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Kaweah

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
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Bewertung vom 22.11.2023
Florence Butterfield und die Nachtschwalbe
Fletcher, Susan

Florence Butterfield und die Nachtschwalbe


sehr gut

Das Buchcover ist gelungen. Allerdings passt es nicht so ganz zur Protagonistin, auch in jüngeren Jahren nicht...aber egal, es ist schön anzuschauen.

Florrie ist in einem idyllischen Altersheim in England. Sie ist nach einer Beinamputation auf ihren Rollstuhl angewiesen. Das beeinträchtigt ihre Recherchen, warum die Heimleiterin aus dem Fenster geprungen ist, schliesslich war diese voller Lebensenergie. Auch der Tod eines Heimbewohners gibt ihr zu denken, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht.

Ein neuer Heimbewohner, Stanhope, entpuppt sich nicht nur als ihr Verbündeter.

Zwischen den aktuellen Geschehnissen wird im Rückblick Florries überraschende Lebensgeschichte eingeflochten. Auch dort verbirgt sich ein Geheimnis, das erst am Ende gelüftet wird.

Die Charaktere sind sehr einfühlsam gezeichnet und die Geschichte ist spannend. Einziger Wermutstropfen, manche Passagen hätten von Kürzungen profitiert. Alles in allem ein schönes, auch herzergreifendes Buch. Sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 02.12.2022
Das Zuhause
Coccia, Emanuele

Das Zuhause


sehr gut

Es ist schon ein klein wenig ironisch, dass der Autor das Buch noch vor der COVID 19 Pandemie begonnen hat. Die meisten haben vermutlich die Zeit zuhause verbracht. Aber wer hat schon darüber tiefgehend nachgedacht? Ich habe geputzt und Sauerteigbrot gebacken.

Deshalb finde ich dieses Buch klasse, es regt an zum Nachdenken, im Geiste auch mit dem Autor zu streiten, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.

Das Buch ist in scheinbar willkürliche Kapitel aufgeteilt, die dann auch nicht viel mit dem Inhalt auf den ersten Blick zu tun haben. Vom Schrank zur Kleidung? Über die vier Wände hinaus?

Am Besten, man nimmt eine abendliche Stimmung, ein Glas Wein und lässt sich auf die fremden Gedanken ein. Als wäre man zu Gast bei ihm zuhause.

Jedoch, das Buch ist nicht für jeden. Es lässt sich nicht mal so einfach flüssig runterlesen wie der neueste Krimi. Es gibt auch keine systematische 1.a.) aa.) Klassifizierung und Erläuterung, was jetzt ein Zuhause ist. Danach wird man vergeblich suchen.

Bewertung vom 02.12.2022
Die Sehnsucht nach Licht
Naumann, Kati

Die Sehnsucht nach Licht


sehr gut

Eine Familiengeschichte über mehrere Generationen von Bergarbeitern im Erzgebirge.

Die Autorin beleuchtet ein mir bis dahin total unbekanntes Metier und die mir auch ziemlich unbekannte Historie des Erzgebirges. Ich freue mich darauf, dort mal Urlaub zu machen und es mit eigenen Augen anzuschauen.

Der Schreibstil ist erfrischend schlicht aber elegant. Ein Genuss. Für einige Leser wird der Bezug zu den technischen Begriffen des Bergbaus vielleicht störend sein, ich fand es hochinteressant, mehr darüber zu lernen.
Schön fand ich auch die Lichter Traditionen, die ich jetzt besser verstehe. Schön finde ich auch den Titel, der für so vieles sinnbildlich steht, nicht nur die Sehnsucht nach dem Sonnenlicht. Die Sehnsucht nach dem Wohlergehen der Familie, die Sehnsucht nach der Wahrheit, die Sehnsucht nach besseren Zeiten....

Besonders ergriffen hat mich die liebevolle Geschichte von Wilhelm und Martha. Für Luisa hätte ich mir etwas mehr von ihrer Entwicklung als Person gewünscht.

Es ist keine Mainstream Lektüre für jedermann, dazu ist das Buch zu wenig aufregend.

Wer sich aber für die Historie des Miteinanders einer Familie, des Bergbaus und des Erzgebirges interessiert, der kommt hier voll auf seine Kosten.

Bewertung vom 20.10.2022
Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens / Monsieur le Comte Bd.1
Martin, Pierre

Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens / Monsieur le Comte Bd.1


sehr gut

Welch ein Vergnügen, dieses Buch zu lesen! Rasant wie ein James Bond und charmant wie ein französischer Bon Vivant.

Lucien ist der Spross eines reichen französischen Adelsgeschlechts und geniesst sein unbeschwertes Leben an der Cote d'Azur. Der Haken ist nur, dass sich seine Vorfahren als Auftragsmörder verdingen und er sich dieser Tradition aus Gewissensbissen verschliesst bis er seinem Vater auf dessen Totenbett verspricht, diese Tradition weiterzuführen.

Und prompt kommt sein erster Auftrag. Nur wie soll Lucien damit umgehen? Gefangen zwischen dem Versprechen gegenüber seinem Vater und seinem Gewissen, muss er einen Weg finden...auf Spoiler wird hier verzichtet.

Die Charaktere sind von leichter Hand gezeichnet und das Buch sprüht vor ungewöhnlichen Ideen. Man befindet sich direkt mit an der südfranzösischen Küste und geniesst die Sonne und auch das leckere Essen. Wenn man nicht gerade mit dem Protagonisten mitfiebert. Das Tempo ist rasant und lässt keine Langeweile aufkommen.

Fazit: eine wunderbar leichte und vergnügliche Lektüre!

Bewertung vom 27.08.2022
Solange gehört das Leben noch uns
Weiß, Josefine

Solange gehört das Leben noch uns


sehr gut

Inas geliebter Opa, bei dem sie aufgewachsen ist, liegt im Sterben. Seine letzten Tage verbringt er im Hospiz.
Dort lernt Ina Richard kennen. Sie weiß zuerst nicht, dass er auch ein Patient im Hospiz ist.
Obwohl Richard nicht mehr lange zu leben hat, lassen sich beide auf die Liebe ein.

Die Geschichte ist sehr einfühlsam geschrieben. Die Charaktere sind allesamt sympathisch und authentisch gezeichnet. Der Schreibtisch ist klar und flüssig zu lesen mit schönen Dialogen. Besonders gut haben mir auch die Nebengeschichten um weitere Hospizbewohner gefallen. Ich habe mehrere Packungen Taschentücher aufgebraucht.

Keine leichte Kost, da man sich durchgängig mit dem Sterben beschäftigen muss. Andererseits geht uns das alle an, der Tod gehört mit zum Leben, wird aber in unserer Gesellschaft verdrängt.
Ein sehr lohnenswertes Buch.

Bewertung vom 27.08.2022
Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1
Storm, Andreas

Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1


sehr gut

Lennard Lomberg, ein hoch angesehener Kunstexperte, erhält einen mysteriösen Anruf. Es geht um ein verborgenes Gemälde, welches nicht nur mit NS-Raubkunst, sondern auch mit Lombergs eigener Geschichte zusammenhängt.
Doch Tage später steht die Polizei vor der Tür. Der mysteriöse Anrufer wurde ermordet.

Es entspinnt sich eine Geschichte über mehrere Jahrzehnte, ausgehend von dem Treffen zwischen Picasso, Georges Braque und Alain Derain im Jahre 1914. Tatsächliche und erfundene Geschehnisse der Jahre 1943, 1966 und 2016 werden kunstvoll in einander verflochten.

Der Autor hat spannendes Debut geschrieben. Tatsächliche und erfundene Geschehnisse der Jahre 1943, 1966 und 2016 werden kunstvoll in einander verflochten. Der sachliche Schreibstil lässt sich flüssig lesen. Die Charaktere sind mit wenigen Pinselstrichen geschrieben worden. Das lässt viel Raum für die eigene Phantasie, wobei ich mir gerne ein paar mehr Details gewünscht hätte.

Gebannt habe ich die einzelnen Handlungsstränge verfolgt, es gab einige Überraschungen dabei. Schön fand ich auch die Details zu einzelnen Bilder bzw. Epochen, ich habe viel dabei gelernt.

Wer sich für Kunst und Geschichte interessiert, der ist hier genau richtig

Bewertung vom 24.06.2022
Falling in love was not the plan
Quach, Michelle

Falling in love was not the plan


ausgezeichnet

"Ich bin nicht dazu da, um euch zu gefallen" ist die Einstellung von Eliza, der Protagonistin. Sie kleidet sich jeden Tag in einer zu großen, unvorteilhaften Strickjacke und weigert sich, den Schönheitstipps ihrer Schwester zu folgen. Sie will durch ihren Fleiss, ihre Integrität und ihre Intelligenz überzeugen. Nicht durch Oberflächlichkeiten, wie gutes Aussehen oder nett sein.

Eliza ist ein spannender Charakter, der sehr authentisch gezeichnet ist. Genauso wie ihre Familie und ihre beste Freundin.

Mehr oder minder unfreiwillig setzt sie eine Debatte an ihrer Schule über Feminismus in Gang. Wieso wurde noch nie eine Schülerin zur Schulpräsidentin gewählt? Wieso gab es mehr Chefredakteure der Schülerzeitung als Chefredakteurinnen? Die Entwicklung ist spannend zu verfolgen, zum einen was die gesellschaftliche Debatte angeht aber auch die Entwicklungen der einzelnen Personen.

Es geht in dem Buch folglich um mehr als um eine Teenie Romanze.

Das Buch hat mich durch die Protagonistin, den tollen Idee und den unvermuteten Wendungen begeistert.

Einziger Wermutstropfen war für mich, dass einige übersetzte Begriffe für mich unstimmig erschienen. Aber das ist das große generelle Dilemma bei Übersetzungen.

Fazit: Absolut lesenswert für Anhänger von YA Büchern!

Bewertung vom 07.06.2022
Ein unvollkommener Ehemann
O'Flanagan, Sheila

Ein unvollkommener Ehemann


sehr gut

Roxy und Dave haben zwei tolle Kinder, ein nettes Häuschen und das perfekte Leben. Dachte Roxy, bis sie ihren Mann mit der Nachbarin erwischt. Erschwerend kommt hinzu, dass ihr Vater nach schwerer Krankheit vor kurzem gestorben war und Roxy sich um ihre Mutter gekümmert hat.

Sie macht kehrt und zieht mit den Kindern wieder bei ihrer Mutter ein.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen.Die Charaktere sind mit wenigen Federstrichen quasi gezeichnet. Das lässt Raum für die eigene Vorstellung, anders betrachtet könnte dies auch als nicht tiefgehend dargestellt bezeichnet werden.

Ich fand es recht erfrischend, keine Gefühlexzesse zu lesen. Keine Dramen. Stattdessen wird man mitgenommen auf die Reise, wie sich Roxy weiterentwickelt. Soll sie zurück zu ihrem Ehemann, der nichts unversucht lässt, sie wieder zurückzubekommen? Und solche Entwicklungen gehen langsam.

Und diese leisen Wandlungen fand ich interessant. Wie sich Roxys Sichtweisen verändern. Wie sich die Sichtweise ihrer Mutter verändert.
Das Buch regt zum Nachdenken an. Wie emanzipiert ist jeder von uns tatsächlich? Oder hängen wir einfach nur in vermeintlich bequemen Mustern, und bemerken gar nicht, das wir anders besser leben können?

Fazit: Ein kluges Buch, das man in einem Rutsch durchlesen kann. Nicht zu schwer, nicht zu leicht.

Bewertung vom 21.04.2022
Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach
Mattera, Julia

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach


sehr gut

Seit dem Tod ihrer Eltern führen die Geschwister Elsa und Robert den Bauernhof ihrer Kindheit als hoch gepriesenes Restaurant.

Die lebenstüchtige Elsa samt ihrer quirligen Zwillinge halten Robert, den menschenscheuen Koch auf Trab.

Das Blatt wendet sich, als Elsa eine Hilfe einstellt und deren englische Freundin zu Besuch kommt. Roberts Welt gerät aus den Fugen.

Die Geschichte ist mit viel Einfühlungsvermögen und Liebe zum Detail erzählt. Ich finde es grandios, wie sanft Robert mit seinen Möhren, den Hühnern, den Ziegen und seinen geliebten Zwillingen umgeht. Auch die Beschreibungen, mit welcher Geduld und Hingabe die Gerichte zubereitet werden, haben mich begeistert. Genau das fehlt mir in unserer schnelllebigen Zeit.

Und plötzlich steht Roberts Welt Kopf durch Maggies Auftreten. Hier wird die Geschichte spannend, inwieweit es Robert schafft, aus seinem Schneckenhaus und seiner sicheren Umgebung über sich hinaus zu gehen.

Fazit: Ein schöner, leicht geschriebener Roman, der Freude macht. Wer Poesie und Möhrengrün mag, ist hier richtig aufgehoben.

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