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Benutzername: 
MariaP
Wohnort: 
Rodgau

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 05.05.2024
Die Tote im Feuer
Paulsen, Hanna

Die Tote im Feuer


ausgezeichnet

Die Nacht vor Ostern am Strand von Wyk auf Föhr. Wie in jedem Jahr soll um das große Feuer am Strand gefeiert werden. Aber in dieser Nacht endet das fröhliche Treiben jäh, als in den Flammen die Leiche einer Frau gefunden wird.
Für einige der Einheimischen wird diese Nacht der Beginn eines Albtraums, denn die Tote wird nicht das einzige Opfer bleiben. Schicksalhafte Tage werden es besonders für Lina und Broder, die einmal ein Liebespaar waren und in einer Osternacht vor vielen Jahren bereits ein schweres Trauma erlitten haben.
Die Ermittler um Staatsanwalt Broder Jacobsen und Kommissar Thies Hansen stehen vor großen Herausforderungen, da niemand die Tote zu kennen scheint. In einem Meer aus Lügen, Geheimnissen und toxischer Leidenschaft finden sie zum Schluss den Täter. Dabei gerät Broder selbst in tödliche Gefahr.
Meine Meinung
Das Buch war von Anfang an spannend und ich habe es in kürzester Zeit gelesen. Der Schreibstil ist flüssig und es kommt keine Lesemüdigkeit auf.
Wer kurz nach Beginn des Buches denkt, den Mörder bereits ausgemacht zu haben, der wird im Laufe der Geschichte eines Besseren belehrt. Und das macht diesen Krimi so spannend.
Die Protagonisten sind sehr authentisch, wobei nicht alle zum Sympathieträger werden. Da in der Geschichte einzelne Kapiteln jeweils einer Person zugeordnet werden, kann man sich sehr gut in die Handlungen und Emotionen versetzen.
Die Beschreibung von Meer und Landschaft ließ mich in Gedanken auf die wunderschöne Insel Föhr reisen.
Meine Empfehlung
Für alle, die gerne spannende Krimis lesen, aber dabei auf übermäßigen Horror verzichten wollen, denen kann ich dieses Buch nur empfehlen.

Bewertung vom 22.04.2024
Der Sommer, in dem alles begann
Léost, Claire

Der Sommer, in dem alles begann


sehr gut

Drei Frauen – drei Generationen - am Ende der Welt laufen ihre Lebenslinien zusammen

Die Geschichte erzählt die miteinander verwobenen Lebensgeschichten dreier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Hélène, Marguerite und Odette. Und doch haben sie etwas gemeinsam: sie sind suchende.

Hélène ist sechszehn und lebt in einem kleinen Dorf namens Le Bois d´en Haut im Landesinneren der Bretagne. Marguerite, eine Lehrerin aus Paris, zieht mit ihrer Familie in das gleiche Dorf. Marguerite wird Hélènes Lehrerin und erkennt schnell deren Potential. Sie fördert sie und weckt in dem jungen Mädchen Träume von einem Leben außerhalb der verschworenen Dorfgemeinschaft. Das missfällt Hélènes nationalistisch eingestelltem Freund Yannick, der ihrer beider Leben bereits anderweitig vorgeplant hat. Und da ist noch Raymond, Marguerites Mann. Der Schriftsteller weckt in Hélène ungeahnte Gefühle. Die dritte Frau, Odette stammt ebenfalls aus dem Dorf und ist der heimliche Kopf der Gemeinde. Nichts geschieht ohne ihr Wissen und ihre Zustimmung. Ihres unehelichen Kindes beraubt und früh zur Witwe geworden lässt sie besonders Fremde ihre Bitterkeit spüren.

Cover und Schreibstil:

Das Cover des Romans zeigt eine Frau, die aufs Meer schaut. Dies heißt nicht unbedingt, dass die Geschichte am Meer spielt. Stattdessen spiegelt es die Suche wider, auf der sich die drei Frauen befinden.

Die Autorin verfügt schreibt flüssig, aber in einem eher akademischen Schreibstil. Dass war am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Die Sätze sind kurzgehalten, so läßt sich der Roman jedoch gut lesen. Durch den Wechsel zwischen verschiedenen Zeitebenen (die Handlungen spielen in den Jahren von 1940 bis 2015) bekommt die Geschichte eine interessante und spannende Dynamik.

Neben der eigentlichen Handlung erfährt der Leser auch etwas über die bretonische Geschichte und kann sich durch die ausführlichen Beschreibungen sowohl die Landschaft als auch das soziale Umfeld der ProtagonistInnen sehr gut vorstellen.

Fazit und Leseempfehlung:

Mir hat der Roman gut gefallen, besonders weil verschiedene Schicksale miteinander verwoben sind und die unterschiedlichen Zeitebenen. Bedeutenden geschichtlichen Aspekte z.B. die Widerstandsbewegung im 2. Weltkrieg, das Verhältnis der unterschiedlichen Bevölkerungsschichten zueinander, aber auch das Frauenbild im frühen 20. Jahrhundert, werden gut dargestellt. Die Protagonisten wirken authentisch.

Ein bewegender Roman den man lesen sollte.

Bewertung vom 16.04.2024
Venezianischer Fluch
Gesing, Daniela

Venezianischer Fluch


ausgezeichnet

Wenn die Vergangenheit das Leben bestimmt - ein verhängnisvolles Familiengeheimnis

Ein wundervoll gestaltetes Cover, aber auch der Buchtitel haben mich neugierig gemacht.

Eine junge Frau stürzt eines Nachts in einen der vielen Kanäle Venedigs. Schnell wird klar, dass es kein Suizid war. Aber wer wollte den Tod der jungen Frau? Die reiche Hoteliers-Familie ihres Verlobten? Der Expartner aus verschmähter Liebe? Viele Fragen, die sich das Team um Commissario Brassoni stellen muss. Und dann geschieht ein weiterer Mord. Haben die Fälle etwas miteinander zu tun. Je weiter die Ermittlungen voranschreiten, umso tiefer geraten die Ermittler in die familiären Verstrickungen und dunkle Geheimnisse der Familie Perroni, die auch Carla Sorrenti, die Frau Luca Brassonis und ihr ungeborenes Kind in große Gefahr bringen.

Auch das private Leben der Ermittler kommt nicht zu kurz und ist sehr gut in die Geschichte eingefügt.

Der lebendige Schreibstil der Autorin lässt den Leser nicht nur einen spannenden Krimi erleben. Auch nebenbei führt er ihn durch die Gassen, Kanäle und an den Lido Venedigs.

Auch Picco, der kleine Ermittler auf vier Pfoten, sei an dieser Stelle noch besonders erwähnt. Durch ihn wird oft klar, was dem menschlichen Auge verborgen bleibt.

Überraschende Wendungen und die Gedanken des Täters halten die Spannung, so dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.

Für mich war Luca Brassonis 9. Fall das erste Buch von Daniela Gesing, aber sicherlich nicht das letzte. Die Vorgängerromane stehen bereits auf meiner Leseliste. Und natürlich hoffe ich sehr, dass es einen 10. Fall gibt.

Schade, dass man nur 5 Sterne vergeben kann. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 31.03.2024
Schwöre, dass du schweigst
Dark, Simone

Schwöre, dass du schweigst


ausgezeichnet

Die Tote im Brunnenschacht

Der 3. Fall für Filippo Magnabosco und Carmela Pasqualina ist ein Cold Case.

Zwei Spaziergängerinnen finden in einem Brunnenschacht das Skelett einer, vor 20 Jahren verschwundenen Adligen. Ein mysteriöser Fall – wurde doch damals die Vermisstenanzeige zurückgezogen. Eine spannende Jagd nach dem Täter beginnt. Als die Ermittler dem Täter endlich näherkommen, geschieht ein weiterer Mord, eine Zeugin verschwindet und Carmela gerät in Gefahr.

Die Handlungen spielen in 2 Zeitebenen - 2000 und 2022 - und sind gut nachverfolgbar und realistisch. Die Autorin schreibt spannend und abwechslungsreich. Historisches wurde gut eingebunden. Dabei geht es um das Leben der Gräfin Margarete von Tirol.

Ich fühlte mich beim Lesen sofort nach Südtirol versetzt. Die winterliche Landschaft und die Örtlichkeiten sind sehr gut beschrieben.

Das Buch lässt auch Raum für das Zwischenmenschliche. Die beiden Ermittler Filippo und Carmela sind ein Paar, ohne verheiratet zu sein, der kleine Eduardo rundet die kleine Familie ab. Carmelas Nonna bringt mit ihrem Auftreten viel Humor in die Geschichte. Warmherzig und doch resolut gibt sie der Geschichte eine besondere Note.

Der Krimi hat mir sehr gut gefallen, einmal angefangen, mag man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Besonders gut fand ich, dass der Leser nicht nur den Ermittlern, sondern auch den Tätern über die Schulter schauen durfte.

Meine klare Empfehlung: diesen Krimi muss man lesen.

Bewertung vom 29.03.2024
Im Schatten des Thronfolgers
Neumeyer, Christine

Im Schatten des Thronfolgers


ausgezeichnet

Spannung pur - Mord auf Schloß Arstetten

Worum geht es

Der 3. Band von Christine Neumeyer führt die beiden Geheimagenten Pospischil und Dr. Frisch nach Schloss Artstetten, der Sommerresidenz des Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Gattin Sophie.

Bei Bauarbeiten an der Gruft kommt es zu einer grausigen Entdeckung. Die Leiche eines Neugeborenen wird gefunden. Die Agenten stehen vor einer heiklen Aufgabe. Diskretion um jeden Preis, aber der Mörder muss gefunden werden.

Könnte der Vorfall die Monarchie in Gefahr bringen?

Meine Meinung

Für mich war es das 1. Buch von Christine Neumeyer und das 1. dieser Reihe. Aber der Einstieg ist mir, trotz „Quereinstieg“ sofort gelungen.

Die Autorin führt den Leser in eine Welt voller Intrigen, Machtspiele und Geheimnisse am Vorabend des österreichischen Kaiserreichs. Das Cover des Buches ist düster und deutet auf den zu erwartenden Inhalt hin.

Der Schreibstil von Christine Neumeyer ist fließend und bildhaft. Das Zeitbild ist sehr gut dargestellt, insbesondere der Klassenunterschied spielt eine große Rolle. Aber auch die Zeit des Umbruchs wird sehr deutlich. Dazwischen findet sich der Leser in der wunderschönen Landschaft an der Donau wieder.

Alle Protagonisten und ihre Handlungsweisen sind sehr lebendig beschrieben.

Die Ermittler, so unterschiedlich sie auch in ihren Charakteren sind, ergeben ein exzellentes Team. Der Wiener Charme der beiden hat mir besonders gut gefallen. Dagegen war mir Baron von Wald von der ersten Minute unsympathisch.

„Im Schatten des Thronfolgers“ war ein historischer Krimi, der mir schöne Lesestunden bereitet hat. Ich hoffe, es gibt eine Fortsetzung mit den beiden liebenswerten Agenten. Die beiden ersten Bücher werde ich auf jeden Fall noch lesen.

Fazit:
Jedem, der spannende historische Krimis der sanfteren Art mag, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen.

Bewertung vom 06.03.2024
Sacres
Reichard, Geraldine

Sacres


sehr gut

Phantasie, die zur Realität werden könnte -

Der 1. Teil von Sacre macht Lust auf mehr!
Die Geschichte ist aus der Sicht von Emelie, einem 17jährigen Teenager, geschrieben. Sie hat eine besondere Gabe, die sie für eine schwere Krankheit hält. Ihr Umfeld ist irritiert. Aber die "Obrigkeit" wird auf sie aufmerksam und sie landet in der Schule der Gedankenleser. Kein Sonntagsspaziergang, wie sie bald feststellen muss. Neid und Missgunst machen ihr das Leben schwer und bringen sie in große Gefahr.

Die Gedankenwelt der Protagonistin wird sehr einfühlsam und nachvollziehbar geschildert. Der Leser landet in einer Welt - von vielleicht morgen - die alles andere als schön ist. Manipulierte Gedanken - eine erschreckende Vorstellung.
Ich finde das Buch spannend und werde auch die weiteren Bände lesen.
Einen Punkt habe ich abgezogen - bezüglich der Rechtschreibung, die den Lesefluß leider etwas hemmt. Korrekturlesen wäre sicher sinnvoll.
Ansonsten kann ich die Geschichte weiterempfehlen, ein schönes Buch, nicht nur für Jugendliche.

Bewertung vom 05.03.2024
Skalpjagd
Buchholz, Frauke

Skalpjagd


ausgezeichnet

Ein spannender Krimi in den Weiten Kanadas - wer ist der unheimliche Skalpjäger
Es ist bereits der 3. Fall für Ted Garner, der eigentlich den Polizeidienst quittieren möchte.

Bei einem Kongress lernt er die Österreicherin Claudia Hofstätter kennen. Diese Begegnung wird der Beginn eines Horrortrips. Nach einem indigenen Ritual wacht er neben einer Toten auf, ein Messer in der Hand. Hat er die Frau im Drogenrausch getötet und skalpiert?

Nach anfänglichen Zweifeln beginnt der nach dem wahren Mörder zu suchen.

Als Gegenspieler kommen die beiden Beamten der Royal Canadian Mountain Police ins Spiel. Frank und Dora - zwei Ermittler, die unterschiedlicher nicht sein können, aber ein gutes Team abgeben.

Die Protagonisten sind authentisch und jeder auf seine Weise symphatisch. Ihre Handlungen, Stimmungen und Aussagen sind nachvollziehbar und machen die Geschichte lebendig.

Ich konnte - auch ohne Vorkenntnisse - sehr gut in die Geschichte um Ted Garner einsteigen. Spannung ist von Beginn an angesagt. Der Schreibstil ist flüssig.

Die detaillierte Beschreibung der Landschaft und Örtlichkeiten macht es möglich, gedanklich nach Kanada zu reisen, man fühlt sich mitten im Geschehen.

Besonders erwähnenswert ist, dass Frauke Buchholz die Thematik der First Nations aufgreift. Die Geschichte des indigenen Volkes, das so viel Leid und Grausamkeit ertragen mußte - bis in die Mitte des letzen Jahrhunderts. Senibel schreibt sie über Zwangsinternate, Kunstraub, Skalpierung und den Verboten der Tradition, der Sprache - überhaupt der indigenen Identität.

Im Prolog lernt der Leser eine namenlose und gesichtslose Person kennen, die in weiteren Kapiteln näher beschrieben wird. Einen Söldner der Wagner - Gruppe, der nicht für eine Sache sondern nur für Geld kämpft. Er gerät in einen Hinterhalt und wird schwer verletzt. Von diesem Tag an ist er von Hass und Rachegedanken zerfressen.

Am Ende erfährt der Leser: Nichts ist, wie es scheint. Und spätestens im Epilog läßt sich vermuten - die Geschichte um Ted Garner ist noch nicht wirklich zu ende erzählt.

Bewertung vom 18.02.2024
Eisige Nacht
Sonnenschein, Niklas

Eisige Nacht


ausgezeichnet

Eine gelungene Premiere - eisige Spannung
Ein Krimi aus dem eisigen Norden, der es in sich hat. Er besticht durch viele überraschende Wendungen. Spannung pur, von der ersten bis zur letzten Seite. Ich habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen, konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil ist detailreich und packend, die Figuren teilweise undurchsichtig.

Im Mittelpunkt stehen Kommissar Karl Sortland, der mit seinen Dämonen kämpft und sein neuer Partner Mats Samuelsson. Mats, ein junger Schwede, dessen Begeisterung für den Job und seine Frohnatur, die Karl letztlich braucht, um sich auch seinem Tief zu befreien. Zusammen müssen sie einen Fall auf der menschenfeindlichen Insel Bjørnøya lösen, der sie nicht nur an ihre eigenen Grenzen bringt.

Für den Autor Niklas Sonnenschein ist es sein 1. publiziertes Buch und ich finde es mehr als gelungen. Wer gerne Krimis liest, besonders jene aus dem hohen Norden mit einem ordentlichen Gänsehautfeeling, dem kann ich diese Geschichte nur empfehlen.

Ich freue mich auf Band zwei im Herbst und hoffentlich noch viele weitere Fälle mit Karl und Mats.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

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