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Schnuck55

Bewertungen

Insgesamt 92 Bewertungen
Bewertung vom 13.10.2024
Weihnachten in der Rosenholzvilla
Bach, Tabea

Weihnachten in der Rosenholzvilla


sehr gut

Der weihnachtliche Funke sprang trotz Wunder nicht richtig über
Wir reisen wieder mit Tabea Bach ins herrliche, winterliche Tessin. Diesmal ist Weihnachtsstimmung angesagt. Leider spielt das Wetter so gar nicht mit, seit Tagen regnet es in Strömen. Noch vor den Feiertagen begrüßt Elisa den ersten Gast in der zum Erholungsheim für internationale Musiker*innen umgebauten Rosenholzvilla. Es ist ausgerechnet ihr einstiger Konkurrent Adrien Dufois, der überraschend vor ihr steht. Trotz all der Aufregung plant Elisa eine große Weihnachtsfeier für Familie und Freunde. Um die Stimmung zu heben, fahren Elisa und Danilo mit Mimi in ein kleines Bergdorf zu einer Wahlfahrtskapelle. Doch der Ausflug läuft anders als erwartet ...

Der Schreibstil von Tabea Bach ist wie gewohnt fließend und bildhaft. Man ist als Leser*in sofort wieder vor Ort und kann sich gut in die Charaktere hineinversetzen. Sie sind authentisch und nahbar. Selbst Adrien öffnet sich und erzeugt Sympathien. Mimi mit ihrer aufgeweckten, lebhaften Art ist ein Sonnenschein. Elisa hat ein großes Herz, wie immer möchte sie es allen und jedem recht machen. Mehr lesen möchte ich gern über Annas Eltern, Anna und Sven. Zur Freude aller steht mit dem Weihnachtsfest auch ein Überraschungsgast vor der Tür.

Da der Klimawandel auch vor dem Tessin nicht halt macht, hat Tabea Bach dramatisch Fiktion und Realität vereint und hat dessen Folgen in die Geschichte involviert. Wie gut, dass es manchmal Wunder gibt!

Tabea Bach nimmt uns in ihren Romanen nicht nur mit zu den schönsten Orten Europas, sie verbindet damit auch immer ein spannendes, interessantes Thema - wie hier den Bau der Campanulas - und bringt uns die Gepflogenheiten der jeweiligen Gegend nahe. Eine schöne, gefühlvolle Geschichte, bei der der weihnachtliche Funke aber trotz Plätzchenbacken, Glockengeläut und liebevoll gestaltetem Cover nicht so ganz überspringen wollte. Teilweise wirkte es so, als sollte unbedingt ein Weihnachtsband erscheinen, der dann schnell konstruiert wurde. Ein Buch zwar nicht nur für Weihnachtsfans, dafür aber zum Liebhaberpreis, denn nach nur 144 Seiten folgt nur noch die Leseprobe zu Band 3 der Saga. 3,5 Sterne

Bewertung vom 30.09.2024
Alltagshelden - Gefühle lernen mit Disney: Lilo & Stitch - Benimm dich, Stitch! - Über Manieren und Respekt - Bilderbuch ab 3 Jahren

Alltagshelden - Gefühle lernen mit Disney: Lilo & Stitch - Benimm dich, Stitch! - Über Manieren und Respekt - Bilderbuch ab 3 Jahren


sehr gut

Bunter (Vor-)Lesespaß zu den Alltagsthemen Manieren, Höflichkeit und Respekt
Die Reihe sagte mir gar nichts, tatsächlich ist dies aber schon der vierte Band von "Alltagshelden - Gefühle lernen mit Disney". Den Untertitel fand ich auch etwas komisch formuliert, weil man Gefühle einfach hat, aber den Umgang mit ihnen kann man hier natürlich verbessern.

Lilo und Stitch sitzen gemeinsam am Frühstückstisch, doch Stitch schlingt sein Essen hinunter, kleckert und rülpst ohne Rücksicht. Nani passt das gar nicht und so droht sie Stitch an, dass er nicht am Lu'au-Festessen teilnehmen darf, wenn er bis dahin nicht mit Lilo Manieren lernt. Die beiden geben ihr Bestes, doch es dauert, bis Stitch sich an all diese Regeln gewöhnt und sie verinnerlicht.

Die Geschichte ist optisch sehr gut in die Welt von Disneys Lilo & Stitch übertragen. Perfekter Zeitpunkt, denn gerade sind die beiden wieder überall zu sehen. Meine Enkel haben T-Shirts etc. davon und ich glaube, dass sie das ziemlich motiviert hat, sich anzuhören, was Stitch alles an seinem Benehmen verbessern kann. Der Anfangszustand ist wirklich komplett ohne Regeln. Nani beginnt, indem sie ganz klare Benimmregeln aufzählt, die sie auch von Stitch einfordert. Ob man da jetzt bei diesem knuddeligen lernbereiten Wesen androhen muss, dass es so nicht am Lu'au teilnehmen kann... ich glaube nicht und allgemein ist es doch eher der erhobene Zeigefinger, der hier genutzt wird, doch durch die bunten Illustrationen und die Lieblingscharaktere ist das Kindern vielleicht nicht so bewusst und sie machen gern mit. Nicht umsonst heißt die Reihe Alltagshelden. Über den Tag hinweg kommen Lilo und Stitch immer wieder in Situationen, in denen Neues gelernt werden und angewendet werden muss. Die wichtigsten Regeln werden dabei immer nochmal schriftmäßig hervorgehoben. Die Geschichte selbst ist stimmig. Es geht um die Vorbereitung des Festes und da möchte Stitch natürlich unbedingt auch dabei sein.

Ein bisschen verwirrend ist es, dass er verschiedene Personen (hier ältere Menschen) anders begrüßen soll, als andere. Ich persönlich sehe das nicht so. Eine allgemein freundliche Begrüßung reicht doch auch vollkommen aus. Am Ende des Buches haben Kinder viel gehört über Manieren, Benimmregeln, Freundlichkeit, Respekt und Höflichkeit. Wenn alle diese beachten, dann wird das Zusammenleben harmonischer. Insgesamt war das Buch sehr schön, für mich aber etwas zu viel Zeigefinger und Kritik, wenn nicht alles sofort klappt. 4 Sterne

Bewertung vom 14.08.2024
Unser größter Schatz: Der Boden
Küntzel, Karolin

Unser größter Schatz: Der Boden


ausgezeichnet

Dieses Buch ist ein wahrer Boden-Schatz
Unser größter Schatz: Der Boden gehört zu einer Sachbuchreihe bei Beltz & Gelberg, die verspricht, große Themen einfach zu erklären. Für mich war dieses Buch der erste Band daraus und zunächst war ich überrascht, dass das Format kleiner ist als erwartet. Doch beim Lesen konnten wir feststellen, dass das Buch für Grundschüler so genau richtig ist und viel einfacher zu handhaben, als andere Sachbücher. Das Titelbild zeigt einen sehr schönen ersten Überblick über die enthaltenen Facetten des Bodens, welche im Buch besprochen werden. Dazu gehören nicht nur die Entstehung, der Aufbau und die Beschaffenheit des Bodens, es geht auch um seinen Nutzen. Ich finde, das Buch macht sehr deutlich, wie wichtig die Ressource Boden für uns Menschen ist. Themen wie Landwirtschaft, Bebauung, Bodenversiegelung; Desertifikation, Abholzung des Regenwaldes, Moore, Wattenmeer, Bodenschätze, Grundbesitz, Bodenrechte und viele mehr sind mit aktuellen Fakten aufbereitet, die uns erstaunen und auch nachdenklich stimmen. Die Schlagworte zeigen aber auch schon, dass manche Aspekte gar nicht mal so leicht zu erklären sind, ohne Fremdwörter zu benutzen. Häufig werden diese aber gleich im Text geklärt. Das Buch ist ab 7 Jahren empfohlen. Alleinlassen würde ich ein Kind damit in diesem Alter aber nicht unbedingt, sondern die Themen dann gemeinsam durchgehen.

Die Illustrationen im Inneren sind vom selben Stil, wie die auf dem Cover und werden ergänzt durch einfache Grafiken und ggf. Karten, die sehr zum Verständnis beitragen. Wer Wert auf Fotografien legt, der wird hier vergeblich danach suchen. Uns hat das Fehlen aber überhaupt nicht gestört. Die Textmenge ist machbar, da die Bilder die einzelnen Infos gut einteilen, der Schriftgrad ist ebenfalls ok, hätte aber aufgrund des noch vorhandenen Platzes aber auch größer sein können. Ich war positiv überrascht von der Bandbreite der Informationen und allein dafür hat das Buch schon 5 Sterne verdient. Es ist toll, dass der Boden als oft vernachlässigtes Thema hier in einem eigenen Buch hervorgehoben wird. So wird auch Kindern die Wichtigkeit bewusst.

Bewertung vom 13.08.2024
Das Licht in den Birken
Fölck, Romy

Das Licht in den Birken


ausgezeichnet

Starkes, fesselndes Buch mit Tiefgang
Die Mittfünfzigerin Thea kehrt nach 25 Jahren im sonnigen Portugal zurück in ihre alte Heimat, die Lüneburger Heide. Dort mietet sie sich mit ihren zwei Ziegen in einem idyllischen alten Bauernhof im Nebenhaus ein. Der Eigentümer Benno ist ein menschenscheuer Eigenbrötler, der sich jedoch rührend um seine Gnadentiere und den Nutzgarten kümmert. Nur sehr langsam können sich die Beiden annähern. Im Wald findet Benno die verletzte Jugendliche Juli, die ihre Wanderschaft nach Amsterdam nun unterbrechen muss. Sie möchte damit die letzten Pläne ihres verstorbenen Opas erfüllen. Das mehr oder weniger zufällige Zusammentreffen dieser drei völlig unterschiedlichen Menschen verändert das Leben auf dem Hof von Grund auf.

Jeder hat seine eigenen Sorgen und Probleme zu tragen. Als es aber darum geht, den Gnadenhof vor seinen Gläubigern zu retten, bringt jeder seine Fähigkeiten ein. Die gegenseitige Unterstützung - manchmal auch Einmischung in private Angelegenheiten - ist enorm. Da fliegen auch schon mal die Fetzen. Doch alle haben ein gemeinsames Ziel vor Augen: Eine Heimat für die Tiere und sich selbst zu schaffen und zu erhalten.

Romy Fölck erzählt die Geschichte so anschaulich und lebensnah, dass man meint, Teil dieser Gruppe zu sein. Mit ihren tollen Landschafts- und Naturbeschreibungen erzeugt sie ganz bestimmte Atmosphären, mal eher mystisch, mal heimelig. Die erklärten Arbeitsabläufe sind nachvollziehbar. Die Ausarbeitung der drei Hauptcharaktere ist ihr hervorragend gelungen. Der eher schroffe, schaue Bauer Benno, die mutige, offene Thea, die mit ihrer Vergangenheit abschließen möchte und Juli, die um ihren Opa trauert und sich von ihrer fordernden Mutter befreien will, treffen als Fremde auf dem Hof zusammen und wachsen zu einer Einheit zusammen, die das gemeinsame Ziel, den Gnadenhof zu retten miteinander anpacken.

Ein fesselndes, berührendes Buch über Freundschaft mit Tiefgang und Atmosphäre, das ich gerne weiterempfehle. Fünf verdiente Sterne! Das Landschaftscover mit dem Sonnenaufgang über der Heide spiegelt die mystische Stimmung wider.

Bewertung vom 28.07.2024
Nikki King: Verfuchst noch mal!
Matysiak, Mascha

Nikki King: Verfuchst noch mal!


ausgezeichnet

Magischer Start in die Welt der Tierwandler für Erstleser
Nikki ist eigentlich ein ganz normales Mädchen. Sie geht zur Schule und ist kein Fan von Mathe, doch plötzlich verwandeln sich ihre Ohren in plüschige Spitzen. Und damit nicht genug. Auf dem Weg nach Hause bemerkt sie an sich einen Schwanz und nimmt Gerüche viel besser wahr. Sogar ihren Hamster findet sie plötzlich lecker. Kurze Zeit später kommt eine Elster durchs Fenster und spricht. Anscheinend weiß sie mehr und kann Nikki helfen.

Was für ein schönes Cover! Sofort ist klar, dass es hier um eine magische Tiergeschichte geht. Nikki ist eine sympathische Person, die Tiere gern mag, doch als sie sich vorstellt, ihren Hamster zu essen, bekommt sie es zurecht etwas mit der Angst zu tun. Für sie und die jungen Leser*innen startet eine witzige und spannende Suche nach der Ursache ihrer Verwandlung. Auch geht es um Freundschaft und Zusammenhalt. Spannung herrscht vor allem bei einem Ausflug in den Wald. Inhaltlich ist Nikki King - Verfuchst noch mal! auf jeden Fall eine Geschichte, die neugierig macht und dadurch zum Weiterlesen motiviert. Supertoll sind auch die vielen Illustrationen, die den Text gut ergänzen. Durch die kurzen Kapitel sind Lesepausen gut möglich. Die große, übersichtlich gestaltete Schrift garantiert, dass hier jedes Kind Leseerfolge verzeichnen kann und Spaß hat. Die Seiten sind abwechslungsreich zusammengestelllt, mal mit weniger Text, mal comicartig, mal mit mehr Fließtext. Finde ich richtig gut! Langweilig wird es daher sicher nicht. Allerdings endet die Geschichte leider etwas abrupt, so dass man für mehr Abenteuer den nächsten Band lesen muss. So hält man die Leseanfänger*innen bei der Stange, denn viele werden dem nächsten Band und der Auflösung angeteaserter Geheimnisse entgegenfiebern. Gute Leser*innen könnten aber auch enttäusch sein, dass es nicht gleich weitergeht. Dennoch finden ich die Geschichte kreativ und sie kann durchaus ein Einstieg in die Welt der Tierwandler sein. Einmal angelockt, werden Kinder sicher später auch zu anderen Büchern dieser Art greifen. 5 Sterne

Bewertung vom 14.04.2024
Wieso? Weshalb? Warum? junior, Band 50: Wir gehen einkaufen
Mennen, Patricia

Wieso? Weshalb? Warum? junior, Band 50: Wir gehen einkaufen


ausgezeichnet

Antworten auf die häufigsten Kinderfragen zum Einkaufen
"Wir gehen einkaufen" ist der 50. Band der Wieso? Weshalb? Warum? junior Reihe von Ravensburger, die für Kinder zwischen zwei und vier Jahren konzipiert ist. Diesmal gefällt uns das große Titelbild wirklich gut, es zeigt schon gut, worum es in diesem Band geht. Alles rund ums Einkaufen. Wie von der Reihe gewohnt, werden auf jeder (Doppel-)Seite Fragen gestellt, die von Kindern inspiriert sind. Was müssen wir alles einkaufen? Was machen wir im Supermarkt zuerst? usw. Diese Fragen werden anschließend in kurzen Texten leicht verständlich beantwortet und mit tollen, lebensnahen und vielfältigen Bildern illustriert. Elani und Noah heißen die beiden Kinder, die mal mit Papa in den Supermarkt gehen, mit der Oma zum Bäcker oder mit der ganzen Familie auf den Wochenmarkt. Hier wird kein bestimmtes Rollendenken transportiert, sondern jeder Konstellation Rechnung getragen. Auch gibt es Hinweise auf ein gewisses Umweltbewusstsein. Die Familie fährt öfter mit dem Rad zum Einkaufen. Nicht ganz gelungen ist es da, dass einzelne Karotten und Kohlrabi noch in Einwegtüten verpackt werden, aber auch das gibt es eben. Genau wie den regionalen Gemüsehandel, der beim Wochenmarkt im Text erwähnt wird. Neben Supermarkt, Bäckerei und Wochenmarkt werden auch ein Schuh- und Bekleidungsgeschäft, ein großes Einkaufszentrum und ein Drogeriemarkt aufgesucht. Überall wird kurz auf die Waren und ggf. den Service eingegangen. Zumindest abgebildet und mit kleine Texten versehen sind noch ein Buchladen, eine Spielzeuggeschäft, eine Apotheke und ein Bankautomat.

Durch die tollen Klappen werden die Bilder veränderbar und die kleinen Leser*innen können die Vorgänge in den Geschäften besser nachvollziehen. Auch verstecken sich manchmal noch Zusatzinformationen unter den Klappen. Das Highlight bildet am Ende der Kaufladen, in dem Noah und Elani begeistert nachspielen, was sie gesehen haben. Hier dürfen die Kinder wieder aktiv werden und helfen, die Waren vom Einkaufszettel in den Regalen zu finden. Wie der Titel schon sagt, geht es im Band darum selbst einzukaufen. Was im Hintergrund in den Geschäften passiert, wäre für größere ein toller WWW-Band. Für Kleinkinder reichen diese ersten Informationen über das Einkaufen aber völlig aus. 4,5 Sterne

Bewertung vom 29.11.2023
Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3
Blum, Charlotte

Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3


sehr gut

Unterhaltsamer historischer Kriminalfall aus Baden-Baden
Almas Spürsinn hat sich mittlerweile herumgesprochen. Deshalb bittet ihre Kollegin Friederike Alma, den Tod ihrer Cousine Gertrude zu erforschen. Diese wurde erstickt in der Wäschetrommel einer großen Wäscherei gefunden. Die Polizei glaubt an einen Unfall oder Suizid und hat den Fall bereits ad acta gelegt. Damit will sich Friederike jedoch nicht zufrieden geben. Im Laufe ihrer Nachforschungen stößt Alma auf eine Diebesbande, die es auf den Schmuck der illustren Gäste des internationalen Schachturniers in Baden-Baden abgesehen hat. Gibt es da einen Zusammenhang? Wie immer lässt Alma nicht locker, bis der Fall gelöst ist.

Das Autorenpaar Charlotte Blum nimmt die Leserschaft wieder mit ins mondäne Baden-Baden der 1920er Jahre, wo diesmal ein internationales Schachturnier stattfindet, das viele verfolgen wollen. Schach spielt aber hier nicht die Hauptrolle, Alma sieht sich vielmehr nicht nur mit dem Tod der jungen Gertrude konfrontiert, sondern versucht gleichzeitig die Diebstähle von edlem Schmuck aufzuklären. Und Alma wäre nicht Alma, wenn sie sich nicht selbst, ohne Rücksicht auf Verluste, in brenzlige Situationen hineinmanövrieren würde. Zum Glück erhält sie die Hilfe ihrer quirligen Freundin Emmi, ihres Cousins Walter und ihres Freundes Kommissar Ludwig Schiller.

Dieser dritte Band ist eine gelungene Fortsetzung der Reihe um das Fräulein vom Amt. Die Geschichte ist unterhaltsam, liest sich flüssig und spannend. Das erklärende Hintergrundwissen ist informativ, die Atmosphäre des Kurorts ist beim Lesen spürbar. Die verschiedenen Charaktere sind authentisch und gut herausgearbeitet. Besonders Alma und ihre Freunde sind durchweg sympathisch dargestellt.

Zum Ende bleibt die Frage offen, ob sich Alma für die Liebe oder den Beruf entscheidet oder vielleicht beides miteinander verknüpfen kann. Darum hoffe ich auf mindestens einen weiteren Folgeband.

Das Cover ist mit der Goldprägung edel gearbeitet. Dem direkten Blick von Alma bleibt nichts verborgen.

4 Sterne

Bewertung vom 21.09.2023
Tage im warmen Licht
Pfister, Kristina

Tage im warmen Licht


ausgezeichnet

Berührende, fesselnde Geschichte
Aus einer persönlichen Not heraus zieht die Alleinerziehende Maria mit ihrer dreizehnjährigen Tochter Linnea vorübergehend in das geerbte Haus ihrer Oma Hanne aufs Land. Dort hat sie eine glückliche, behütete Kindheit und Jugend mit ihren Freunden verbracht. Über zweiundzwanzig Jahre ist es her, dass sie ihre Heimat überstürzt verlassen hat und zu ihrem Vater nach München gezogen ist. Nun kehrt sie mit gemischten Gefühlen zurück und die alte Nachbarin Martha empfängt sie mit offenen Armen.

Kristina Pfisters Roman ist eine gefühlvolle, berührende, fesselnde und flüssig zu lesende Geschichte mit Tiefgang über Maria, die zweiundzwanzig Jahre lang ein einschneidendes Erlebnis verdrängt hat und nun am Ort des Geschehens mit den Geistern der Vergangenheit kämpft. Die Unterstützung und Solidarität, die damals fehlte, erfährt Maria nun von Martha, die eine ganz besondere Frau und Bezugsperson mit einem großen Herzen ist und von ihren neuen Freundinnen.

Alle Charaktere sind authentisch dargestellt, das Umfeld ist atmosphärisch, die Stimmungen und Gefühle werden gut transportiert. Ich bin sofort in der Geschichte angekommen. Maria lernt mit der Zeit, was Zusammenhalt und wahre Freundschaft bewirken können. So kann sie mit dem alten Problem abschließen und neu durchstarten. Für dieses besondere Buch gebe ich gerne fünf Sterne und spreche eine Empfehlung aus.

Das Cover hat mich leider nicht so angesprochen, es ist mir einfach zu unnatürlich, sowohl von den Farben, als auch von der Gestaltung her. Doch das Buch selbst hat mich überzeugt. 5 Sterne

Bewertung vom 15.08.2023
A Place to Shine
Lucas, Lilly

A Place to Shine


sehr gut

Schön, aber kommt an die Vorgänger nicht heran
Auf der nächtlichen Heimfahrt nach einem Treffen wird Poppy, die jüngste der McCarty-Schwestern Ersthelferin bei einem Autounfall. Ausgerechnet Trace Bradley, der bekannte Countrysänger, von dem Poppy einst so enttäuscht wurde, ist der Verletzte. Aus Pflichtgefühl begleitet sie ihn ins Krankenhaus und wird dort für seine Freundin gehalten. Natürlich stürzt sich die Klatschpresse sofort auf die Geschichte. So müssen von Trace' Management alle Register gezogen werden, um den "Schaden" zu begrenzen.

Poppy ist das Nesthäkchen der Familie McCarty. Entsprechend ist ihre Rolle in diesem Kreis. Mit ihrem Baumhaushotel hat sie noch nicht den gewünschten Erfolg und ist deshalb immer in Geldnot. Nur deshalb lässt sie sich widerwillig auf einen Deal ein. Sie weiß eigentlich, was sie will und hatte Pläne für ihr Leben, die der plötzliche Tod ihres Vaters durcheinander gebracht hat. Umso enttäuschter ist sie von Trace, bei dem sie vor fünf Jahren Trost gesucht hat. Durch seine verletzende Handlungsweise hat er ihr Vertrauen zerstört. Doch Poppy und Trace müssen sich wohl oder übel zusammenraufen. Wir begleiten sie durch alle Höhen und Tiefen ihrer Gefühle.

Keine Frage: Cherry Hill ist ein Wohlfühlort, die Familie authentisch und herzlich, die Story ist plausibel, trotzdem sind bei mir die Gefühle nicht so ganz angekommen. Das mag vielleicht auch an meinem Alter und dem eingerosteten Englischkenntnissen liegen. Dafür kann die Autorin nichts. Das Buch empfehle ich deshalb vor allem auch jungen Leser*innen gerne weiter und gebe gute 4 Sterne.

Bewertung vom 15.08.2023
Die verlorene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.1
Lane, Soraya

Die verlorene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.1


ausgezeichnet

Unterhaltsamer Familienroman mit tollem Rahmen
Kellermeisterin Lily ist glücklich mit ihrem Beruf, den sie ihrem früh verstorbenen Vater zu verdanken hat. So sammelt sie derzeit Berufserfahrungen in den großen Weingütern der Welt. Kurz vor ihrer Abreise nach Italien erhält sie von einer Kanzlei ein Erbstück ihrer längst verblichenen Großmutter ausgehändigt. Die kleine Schachtel, die in einem Londoner Mutter-Kind-Haus gefunden wurde enthält nur zwei mysteriöse Zettel: Ein italienisches Rezept und einen Abriss eines Programms der Mailänder Scala von 1946. Was hat das zu bedeuten? Mit Hilfe des sympathischen Winzersohnes Antonio begibt sich Lily in Italien auf die Suche nach ihren Wurzeln.

In zwei abwechselnden Zeitsträngen erzählt uns Soraya Lane erstens von der Suche Lilys und Antonios nach der Identität ihrer Oma, zweitens eine herzzerreißende, berührende Liebesgeschichte zwischen der Ballerina Estee und dem Bäcker Felix, die durch Intrigen der Familie nicht zusammen kommen können. Geschickt verbindet sie diese Stränge, verrät aber nie zu viel, so dass die Spannung bis zum Schluss erhalten bleibt.

Die Protagonistinnen sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart sind alle authentisch und zumeist sehr herzlich charakterisiert. Das toll beschriebene italienische Lebensgefühl und der landschaftliche Rahmen laden zum Träumen ein, ebenso wie das romantische Cover. Ein wunderbares, unterhaltsames, lesenswertes Buch für Musestunden! Es ist der erste Band einer achtteiligen Saga um verlorene Töchter in der ganzen Welt. Ich freue mich auf die weiteren Geschichten. 5 Sterne