Benutzer
Benutzername: 
Eva_G

Bewertungen

Insgesamt 1422 Bewertungen
Bewertung vom 12.07.2025
Weißmann, Eric

Tod im Friesenhaus / Kristan Dennermann ermittelt Bd.2


sehr gut

Kristan Dennermann ermittelt wieder

Kristan Dennermann ist Immobilienmakler auf Sylt und stößt durch Zufall nun schon auf seine zweite Leiche. Dabei hat er die Ermittlungen zum ersten Mordfall noch nicht richtig verarbeitet. Doch Kommissar Kröger schätzt ihn scheinbar sehr, denn wie selbstverständlich bezieht er ihn in die Ermittlungen mit ein. Denn Dorothea Hußmann war eine inselbekannte Antiquitätenhändlerin, die von allen gemocht wurde und eine große Liebe zu den Schätzen in ihrem Laden verspürt und diese auch an ihre Kunden weitergegeben hat. Doch nun liegt sie im Hinterzimmer ihres Ladens und konnte nicht wie geplant auf große Reise gehen, dabei lag die Abreise kurz bevor. Schließlich wolle sie noch etwas vom Leben haben und sich ihre Rente nun redlich verdient, hat sie allen erzählt. Diese Pläne wurden abrupt zunichte gemacht und Kristan ist fassungslos darüber. Natürlich hilft er bei den Ermittlungen und stellt sich seinen größten Ängsten.

Eric Weißmann knüpft mit diesem neuen Mordfall an den ersten Band der Reihe an, setzt aber nicht voraus, dass dieser bei allen Lesern bekannt ist, sodass vielleicht manches Detail fehlt, aber das ist dann auch nicht relevant. Kristan Dennermann ist ein ganz besonderer Charakter, der sich seinem Hund, einem Corgi namens Prince, sehr verbunden fühlt und diesen immer dabei hat. Seine Arbeit als Immobilienmakler erledigt er sehr gewissenhaft und besitzt eine sehr gute Beobachtungsgabe, die bei den Ermittlungen rund um den Mord von Dorothea Hußmann sehr von Nutzen ist. Obwohl sich der Krimi vordergründig um den Mord dreht, ist auch viel Platz für die persönlichen Belange von Kristan, sodass die Leser ihn sehr gut kennenlernen.

Da sich der Schreibstil von Eric Weißmann sehr flüssig und gut liest, sind die Seiten nur so dahingeflogen und ich war schneller als erwartet am Ende des Buches angelangt. Nachdem ich nun schon zwei Bände der Reihe gelesen habe, ist Kristan mir ans Herz gewachsen und ich mag ihn und seine besonderen Charaktereigenschaften sehr gerne. Die Kombination aus Wohlfühlatmosphäre, der traumhaften Kulisse Sylts und die Ermittlungen im Mordfall ist sehr gelungen und macht Lust auf mehr!

Bewertung vom 11.07.2025

Oliver Twist


gut

Oliver Twist für Kinder erzählt

Oliver Twist lebt in einem Waisenhaus. Als er dort beim Essen um Nachschlag bittet, sehen das die Erwachsenen als Affront und beraten bei der eilends einberufenen Sitzung über das weitere Vorgehen mit Oliver. Deshalb flüchtet er nachts aus dem Keller des Waisenhauses, wo sie ihn eingesperrt hatten und macht sich auf den Weg in die große Stadt London. Dort lernt er Dodger kennen, der ihn zu Fagin bringt. Endlich kann er sich sattessen und hat es warm. Doch er bemerkt, dass die anderen Kinder, die ebenfalls dort leben, reiche Herrschaften bestehlen. So wird er auch von Mr. Brownlow entdeckt und mit in dessen Haus genommen. Hier muss er niemanden beklauen, um sich geborgen fühlen zu können. Doch Fagin spürt Oliver eines Tages auf und nimmt ihn wieder mit zu sich. Allerdings sorgt Mr. Brownlow dafür, dass dieser böse Mann ins Gefängnis kommt und endlich die gerechte Strafe für seine Taten erhält.

Der Klassiker aus Charles Dickens' Feder wurde für dieses Bilderbuch von Tim Köhler neu erzählt und illustriert. Die Bilder sind gelungen und erzählen die Geschichte auf ihre eigene Weise, sodass das Lesen des Textes gar nicht unbedingt nötig ist. Die Texte wurden ebenfalls in einfacher und leicht verständlicher Sprache verfasst, sodass Kinder ab sechs Jahren alles problemlos verstehen.

Ich war sehr gespannt auf diesen Klassiker der Kinderliteratur, denn ich mag es, wenn solche Geschichten kindgerecht nacherzählt und illustriert werden. Dieses Buch hat mich aber sehr enttäuscht, denn außer den Illustrationen hat mir nichts gefallen. Sind die Texte doch sehr lieblos formuliert und der Geschichte geht dadurch jede Spannung verloren. Auch wirkt es so stark eingekürzt, dass scheinbar wichtige Details keinen Platz mehr hatten und infolgedessen weggelassen wurden. Wirklich sehr schade!

Bewertung vom 11.07.2025
Weis, Marie

Words Like Feathers


ausgezeichnet

Emotionen, Erinnerungen und die Wahrheit

Olivia ist überglücklich, denn sie wurde ausgewählt, in diesem Jahr beim berühmten CineStage Hills teilzunehmen. Davon träumt sie schon lange und ist gespannt, was sie in den kommenden zwei Wochen wohl erwartet. Allerdings hätte sie nie damit gerechnet, dass ausgerechnet ihr Ex-Freund als Stargast und Mentor in ihrer Workshopgruppe eingeteilt wurde. Denn Tristan ist ein erfolgreicher Musicalsänger und Schauspieler, dem Olivia vor drei Jahren das Herz gebrochen hat. Obwohl Olivia ihre Entscheidung schon lange bereut und oft an Tristan denken muss, hat sie ihm nie die wahren Gründe über die Trennung verraten und den Kontakt einfach abgebrochen. Doch als sie ihm nun das erste Mal wieder gegenübersteht, wird ihr bewusst, dass sie ihn nie vergessen hat und sämtliche Gefühle noch genauso intensiv sind wie vor drei Jahren. Allerdings wird sie nie wieder eine Chance bei ihm haben, wenn sie ihn nicht in die wahren Beweggründe der Trennung einweiht und das wird viel Kraft erfordern...

Marie Weis erzählt in diesem Roman eine sehr berührende Geschichte über die Liebe, zweite Chancen und persönliche Probleme, die das gesamte Leben durcheinander bringen können. Obwohl die Themen Zwangsstörungen und Skin Picking durchaus belastend sind, erzählt die Autorin auf eine empathische Art und Weise darüber, sodass sie sich perfekt in die Handlung einfügen und für ernste Situationen, aber keine schlechte Grundstimmung sorgen.

Der Spruch "Weil federleicht nicht immer schwerelos bedeutet." bildet das perfekte Motto für diesen Roman und ich habe schon beim Lesen der ersten Seiten gespürt, dass mir Olivia total sympathisch ist und sie sich in mein Herz geschlichen hat. Da Marie Weis so wunderschön schreibt, war ich schnell gefesselt und konnte kaum mehr aufhören zu lesen. Die Liebesgeschichte von Olivia und Tristan ist so berührend, dass sie mich sehr bewegt und traurig gemacht hat, lieben sie sich doch auch nach drei Jahren ohne Kontakt immer noch und konnten sich gegenseitig nicht vergessen. Dennoch steht ein unausgesprochenes Geheimnis zwischen ihnen, das es auszusprechen gilt und Olivias ganzen Mut erfordert. Doch sie ist stark und mutig und trifft die richtige Entscheidung und macht alles richtig!

Bewertung vom 09.07.2025
Wiehe, Genevieve

Grüner Genuss


ausgezeichnet

Eine Gartenjahr für Genießer

Die Autorin Genevieve Wiehe hat bereits in ihrer Jugend im Hauswirtschaftsunterricht erfahren, wie viel Spaß das eigenständige Zubereiten von Gerichten macht. Seither liebt sie das Werkeln in der Küche und macht gerne andere mit ihren Speisen glücklich. Vor drei Jahren konnte sie sich auch endlich den Traum vom eigenen Gemüsegarten erfüllen, sodass seitdem saisonales Gemüse aus ihren eigenen Beeten direkt in der Küche und in ihren Gerichten landen. So ist die Küche von Genevieve nicht nur saisonal, sondern auch regional und biologisch. Nebenbei gibt es auch noch nützliche Tipps rund um die Gartenanlage und -planung, sodass einem eigenen Gemüsebeet nichts mehr im Wege steht.

Das Kochbuch ist in die vier Jahreszeiten gegliedert, womit eine gute Übersicht über die möglichen, saisonalen Rezepte gegeben ist. Das Layout der Rezepte ist ebenfalls übersichtlich und klar strukturiert, damit ein Nachkochen einfach und schnell möglich ist. Da zu jedem Rezepte ein Foto vorhanden ist, bekommen die Leser sofort eine Vorstellung des Gerichts und ganz nebenbei auch Lust, es direkt nachzumachen. Da das gesamte Buch reich bebildert ist, macht es großen Spaß einfach nur dazin zu blättern und eine Vorfreude auf so manches Gemüse zu entwickeln.

Da ich selbst einen großen Gemüsegarten habe, schätze ich Kochbücher dieser Art sehr, denn sie helfen mir, neue Essensideen zu bekommen und die reifen Gemüse abwechslungsreich und in ihrer Gänze zu verwerten. Aus diesem Kochbuch habe ich in den letzten Wochen sechs Rezepte ausprobiert, die allesamt sehr einfach und dadurch gelingsicher und auch familientauglich waren. Seither zählen die gefüllten Zucchiniröllchen, der Bohnensalat und der mediterrane Pastasalat zu unseren Lieblingsgerichten. Aber auch die Gemüselasagne, das geröstete Brot mit Erbsenhummus und die Ofenkartoffeln mit Quark waren äußerst schmackhaft und werden sicherlich noch häufig auf dem Tisch stehen. Ein rundum gelungenes Kochbuch für alle Fans von Gemüse und der saisonalen Küche.

Bewertung vom 09.07.2025
Jensen, Svea

Nordweststurm / Soko St. Peter-Ording Bd.5


ausgezeichnet

Ein neuer Fall ungeahnten Ausmaßes

Als Lennart Norberg seinen Sohn, den Polizisten Hendrik um Hilfe ersucht, weiß dieser erst nicht, was er davon halten soll. Denn Lennart vermisst seinen Freund Petter Jansson, den er seit vier Tagen nicht mehr gesehen oder gesprochen hat und der wohl hinter einer ganz großen Story her wäre. Als sich die Hinweise verdichten, dass Petter nicht freiwillig verschwunden ist, beginnen Anna Wagner und Norberg mit der Spurensuche. Dass sich aber auch noch Verbindungen zu dem Mordfall eines Drogendealers und Strichers, der gerade von Norbergs K4 in Itzehoe aufgeklärt wird, ergeben, macht das ganze noch schwieriger und die beiden erfahrenen Ermittler spüren, dass nun ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Svea Jensen ist es auch in diesem fünften Band der Reihe gelungen, die Spannung schnell aufzubauen und dann lange sehr hoch zu halten. Denn ständig ergeben sich neue Spuren, Hinweise und Entwicklungen, die die Ermittler antreiben und eine deutlich spürbare Angst um den Verschwundenen erzeugen. Da es um zwei unterschiedliche Opfer geht, deren Fälle anfangs rein gar nichts miteinander zu tun haben, sich schließlich aber doch kreuzen, wird der Fall im Lauf des Buches immer komplexer und dadurch spannender. Obwohl aber die Ermittlungen im Mittelpunkt des Krimis stehen, bleibt auch Zeit für die persönlichen Geschichten von Norberg, dessen Familie und Anna Wagner.

Diese Krimireihe gehört seit vielen Jahren zu meinen Lieblingsreihen, denn sie ist durchweg spannend und ich mag Anna und Norberg wirklich gerne, sodass ich nicht nur deren Ermittlungen gebannt mitverfolge, sondern auch deren Freundschaft, die mit den Jahren deutlich tiefer und vertrauter geworden ist. Hoffentlich ist die Autorin noch lange nicht am Ende angelangt und unterhält mich bald wieder mit einem neuen Fall für die Soko St. Peter-Ording.

Bewertung vom 07.07.2025
Steffensmeier, Alexander

Lieselotte sucht


ausgezeichnet

Lieselotte und die vielen Pakete

Lieselotte muss jeden Tag mit dem Postbote die Pakete ausliefern, denn auf ihrem Rücken hat ganz viel Platz. So gehen sie von Haus zu Haus und beinahe jeder wartet schon auf die Lieferung und freut sich auf den Inhalt. Doch am Ende fehlt das Paket für die Bäuerin, die schon sehnsüchtig auf ihre neuen Marmeladengläser wartet, um endlich Erdbeermarmelade einkochen zu können. Da sie das Paket nicht mehr finden können, sammeln sie bei allen Dorfbewohnern Gläser und nachdem sie den Inhalt aufgefuttert haben, überreichen sie der Bäuerin ihr Päckchen. Doch dort erwartet sie eine schöne Überraschung.

Alexander Steffensmeier hat Lieselotte in diesem Pappbilderbuch ein unterhaltsames Abenteuer erleben lassen, indem alle Dorfbewohner vorkommen und auf beinahe jeder Seite sehr detailreiche Bilder, die beinahe an Wimmelbilder erinnern. Die Texte sind gewohnt kurzgehalten und in einfacher Sprache formuliert.

Bei uns herrscht schon lange ganz große Lieselotte-Liebe und wir freuen uns immer sehr, wenn wieder ein neuer Band erscheint. Hier gefallen uns vorallem die wimmeligen Bilder und die Geschichte selbst ist sehr unterhaltsam und wirklich schön.

Bewertung vom 06.07.2025
Bach, Ina

Goldene Träume / Die Münchner Ärztinnen Bd.1


ausgezeichnet

Drei junge Frauen, die für ihre Träume einstehen!

München, 1898: Die erste Begegnung der drei jungen Frauen könnte nicht schicksalshafter sein. Befindet Fanny sich doch gerade auf der Flucht vor einem Gendarmen, Lulu verlässt das Haunersche Kinderhospital nachdem sie dort bei der Geschenkeübergabe mit Prinzessin Ludwig zugegen war und Elsa stürzt mit ihrem Koffer, der schwer wie Blei ist, als sie am Rinnstein hängen bleibt. Natürlich eilt Lulu ihr gleich zu Hilfe und auch Fanny gerät versehentlich mitten hinein zwischen die beiden jungen Frauen. Obwohl Lulu der gerade obdachlos gewordenen Elsa ein Zimmer im Kinderhospital besorgt und sich auch auf um ihren verstauchten Knöchel kümmert, begegnen sie Fanny erst später wieder. Denn Fanny wurde aus Niederbayern nur nach München geschickt, um ihrem Medizin studierenden Bruder Anton den Haushalt zu besorgen. Dabei war es doch Fanny, die immer Medizin studieren und Ärztin werden wollte. Deshalb liest sie auch eifrig seine Bücher, schreibt ihm Hausarbeiten und geht schließlich, nachdem sie erfahren hat, dass er nie die Vorlesungen besucht, auch noch als Mann verkleidet in die Universität. Lulu dagegen hätte den Zugang zum Kinderhospital und geht dort regelmäßig ein und aus, soll aber lieber standesgemäß heiraten, statt ihrem Vater, dem Klinikdirektor, als Ärztin nachzufolgen. Auch Elsa teilt das Schicksal der beiden anderen Frauen, denn sie hat das Abitur, wird aber an der Universität nicht zum Studium zugelassen und ihr Fürsprecher, ihr Vater, ist vor einiger Zeit verstorben. Nun verdient sie sich als ungelernte Krankenwärterin, um wenigstens irgendwie in der Nähe der Kranken sein zu können und nicht wieder zur Mutter zurückkehren zu müssen. Als sie sich wiedertreffen, spüren sie schnell, dass sie einander helfen können und eine Freundschaft erwächst...

Ina Bach ist das Pseudonym der deutschen Autorin Regina Ramstetter beziehungsweise Ina Resch, die bekannt durch Krimis und Kurzgeschichten ist. In diesem Roman widmet sie sich ganz der Medizin zur Jahrhundertwende und den Rechten der Frauen. Die Fakten rund um die Medizin wurden sehr gründlich recherchiert und sind trotz Fachbegriffen auch für Laien gut verständlich. Eingeteilt ist der Roman in längere Kapitel, die immer ein Quartal umfassen. Darin wechseln regelmäßig die Schauplätze und somit Perspektiven, was als Unterteilung der langen Kapitel benutzt wird.

Leider hatte ich in letzter Zeit eher wenig Zeit und auch Lust viel zu lesen und steckte ein wenig in einer Leseflaute fest. Dieses Buch hat mich aber komplett herausgerissen und ich habe die 550 Seiten innerhalb nur eines Tages gelesen. Denn ich konnte einfach nicht mehr aufhören und war gefesselt von den drei jungen Frauen, die mich sehr beeindruckt haben, aber auch die medizinischen Einblicke in die damalige Zeit sind sehr interessant und so gut geschildert, dass ich viel Neues gelernt habe. Ein rundum perfekt gelungener Reihenauftakt!

Bewertung vom 05.07.2025

Mein Klassik-Klangbuch: Das Tierorchester spielt Vivaldi


ausgezeichnet

Ein Ausflug in die Welt Vivaldis

Der Komponist Antonio Vivaldi stammt aus der Stadt Venedig. Dort hat er von seinem Vater das Violinspiel erlernt und danach selbst als Musiklehrer gearbeitet. Im Laufe seines Lebens hat er zahlreiche Stücke komponiert, die bald auf der ganzen Welt gespielt und so immer berühmter wurden.

Gemeinsam mit seinen Lesern entdeckt das Tier-Orchester den bekannten Komponisten Antonio Vivaldi. Der Autor Sam Taplin lässt in Sprechblasen wie nebenbei unzählige Informationen über Vivaldi in die Gespräche der Tiere einfließen. Gemeinsam mit den Illustrationen von Ag Jatkowska wird das Buch zu einem farbenfrohen und informativen Bilderbuch. Zusätzlich hierzu gibt es auf jeder Doppelseite einen Soundchip, der gedrückt werden kann und dann ein Stück des Komponisten erklingt. Da der Klang klar und nicht allzu laut ist, haben Kinder großen Spaß daran und werden langsam an die klassische Musik herangeführt.

Meine Tochter und ich lieben diese Reihe, denn sie hat uns schon sehr viele klassische Komponisten nähergebracht. Außerdem schätze ich den guten Ton und die Auswahl der Stücke, die abwechslungsreich und von angenehmer Länge sind. Eine großartige Reihe, die sehr empfehlenswert ist.

Bewertung vom 03.07.2025
Jacobs, Anne

Was das Leben verspricht / Der Dorfladen Bd.2


ausgezeichnet

Das Leben in Dingelbach geht weiter...

Dingelbach, am Fuße des Taunus, 1925: Mitten im Ort befindet sich der Dorfladen der Familie Haller, die aus der Mutter Marthe und den drei Töchtern Herta, Frieda und Ida besteht. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass die Bewohner des kleinen Dorfes jederzeit genügend Lebensmittel und Kurzwaren im Haus haben. Doch neben ihrer Hilfe im Laden träumt Frieda von einer Karriere als Schauspielerin, weshalb sie seit einiger Zeit die Schauspielschule in Frankfurt besucht. Auch Ida besucht das Gymnasium in Frankfurt, um bald das Abitur abzulegen. Obwohl die Mutter am liebsten hätte, dass alle drei Töchter einen ähnlichen Werdegang wie Herta haben, lässt sie ihnen ihre Ausbildungen. Nur Herta ist immer bei der Mutter und unterstützt sie bei den Verkäufen im Laden. Denn ihre Liebe zu Kurzwarenhändler Sirius Engler ist bisher unerwidert. Doch natürlich wäre das Leben im Dort langweilig und unrealistisch, wenn nicht immer wieder etwas passieren würde. So hat die getrennt lebende Helga Schütz ihren Unterschlupf bei den Hallers nun verlassen und lebt in der Dortwirtschaft. Allerdings ist die Liebe zu Oskar Michalski immer noch unglücklich und vom langen Warten langsam wirklich strapaziert. Dennoch halten sie zusammen und bleiben im Dorf, wo vorallem Helga ständig der Hass der anderen Bewohner entgegenschlägt. Trotzdem will sie ihren Sohn Heinz nicht alleine bei Vater und Großmutter zurücklassen. Wird das auf Dauer eine gute Lösung für alle sein?

Anne Jacobs knüpft mit ihrem zweiten Band der Reihe nahtlos an den ersten an. Obwohl sie keine Wiederholungen in die Handlung einbaut, um wichtige Geschehnisse aus dem ersten Teil wieder in Erinnerung zu rufen, gelingt es ihr unheimlich schnell, ihre Leser an alles Wichtige zu erinnern. Auch jetzt wird das Dorfleben aus vielen unterschiedlichen Erzählperspektiven geschildert, was zu einem tiefen Einblick in den Alltag und die verschiedenen Leben der Dorfbewohner führt. Obwohl keine Kapitelüberschriften auf die Wechsel der Perspektiven aufmerksam machen, wird den Lesern meist schon während der ersten Sätze bewusst, wer nun der Erzählende ist.

Diese Reihe von Anne Jacobs hat mich bisher sehr beeindruckt und ich bin begeistert von der Art, wie es der Autorin gelingt, so vielschichtig und doch kurzweilig und unterhaltsam zu erzählen. Da mir alle Charaktere sehr ans Herz gewachsen sind, ist es sehr traurig, dass ich Abschied nehmen und mich nun bis zum Erscheinen des dritten Bandes gedulden muss.

Bewertung vom 02.07.2025
Franov , Magali

Zuhause auf der Klippe


ausgezeichnet

Ein ganz besonderes Bilderbuch!

Das kleine Haus auf der Klippe ist immer da. Tagein tagaus beobachtet es das Treiben auf dem Meer. Es sieht die Fische, die von ihren Abenteuern in der Tiefsee berichten, es sieht die Vögel, die in den Süden ziehen und ein kleines Boot, das im Unwetter auf den Wellen treibt. Und dann kommen Menschen, die endlich wieder in das Haus ziehen und es mit Leben erfüllen. Denn das kleine Haus auf der Klippe wird immer da sein.

Magali Franov hat dieses Bilderbuch geschrieben und illustriert. In dieser Geschichte erzählt sie über Sehnsucht, ein Zuhause und die Geborgenheit, die damit einhergeht. Ihre Texte sind sehr poetisch, aber dennoch leicht verständlich formuliert und lassen viel Spielraum für eigene Gedanken. Die Illustrationen passen perfekt, sind detailreich und farbenfroh. Und auch ohne den Text zu kennen, erzählen die Bilder eine Geschichte, die die Fantasie von Kindern anspricht und sie zum Weitererzählen des Gesehenen und Gehörten auffordert.

Dieses Bilderbuch ist einzigartig, denn die Illustrationen haben einen ganz eigenen Stil und auch die Geschichte selbst ist wunderschön. Vollkommen zurecht hat Magali Franov 2023 den Buntspecht - Nachwuchspreis für Bilderbuchillustration erhalten.