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ws
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... was ich rezensiere, bewerte, das habe ich auch gelesen!

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Insgesamt 1216 Bewertungen
Bewertung vom 14.11.2024
Die Geschichte der Erde
Grataloup, Christian

Die Geschichte der Erde


ausgezeichnet

Informationen fast ohne Ende...

Dieses Buch beinhaltet keine ausführliche Beschreibung historischer Persönlichkeiten, Begründungen für geführte Kriege, politische Hintergründe oder Schaubilder des europäischen Hoch- und Höchstadels. Welches so viel Leid verursacht hat. Denn so etwas bietet der Autor Christian Grataloup nicht.

Wer jedoch detaillierte Karten erhofft, die die Naturgeschichte, die Erfindung der ‚Rassen‘, Domestizierung der Pflanzen, Tiere, Geschichte des Alkohols etc. sucht, der hat hier eine Fundquelle par excellence. Um noch einige Beispiele zu nennen: Routen der seefahrenden Nationen, die Aufteilung und Unterjochung der Welt durch Kolonien der europäischen Mächte, die 'Routen' der Feldzüge, die Einflüsse der verschiedenen Länder und Nationen auf andere Weltregionen etc. Alles einfach verständlich eingezeichnet.

Mit knappen erklärenden Texten werden elementare Zusatzinfos vermittelt. Der Schwerpunkt liegt aber auf den Karten.
Das erschliesst sich ja auch aus dem Titel des Werkes "Die Geschichte der Welt - EIN ATLAS".

Der historische Zeitraum erstreckt sich vom "Australopithecus zum Homo sapiens (seit 7 Millionen Jahren)" bis zur Welt seit 1989. Wobei auch solch aktuelle Vorgänge wie "Der Bürgerkrieg in Syrien seit 2011" und auch "Klimatische Veränderungen" oder "Tiefseekabel im 21. Jahrhundert" berücksichtigt werden.

Die Informationen meist am oberen Rand der jeweils rechten Seiten platziert unterstützen denjenigen/diejenige, die/der sich einen besseren Überblick über die Zusammenhänge verschaffen will.

Die letzten Seiten gehören einer Bibliographie, einem Personen-, einem Ortsregister sowie einem ebenso ausführlichen chronologischen Inhaltsverzeichnis.

Kurzum: wer wissen will, wie die Welt wurde so wie sie heute ist, sollte diesen Atlas nicht nur im Regal stehen haben. Sondern ihn regelmässig zu Rate ziehen.

Bewertung vom 14.11.2024
Moto Guzzi - Die Adler aus Mandello
Leek, Jan;Zeyen, Wolfgang

Moto Guzzi - Die Adler aus Mandello


ausgezeichnet

Auch der 'Betonmischer' mit 8 Zylindern wird beschrieben...

... und zwar auf Seite 27.

Des Weiteren wird alles von, über und mit Moto-Guzzi im Zusammenhang stehend beschrieben. Illustriert mit zahlreichen Fotos, kleinen Tabellen mit den technischen Daten, Abbildungen von Werbeprospekten, einigen Explosionszeichnungen der Motoren.

Angefangen bei den 1920er/1930er Jahren bis hin zur "Stelvio", Baujahr 2024. Eben alle über die Moped-Schmiede in Mandello del Lario am Comer See.

Bei manchen Maschinen frägt man sich zwar, welcher Teufel die Konstrukteure geritten hat, um ein derartiges Monstrum auf zwei Räder zustellen. Bei der MGX-21 Flying Fortress, die von 2016 bis 2020 angeboten wurde, beispielsweise. Eindrucksvoll sind alle Guzzis. Der V2-Motor hat einfach was für sich.

Bewertung vom 14.11.2024
Baedeker SMART Reiseführer Dublin
Biege, Bernd;Müller-Wöbcke, Birgit

Baedeker SMART Reiseführer Dublin


ausgezeichnet

Handlich, top Inhalt!

Der Stadt- und Umgebungsführer ist handlich, leicht, bietet im Anhang einen Stadtplan samt Straßenverzeichnis. Dank der Spiralbindung, die des breiteren Randes wegen weder den Text noch die zahlreichen Farbfotos zertrennt ist der Stadtführer auch im 'aufgeschlagenen' Zustand gut zu handhaben.

Der Inhalt beschreibt in die westliche und östliche Southside sowie die Northside von Dublin alles, was es zu erleben, zu besichtigen gibt: Museen, Kirchen, Kneipen, Restaurants etc.
Im letzten Kapitel "Praktische Informationen" erfährt man genau diese: Anreise, Reisedokumente, beste Reisezeit, Feiertage, Shopping, Zollbestimmungen, jede Menge Hinweise zu Übernachtungsmöglichkeiten.

Bewertung vom 03.11.2024
Deutsche Cabriolets
Oswald, Werner;Schrader, Halwart;Kittler, Eberhard

Deutsche Cabriolets


ausgezeichnet

Metzger sollte man sein…

Zumindest wenn es um die Möglichkeit geht, sich in den 1960er Jahren einen DKW 1000 SP Roadster oder als Nachfolger des DKW einen Porsche 356 A 1600 Cabriolet leisten zu können... Bar bezahlt!

Im Letztgenannten habe ich meine ersten 200km/h auf der Autobahn erleben können - bei offenem Verdeck. Was für ein Erlebnis, schafften die anderen Autos, die man so kannte gerade mal 130 oder 140km/. Die ganz besonders sportlichen Autos sogar mal 160...

Genug davon.

Hier geht es auf etwa mehr als 508 Seiten um alle möglichen Autos deutscher Provenienz. Vom 'Spatz' über den Volkswagen Polizei-Kübelwagen, dem DKW Mungo, alle möglichen offenen Mercedes Benze, Audis, Porsches, Opels und Fords bis hin zu einem der Fahrzeuge von Prof. Dr. Karl-Friedrich Boerne, den Wiesmann MF3.

Großserien, Kleinserien, Sonderaufbauten ohne Verdeck - alles da.

Illustriert ist das Ganze mit sehr schönen Fotos, Großteils in Farbe, die zeitgenössischen Aufnahmen, logo, in schwarz/weiß.

Zu den meisten Fahrzeugen werden auch die technisch markanten Daten in einer Tabelle abgedruckt. so erfährt der interessierte Leser, dass der anfangs erwähnte DKW 1000 Sp mit seinen 55PS und Raketenschlussleuchten unter den angedeuteten Heckflossen die für damalige Verhältnisse astronomische Summe 10.750,00 DM kostete. Ein gut erhaltenes Exemplar wird heute jenseits der 30.000,00 € gehandelt...

Das Cabrio der Borgward Isabella fehlt ebenso wenig wie das leider nie über einen Prototyp hinaus gekommene Cabriolet des Goggomobil...

Alle Hersteller, alle Typen, alle hier zu findenden Sonder- (und Spinner(?)-) Modelle hier aufzuführen, das sprengt den Rahmen.

In dem Werk zu blättern, sich hier und da mal wieder fest zu lesen, nicht.

Bewertung vom 29.10.2024
Wanderträume Bayerische Voralpen
Eckl, Maria

Wanderträume Bayerische Voralpen


ausgezeichnet

Wanderführer gibt es viele. Aber der hier ist schon exemplarisch gut!

Maria Eckl hat diesen Wanderführer offensichtlich mit viel Begeisterung und viel 'Liebe' geschrieben. Das ist auf jeder Seite festzustellen.

Seien es die schönen Fotos, die genauen Wegbeschreibungen der 25 Tourenvorschläge. Seien es die einleitenden Seiten über die richtige und in den Alpen notwendige Kleidung, die es sicherheitshalber mitzunehmen gilt. Die Hinweise von Brotzeit bis hin zu recht anspruchsvollen Stationen, in denen Sahnetorten zur Auswahl stehen oder auch einem luxuriösen Berghotel...

Die genauen, aber nicht 'knochentrockenen' Wegbeschreibungen, die gezeichneten Karten, die Angaben über Zeitaufwand, Höhenmeter, Schwierigkeitsgrad, was gegebenenfalls für Kinder geboten wird - eine Klasse für sich!

Auf der Internetseite des Verlages werden die Karten mit GPS-Tracks zum Download angeboten.
Wobei ich den Hinweis der Autorin bemerkenswert find (Seite 173):

"Folge nie einfach nur blind den Daten, das kann gefährlich werden. Beurteile trotzdem immer das Gelände vor Ort auch selbst und nimm Rücksicht auf die Umweltbedingungen. Und: Versichere Dich, dass Du den Weg auch findest, wenn der Akku leer sein sollte."

Dass Flipflops für die Wanderungen völlig ungeeignet sind, das erschließt sich aus den Hinweisen zu Beginn des Buches.

Bewertung vom 29.10.2024
Durch die Alpen
Biebricher, Markus

Durch die Alpen


gut

Die Moped-Saison ist Anfang November ja eigentlich rum. Aber...

Dieses Buch gibt doch auch im nebligen Herbst und kalten Winter zahlreiche Anregungen, was sich ab dem kommenden Frühjahr so alles 'erfahren' lässt. Nicht nur mit dem Moped oder wie es im Thurgau heißt dem Töff.
Die meisten der beschriebenen 17 Touren (vier in den deutschen Alpen, zwei in Slowenien, vier in Italien, erneut vier in der Schweiz und drei in Frankreich) sind auch mit einem entsprechenden Fahrzeug mit vier Rädern ein Erlebnis.
Nicht unbedingt mit einem zum Wohnmobil umgebauten Kastenwagen, erst recht nicht mit einem Doppelachser samt Zwillingsbereifung von einem Hersteller in Aulendorf. Und ein Wohnwagengespann ist erst recht nicht geeignet. Aber ein wendiges Spass-Cabrio mit ausreichend Leistung - Freude pur. Und das ohne Helm und Lederkombi...

Die Tourenbeschreibungen sind etwas mager ausgefallen. die beschreibenden Texte manchmal dröge, sie erinnern ehr an einen Schulaufsatz sechste Klasse. Das machen die schönen Farbfotos wieder wett.

Um sich über mögliche Touren in, durch und über die Alpen zu informieren, Ideen zu sammeln, auf den Geschmack zu kommen - dazu ist das Buch gut geeignet.

Bewertung vom 28.10.2024
Volvo
Hilbrenner, Notker

Volvo


ausgezeichnet

Volvo - es waren tolle Autos, es sind tolle Autos...

In der Zwischenzeit allerdings preislich auf der Höhe von Audi und Daimler-Benz angekommen...

Das Buch beginnt mit dem PV4 von 1927, dem bis zur Serienreife gebrachten 'Philip' mit V8-Mtotor aus den 1950er Jahren. Der dann die Straßen doch nicht verschandelt hat. Denn er war sehr stark dem seinerzeitigen us-amerikanischen Zeitgeschmack wie Autos aussehen sollten angepasst. Angedeutete Heckflösschen, Chrom über Chrom...

Keine Frage, der legendäre Buckel-Volvo PV 444 wird ebenso beschrieben wie das P 1800 Coupé, mit dem Simon Templar, in der britischen Krimiserie zwischen 1962 bis 1969 gespielt von Roger Moore, seine Runden drehte. Immerhin mit donnernden 90 PS. (Seite 52)

Der Untertitel sagt es schon: der 'Schneewittchensarg', korrekt ausgedrückt der P 1800 ES folgt auf Seite 54. Mit der verbauten Bosch-Benzineinspritzung steigerte sich die Motorleistung auf 120 PS...

Aus der Angabe dieser Daten ergibt sich die Folgerung, dass bei nahezu allen vorgestellten Modellen die grundsätzlichen technischen Daten wie Bauart des Motors, Leistung desselben, Hubraum, Getriebe, Bereifung, Bremsanlage, Ausmaße, Gewicht und auch der zur Bauzeit aktuelle DM- beziehungsweise €-Kaufpreis angegeben wird.

Im Zusammenhang mit Modellen: die fahrenden Panzerschränke wie der Volvo 260 Kombi, der ehemalige Staatswagen der DDR, also der 264TE wird ebenso beschrieben wie das nach der Übernahme des niederländischen PKW-Herstellers DAF weiterhin als Volvo 66 angebotene eher als Kleinwagen zu bezeichnende Auto.

Die Serie 70, die Serie 90 wird vorgestellt. Die verschiedenen SUVs fehlen ebenso wenig wie die Modelle, die unter dem Markennamen Polestar angeboten werden.

Und auch die vollelektrischen Volvos mit der Tagfahrbeleuchtung namens 'Thor-Hammer' fehlen nicht.

Das Buch wird auch den nicht-eingefleischten Volvo-Fans gefallen.

Bewertung vom 28.10.2024
Verdunkelung / Dunkles Berlin Bd.1
Scarrow, Simon

Verdunkelung / Dunkles Berlin Bd.1


ausgezeichnet

Spannend, die Zustände im Berlin des Winters 1939/40 realistisch, nachvollziehbar beschreibend...

Der Krimi verflechtet die Zustände im Winter 1939, einige Monate nach dem Überfall Polens durch die Deutsche Wehrmacht sehr lesenswert mit einer spannenden Mordserie. Bei der mehrere junge Frauen Opfer eines sadistischen Nazis werden.

Vor Denunziation ist niemand sicher. Auch in der eigenen Wohnung nicht. Die Gestapo mit Heinrich Müller an der Spitze, der Leiter des 'Reichssicherheitshauptamtes' Reinhard Tristan Eugen Heydrich spielt gegen Ende des Krimis ebenso eine Rolle wie die typisch deutsche Befehlshörigkeit. Auch Wilhelm Canaris, Chef der Abwehr der Deutschen Wehrmacht, taucht immer wieder mal auf. Diese Befehlshörigkeit zieht sich durch das ganze Buch, Gestapo-Müller erscheint wie Canaris immer wieder, Heydrich gegen Ende.

Was die 462 Seiten so lesenswert macht? Nicht nur die schlussendlich aufgeklärte Mordserie. Auch die Schilderung des Alltaglebens während des extrem kalten Winters 1939/1940 in Berlin unter nationalsozialistischer Diktatur, die Alles beherrschte und deren Absicht es war, die deutsche Gesellschaft komplett in ihrem Sinne umzubauen.

Bewertung vom 02.10.2024
Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1
Pötzsch, Oliver

Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1


ausgezeichnet

Warenhaus Herzmansky, Sicherheitsniederrad Rover III - das gab es wirklich...

Der Titel soll zum Ausdruck bringen, dass Oliver Pötzsch sehr gründlich recherchiert hat, um diesen Krimi, der in Wien zur Blütezeit des/der Strauß'chen Walzer, also etwa 1893, in einem realistischen Umfeld spielen zu lassen. Auch das heutzutage mit diesem Titel und vermutlich auch Inhalt eher lächerlich erscheinende Buch "Tractat von dem Kauen und Schmatzen der Todten in Gräbern" war im Jahr 1734 erschienen.

Dem Autor gelingt es so, einen spannenden, wendungsreichen Krimi zu schreiben, der ein gutes Gefühl für den Vielvölkerstaat des Habsburger Reiches vermittelt. Im Nachwort auch einige bemerkenswerte Gedanken zum heutigen Umgang mit dem Sterben, dem Tod.

Die Handlung ist zu großen Teilen fesselnd. Fast jedes der 29 Kapitel wird mit 'Zitaten' aus dem 'Almanach für Totengräber', verfasst vom Totengräber des Wiener Zentralfriedhofes Augustin Rothmeyer eingeleitet. Für das aktuelle, dem Jugendwahn verschriebenen Leben durchaus gruselige, dennoch realistische Beschreibungen der biochemischen Vorgänge, die sich in einer Leiche zwangsläufig abspielen.

Ein fesselndes Buch, nur mit Mühe aus der Hand zu legen.

Bewertung vom 04.08.2024
Mathe Magic
Brater, Jürgen

Mathe Magic


ausgezeichnet

Das erste Buch über Mathematik, das als Urlaubslektüre geeignet ist...

OK, Mathe mag jetzt nicht die größte Leidenschaft sein. Auf jeden Fall nicht von jederfrau und jedermann. Aber die Lektüre dieses Taschenbuches macht auf den meisten Seiten einfach nur Spass.

Welche Magie in vielen Zahlen steckt...

Auf welch simple Weise sich viele auf den ersten Blick sehr schwere Kopfrechenarbeit vereinfachen lassen...

Dazu viele kleinere (manchmal auch etwas größere) logische, auf Mathematik beruhende Rätsel...

Die Lösungen sind im Anhang natürlich auch zu finden. Wobei es dem untrainierten Hirn oft 'wie Schuppen von den Augen fällt', wie einfach und logisch di Lösung sein kann.

Also, wer im Urlaub oder auch in der Schule nicht nur vor sich hin dösen, sondern auch sein Hirn etwas trainieren will - das Buch macht Spaß.