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misspider

Bewertungen

Insgesamt 610 Bewertungen
Bewertung vom 21.01.2025
Blumen im Schuh
Spratte, Annette

Blumen im Schuh


ausgezeichnet

Selten habe ich mich beim Lesen eines Buches dermaßen gut amüsiert und die Zeit vergessen. Diese neue alte Geschichte - Frau wird betrogen, verlässt ihren Mann und muss ich neu (er)finden - wird auf so unterhaltsame und erfrischende Weise erzählt, dass ich aus dem Staunen, Kichern und Grinsen gar nicht mehr herauskam. Selbst die fiesesten Rückschläge überwindet unsere "Heldin" und wächst daran. Klar wäre das ohne die liebevolle Unterstützung und den Zuspruch ihrer Schwägerin und deren Freundeskreis kaum möglich gewesen, aber die eigentlichen Schritte musste Elisabeth trotzdem immer selbst machen, und dabei hab ich sie mit Begeisterung angefeuert. Die wichtigen Botschaften des Buches, dass man sich selbst wertschätzen muss oder dass Perfektion nicht alles ist, werden ganz nebenbei aufgegriffen, bleiben aber im Gedächtnis und färben hoffentlich auch ein wenig ab.
Fazit: Ein Rundum-Wohlfühlbuch, das mich restlos begeistert hat.

Bewertung vom 15.01.2025
Mörderney: Der tote Wattführer
Kuck, Joachim F.

Mörderney: Der tote Wattführer


ausgezeichnet

Dies ist weniger ein Krimi, als vielmehr eine Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft. Nach einem ungeklärten Todesfall will Journalistin Tilla Flock, die sich beim Anzeigenblatt der Insel durch die Tage langweilt, die Tat aufklären - sehr zum Ärger ihres Vaters, der gleichzeitig der ermittelnde Polizist ist. Aber sehr zur Freude des depressiven Pfarrers Hark Herforth, den Tilla erst einmal aus den eisigen Fluten zieht und anschließend mit ihrer ungestümen Art mitreißt und somit quasi wiederbelebt. Gemeinsam tappen sie von einem Fettnäpfchen ins andere, ziehen fragwürdige Aktionen durch und haben dabei so viel Spaß wie lange nicht mehr. Der Mord tritt dabei zusehends in den Hintergrund und wird zur Kulisse für diesen skurrilen, aberwitzigen, aber auch sehr sympathischen Roman, in dem zwei sehr unterschiedliche Menschen aufeinandertreffen und gemeinsam unschlagbar sind.
Fazit: Wer diesen Lokalkrimi nicht allzu ernst nimmt, wird wahre Freude daran haben.

Bewertung vom 14.01.2025
Maggie Bell und die tödlichen Seiten (eBook, ePUB)
Lin, Harper

Maggie Bell und die tödlichen Seiten (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das ist die perfekte Kombination: Krimi und Liebesgeschichte in einer Buchhandlung. An Maggie Bell muss man sich erst gewöhnen und ihre inneren Seiten kennenlernen, aber ich mag solche schrulligen Charaktere. Mit diesem Krimi, der eindeutig mehr Cozy als Mystery zu bieten hat, kann man richtig schön abtauchen und es sich gemütlich machen. Der Mordfall war interessant genug, um mich bei der Stange zu halten, aber das Highlight war mit Sicherheit, die Personen kennenzulernen, die die Welt um Maggie Bell bevölkern und uns sicherlich auch in den weiteren Romanen der Reihe begleiten werden. Der Einstieg in die Reihe ist für mich jedenfalls gelungen und ich komme gerne wieder.
Fazit: mehr cozy geht nicht.

Bewertung vom 09.01.2025
Signora Commissaria und der lachende Tod
Oetker, Alexander

Signora Commissaria und der lachende Tod


ausgezeichnet

Ich war überrascht, mit welcher Leichtigkeit dieser Krimi daherkommt. Trotz der brutalen Morde verströmt das Buch eine ordentliche Brise Urlaubsfeeling und am liebsten möchte man sofort die Koffer packen und losfahren. Dass es sich um eine Fortsetzung handelt, habe ich erst hinterher erfahren, hatte jedoch zwischendurch mehrfach den Eindruck, dass es hierzu doch eine Vorgeschichte geben muss bzw. dass ich diese gerne lesen würde. Daher freue ich mich natürlich, dass es tatsächlich so einen Band gibt, der allerdings aufgrund des gewechselten Autorennamens nicht auf Anhieb zu finden war. Die Charaktere sind sympathisch und ehrlich, und der Fall hatte es wirklich in sich und war nicht gleich zu durchschauen, so dass es bis zum Ende spannend blieb. Fazit: Von mir ein klares Daumen hoch und ich freue mich schon sowohl auf den ersten als auch dritten Teil dieser tollen Reihe.

Bewertung vom 08.01.2025
Kohle, Stahl und Mord: Das 13. Opfer
Conrath, Martin

Kohle, Stahl und Mord: Das 13. Opfer


ausgezeichnet

Eine Leiche zu viel... Obwohl es sich durchaus um einen Lokalkrimi handelt, lässt dieser Einstieg in eine neue Reihe die typischen, oft belustigenden Klischees vermissen und liefert einen spannenden Cold Case im Umfeld des einstigen Bergbaus, wo die Kumpels gnadenlos zusammenhalten und füreinander einstehen - auch noch lange nach dem Ende unter Tage. Mit Elin Akay und Jana Fäller hat der Autor zwei starke Frauenfiguren geschaffen, die einander hervorragend ergänzen und blind vertrauen. Das ist auch nötig, denn Jana, der dieser Fall sehr nahe geht und die durchaus impulsiv handelt, muss sich auf ihre besonnene Freundin und Kollegin verlassen können. Doch es gibt noch eine eine ganze Riege weiterer Personen, die das Ensemble bereichern und dem Roman von Anfang an Tiefe geben und mir das Gefühl, schon lange dabei zu sein und nicht erst am Anfang. Neben starken Charakteren zeichnet sich dieser Roman aber auch durch einen tiefreichenden Einblick in das Leben im Ruhrpott damals wie heute aus und flicht dabei immer wieder geschickt Kapitel aus der Vergangenheit ein, die durch die aktuellen Ermittlungen in der Gegenwart wieder lebendig werden. Da ich die zeitlich wechselnde Erzählweise grundsätzlich sehr mag, ist dieser Krimi für mich ein wahrer Volltreffer.
Fazit: echt, ehrlich und stahlhart präsentiert sich dieser überzeugende Krimi-Auftakt, der Lust auf mehr macht.

Bewertung vom 07.01.2025
Der kleine Weihnachtsmarkt in der Heide (eBook, ePUB)
Reymers, Julia

Der kleine Weihnachtsmarkt in der Heide (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das war nochmal ein schöner Abschluss für die Weihnachtszeit mit dieser kuscheligen Weihnachtsromanze, in der ein Wochenende in der Heimat für die alleinerziehende Nina alles verändert. Vor allem der kleine Weihnachtsmarkt, auf dem sich die Handlung abspielt, hat dem Roman die perfekte weihnachtliche Atmosphäre verpasst. Die Romanze zeichnete sich natürlich von Anfang an ab, stand aber nie alleine im Mittelpunkt der Geschichte, was mir sehr gut gefallen hat. Die schwierige Situation mit Ninas Tochter Anna, die noch immer unter der Trennung ihrer Eltern leidet, aber langsam aus ihrem Schneckenhaus auftaucht, die Tradition des Bienenbeeker Weihnachtsmarktes, die frischen Wind erfährt, und die Bienenbeeker selbst machen diese Geschichte zu einem herrlichen Ausflug in weihnachtliche Gefilde und Gefühle.
Fazit: ich empfehle den Genuss dieses Buches garniert mit einer ordentlichen Portion Punsch und Plätzchen.

Bewertung vom 05.01.2025
Das Glaskind
Gregg, Stefanie

Das Glaskind


sehr gut

Ein beeindruckendes Werk, das sich nicht hauptumfänglich um das besondere Kind der Familie, sonder um das Glaskind, das unsichtbare, oft vernachlässigte und gleichzeitig überforderte, Geschwisterkind dreht. Maya ist ein solches Glaskind, denn seit der Geburt ihres Bruders dreht sich alles um dessen Befindlichkeiten. Da Maya es als Einzige schafft, zu ihm durchzudringen und ihn zu beruhigen, wird sie immer mehr zur Betreuungsperson und so ist klar, dass sie auch diesmal einspringen muss, als die Mutter ins Krankenhaus kommt. Doch Maya hat auch ein eigenes Leben, das sie bisher viel zu sehr zugunsten ihres Bruders vernachlässigt hat. Mit Hilfe von unerwarteter Seite lernt sie, ihr Selbstbild, das vor allem von Schuld und Pflichtgefühl geprägt ist, zu überdenken. Sie lernt aber auch, das ihr Bruder viel mehr kann als ihm bisher zugetraut wurde. Und so nähert sich die Familie langsam einem Gleichgewicht, in dem alle gesehen werden.
Fazit: ein sehr bewegendes Buch, das aber auch Mut und Hoffnung macht.

Bewertung vom 02.01.2025
Ziemlich zappenduster
Uschmann, Oliver;Witt, Sylvia

Ziemlich zappenduster


sehr gut

Eine Familie unter Extrembedingungen: plötzlich ist der Strom weg, und Familie Fürstenberg sitzt in der Wohnung fest. Was anfangs noch abenteuerlich wirkt, wird schnell zum Alptraum: es gibt kein Licht, es wird immer kälter und es gibt nichts mehr zu essen. Aus der Sicht der Tochter erzählt, wirkt die Geschichte teils komisch, teils dramatisch, aber immer auf den Punkt und haarscharf beobachtet mit einem leicht spöttischen Unterton, der die Situation oft entschärft. Wer verliert die Nerven, wer handelt pragmatisch, wer hat hilfreiche Einfälle? Das war spannender als erwartet zu beobachten.
Fazit: wie würde man selbst wohl in einer solcher Situation reagieren?

Bewertung vom 02.01.2025
Dorn
Beck, Jan

Dorn


sehr gut

Ein ungewöhnliches Ermittlerteam erwartet die Leserschaft in der neuen Thrillerserie um den ehemaligen Kriminalpsychologen Simon Dorn und die junge Kriminalpolizistin Lea Wagner. Dorn hat sich im alten Haus der Familie, einem stillgelegten Hotel, verschanzt, wo er den Zimmern kleine Cold Case Zentralen gemacht hat. Seine bisherige Partnerin und Geldgeberin wurde gerade bei einer Undercover-Ermittlung ermordet. Während Dorn sich Gedanken um die Zukunft machen muss - immerhin ist seine Einnahmequelle nun versiegt, und mit Karla Hofbauer auch seine einzige Schnittstelle zur Außenwelt getötet worden - beginnt Lea Wagner, Kollegin und Freundin von Karla, auf eigene Faust in deren Mordfall zu ermitteln. Schon bald landet sie bei Dorn, doch die beiden müssen sich erst zusammenraufen, bevor sie gemeinsam in der brutalen Mordserie weiter ermitteln. Das ungleiche Team: Dorn mit seinen eigenen psychischen Problemen und persönlichen Dämonen, Lea mit ihrer impulsiven, draufgängerischen Art, stehen auf den ersten Blick im krassen Gegensatz zueinander, ergänzen sich dann aber perfekt. Kleiner Kritikpunkt meinerseits ist, dass Lea nach nur einem Blick einen Lösungsansatz erkennt, der allen anderen bisher verborgen blieb - das wirkte ein wenig konstruiert, und danach ging es mir auch fast schon zu schnell voran. Spannend war es trotzdem von Anfang bis Ende und ich bin schon sehr gespannt, welchen Cold Case das nächste Zimmer im Dornwald bereithält...
Fazit: gelungener Einstieg in eine neue Serie, die ich mit Sicherheit weiterverfolgen werde.

Bewertung vom 30.12.2024
Die Anstalt der gebrochenen Seelen
Drews, Sarah

Die Anstalt der gebrochenen Seelen


sehr gut

Wow, das Buch hat es wirklich in sich! Ist die Geschichte am Anfang einfach nur total unheimlich, verwandelt sie sich im Laufe des Geschehens in ein kaum noch vorstellbares Alptraum-Szenario. Gerade wenn man denkt schlimmer kann es gar nicht mehr kommen, erwischt es einen wie ein eiskalter Faustschlag in die Magengrube und wird noch bösartiger und gemeiner. Fazit: absolut fies und nichts für schwache Nerven.