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Bewertungen
Insgesamt 589 BewertungenBewertung vom 21.11.2024 | ||
Vielleicht hat das Leben Besseres vor Endlich gibt es ein Wiedersehen mit Pastorin Anna und ihrer illustren Familie und Nachbarschaft. Wieder dreht es sich im Roman um ein Verbrechen, allerdings steht dieses nicht im Mittelpunkt. Dort haben sich nämlich bereits all die skurillen, witzigen und nervigen Charaktere versammelt, die wir bereits im vorigen Roman kennenlernen durften. Sei es die neugierige Frau Erbs, der herzensgute, aber naive Postbote Martinchen, Annas kontrollsüchtige Mutter oder ihre rüstige Großtante Ottilie. Nicht zu vergessen natürlich Freddy, der heimliche Star des Buches, der diesmal sogar eine Freundin bekommt. Und damit das regelmässige Auftauchen von Hauptkommissar Volker, den Anna mehr als sympathisch findet, gerechtfertigt ist und das Buch nicht einfach nur übliche Romanze oder Familiengeschichte liefert, gibt es auch diesmal einen Vorfall, der aufzuklären ist. Die behinderte Raffaela wird schwerverletzt aufgefunden, und schon bald brodelt die Gerüchteküche im Dorf: war es tatsächlich ein Unfall oder wurde sie gar angegriffen, und ist der anonyme Anrufer, der sie gefunden hat, nicht vielleicht sogar der Täter? Mit viel Feingefühl unterstützt Anna bei den Ermittlungen, und gerät dabei auch selbst mehrfach in den Fokus der neugierigen Nachbarn: was weiß sie, und ist sie nun endlich mit Volker zusammen? Die detailreiche Handlung enthält sehr viele Nebenschauplätze, die das Buch bereichern und das Lesen, auch wenn es manchmal um sehr ernste Themen geht, zu einem echten Vergnügen machen. |
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Bewertung vom 20.11.2024 | ||
Dieser Roman hat es wirklich in sich. Anas Schicksalsschlag war ganz anders als erwartet (ich würde erfrischend sagen, aber das klingt irgendwie unpassend), und was sie nach und nach herausfindet hat mich ziemlich umgehauen. Bis zum Schluss habe ich mitgerätselt und wurde nicht schlau aus der ganzen Geschichte - genauso wie Ana, deren Leben total auf den Kopf gestellt wurde. Die Auflösung war dann nochmal ein echter Hammer. Leider gab es dabei in meinen Augen aber auch einen sehr unlogischen Moment, der die ganze vorige Handlung infrage stellte - daher am Ende ein Punkt Abzug. |
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Bewertung vom 19.11.2024 | ||
Dieses Buch hat mir wirklich einiges abverlangt: anfangs fand ich es total überdreht und so chaotisch, dass es regelrecht nervte und mich ganz hibbelig machte. Aber irgendwo mittendrin schlug es dann ganz plötzlich um, vielleicht hatte ich mich da endlich an das aberwitzige Tempo und den sehr eigenen Humor gewöhnt. Jedenfalls konnte ich mich letztendlich voll und ganz auf die abgedrehte Handlung, bei der jede Seite eine neue Überraschung bot, einlassen und habe mich letztlich köstlich amüsiert. Die drei Hauptpersonen, die schließlich das "Team" bilden, sind alle sehr eigen, ergänzen sich aber gerade dadurch auch prächtig. Wobei Rosie, die überdrehte Schriftstellerin und Amy Wheeler's aktueller Bodyguard-Job, sowie Steve Wheeler, Amys Schwiegervater, Ex-Cop und Gewohnheitstier, Amy selbst gnadenlos in den Schatten stellen. Gemeinsam ermitteln die drei in einer Reihe von Mordfällen, die allesamt Amy angehängt werden sollen. Dazu reisen sie quer um die Welt und geraten von einer brenzligen Situation in die nächste. Wer sich einmal auf den Schreibstil, das Tempo und den Humor einlässt, vor dem entfaltet sich ein Unterhaltungskrimi der Spitzenklasse. |
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Bewertung vom 19.11.2024 | ||
Dieser Booksnack greift die bekannte Legende der Irrlichter oder, wie hier genannt, Narrenfeuer, auf. Die Geschichte ist gut aufgebaut und die Spannung wird stetig gesteigert, man fragt sich ob das Irrlicht wirklich böse Absichten hat oder vielleicht doch einen hilfreichen Ausweg aus dem Moor anbietet. Der Schluss dieser stimmungsvoll erzählten Geschichte war konsequent, aber auch gerade deswegen vorhersehbar und nicht ganz so überraschend wie erhofft. |
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Bewertung vom 18.11.2024 | ||
Das Buch hat mich auf allen Ebenen begeistert: das historische Setting, welches neben den äußeren Begebenheiten wie Dreck, Enge, Dunkelheit auch den Aberglauben und den bei vielen vorherrschenden Judenhass der damaligen Zeit präsent macht. Nicht zu sprechen von den wahnwitzigen medizinischen "Erkenntnissen", die ein Ungleichgewicht der Körpersäfte als Krankheitsursache oder anatomische Abweichungen des Gehirns als Kennzeichen von Verbrechern ansahen. In dieser Zeit, in der sich nur ganz langsam ein Umdenken und ein Aufbruch hin zu moderneren Methoden abzeichnete, ist Manon, Tochter eines Arztes, der auch als Gerichtsmediziner fungiert, ihrer Zeit voraus: nicht nur, dass sie als Frau sich für die grausigen von Krankheit und Tod interessiert, sie setzt sich auch über alle gesellschaftlichen Konventionen hinweg, um eine Reihe von Morden aufzuklären. Ihr zur Seite steht der Journalist Johann, der im Gegensatz zu Manon sehr sensibel ist und schon beim Reden über blutigen Mord fast in Ohnmacht fällt. Die Dynamik zwischen den beiden, die die Rollen vertauscht zu haben scheinen, hat den durchaus blutigen Thriller immer wieder aufgeheitert und es war spannend zu sehen, wie Manon zwar ein umfangreiches Wissen, aber kein Gespür im Umgang mit Menschen hatte. Johann dagegen gelang es mit Leichtigkeit, mit seiner feinfühligen Art die Leute zum Reden zu bringen: so bilden die beiden ein perfektes Team. Zu guter Letzt hat die Autorin einen sehr ausgeklügelten und komplexen Kriminalfall geschaffen, der bis zuletzt mysteriös und voller Überraschungen ist. |
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Bewertung vom 13.11.2024 | ||
Friede, Freude, Lebkuchen (eBook, ePUB) Nach der Kurzbeschreibung des Buches hatte ich mich auf ein gemütliches, gerne auch kitschiges und romantisches Leseerlebnis eingestellt. Leider wurden meine Erwartungen aber nur ansatzweise erfüllt. Größter Kritikpunkt ist der Schreibstil, der mit der Sprache und Gedankenwelt von Ich-Erzählerin und Hauptperson Luise einhergeht: oberflächlich, ich-bezogen, für meinen Geschmack stellenweise zu vulgär, albern und einfach überhaupt nicht meins. Durch diesen unsympathischen "Luise-Filter" betrachtet fiel es mir natürlich schwer, der Handlung etwas abzugewinnen. Zumal diese sehr konfus beschrieben wurde, was wiederum auf die chaotischen Gedankensprünge Luises zurückzuführen ist. Gestört hat mich auch das ständige Betrinken, dem Luise in einem fort zu fröhnen schien - das hatte mit Feierlaune oder eben Nicht-Feierlaune wenig zu tun und war einfach nur übertrieben. Der Aufhänger der Geschichte, dass Luise noch immer nicht über ihren Ex-Freund Kim hinweg ist, war anfangs interessant, aber nachdem ich erfahren habe dass die Geschichte 16 Jahre zurückliegt und Luises erste Jugendliebe war fand ich das Ganze ziemlich übertrieben und unglaubwürdig. Immerhin gab es ein paar witzige Momente mit der absolut chaotischen Familie, etwa die geniale Rache der Mädels am grapschenden Onkel. |
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Bewertung vom 11.11.2024 | ||
Das Haus der Bücher und Schatten Nach "Die Bücher, der Junge und die Nacht" entführt uns auch dieser Roman in das Graphische Viertel Leipzigs und begleitet die meiste Zeit über Kriminalkommissar Cornelius Frey, der nach einer unehrenhaften Entlassung zur Polizei zurückbeordert wird, um den Mord an einem ehemaligen Kollegen und einer jungen Frau aufzuklären. Obwohl die Vorgesetzten eine schnelle Aufklärung derart wünschen, dass der Doppelmord ein Attentat der Kommunisten war, interessiert sich Frey vor allem für die junge Frau, die er nachts zuvor vor dem Sprung von einer Brücke bewahrt hatte. Und so kommt er einer Geschichte auf die Spur, die viele Jahre in ein Haus in Livland zurückreicht, in dem ein damals bekannter Autor lebte. |
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Bewertung vom 07.11.2024 | ||
Das Kind mit den stummen Augen (MP3-Download) Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt: in der Gegenwart versucht Theresa, den Teeladen der Familie mit neuen Ideen vor dem Bankrott zu retten. Dazu gehört auch ein Zeitungsartikel über das alteingesessene Familiengeschäft. Doch als sie dafür Fotos sichtet, auf denen ein unbekanntes Mädchen zu sehen ist, macht ihre Mutter unvermittelt dicht und ihre Tante will sowieso nichts von den Modernisierungsplänen wissen. Wer ist das Mädchen, dass so offensichtlich zur Familie gehört, und wieso weiß Theresa nichts über sie? Gemeinsam mit Reporter Jonas begibt sich Theresa auf Spurensuche. Dabei kommen sich die beiden, die sich anfangs nicht riechen können, auch langsam näher. Im Wechsel mit Kapiteln, die aus der Kindheit von Theresas Mutter und Tante erzählen, entspinnt sich ein wahres Horrorszenario, dass die schrecklichsten Methoden der Kurverschickung in den Sechziger Jahren ans Licht bringt. Kinder, die von gut meinenden und vertrauensvollen Eltern zur Kur geschickt und dort nicht geheilt, sondern schikaniert und gequält wurden, was manchmal bis zum Äußersten führte. Das Lesen dieser Abschnitte hat mir einiges abverlangt und man mag kaum glauben dass es solche Zustände wirklich gegeben hat, zumal in dieser Zeit als das Naziregime lange vorbei war - aber einige unsägliche Methoden offensichtlich überdauert hatten. Aber auch dies ist Teil der deutschen Geschichte, die nicht vergessen werden darf. Ich habe mit diesem Buch zum ersten Mal von der sogenannten Kur- oder Kinderverschickung gehört und war am meisten schockiert darüber, dass es diese nach nach der Nachkriegszeit gegeben hat. Wie bei den meisten historisch hinterlegten Romanen hat mich auch hier die Vergangenheit am meisten interessiert, während die Geschichte in der Gegenwart vor allem einen passenden Rahmen dafür bildete. In Form des Hörbuchs, bei dem die Sprecherin dem Inhalt durch feine Nuancierungen die jeweils passende Stimme und eindringliche Wirkung verleiht, wird einem das Schicksal der Kinder noch intensiver vermittelt. |
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Bewertung vom 04.11.2024 | ||
Als Interims-Sheriff übernimmt Heidi Kick das Bad Axe County, wo sie immer noch von allen nach ihrem einstigen Titel "Dairy Queen" genannt wird. Doch die Lager sind gespalten: der alte Kern der Polizei und vor allem die Männer des Countys möchten Heidi nur allzu gerne scheitern sehen und legen ihr jede Menge Steine in den Weg. Doch es gibt auch Fürsprecher, die Heidi in ihrer Arbeit unterstützen. Heidi Kick macht zwar einen toughen, unnahbaren Eindruck, es zeigt sich aber dass sie ein immer noch unverarbeitetes Trauma mit sich herumträgt: den Tod ihrer Eltern, der als Mord und Selbstmord zu den Akten gelegt wurde, Heidi aber bis heute nicht loslässt. |
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Bewertung vom 30.10.2024 | ||
Das Buch ist so richtig was fürs Herz: alte und neue Freundschaften, mehr als ein Neuanfang, und natürlich auch eine Liebesgeschichte werden hier in einer liebevoll erzählten Geschichte verbunden. Der Schreibstil ist genauso flüssig und einnehmend wie im Vorgängerbuch der Autorin, und trotz Schicksalsschlägen und Problemen überwiegt doch der positive, hoffnungsvolle Unterton, der auch immer wieder in sehr witzigen Szenen eskaliert. |
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