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Benutzername: 
Mary
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 8 Bewertungen
Bewertung vom 16.12.2016
Apocalypse Now Now. Schatten über Cape Town / Baxter Bd.1
Human, Charlie

Apocalypse Now Now. Schatten über Cape Town / Baxter Bd.1


gut

Meinung:

Ich schwanke immer noch zwischen 3 und 4 Sternen und habe mich nun endlich entschieden dem Ganzen 3,5 Sterne (also den Mittelweg des Dilemmas), zu geben. Ich teile meine Meinung in Pro und Kontra auf, weil ich ansonsten das Buch gar nicht anders rezensieren könnte und weil ich meine Bewertung und meinen inneren Zwiespalt begründen möchte.

Pro:

Das Einzigartigste an Charlie Humans Debütroman ist erstmal der Schreibstil. Er ist wunderbar derb und asozial, andererseits mit sehr vielen Fachbegriffen gespickt und relativ anspruchsvoll, sodass es ein einziges Paradox und gleichzeitig ein Lesevergnügen ist. Nach den ersten Seiten fliegt man nur so durch die Geschichte, da der Schreibstil sehr leicht und flüssig ist.
Der zweite Pluspunkt ist die Idee der Story. Denn die ist einfach nur grandios, Leute!
Etwas Ähnliches oder Vergleichbares habe ich noch nie gelesen! Die Kapitel sind recht kurz und die Kapitelüberschrift ist teilweise zum Brüllen! Waffengangs auf der Schule, die sich bekriegen, eine Gang von Freaks, die Pornos verkaufen, die Lehrer, die sich von den Schülern terrorisieren lassen. Bis Baxters Freundin Esmé verschwindet, dauert es noch ein Weilchen und wir lernen sie erstmal kennen, zusammen mit seinem üblichen Alltag. Die Fachbegriffe und Genialität, das muss man einfach so sagen, eines 16jährigen fand ich grandios.Das Buch wird aus seiner Sicht geschrieben und wir bekommen sehr viele seiner Gedankengänge mit, die recht oberflächlich, manipulativ und teilweise auch gewalttätig sind. Die vielen Metaphern, die er benutzt und mit denen wir geradezu überschwemmt werden, plus seiner Schlagfertigkeit, waren einfach nur ein Highlight und großes Amüsement. Baxter ist nicht unbedingt ein guter Bruder/Sohn/Freund, da es ihm nur darum geht, in der Nahrungskette aufzusteigen, aber dadurch, dass er so ist, wie er ist, obwohl er überhaupt nicht sympathisch beschrieben wird, ist er mir sofort ins Herz gewachsen und durch seine vielen Gedanken kommt man ihm auch schnell näher, auch wenn er nicht unbedingt ein guter Mensch ist.
Baxter war auch der einzige Charakter, den ich in dem Buch gemocht habe. Aber dazu mehr bei Kontra.
Charlie Human stößt einen sofort in die Geschichte, man bekommt keine Atempause, während sich die Ereignisse überschlagen. Und es ist wirklich viel los in dem Buch. Langeweile kann gar nicht aufkommen, da ständig etwas passiert. Ich hatte auch das Gefühl, dass der Autor aus allen Fantasy-, Sci-Fi- und Actionbüchern und -filmen geklaut hat. Es war einfach alles dabei an phantastischem, was man sich nur denken konnte und noch mehr! Es wurde sehr viel ironisiert, es gab viele köstliche Anspielungen auf verschiedene Filme, wie z.B Harry Potter, auch war was von den Golden Grils dabei (ich sag nur Shady Pines ;)) u.v.m. Er hat alles, was er nur finden konnte, aus Action- und Sci-Fi Filmen zusammengewürfelt und das auch noch mit afrikanischer Mythologie gemixt.
Kontra:

Die Charaktere: Es waren einfach zu viele. Man musste sich die vielen Namen merken. Aber die Personenbeschreibungen haben, meiner Meinung nach, überhand genommen. Es waren teilweise seltsame und exotische Beschreibungen völlig fremder Wesen, wie z.B. den Sprites, den Elementar-Wesen, den Zombie-Spinnen, usw. dabei. Auch war mir niemand, außer Baxter, wirklich sympathisch. Ich liebe Fantasy, aber selbst für mich war die Story einfach nur zu abgedreht und freaky. Das gesamte Buch ist komplett durchgeknallt von vorne bis hinten. Und das kann man sowohl positiv als auch negativ sehen. Die Handlung und die komplette Welt war absolut unrealistisch und völlig absurd dargestellt. Es wurde nie etwas wirklich in Frage gestellt, es wurde einfach akzeptiert, wie es ist. Und die Geschichte war einfach überladen. Zu viel des Guten. Vor allem zu viel Blut und abgetrennte Körperteile.

Es ist ein sehr abgedrehtes und abgespactes Buch, das einen in seinen Bann zieht, allerdings nur dem Amüsement dient.

Bewertung vom 30.11.2016
HELIX - Sie werden uns ersetzen
Elsberg, Marc

HELIX - Sie werden uns ersetzen


gut

Die Inhaltsangabe werde ich nicht noch einmal wiedergeben, da das jeder selbst nachlesen kann (und man auch nicht mehr wissen sollte) und komme direkt zu meiner subjektiven Meinung.

Ich habe von dem Autor noch nichts gelesen und ging völlig ohne Erwartungen an den Thriller ran. Das Thema schien mir sehr interessant und ich war sehr auf die Ausführung gespannt.
Das Buch hat sehr kurze Kapitel (wodurch Spannung erzeugt werden sollte) und wechselt mit jedem Kapitel die Perspektive. Es sind zu viele Charaktere, die man sich anfangs merken muss, wobei alle auch noch ähnliche Namen aufweisen, was die Sache erschwert. Ich musste oft zurückblättern und nochmal nachlesen, wer das denn jetzt genau war.
Es las sich trotz der teilweise extrem kurzen Kapitel eher langsam, Spannung kam praktisch keine auf und alle, wirklich alle Protagonisten blieben letztendlich oberflächlich konstruiert. Sympathisieren sollte hier keiner und das tat auch keiner.
Das Buch ist zwar sehr informativ, aber dadurch auch langatmig und den Lesefluss störend. Sehr viele fremde Begriffe tauchen auf, die man nachschlagen muss sowie die Bezeichnungen der Methoden zur Genmanipulation, Gentechnik, Biochemie, ect.
Für mich ein Haufen Kauderwelsch. Gut fand ich das nahe Zukunftsbild, das uns Marc Elsberg aufgezeigt hat.
Er mischt in seinem Thriller Fiktion mit Realität und die Anteile der Realität waren schon erschreckend und zum Nachdenken anregend.
Ein weiterer Minuspunkt, wofür der Autor nichts kann, betrifft das Lektorat: Die haben hier sehr geschusselt. Einige Fehler stechen schon arg ins Auge und haben mich sehr gestört, auch wenn ich versucht habe, darüber hinweg zu sehen.
Mir fielen leider auch einige Logikfehler auf und die Satzkonstrukte fand ich nicht immer passend bzw. merkwürdig formuliert.
Generell geht die Geschichte nur langsam voran, ist stellenweise sehr unrealistisch bzw. auch sehr widersprüchlich.
Unrealistisches und leichtsinniges Handeln der Personen, kuriose Martial Arts Effekte, die Widersprüchlichkeit der Handlung, gewollter Spannungsaufbau in der Mitte und vor allem auch am Ende, wodurch der Thriller glänzen sollte, aber irgendwie nur das Gegenteil bewirkt wurde.

Es war mir schlicht zu zäh und zu langatmig. Das Ende war offen und unbefriedigend, das Thema an sich großartig gewählt und sehr gut recherchiert, die Ausführung lässt leider zu wünschen übrig. Ich habe sehr lange für den Thriller gebraucht, was meist kein positives Zeichen ist, allerdings erreicht er eins mit Abstand: Dass man darüber nachdenkt. Und sich darüber austauschen möchte.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.08.2016
Am Ende aller Zeiten
Walker, Adrian J.

Am Ende aller Zeiten


gut

Inhalt:

Wie weit würdest du gehen … für die, die du liebst?

Edgar Hill ist Mitte dreißig und er hat sein Leben gründlich satt. Unzufrieden mit seinem Leben, dem Alltag in Schottland und seiner Funktion als Familienvater will er nur ein: Dass das alles endlich ein Ende hat.
Er ahnt nicht, dass das tatsächlich sehr bald der Fall sein wird und dieses Ereignis sein Leben für immer ändern wird. Denn auf einmal verwüstet ein Asteroidenschauer die britischen Inseln. Ganze Städte werden zerstört, alles liegt in Schutt und Asche.
Dann wird auch noch Edgars Familie evakuiert und wenn er sie jemals wiedersehen will, muss er 500 Meilen weit durch ein zerstörtes Land laufen.

Meinung:
Ich habe mit einem guten Science Fiction Roman gerechnet und war mir praktisch sicher, dass mir das Buch gefallen würde. Schon allein wegen dem Thema Postapokalypse. Hat es aber leider nicht. Meine Erwartungen wurden leider enttäuscht und das finde ich sehr schade.
Den Schreibstil fand ich gut und der Anfang des Buches hat mir auch sehr gut gefallen. Der Roman war sehr philosophisch und hatte keinen typischen Protagonisten, wie man ihn kennt, sondern einen typischen Durchschnittsfamilienvater, wie er leibt und lebt.
Die gesamte Story wurde nur aus Edgars Sicht erzählt und Edgar ist absolut (wahrscheinlich absichtlich) unsympathisch und mag sein Leben überhaupt nicht. Er fragt sich immer nur, warum das Leben und alles so schwer sein muss. Warum ein neues Leben in die Welt zu setzen so schwer sein muss. Und ich muss sagen, am Anfang fand ich das noch okay, aber im Laufe des Buches gingen mir seine Äußerungen und sein inneres Genörgel mächtig auf die Nerven. Edgar ist dick, faul und ein Versager als Vater. Das wird bestimmt hundertmal wiederholt und zur Sprache gebracht. Von seiner Frau Beth und den zwei kleinen Kindern erfährt man recht wenig, da sie schon sehr früh getrennt werden. Dass mit dem Asteroideneinschlag erfolgt bereits nach den ersten Seiten, das alles geht ganz schnell vonstatten.
In dem Buch dominiert die menschliche Grausamkeit. Anders kann man es gar nicht sagen. Schon zu Anfang, sobald die Katastrophe einbricht, wird jeder Mensch auf seine Urinstinkte reduziert und handelt nur nach dem Überlebenswillen. Es wird keine Rücksicht auf andere genommen, jeder denkt nur an sich und seine Familie und dieser Zustand dauert das ganze Buch an. Die menschlichen Abgründe werden sehr detailliert beschrieben, was die Menschen sich dort teilweise gegenseitig antun, ist einfach menschenverachtend und erschreckend.
Auch die Umgebung wird sehr detailliert und ausschweifend beschrieben, das war sehr langatmig.
Die ganze Story, um es mal zusammengefasst zu sagen, handelt von einer kleinen Gruppe von Läufern, von denen jeder interessant war und die ich auch mochte (alle außer Ed, den mochte ich überhaupt nicht und er ist der Hauptprotagonist ^^) und es wird auch immer "nur" übers Laufen berichtet, über Eds Genörgel, seine Schuldgefühle, aber vor allem seine Schwäche (er hasst Laufen). Ab und an mal ein Rückblick, mit der Zeit lernt man auch die anderen Protagonisten besser kennen und mögen.
Der Roman hat nichts Übernatürliches an sich, es handelt eher um skurrile und (zumindest für mich) unrealistische und teilweise unverständliche Figuren, die Ed auf dem Weg immer mal begegnet. Ich wurde sehr oft schockiert und überrascht. Aber auch viel zu oft verwirrt. Es gab viele Andeutungen, einige offene Fragen, die nie beantwortet wurden und im Großen und Ganzen war das Buch einfach langweilig.
Große Lust beim Lesen empfand ich nicht, dabei habe ich mir das so sehr gewünscht.
Auch wenn ich mir gut vorstellen kann, dass bei uns genau das Gleiche Horrorszenario ablaufen würde, fand ich es vom Autor ein wenig übertrieben dargestellt und nicht ganz glaubwürdig.
Das Ende fand ich gut und passend zur gesamten Story, es waren zum Ende hin auch einige berührende und traurige Momente dabei, aber ich muss sagen, es war einfach nicht meins.

Bewertung vom 29.03.2016
Nur ein Tag / Allyson & Willem Bd.1
Forman, Gayle

Nur ein Tag / Allyson & Willem Bd.1


sehr gut

Der erste Teil eines Roman-Duos von Gayle Forman.
"Angenommen, Shakespeare hätte sich geirrt?" - mit diesem Satz beginnt eine emotionale und bewegende Geschichte, in der Shakespeare seinen festen Platz hat.

Allysons Leben ist komplett durchgeplant. Sie ist ein normales, ordentliches, fleißiges, sehr kluges, aber leider nicht sehr selbstbewusstes Mädchen, das noch nie etwas unüberlegtes getan hat.
Am letzten Tag ihrer dreiwöchigen Europareise jedoch begegnet sie Willem.
Er ist ein freier und ungebundener Schauspieler, der alles verkörpert, was Allyson nicht ist.
Als er sie unerwartet einlädt mit ihm für einen Tag nach Paris zu fahren, wirft sie all ihre geregelten Pläne hin und tut einmal in ihrem Leben etwas unüberlegtes und unvorstellbares: sie geht mit ihm.

Ein tolles Buch, welches mich sehr bewegt hat - vor allem im Nachhinein. Ich konnte mich von der ersten Zeile an mit Allyson identifizieren, sie nachvollziehen und mit ihr fühlen.
Allyson ist ein sehr typischer, aber auch interessanter Charakter, mit dem ich mich sehr verbunden gefühlt habe.
Sie ist ein achtzehnjähriges Mädchen, welches noch auf ihre Beine kommen muss, sich selbst noch im Leben finden muss und auf ihrem Weg zur Selbstständigkeit bzw. Selbstbewusstsein ist.
Ich muss ehrlich sagen, ich habe von dem Buch was ganz anderes erwartet und war stellenweise auch überrascht, welche Wendung die Geschichte nach einigen Seiten nahm.
Es liest sich sehr ruhig und langsam, auch wenn der Schreibstil sehr schön und flüssig ist.
Viel passiert in dem Buch nicht, es geht hauptsächlich um Allyson und ihre Entwicklung.
Die Geschichte wird auch als ihrer Sicht geschrieben.
Es war teilweise sehr emotional und auch traurig, man kann sich sehr leicht in Allyson hineinversetzen und ihre Sorgen verstehen.
Zumindest ging es mir so.
Spannung wird nicht viel aufgebaut und die Geschichte plätschert stellenweise nur dahin.
Dass Shakespeare eine große Rolle in dem Buch spielt, finde ich toll, auch den Bezug von Shakespeares Stücken zu Allyson waren passend und verständlich.
Ich denke, wer keinen Draht zu Allyson aufbauen kann, dem wird auch das Buch nicht gefallen.
Ich mochte sie sehr und deshalb werde ich auch den zweiten Teil des Duos noch lesen, da das Ende (für mich) vielversprechend war und ich einfach wissen möchte, wie diese wunderbare Geschichte endet.
Ich muss sagen, ich habe mich zuerst in dieses Cover verliebt, welches einfach traumhaft ist und finde es schön, wie die beiden Cover zueinander passen.

Bewertung vom 15.03.2016
Mein Herz wird dich finden
Kirby, Jessi

Mein Herz wird dich finden


sehr gut

400 Tage ist es her, seit Mias erste, große Liebe Jacob durch einen Unfall ums Leben gekommen ist.
400 Tage, in denen sie sich abgekapselt hat und ihr Leben praktisch mit seinem zu Ende gegangen ist.
Jacobs Eltern haben seine Organe zur Spende freigegeben und Mia hat sich darauf versteift, jeden Organempfänger ausfindig zu machen.
Sie führte eine Korrespondenz mit vier Organempfängern. Der fünfte schrieb nie zurück, derjenige, der Jacobs Herz bekommen hat - Noah.

Mir hat das Buch gefallen, der Schreibstil ist schön einfach und flüssig und wunderbar schnell zu lesen.
Die Seiten fliegen nur so dahin, wie das bei jedem guten Roman auch sein soll.
Dass die Namen in der deutschen Ausgabe des Buches geändert wurden, finde ich absolut unnötig und sogar verwirrend bei einer bestimmten Szene im Buch.
Bei jedem Kapitelanfang stehen Zitate und/oder Informationen über das Thema "Herz", was ich sehr schön und informativ fand.
Auch gibt es einpaar leere Seiten nach jedem Kapitel, die zum Nachdenken anregen und mich überhaupt nicht gestört haben.
An sich sind die einzelnen Kapitel sehr kurz und die Geschichte geht in einem langsamen Tempo voran, erzählt gemächlich weiter und die Entwicklung der Hauptprotagonistin erfolgt auch erst nach und nach.
Das Augenmerk der Geschichte wird auf Mia gelegt, aus dessen Sicht das Buch auch geschrieben ist, wie sie mit dem Verlust eines geliebten Menschen umgeht oder nicht umgeht. Ihre inneren Konflikte, Schuldgefühle überziehen die gesamte Handlung.
Man wird sofort in die Geschichte geworfen, erfährt schon in den ersten Seiten viel und fühlt und leidet mit Mia mit.
Dennoch habe ich es mir anfangs mit ihr schwer getan. Ich brauchte ein wenig Zeit, um mit ihr warm zu werden und zu sympathisieren.
Noah konnte ich auch sehr gut nachvollziehen und an einigen Stellen hatte ich echt Mühe, nicht in Tränen auszubrechen.
Es ist ein ruhiges Buch, in dem nicht großartig auf jeder Seite was passiert und die Spannung hält nur Mias Geheimnis, welches sich komplett über das gesamte Buch zieht und sich erst am Ende entlädt.

Im Fazit: Ein tolles Jugendbuch von Jessi Kirby über das Leben, Verlust und Liebe; sehr gefühlvoll erzählt, mit einem Hauch von Traurigkeit.