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FP
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Dresden

Bewertungen

Insgesamt 8 Bewertungen
Bewertung vom 10.11.2018
Die fetten Jahre
Meining, Alexander

Die fetten Jahre


ausgezeichnet

Dieses Buch ist der zweite Teil einer Trilogie, ist aber unproblematisch unabhängig von seinem Vorgänger zu lesen. (Zur Information: Ich habe Teil eins bereits vorher gelesen.)
Die beiden langjährigen Freunde Ludwig und Bernhardt könnten nicht unterschiedlicher sein und trotzdem sind sie wie Brüder, was auf deren gemeinsamer Vergangenheit beruht. Das Buch spielt in der jungen Bundesrepublik. Ludwig konnte nach dem Krieg sein Medizinstudium absolvieren und arbeitet nun zu Forschungszwecken im Unternehmen seines Schwiegervaters. Seinen Freund und ehemaligen SS-Funktionär Bernhardt konnte er durch seine gute Beziehung zum Chef im Unternehmen einstellen. Ludwig ist außerdem frisch Vater geworden, doch sein kleiner Sohn stirbt durch einen tragischen Unfall im Betrieb. Von da an entwickelt seine Frau eine schwere Depression. Zu allem Überfluss trifft Ludwig durch den Unfall seine Jugendliebe Eva wieder, die inzwischen als Journalistin arbeitet und von einem auf den anderen Tag ist zwischen beiden alles wieder wie früher und die Leben beider Menschen stehen komplett auf dem Kopf. Ludwig erfährt, dass er einen gemeinsamen Sohn mit Eva hat und will viel Zeit mit seiner alten-neuen Familie verbringen. Darunter leidet nicht nur seine ohnehin schon depressive Frau, sondern auch seine Tochter. Sie entwickelt großen Hass gegen Eva, der später in tödliche Rachesucht übergeht, der einige Menschen das Leben kosten wird (teilweise auch nur symbolisch).
Soviel zum Inhalt, ich will ja nicht alles verraten.
Obwohl beide Teile unabhängig voneinander gelesen werden können, empfehle ich, die Reihenfolge einzuhalten. Ich bin der Meinung, dass man besonders die innige Freundschaft zwischen Bernhardt und Ludwig, aber auch Bernhardt als ganz besonderen Menschen, nicht so gut nachvollziehen kann, wenn man die Geschichte nicht von Anfang an kennt.
Trotzdem möchte ich hier dieses Buch gern empfehlen.

Bewertung vom 10.11.2018
Tardigrada
Meining, Alexander

Tardigrada


sehr gut

Zum Inhalt:
Eine hochschwangere junge Frau ist schwer krank und schafft es in der letzten Sekunde, ihr Kind zur Welt zu bringen. Sie gibt es einem Soldaten, der das Kind an der nächsten Straßenecke einem Mädchen schenkt.
Und hier beginnt Bernhardts Geschichte: Der kleine Junge wird im Waisenheim für tot erklärt, erstaunt dann aber doch alle mit seinem Überleben. Er ist ein sehr verschlafenes Kind und ziemlich dick. Im Laufe seiner Kindheit freundet er sich mit Ludwig an, der später ein Gymnasium besuchen darf. So langsam trennen sich die Wege zwischen den beiden Jungen. Ludwig strebt ein Medizinstudium an und als Hitlers Machtübernahme so weit vorangeschritten ist, dass sogar das christliche Waisenheim davon betroffen ist, tritt er nicht der HJ, sondern einer kirchlichen Jugenorganisation bei und macht sein Abitur. Ludwig beobachtet durch persönliche Kontakte in der Schule die Jugenverfolgung aus einer ergreifenden Perspektive. Bernhardt beendet die Schule eher und verlässt demzufolge auch das Waisenheim eher.
Während Bernhardt eine Karriere bei der SS hinlegt, beginnt Ludwig sein Studium und findet seine Jugendliebe wieder, die leider Jüdin ist. Die beiden wollen in die Schweiz fliehen. Sie schafft es, Ludwig nicht. Daraufhin muss er eine Odyssee durch verschiedene Konzentrationslager über sich ergehen lassen und kann knapp dem Tod entgehen.
In Wola treffen Ludwig und Bernhardt dann wieder aufeinander und sie flüchten zusammen zurück nach München.

Meine Meinung:
Die Bärtierchen spielen in der Geschichte kaum eine Rolle und die Handlung ist weitaus düsterer, als der phantasievolle und fast schon kindlich gestaltete Umschlag vermuten ließe. Leider war der Lektor weniger gut, sodass in der ersten Auflage noch recht viele Fehler drin sind. Trotzdem fand ich die Handlung richtig mitreißend und freue mich auf den nächsten Teil!

Fazit:
Wer sich für Literatur mit historischem Kontext und explizit das Dritte Reich interessiert, ist mit diesem Buch gut beraten. Der Kriegsalltag und seine Grausamkeiten werden gut beschrieben.

Bewertung vom 10.11.2018
Von Weltenbummlern und Lebenskünstlern

Von Weltenbummlern und Lebenskünstlern


sehr gut

Dieses Buch beinhaltet 38 Kurzgeschichten, die von Schülern der Klassen 5-12 geschrieben wurden und alle das Thema "Eine Reise ins Ungewisse" oder "Sei gewiss, es kommt nicht auf dein Lebenswerk an, sondern was sich im Inneren deines Herzens befindet." behandeln.

Mich hat das Buch bereits beim ersten Blick auf das Cover begeistert, denn es ist wunderschön!
Die Geschichten sind auch viel tiefgründiger, als ich es besonders von den jüngeren Schülern erwartet hätte.
Die Geschichten haben zwar alle ein gemeinsames Thema, aber trotzdem sind sie unglaublich vielfältig, weil die beiden "Themen" den Schülern unglaublich viel künstlerischen Freiraum bieten, der hier auch hervorragend zum Ausdruck kommt. Jede einzelne Geschichte ist auf ihre Weise besonders und konnte mich berühren. Hier wird wieder einmal mehr im Leben deutlich, wie viel die Erwachsenen doch eigentlich von Kindern lernen können.
Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung!

Bewertung vom 10.11.2018
Ade, geliebte Amelie! Das Bilder-Erzählbuch vom Älterwerden und Sterben
Eder, Sigrun;Wenz, Tanja;Kläger, Sabine

Ade, geliebte Amelie! Das Bilder-Erzählbuch vom Älterwerden und Sterben


ausgezeichnet

Dieses Buch soll Kindern den Prozess des Alterns und des Sterbens nahezubringen und es ihnen begreiflich zu machen.

Die Geschichte handelt von einer Pferdeherde, deren Leitstute bald sterben muss. Das junge Fohlen Miko versteht das alles nicht und muss damit zurechtkommen.
Das Buch besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil erzählt die oben erwähnte Geschichte und der zweite Teil sind Seiten zum Gestalten, die dafür sorgen, dass die Kinder auch selbst zum Nachdenken angeregt werden und sich mit dem Thema beschäftigen.
Dieses Buch ist liebevoll geschrieben und illustriert und eignet sich für Kinder ab dem Vorschul-/Grundschulalter.

Bewertung vom 26.06.2018
Manche Engel sterben früh
van Marvik, Margarete

Manche Engel sterben früh


sehr gut

... so geht es nicht nur mehrfach der Protagonistin Ruth, sondern auch mir nach dem Lesen dieses Buches.
Ich habe das Buch bei einer Leserunde gewonnen, kannte die Autorin vorher nicht und bin an das Buch vollkommen unvoreingenommen rangegangen.

Das Cover:
Ich bekomme meinen ersten Eindruck nur durch den Titel eines Buches und achte auch bei Leserunden gar nicht auf das Cover. So ist es bei mir heute der Fall gewesen, dass ich das Cover zum ersten Mal bewusst gesehen habe, als ich das schon sehnsüchtig erwartete Buch heute aus dem Briefumschlag genommen habe. Wenn ich das so sagen darf, sieht das Cover aus, als hätte es jemand, der keinen großen Plan von der Materie hat, mit Word entworfen. Es wirkt irgendwie zusammengeklatscht und wenig professionell. Nach dem Lesen erkenne ich zwar den Zusammenhang zur Handlung, aber stilistisch spricht es mich trotzdem überhaupt nicht an. Und für so ein starkes Buch darf gerne auch das Cover weniger billig wirken.

Der Inhalt:
Ich fasse mich hier an dieser Stelle kurz, da sonst die Wirkung des Buches zerstört wird.
Es geht um den Werdegang der (zu Beginn der Handlung) siebenjährigen Ruth. Ihr Vater ist im Krieg gestorben und ihre Mutter hat einen Partner, den Ruth als ihren Vater ansieht. Auch er liebt das Kind sehr. Ruths Mutter bringt allerdings ein neues Kind zur Welt, Engelchen Christin. Durch dieses Kind gerät Christin in Vergessenheit. Die Mutter interessiert sich nur noch für das Baby und der Vater ist fast nur noch arbeiten. Ruth erleidet schwere Anfälle, bis sie schließlich zu ihrer Tante nach Berlin zieht.
Die Perspektive des Buches wechselt und wird nun vorerst aus der Perspektive des Vaters, Gustav, erzählt. Der Leser bekommt einen Einblick in seinen Werdegang von der Kindheit bis zur Gegenwart.
Dann wechselt die Perspektive wieder zu Ruth, die sich inzwischen ein solides Leben in Berlin aufgebaut hat. Plötzlich klingelt ihre Schwester vor der Tür und nachdem sie bei Ruth übernachtet und sie bestohlen hat, öffnet Ruth ihr nicht mehr die Tür.
Ruth findet dann das Tagebuch ihrer kleinen Schwester, in welcher deren Werdegang aus der Ich-Perspektive hervorgeht. Christin durchlebt eine ähnliche Kindheit bzw. frühe Jugend wie Ruth und wird das Opfer ihrer lieblosen Mutter, bis auch sie schließlich flüchten kann.
Ruth zieht dann zurück in ihre Heimat, um sich an ihrer Mutter zu rächen. Sie wohnt bei ihrem schwulen Freund Walter in der Villa. Inzwischen haben sich die Eltern der beiden getrennt und Ruth macht ihren krebskranken Vater aus, um ihm von allen Ereignissen zu berichten, da ihre Mutter dies nicht getan hat. Ihrem Vater kann Ruth verzeihen.

Meine Meinung:
Ich habe nicht damit gerechnet, dass das Buch mich treffen würde, aber das hat es geschafft. Allerdings muss ich zugeben, dass ich dennoch keine passenden Worte finden kann. Diese Geschichte muss ich erst sacken lassen, denn sie ist Wahnsinn.
Es geht hier um mehrere harte Schicksale, an erster Stelle Ruths, die alle hammerhart sind. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass diese Geschichte wohl kaum so passiert sein kann, weil dafür einfach zu viele schlimme Zufälle aufeinander treffen, aber ich glaube definitiv, dass viele einzelne Dinge tatsächlich so passieren können. Das Buch behandelt zeitlose Themen wie Missbrauch, Liebesentzug, Süchte, Egoismus und Rachsucht, weshalb es absolut nicht schlimm ist, dass es in den frühen und fortlaufenden Nachkriegsjahren spielt. Es gelingt der Autorin gut, eine Geschichte, die über mehrere Jahre hinweg spielt, in ein kompaktes Format zu packen. Sie schreibt in anschaulich beschreibenden, klaren und deutlichen Sätzen, die an einigen Stellen durch kursive Gedankenstränge der handelnden Personen untermalt werden. Ich konnte mich in die Perspektive der beschriebenen Personen unproblematisch hineinversetzen. Und mir haben Stil und Story sehr gut gefallen, auch wenn ich vorerst wirklich hart schlucken musste.

Bewertung vom 02.06.2018
Geschichte und Geschehen Gesamtband 11-13. Allgemeine Ausgabe Gymnasium ab 2017

Geschichte und Geschehen Gesamtband 11-13. Allgemeine Ausgabe Gymnasium ab 2017


weniger gut

Ich habe mir das Buch vorrangig zum Lernen gekauft und muss ehrlich sagen, dass es an einigen Stellen ziemlich ungenau und oberflächlich ist. Es eignet sich eher, um sich einen Überblick über die einzelnen Themen zu schaffen, was durch Zeitstrahlen vor jedem neuen Thema unterstützt wird. Oftmals haben mir konkrete Beispiele und Fakten gefehlt.
Was ich sehr schön finde, ist, dass dieses Buch sehr aktuell ist und daher auch einzelne Themen im aktuellen Kontext aufgreift, bspw. Selfies am Holocaust-Denkmal in Berlin. Es hat auch zu jedem Thema Aufgabenteile (ohne Lösungen) und viele Bilder, Quellen und Darstellungen.
Schlussendlich empfand ich das Buch aber nicht als das Gelbe vom Ei. Für diesen Preus erwarte ich etwas Handfestes und dieses Buch wirkt mir teilweise eher wie Geschwafel für Schüler, denen Geschichte egal ist. Das Buch eignet sich wie gesagt zum Verschaffen eines Überblicks oder zum Wiederholen, aber dafür gibt es weitaus günstigere und kürzere Bücher. Hirr bestünde dann doch die Gefahr sich zu verzetteln. Insofern ist es zum intensiven Lernen zu oberflächlich und zum Wiederholen zu lang und zu unübersichtlich.

Bewertung vom 02.06.2018
Das große farbige Wilhelm Busch Album
Busch, Wilhelm

Das große farbige Wilhelm Busch Album


sehr gut

Ich bin ein großer Fan der Werke Buschs und habe mir deshalb diese Sammlung gekauft. Ärgerlich ist, dass die Seitenzahlen des Inhaltsverzeichnisses nicht mit den tatsächlichen Seitenzahlen übereinstimmen, sodass ich jede Geschichte erst im dicken Buch suchen muss.
Ich persönlich freue mich sehr über die farbigen Illustrationen, die einfach fröhlicher wirken – vor allem auch interessanter für den Sohnemann.
Ebenfalls positiv zu nennen ist die Sprüchesammlung am Ende des Buches.