im Buch herrscht eine gesunde Mischung zwischen dem Fall und dem Privatleben der Ermittlerin. Auch wenn man erst, wie ich, in die Reihe einsteigt, kann man durch kleine „Rückblenden“ gut folgen, was die Entwicklung der Protagonistin angeht.

Mich hat das Buch voll mitgenommen. Ich konnte mit mitknobeln, vermuten, Vermutungen wieder über den Haufen werfen und die Spannung blieb bis zum Ende ganz oben. Wenn alle Krimis so gut, so spannend und mitreißend sind, wird’s demnächst voll im Bücherregal.

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