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Claire

Bewertungen

Insgesamt 98 Bewertungen
Bewertung vom 22.12.2024
Ordnung für immer
Borgeest, Gunda;Thorbrietz, Dr. Petra

Ordnung für immer


ausgezeichnet

Braucht es ein Buch zum Thema „Ordnung“? Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Aber dieses Buch ist nicht nur ein Ordnungsbuch, sondern auch ein Mutmachbuch! Es macht Mut, die Unordnung im Haus (und auch im Leben) anzupacken und dagegen anzugehen. Es macht Mut, auch in Zukunft langfristig die Ordnung beizubehalten. Es macht Mut, dass jeder es schaffen kann!

Hier wird wie selbstverständlich erklärt, dass jeder ein anderes Empfinden für Ordnung hat und dass das auch völlig ok ist. Jeder muss seine eigene Wohlfühlordnung finden. Aber es geht auch darum zu erkennen, was die eigene Wohlfühlordnung eigentlich ist und wie man dorthin gelangt. Ebenso selbstverständlich wird erklärt, dass sich im Laufe der Zeit immer mehr Dinge anhäufen und die Schränke irgendwann überquellen, nichts mehr an seinem angestammten Platz liegt, weil einfach alles zuviel ist. Ich denke, da wird sich so ziemlich jeder drin wiederfinden und es tut einfach gut zu lesen, dass auch in anderen Haushalten die Schränke nach und nach aus den Nähten platzen, wie man so schön (und treffend) sagt.

Das Buch ist in drei Hauptbereiche gegliedert. Begonnen wird mit Ratschlägen zum eigentlichen Thema Ordnung und wie man das Projekt angehen kann. Gut durchdachte Tipps, um sich überhaupt erstmal einen Überblick zu verschaffen und zu lernen, wo – bzw. wie – man am besten mit dem Aufräumen anfängt. Gut durchdacht, mit diesen Themen im Buch zu beginnen. So muss man später nicht lange suchen, wenn man das Buch durchgelesen hat und dann mit dem Projekt Ordnung beginnen will. Einfach nochmal an den Anfang blättern und loslegen.
Es folgt der Teil, der sich mit dem Thema „Psychologie“ beschäftigt. Sehr interessant. Warum sollte man überhaupt Ordnung halten, was löst aufräumen im Gehirn auf, was kann man tun um dran zu bleiben etc. Sehr spannend und mit einigen Erkenntnissen, auf die man durchaus auch selbst kommen kann, wenn man sich ein wenig selbst analysiert. Ich habe mich hier in einigen Punkten bestätigt gefühlt, ganz besonders dass die Ordnung/Unordnung meist den seelischen Zustand von einem selbst widerspiegelt.
Im letzten Teil geht es dann darum, wie man langfristig Routinen im Leben einbauen kann, um die Ordnung dauerhaft aufrecht zu erhalten. Auch hier gibt es clevere Tipps und auch das Thema Achtsamkeit wird in diesem Buch angesprochen.

Dazu kommen dann noch sogenannte Sonderseiten, die mit einem Rahmen gekennzeichnet sind, damit man sie schnell wiederfinden kann. Die Seiten selbst gefallen mir gut, sie sind übersichtlich und man kann den ein oder anderen Tipp schnell nochmal in Kurzform nachlesen. Allerdings hätte es mir besser gefallen, wenn diese Seiten nicht im gesamten Buch verteilt wären. Wären alle zusammen an einer Stelle, würde man seitlich am Buch die farbigen Markierungen sehen. Aber so einzeln macht das nicht viel Sinn. Zumal die Seiten manchmal gar nicht zum aktuellen Thema passen. So habe ich z.B. einen Abschnitt über sortieren von Büchern im Bücherregal gelesen und mitten im Satz kam plötzlich eine Sonderseite über Ordnungsfehler in der Küche. Ich dachte erst, die Seite sei versehentlich da eingebunden worden und dass es ein fetter Druckfehler ist, aber auf der nächsten Seite ging mein Satz über Bücher weiter. Verwirrend!

Ansonsten aber ein tolles Buch, in dem ich mir schon die ein oder andere Stelle markiert habe. Auch habe ich hier noch Tipps und Vorschläge für eine nachhaltige Entsorgung gefunden.

Wer endlich in seinem Leben aufräumen will, hat mit diesem Buch einen Begleiter an der Seite, der ohne erhobenen Zeigefinger und ohne zu verurteilen den richtigen Weg zeigt!

Bewertung vom 01.12.2024
Minus 22 Grad
Peck, Quentin

Minus 22 Grad


gut

Während einer Tour mit ihrem Fahrrad wird die Studentin Laura vom Weg abgedrängt, entführt und in einen Käfig aus Plexiglas gesteckt. Ihre Mutter bekommt eine Puppe mit dem Sterbedatum ihrer Tochter zugeschickt. Ist der Puppenmörder wieder aktiv, der vor Jahren schon einmal eine junge Frau getötet hat und der nie gefasst werden konnte?

In diesem Psychothriller folgen wir natürlich der Geschichte von Laura, die versucht zu entschlüsseln, warum sie entführt wurde. Aber öfter als bei Laura ist die Leserschaft bei Ariane, einer alleinlebenden Frau, die irgendwo im Nirgendwo in einem heruntergekommenen Haus wohnt. Sie lernt den mysteriösen Tom kennen und von Anfang an habe ich mich gefragt, wer von den beiden ein Geheimnis hat. War das Kennenlernen tatsächlich ein Zufall? Hütet Tom ein Geheimnis? Oder ist es Ariane, die nicht ganz ehrlich ist?

Sowohl die Entführung Lauras, als auch die Begegnung von Ariane und Tom lassen das Buch sehr spannend und vielversprechend beginnen. Leider muss ich sagen, dass das nicht so blieb. Der Spannungsbogen flachte im Laufe der Geschichte immer weiter ab. Fragte ich mich anfangs noch, welchen Zusammenhang es zwischen den Geschichten von Laura und Ariane gibt (und ob überhaupt ein Zusammenhang besteht), war das Ende dann nicht mehr überraschend, da man im Laufe des Buchs zuviele eigene Schlüsse ziehen kann.

Auch die Charaktere konnten mich nicht komplett überzeugen. Sie waren nicht uninteressant, aber tatsächlich zu vielschichtig. Eigentlich eine gute Eigenschaft, hier schien mir das aber etwas zu bemüht. Nicht jede Randfigur muss tiefgründig sein.

Insgesamt bekam das Buch anfangs volle 5 Sterne von mir, aber je länger ich las, desto weniger wurden es, so dass letztlich leider nur noch 3 übrigblieben. Dennoch freue ich mich, dass sich endlich mal wieder jemand an einen Psychothriller herangewagt hat und ich sehe durchaus Potential, weshalb ich auch den nachfolgenden Band lesen und dem Ganzen eine zweite Chance geben würde.

Bewertung vom 27.10.2024
NFL - Der ultimative Guide: Die wichtigsten Infos und Fakten über American Football und die National Football League
Steindamm, Constanze

NFL - Der ultimative Guide: Die wichtigsten Infos und Fakten über American Football und die National Football League


ausgezeichnet

Ihr Kind mag Football und möchte gerne mehr darüber erfahren? Die Mannschaften kennenlernen und die wichtigsten Regeln und Begrifflichkeiten verstehen? Dann ist dieses hübsche Büchlein genau das richtige Geschenk!

Der NFL-Guide kommt eher als kleines Heft daher, hat aber eine sehr liebevolle Aufmachung. Die Schrift ist angenehm groß und alles was wichtig ist, ist enthalten. Für mich eher etwas für kleine Neueinsteiger, aber auch wir „Großen“ hatten Spaß daran, die Eckdaten der einzelnen Mannschaften zu erfahren.
Die Regeln und die wichtigsten Begriffe werden kurz und knapp erläutert, dabei werden sie aber wirklich verständlich erklärt. Und gerade die Kürze macht es aus, denn so verliert das Kind nicht die Geduld oder den Spaß daran. Und es reicht völlig aus, um die Grundregeln des Spiels kennenzulernen.

Das Poster konnte mich nicht komplett überzeugen. Es ist eine schöne Zugabe, mir persönlich aber zu „geordnet“. Aber mir muss es ja auch nicht gefallen und das ist sowieso Geschmackssache.

Football findet auch hier in Deutschland immer mehr Anklang, deshalb denke ich, dass dieser Guide absolut seine Daseinsberechtigung hier hat. Die nächste Footballparty darf kommen, wir sind vorbereitet!

Bewertung vom 22.09.2024
Five Broken Blades / The Broken Blades Bd.1
Corland, Mai

Five Broken Blades / The Broken Blades Bd.1


gut

Was braucht es, um einen unsterblichen König zu töten? Am besten einen Leibwächter, eine Diebin, eine Meuchelmörderin, einen Fürsten und den Chef des königlichen Geheimdienstes. Wenn nun jeder von ihnen einen persönlichen Grund hat dem König nach dem Leben zu trachten, klingt das doch nach einem Plan, der funktionieren kann. Oder sorgen die persönlichen Gründe eher dafür, dass sich die Verräter gegenseitig verraten?

Zuerst möchte ich sagen, dass meine Bewertung sehr streng ist! Ich habe lange überlegt, ob ich 3 oder 4 Sterne vergeben soll, aber da ich so lange für eine Entscheidung brauchte, war es für mich ein Zeichen, eher zu der 3 zu tendieren. Daher also 3 Sterne von mir, auch wenn ich generell der Meinung bin, dass das Buch durchaus auch 4 verdient hätte.
Ich habe es etwas unter falschen Voraussetzungen gelesen. Ich dachte, es handelt sich hier um ein spannendes Fantasy-Abenteuer, aber es würde fast in die Sparte Romantasy passen und das ist widerum nicht so ganz meins. Ich habe nichts gegen Romantik, nur war mir das hier einfach zuviel des Guten. Das hat mein Leseerlebnis etwas geschmälert und deshalb von mir auch nur 3 Sterne.

Auch schade fand ich, dass das Buch nicht so richtig abgeschlossen ist. Dadurch zog sich die Handlung leicht. Nicht im langweiligen Sinn, aber das Hauptaugenmerk war weniger auf das Attentat selbst, als viel mehr auf die Reise dorthin gelegt. Ich kann nicht behaupten, dass auf der Reise nichts los war, es war spannend und ich mochte die einzelnen Charaktere sehr. Sie waren alle grundlegend verschieden und es hat Spaß gemacht sie zu begleiten, während sie versucht haben sich zusammen zu raufen. Ich mochte jeden einzelnen und möchte auf keinen von ihnen verzichten. Beim lesen kam ich mir vor, als gehörte ich zu diesem bunten Haufen. Und trotz der vielen Protagonisten, die zudem auch noch alle aus der Ich-Perspektive erzählt haben, habe ich nie den Überblick verloren. Auch war die Geschichte nicht zu überhäuft mit Fantasydetails, sondern alles war gut nachvollziehbar und trotzdem hat man sich in einer anderen Welt wiedergefunden. Das ist natürlich hauptsächlich dem sehr angenehmen Schreibstil von Mai Corland zu verdanken.

Das Attentat zum Schluss wurde mir etwas zu schnell abgehandelt, trotzdem muss ich sagen, dass mich das Ende wirklich überrascht hat. Und das schafft ein Buch nur noch selten. Deshalb bleibt mir jetzt gar nichts anderes übrig, als auf den nächsten Band zu warten, denn ich will unbedingt wissen, wie es mit den Verrätern weitergeht!

Bewertung vom 22.09.2024
Five Broken Blades (Deluxe Limited Edition)
Corland, Mai

Five Broken Blades (Deluxe Limited Edition)


gut

Was braucht es, um einen unsterblichen König zu töten? Am besten einen Leibwächter, eine Diebin, eine Meuchelmörderin, einen Fürsten und den Chef des königlichen Geheimdienstes. Wenn nun jeder von ihnen einen persönlichen Grund hat dem König nach dem Leben zu trachten, klingt das doch nach einem Plan, der funktionieren kann. Oder sorgen die persönlichen Gründe eher dafür, dass sich die Verräter gegenseitig verraten?

Zuerst möchte ich sagen, dass meine Bewertung sehr streng ist! Ich habe lange überlegt, ob ich 3 oder 4 Sterne vergeben soll, aber da ich so lange für eine Entscheidung brauchte, war es für mich ein Zeichen, eher zu der 3 zu tendieren. Daher also 3 Sterne von mir, auch wenn ich generell der Meinung bin, dass das Buch durchaus auch 4 verdient hätte.
Ich habe es etwas unter falschen Voraussetzungen gelesen. Ich dachte, es handelt sich hier um ein spannendes Fantasy-Abenteuer, aber es würde fast in die Sparte Romantasy passen und das ist widerum nicht so ganz meins. Ich habe nichts gegen Romantik, nur war mir das hier einfach zuviel des Guten. Das hat mein Leseerlebnis etwas geschmälert und deshalb von mir auch nur 3 Sterne.

Auch schade fand ich, dass das Buch nicht so richtig abgeschlossen ist. Dadurch zog sich die Handlung leicht. Nicht im langweiligen Sinn, aber das Hauptaugenmerk war weniger auf das Attentat selbst, als viel mehr auf die Reise dorthin gelegt. Ich kann nicht behaupten, dass auf der Reise nichts los war, es war spannend und ich mochte die einzelnen Charaktere sehr. Sie waren alle grundlegend verschieden und es hat Spaß gemacht sie zu begleiten, während sie versucht haben sich zusammen zu raufen. Ich mochte jeden einzelnen und möchte auf keinen von ihnen verzichten. Beim lesen kam ich mir vor, als gehörte ich zu diesem bunten Haufen. Und trotz der vielen Protagonisten, die zudem auch noch alle aus der Ich-Perspektive erzählt haben, habe ich nie den Überblick verloren. Auch war die Geschichte nicht zu überhäuft mit Fantasydetails, sondern alles war gut nachvollziehbar und trotzdem hat man sich in einer anderen Welt wiedergefunden. Das ist natürlich hauptsächlich dem sehr angenehmen Schreibstil von Mai Corland zu verdanken.

Das Attentat zum Schluss wurde mir etwas zu schnell abgehandelt, trotzdem muss ich sagen, dass mich das Ende wirklich überrascht hat. Und das schafft ein Buch nur noch selten. Deshalb bleibt mir jetzt gar nichts anderes übrig, als auf den nächsten Band zu warten, denn ich will unbedingt wissen, wie es mit den Verrätern weitergeht!

Bewertung vom 16.06.2024
Der Totenarzt / Detective Robert Hunter Bd.13
Carter, Chris

Der Totenarzt / Detective Robert Hunter Bd.13


sehr gut

Bei der Autopsie eines Unfallopfers wird erstaunliches zu Tage gefördert: die Wunden lassen darauf schließen, dass der Mann nicht durch den Autounfall gestorben ist. Natürlich kommen da Hunter und Garcia ins Spiel. Und als es weitere Opfer gibt, deren Todesursache durch vermeintliche Unglücke vertuscht werden soll, wird klar, dass sie es hier tatsächlich mit einem Serienkiller zu tun haben…

So zufällig wie Hunter und Garcia diesmal zu ihrem Fall kommen, so zufällig bin ich auf Hunter und Garcia gestoßen. Ich bin eigentlich kein Fan von Buchreihen, aber als ich das (für mich) erste Buch über die beiden Ermittler gelesen hatte, war für mich klar, dass ich die Reihe komplett lesen möchte. Und auch wenn mir dafür noch einige Bücher fehlen, war ich doch sehr auf diese Neuerscheinung gespannt. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Dennoch fange ich mal (unüblich für eine Rezension) mit den Dingen an, die mir nicht so gut gefallen haben.
Zum einen hatte das Buch zwischendurch tatsächlich fast so etwas wie eine kleine Durststrecke. Es wurde zwar nicht langatmig, ging aber auch nicht so richtig voran. Teilweise gab es Sätze, die irgendwie nach Lückenfüllern klangen. Dennoch hat der Autor es geschafft, mich immer bei der Stange zu halten und langweilig wurde mir auch nicht. Diese Gratwanderung war knapp, ist aber geglückt.
Nicht so schön fand ich, dass Hunter und Garcia diesmal nicht wirklich auf Augenhöhe agiert haben. So hat Hunter z.B. seinen Kollegen darauf aufmerksam gemacht, dass er bei der Tätersuche auf Menschen achten solle, die sich durch Verkleidung tarnen. Ich weiß nicht, ob man so etwas einem gestandenen Mordermittler wirklich sagen muss. Von der Chefin ganz zu schweigen. Sonst recht taff, hatte sie diesmal scheinbar nur Fragezeichen im Gesicht.

Das war es aber auch schon mit meiner Nörgelei.
Die Storyline war spannend und der Fall spektakulär. Wieder einmal hat der Autor es geschafft, trotz viel Blut das Augenmerk auf die eigentliche Geschichte und die verschiedenen Charaktere zu legen. Chris Carter hat einen Schreibstil, der nicht nur wahnsinnig viel Spannung erzeugt, sondern der es auch schafft, diese Spannung nicht von der Brutalität in seinen Geschichten abhängig zu machen. Das viele Blut ist eigentlich eher ein netter Nebeneffekt.

Schon auf den ersten Seiten wird man voll in die Geschichte geworfen und es bleibt kaum Gelegenheit durchzuatmen. Direkt und ohne große Umschweife kommt Mr. Carter auf den Punkt und der wilde Ritt beginnt. Ich habe schon viele Thriller gelesen, aber Chris Carter ist ein Name, der mir im Gedächtnis bleibt. Mit seiner Art zu Schreiben hebt er sich definitiv von der Masse ab.

Nichts für zarte Gemüter, aber auf jeden Fall ein Tipp für alle, die Thriller mögen!

Bewertung vom 30.05.2024
Krähentage / Gruppe 4 ermittelt Bd.1
Cors, Benjamin

Krähentage / Gruppe 4 ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Ich muss gestehen, dass ich noch nie von dem Autor gehört hatte. Aber zwei Menschen, die nach ihrem Ableben noch quicklebendig von mehreren Zeugen gesehen wurden, ausgehungerte Krähen an den Tatorten und ein neu zusammengestelltes Ermittlerteam, das klang zu gut um das Buch zu ignorieren. Gleichzeitig aber auch etwas haarsträubend. Ich war also hin und hergerissen zwischen „das könnte richtig gut sein“ und „das könnte richtig schlecht sein“. Zu meinem Glück war es nicht nur richtig gut, sondern noch viel besser als ich gedacht hatte!

Was mir als erstes aufgefallen ist, ist der unglaublich tolle Schreibstil des Autors, der einen beim Lesen durch das gesamte Buch trägt. Schon damit hatte er mich in seinen Bann gezogen. Der Schreibstil mutet fast schon poetisch an, was ich bei einem Thriller noch niemals erlebt und schon gar nicht erwartet hatte. Herr Cors könnte locker auch andere Genres bedienen (vielleicht tut er das ja auch, ich weiß es nicht). Trotzdem wurde niemals eine Grenze übertreten, es war nie zu hochgestochen und schon gar nicht langweilig zu lesen.
Daran ist natürlich auch die spannende Story und das tolle Ermittlerteam schuld. Die Protagonisten waren vielschichtig und bei jedem hat es Spaß gemacht, ihn oder sie kennenzulernen. Besonders die neue Ermittlergruppe 4 könnte nicht besser beschrieben sein. So unterschiedliche Charaktere, die letztendlich doch so gut zusammenpassen -und arbeiten. Es hat Spaß gemacht, sie auf der Mörderjagd zu begleiten und auch das ein oder andere kleine Geheimnis aufzudecken, dass sie selbst umgibt. Aber auch die restlichen Figuren waren immer realistisch und nachvollziehbar gezeichnet.

Die Story an sich hat mir total gut gefallen! Normalerweise mache ich mir zu Büchern, die ich später rezensiere, während des Lesens Notizen. Bei diesem Buch habe ich mir nach den ersten paar Seiten Notizen zum Schreibstil gemacht, danach hatte ich einfach keine Zeit mehr dafür, denn ich wollte nur noch lesen, lesen, lesen und wissen wie die Geschichte weitergeht, so spannend war es. Mich als Thriller-Vielleserin kann natürlich nicht mehr viel überraschen und so habe ich hier auch viele Twist kommen sehen und selbst die Nebengeschichte zum Hauptprota Jakob Krogh hatte ich mir schon gedacht (wenn ich auch das Ausmaß niemals erahnt hätte). Dennoch wage ich zu behaupten, dass die Story eigentlich nicht vorhersehbar ist. Das Ende fand ich etwas gewagt und hat mich nicht 100%ig überzeugt. Doch tatsächlich habe ich zwei Tage später im TV eine Dokumentation über genau dieses Thema gesehen, also so abwegig ist es dann doch nicht (was ich persönlich ziemlich erschreckend finde).
Anfangs fand ich es allerdings auch haarsträubend zu behaupten, dass zwei Tote nach ihrem Tod noch lebendig gesehen wurden. Aber tatsächlich hat der Autor es geschafft, meine Meinung diesbezüglich zu ändern und ich war voll in der Story drin!

Insgesamt hat mich das Buch komplett in seinen Bann gezogen, die zwei kleinen Abstriche die ich eben bzgl. der Story erwähnt habe, fallen für mich in meiner Bewertung völlig unter den Tisch, weil der Rest einfach nur überzeugt und ich noch ewig hätte weiterlesen mögen. Ich hoffe, dass das der Auftakt einer neuen Reihe ist, denn obwohl ich eigentlich kein Fan von Buchreihen bin, möchte ich unbedingt noch mehr von Jakob und Mila lesen!
Also, Herr Cors, next please!

Bewertung vom 14.04.2024
Die Dämmerung / Art Mayer-Serie Bd.2
Raabe, Marc

Die Dämmerung / Art Mayer-Serie Bd.2


sehr gut

Als eine an den Baum gefesselte Frauenleiche gefunden wird, ist schnell klar, dass es sich um die gefeierte Charlotte Tempel handelt, die mit dem Geld ihres verstorbenen Mannes allerhand Gutes tut. Schnell fällt der Verdacht auf ihre Tochter Leo, die unangepasste und psychisch auffällige Klimaaktivistin, die mit ihrer Mutter ständig im Streit lag. Art Mayer möchte an die Unschuld der jungen Frau glauben, doch es ist einzig sein Gefühl, das ihn an die Unschuld Leos glauben lässt. Wird er Beweise finden, um die junge Frau zu entlasten? Oder trügt ihn sein Gefühl und er verrennt sich da in etwas?

Art Mayer ist ein sehr vielschichtiger Charakter, den man trotz seiner schroffen und oftmals direkten Art schnell lieben lernt. Er konnte mich schon im ersten Teil der Buchreihe überzeugen, hier im zweiten Teil legt der Autor noch eine Schippe drauf und Art macht eine deutliche Entwicklung durch, ohne dabei seine Persönlichkeit zu verlieren.
Seine Partnerin Nele hat mir im ersten Teil besser gefallen. In „Die Dämmerung“ wirkt sie etwas verloren, ein bisschen mehr Stärke würde ihr gut tun. Andererseits hat sie dadurch auch noch die Gelegenheit, zu wachsen. Und ist nicht jeder von uns schon mal an persönlichen Problemen verzweifelt und ist auf der Stelle getreten?
Nichtsdestotrotz bilden die beiden wieder ein starkes Team, das nach und nach zusammenwächst und es wird deutlich, dass sie sich aufeinander verlassen können.

Die Geschichte wird abwechselnd in der Vergangenheit und der Gegenwart erzählt. So erfährt man nach und nach die Ereignisse, die letztendlich zu den gewalttätigen Morden (ja, es bleibt nicht bei dem einen) geführt haben. Es dauert lange bis klar wird, um wessen vergangene Erlebnisse es sich dabei handelt. Es ist ein bisschen wie eine zweite kleine Geschichte in dem Buch, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat. Ich konnte gar nicht abwarten, bis wieder ein Kapitel kommt, das aus der Vergangenheit erzählt.

Mir gefällt, dass das Buch zwar zu einer Reihe gehört, man es aber trotzdem auch als einzelnes Buch lesen kann. Die Geschehnisse aus Buch 1 werden hin und wieder kurz angerissen. Genug, um die Zusammenhänge zu verstehen, aber nicht so viel, dass sich der erste Teil der Reihe in den Vordergrund drängt und vom aktuellen Buch ablenkt.
Außerdem steht der zweite Band dem ersten in Sachen Spannung in nichts nach! Immer wieder gab es Wendungen, die mich auf eine andere Spur geführt haben und es hat recht lange gedauert, bis ich mich auf eine Person als mögliche Mörderin/möglichen Mörder festgelegt hatte. Dass Einzige, das mir nicht so gefallen hat, ist, dass es etwas zuviel um Art und seine persönliche Geschichte geht. Das ein oder andere war mir dann doch zuviel des Guten. Aber wie die verschiedenen Erzählstränge letztlich miteinander verknüpft werden, war spannend zu verfolgen.

Wieder ein Buch von Marc Raabe, dass ich kaum aus der Hand legen konnte. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil. Ich bin eigentlich nicht so ein Fan von Buchreihen, aber Art Mayer werde ich auf definitiv auch weiterhin auf seinen Abenteuern begleiten.
Absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 24.03.2024
Medical Cuisine - Gesunder Darm
Lafer, Johann;Riedl, Matthias

Medical Cuisine - Gesunder Darm


ausgezeichnet

Gleich vorweg: die Fotos aus dem Kochbuch werden weder positiv noch negativ in meine Bewertung mit einfließen. Sie machen zwar einen guten Eindruck, allerdings ist mein EReader nicht unbedingt geeignet für Bilder. Ich bin auch eigentlich kein Fan von Kochbüchern als EBook, aber das wusste ich ja bevor ich das Kochbuch bekommen habe.
Allerdings sind es recht viele Fotos, was ich sehr gut finde. Fotos sind in einem Kochbuch ein absolutes Muss, wie ich finde.

Dieses Kochbuch ist ausgelegt für Menschen, die (aus welchen Gründen auch immer) Probleme mit ihrem Darm haben, oder ihrem Darm einfach etwas Gutes tun wollen.
Da verwundert es nicht, dass vorab einiges über den Darm erzählt wird. Das hat mir sehr gut gefallen. Es wurde leicht verständlich erklärt und ich habe mich etwas an meine Schulzeit erinnert gefühlt. Es war ein bisschen wie eine Auffrischung. Nicht zu detailreich, aber eben doch so genau, dass man eine Ahnung davon bekommt, wie wichtig der Darm tatsächlich für den kompletten Körper ist. Ich finde es gut, dass dieses Thema immer mehr in den Mittelpunkt rückt, da man es nicht unterschätzen sollte. Ein paar kleine Zeichnungen als Anschauungsmaterial hätte ich mir hier noch gewünscht. Das hätte das Ganze dann auch noch etwas aufgelockert.

Die Rezepte gefallen mir sehr gut. Es sind ausreichend Rezepte vorhanden, die Zutaten bekommt man fast alle im gut sortierten Supermarkt und/oder Asialaden. Die Beschreibungen der Rezepte vermitteln direkt den Eindruck, dass man sich an den Herd stellen und loslegen kann. So sollte es auch sein! Und am wichtigsten: es schmeckt! Also einfach anfangen und das ein oder andere Rezept nachkochen, es lohnt sich. Auch für Menschen die nicht so gut kochen können, sind die Rezepte gut geeignet. Da ist nichts Kompliziertes dabei und die meisten Sachen sind auch schnell fertig. So können viele der Rezepte relativ gut in den Alltag integriert werden.

Besonders gefällt mir, dass jedes Rezept in zwei Varianten vorgestellt wird. Einmal eine „normale“ Variante, die darauf ausgelegt ist, den Darm zu schonen. Eine zweite Variante des Rezepts (oder zumindest ein ähnliches Rezept) kommt dann komplett darmschonend daher. So kann man sich nach und nach an Schonkost für den Darm herantasten und erstmal ausprobieren, was gefällt. Denn, genau wie es in dem Buch auch gesagt wird, eine sofortige Umstellung wird den meisten Menschen schwerfallen, da sie anderes kochen gewohnt sind. So kann man die Ernährung Schritt für Schritt umstellen, jeder in seinem eigenen Tempo. Das finde ich prima gelöst.

Alles in allem kann mich das Kochbuch wirklich überzeugen, weshalb ich gerne die volle Punktzahl vergebe!

Bewertung vom 20.02.2024
Murder in the Family
Hunter, Cara

Murder in the Family


ausgezeichnet

Dies ist definitiv die nächste Büchergeneration! Super gute Idee, die Spaß macht zu lesen. Auch wenn es für mich eher Krimi als Thriller war, da die Lesergemeinschaft hier weniger am Tathergang, als viel mehr an der Recherchearbeit beteiligt ist.

So richtig was unter dem Konzept vorstellen konnte ich mir nicht. Ich dachte, man bekommt direkt am Anfang alle Untersuchungsergebnisse vom damaligen (fiktiven) Fall und muss diese nochmals durchkauen. Stattdessen kommen im Laufe der Geschichte immer wieder neue Fakten ans Tageslicht, unter denen es den Fall neu zu bewerten gilt.
Am Ball bleiben ist hier die Devise! Tatsächlich fand ich es nicht immer leicht, allem zu folgen. Ich konnte teilweise die vielen Personen irgendwann nur noch schwer zuordnen, dazu muss ich allerdings sagen, dass ich das Buch gelesen habe als ich krank war. Vielleicht ist es einfacher, wenn man sich besser konzentrieren kann. Grundsätzlich würde ich aber nicht empfehlen das Buch zur Seite zu legen und nach ein paar Tagen damit weiter zu machen. Andererseits will man das auch gar nicht. Ich fand den Fall sehr spannend und die vielen Twists und Wendungen haben mich immer wieder überrascht, so dass ich das Buch innerhalb weniger Tage ausgelesen hatte.

Fast der gesamte Text ist als Drehbuch für eine Show geschrieben. Wer schon mal solch eine True-Crime-Doku gesehen hat, wird damit gut zurecht kommen. Ich hatte jedenfalls die ganze Zeit die Show direkt vor Augen.

Einigen Dingen bin ich auf die Spur gekommen, anderen nicht. Das Ende fand ich nicht ganz so überraschend, aber schlüssig.
Insgesamt kann ich hier gar nicht meine komplette Meinung zum Buch niederschreiben, denn dann würde ich spoilern und das möchte ich nicht. Mag ich generell nicht, aber gerade bei diesem Buch sollte definitiv nicht gespoilert werden!
Ich fand es richtig gut und bin begeistert, endlich mal eine komplett neue „Machart“ in Händen zu halten. Allerdings weiß ich nicht, ob dieses Konzept auch ein zweites Mal funktionieren würde, deshalb bin ich unsicher, ob ich solch ein Buch nochmal lesen würde.

Definitiv kann ich (für mich) aber sagen, dass „Murder in the Family“ absolut lesenwert ist. Krimifans, die gerne mal von der üblichen Gangart abweichen wollen, kommen hier total auf ihre Kosten. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen!