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Bewertung vom 14.02.2021
Jakobs Weg
Trauboth, Jörg. H.

Jakobs Weg


ausgezeichnet

EİN KRİMİ DER GANZ BESONDEREN ART !

Ich hatte schon die Gelegenheit das Buch zu lesen, da ich vorab als Testleser eingeladen wurde. Das hat meine Objektivitaet allerdings in keinster Weise beeintraechtigt.

Erst einmal muss man dem Autor ein Kompliment aussprechen für den Mut, zwei auf den ersten Blick vollkommen gegensaetzliche Themen wie Kindesmissbrauch und den Jakobs Weg in einem Buch miteinander zu verknüpfen, und sich dafür auch noch das Genre Krimi auszusuchen. Dem Leser wird sich aber im weiteren Verlauf des Buches erschliessen, das das gar kein so grosser Spagat ist und es sehr wohl Berührungspunkte zwischen diesen beiden Themen gibt. Und als Resümee bleibt, das in diesem Buch die Geschichte Rund um den Kindesmissbrauch sicherlich auch nur durch die mit dem Jakobs Weg verknüpften Attribute Schuld, Demuth, Reue und Verzeihen zu ertragen war.

Wer vom Autor Jörg Trauboth die Triologie um Marc Anderson gelesen hat, wird schnell strukturelle Paralellen im Aufbau des Buches und in der Entwicklung der Geschichte erkennen. Der Autor greift hier auf erfolgreich erprobte Stilmuster zurück. Nach einem sehr harten, um nicht zu sagen brutalen Einstieg folgt eine laengere Sequenz mit viel Tiefgang, in der sich die Protagonisten der Reihe nach positionieren können und es auch Zeit dafür bleibt, die einzelnen Profile und Charaktere zu entwickeln und zu schaerfen. Nur so lassen sich dann im weiteren Verlauf des Buches die teilweise unterschiedlichen, vielschichtigen Handlungsstraenge konsequent verfolgen.

Die Sprache des Buches ist wie schon in den früheren Werken von Jörg Trauboth kurz, knapp und praezise. Es gibt keine Worthülsen und keine langatmigen Schachtelsaetze, die den Leser ermüden. Dies ist sicherlich der Vita des Autors geschuldet. Es gelingt ihm einen Spannungsbogen aufzubauen, der kontinuierlich und konsequent ansteigt, um in einem überraschenden ‘ Finale Grande ‘ zu explodieren. Es passt aber auch zum Stil des Autors, das er danach nicht alles in Schutt und Asche zerfallen laesst, sondern mit einigen wenigen versöhnlichen Gesten der Phantasie des Lesers viel Spielraum für sein eigenes, individuelles Ende des Buches laesst.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, das ich einen sehr guten und spannenden Krimi lesen durfte. Es ist Jörg Trauboth wieder einmal gelungen , ein aeusserst schwieriges, aber mehr denn je wichtiges und aktuelles Thema in einem spannenden Buch zu verarbeiten. Trotz oder gerade wegen des Themas Kindesmissbrauch wird dieser Krimi seine Leser in den Bann ziehen. Man darf sich hoffentlich auf neue Werke vom Autor Jörg Trauboth freuen……