Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Annabell

Bewertungen

Insgesamt 445 Bewertungen
Bewertung vom 06.04.2025
Ritter Sport - Ein Traum von Schokolade
Herold, Romy

Ritter Sport - Ein Traum von Schokolade


ausgezeichnet

Als Clara Göttle im Kindesalter ein Stück Schokolade probiert, weiß sie sofort dass sie diese süße Köstlichkeit mal zu ihrem Beruf machen will und eigene Schokolade herstellen und verkaufen möchte. Der Weg um dorthin zu gelangen ist weit. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Alfred Ritter legt sie 1912 den Grundstein für ihre eigene Schokoladen- und Zuckerwarenfabrik. Schließlich erfindet Clara die quadratische Schokoladentafel in verschiedenen Sorten, die die Welt erobern sollen. Immer wieder muss das junge Unternehmen gegen einige Widerstände und Krisensituationen wie Krieg und Weltwirtschaftkrise kämpfen um die Zukunft zu sichern.

Das Buch erzählt auf eine fesselnde Weise die Geschichte hinter der Schokolade "Ritter Sport" und die Lebensgeschichte von Clara Ritter (geb. Göttle). Ich fand es sehr interessant zu lesen, weil ich mich so vorher noch nicht damit beschäftigt habe. Man hat sofort gemerkt, dass das Autorenduo sich hier viel Zeit und Mühe mit der ganzen Recherche der Geschichte genommen hat. Fiktion und wahre Begebenheiten wurden hier toll miteinander vermischt. Beim Lesen merkt man gar nicht was erfunden wurde und was auf wahre Begebenheiten zurückzuführen ist.

Die Handlung erstreckt sich über einen langen Zeitraum und hat dementsprechend auch den ein oder anderen großen Zeitsprung drin. Trotzdem riss die Spannung nie ab. Das politische Zeitgeschehen wurde hier toll eingebunden und so wurden die ganzen Herausforderungen zur damaligen Zeit auch nochmal richtig deutlich gemacht.

Der Schreibstil ist sehr fesselnd und flüssig zu lesen. Ab und zu wurde ein schwäbischer Dialekt von einzelnen Protagonisten (Claras Mutter Louise) mit eingewoben. Es war zwar für mich etwas schwierig zu lesen, aber es machte die ganze Geschichte authentisch. Es wurde alles sehr bildlich beschrieben, sodass man sich auch gut selbst in seinen Gedanken beim Lesen seine eigenen Bilder machen konnte.

Auch die Charaktere wirkten alle sehr authentisch gezeichnet und dadurch auch sehr lebendig. Über die gesamte Handlung hat man sehr viele Personen, insbesondere auch Nebencharaktere kennengelernt. Es waren zwar sehr viele, aber es wirkte nie überladen. Man konnte noch ganz gut folgen.

Mein Fazit:
Eine fesselnde und authentisch erzählte Geschichte hinter der berühmten Schokolade "Ritter Sport". Mich hat es fasziniert und in den Bann gezogen, sodass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Beim Lesen hatte man direkt Lust von der Schokolade zu naschen. Für mich eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.03.2025
Schattenschwester / Kommissarin Lind ermittelt Bd.3
Martin, Tina N.

Schattenschwester / Kommissarin Lind ermittelt Bd.3


sehr gut

Bei einer Trauung stürzte ein Mädchen vom Kirchturm in den Tod. Bei dem Mädchen handelte es sich um die vor drei Jahren spurlos verschwundene Elvira aus dem Kinderheim. War es ihre eigene Absicht sich in den Tod zu stürzen oder wurde sie gestoßen? Mit ihrem Partner Calle Brand beginnt Idun Lind in dem Kinderheim ihre Ermittlungen und stoßen dabei auf sehr rätselhafte Dinge. Dann finden sie heraus, dass vor wenigen Monaten ein weiteres Mädchen aus dem Heim spurlos verschwunden ist. Sie ahnen nicht in was für einem schrecklichen Gefängnis sich das Mädchen befindet.

"Schattenschwester" ist der dritte Band mit der Kriminalkommissarin Idun Lind. Der Fall ist in sich selbst abgeschlossen, aber es empfiehlt sich auch die Vorgängerbände zu kennen, da die persönliche Geschichte von Idun und Calle weiter aufbaut.

Die Handlung wird in wechselnden Perspektiven erzählt und hat dabei auch Sprünge in die Vergangenheit. So bleibt es rätselhaft und erst Stück für Stück kommen die Verknüpfungen zu den einzelnen Stücken. Den Anfang fand ich sehr spannend. Danach hatte die Handlung einige Längen. Hier hätten es einige Seiten weniger vielleicht auch getan. Zum Schluss gab es dann wieder einen spannenden Showdown, allerding mit einigen Aspekten, die mir etwas zu unglaubwürdig und überzogen vorgekommen sind.

Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und fesselnd einen auch an die Story. Es gibt einige Wendungen in dem Fall und es lässt sich ganz gut Miträtseln. Die Stimmung in dem Kinderheim ist sehr traurig und bedrückend. Man merkt schnell, dass damit etwas nicht stimmen kann. Es werden sehr brisante Themen, wie Jugendliche auf der schiefen Bahn mit Drogen- & Alkoholsucht durch das Versagen einiger Eltern angesprochen. Das regt zum Nachdenken an und macht einen auch recht traurig.

Idun privat wirkt für mich sehr kühl. Irgendwie legt sie nicht so wirklich viel wert auf ihre privaten Beziehungen bzw. will dies nicht zulassen. Calle ist für mich eher ein Nebencharakter. Er bleibt weiterhin noch sehr blass neben Idun.

Mein Fazit:
Ein bedrückender aber spannender Thriller. Es gab ein paar Längen auf der Hälfte, aber ich wollte trotzdem wissen wie es weitergeht und was der Hintergrund in diesem Kinderheim ist. Ich bin gespannt darauf, wie die Reihe weitergehen wird.

Bewertung vom 16.03.2025
Eisiges Glas / Leo Asker Bd.2
Motte, Anders de la

Eisiges Glas / Leo Asker Bd.2


sehr gut

Kurz nachdem Leonore "Leo" Asker ihren ersten Fall als Leiterin der hoffnungslosen Fälle abgeschlossen hat, meldet sich ihr Vater Per nach jahrelangem Schweigen bei ihr. Ihr Vater ist ein Prepper und steht nun unter Mordverdacht einen Urban Explorer getötet zu haben. Dessen Leiche wurde ohne Augen in der Nähe seines Anwesens gefunden. Nun droht Prepper Per sich gewaltsam seiner Verhaftung zu widersetzen, wenn seine Tochter ihm nicht hilft. Zur gleichen Zeit bekommt Leos Jugendfreund Martin Hill den Auftrag auf einer Privatinsel mit einem Obversatorium eine Biografie über das Familienoberhaupt zu schreiben. Bei seiner Recherche vor Ort entdeckt Martin, das es dort viele mysteriöse Dinge wie Körper ohne Augen und mysteriöse Lichter gibt. Er muss vorsichtig vorgehen, denn die Bewohner der Insel wollen nicht, dass die Wahrheit ans Licht kommt.

"Eisiges Glas" ist der zweite Band der Reihe mit Leo Asker und ihre hoffnungslosen Fälle. Es ist empfehlenswert den Vorgängerband zu kennen damit man die Vorkenntnisse über Leo und Martin hat. Der Fall an sich ist aber in sich abgeschlossen.

Anfangs habe ich mich ein wenig schwer getan in die Handlung zu kommen. Ich fand, dass es sich zu Beginn etwas gezogen hat und trotz der Perspektivwechsel zwischen den einzelnen Protagonisten und sogar auch einem Unbekannten "Der gläserne Mann" noch nicht so ganz spannend werden wollte. Doch die Story um das verlassene Obversatorium hat mich neugierig gemacht und ich wollte auch unbedingt wissen wie die Fälle mit einander zusammenhängen. So auf dem letzten Drittel wurde es bis zum Ende dann auch richtig spannend und ich habe regelrecht mit Martin und Leo mitgefiebert. Die Kapitel endeten zum Teil mit Cliffhängern, sodass man quasi gezwungen war weiterzulesen.

Der Fall um den "Gläsernen Mann" fand ich ein wenig vorhersehbar, zumindest wusste ich sehr schnell wo es sehr wahrscheinlich hinführen wird. Martins Fall, die Recherche für die Biografie, fand ich interessanter und spannender als Leos eigentlichen Fall ihrem Vater zu helfen.

Die beiden Hauptprotagonisten Leo und Martin waren mir noch aus dem Vorgänger bekannt und ich konnte auch sehr schnell wieder einen Bezug zu den beiden finden. Mir sind beide sehr sympatisch und ich verfolge von beiden gerne die Fälle. Ich bin auch sehr gespannt welcher Fall oder Fälle die beiden als Nächstes erwarten wird.

Mein Fazit:
Diesen Band fand ich etwas schwächer als den ersten Teil, aber trotzdem hat es mich beim Lesen sehr neugierig gemacht, wie Leos und Martins Fall zusammenhängen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und auf dem letzten Drittel wurde es ja auch nochmal so richtig spannend. Bin gespannt wie die Reihe weitergehen wird und gebe hier eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 09.03.2025
Dorn
Beck, Jan

Dorn


sehr gut

Kronenmorde
Nach zahlreichen persönlichen Schicksalsschlägen hat sich der Kriminalpsychologe Simon Dorn den Polizeidienst quittiert und sich in das leerstehende Hotel "Dornwald" in Bad Gastein zurückgezogen. Dort setzt er seine Arbeit fort. Er fängt an Zimmer um Zimmer in einen Schaukasten voll ungelöster Fälle zu verwandeln und dort weiter zu ermitteln. Seine einzige Verbindung zur Außenwelt ist Karla Hofbauer vom Cold Case Management des Bundeskriminalamt in Wien. Hofbauer wird während ihrer Ermittlungen in Hamburg ermordet und alles deutet auf einen Serientäter hin. Kriminalbeamtin Lea Wagner aus Wien folgt Hofbauers Spuren nach Bad Gastein und trifft als ungebetener Gast auf Dorn. Doch schnell ermitteln beide gemeinsam gegen einen Mörder, der keine Grenzen hat.

"Dorn: Zimmer 103" ist der erste Fall für Simon Dorn und Lea Wagner.

Anfangs fand ich es ein bisschen schwer in die Handlung reinzukommen. Die Schauplätze sowie die ermittelnden Personen haben hin und her gewechselt und es war mir nicht so klar wie das jeweils in den Fall hinein passt. Gefühlt wurde anfangs auch an fünf Enden mit den Ermittlungen angefangen und es wurde dann erst nach und nach verknüpft. Die Auflösung am Ende war solide. Sie war zwar schlüssig, aber dennoch etwas vorhersehbar. Mir fehlte da so ein bisschen der gewisse Überraschungseffekt.

Nachdem ich mich dann in die Handlung richtig eingefunden hatte, nahm sie auch an Fahrt auf und wurde dann spannend und temporeich. Es gab einig unerwartete Wendungen und Überraschungen, aber dennoch fehlte mir noch der Kick und Nervenkitzel. Vor allem bei dem eigentlichen Showdown hätte ich das dann erwartet.

Lea Wagner scheint eine ganz normale Kriminalbeamtin zu sein, zumindest konnte ich bei ihr noch keine Besonderheiten feststellen, die mich reizen würden. Aber Simon Dorn ist ein sehr interessanter Charakter und bislang für mich sehr undurchschaubar und ich bin neugierig, wie es mit ihm weitergeht.

Mein Fazit:
Es hat zwar ein wenig gebraucht bis ich mich in die Handlung einfinden konnte, aber dann wurde es spannend und temporeich, sodass ich wissen wollte wie es ausgeht. Ein bisschen mehr Nervenkitzel, vor allem im Showdown, wäre noch wünschenswert. Es hat noch ein wenig mehr Potenzial was aktuell noch nicht ganz ausgeschöpft worden ist, aber ich finde es so schon lesenswert.

Bewertung vom 02.03.2025
Der letzte Mord am Ende der Welt
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt


sehr gut

Tödlicher Nebel
Die Welt wurde von einem tödlichen Nebel komplett zerstört. Nur auf einer abgelegenen Insel können dank eines komplzierten Abwehrsystems noch Menschen leben. Hier leben einige Dorfbewohner gemeinsam mit Wissenschaftlern friedlich zusammen. Die Wissenschaftler wachen über die Dorfbewohner, die Landwirtschaft und sogar die Gedanken der Dorfbewohner. Alles scheint idyllisch zuzugehen und die Dorfbewohner stellen auch keine Fragen. Doch dann wird eines Morgens eine der Wissenschaftlerinnen ermordet aufgefunden. Schnell stellt sich heraus, dass durch diesen Mord, das Abwehrsystem heruntergefahren wurde. Jetzt drängt die Zeit, denn wenn der Mörder innerhalb von 107 Stunden nicht gefunden wird, werden alle von dem Nebel getötet. Emory, eine der Dorfbewohnerinnen, wird mit den Ermittlungen betraut. Das einzige Problem: Keiner kann sich mehr an die verheerende Nacht erinnern.

Anfangs kommt die Handlung etwas schleppend in Gang. Das liegt daran, dass die abgelegene Insel und deren Bewohner sehr ausführlich und bildgewandt beschrieben wird, was ich aber gut fand um sich seine Bilder zu machen. Mit der abgelegenen Insel und dem tödlichen Nebel drum herum wurde ein tolles Setting geschaffen. Eine ganz andere Welt und sehr dystopisch.

Hier wurden Krimi-Elemente toll mit Fantasy und auch Science-Fiction vermischt. Während der Ermittlungen konnte man die ganze Zeit miträtseln. Es gab immer wieder neue Entwicklungen und unerwartete Wendungen, sodass man bei seinen Verdächtigungen, wer denn für den Mord verantwortlich ist, immer Hin und Her geschwankt ist. Von der Auflösung am Ende war ich dennoch sehr überrascht, aber sie wurde sehr schlüssig erklärt.

Mein Fazit:
Ein recht außergewöhnlicher Krimi und mal etwas ganz Anderes. Durch den bildgewandten Schreibstil lässt es sich tief in eine ganz andere Welt abtauchen und sich davon in seinen Bann ziehen. Die Vermischung von Krimi, Fantasy & Science-Fiction muss man mögen bzw. sich auch einfach darauf einlassen. Ich fand es sehr gut gemacht und gebe daher eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.02.2025
Strom der Zeit / Loreley Bd.2
Popp, Susanne

Strom der Zeit / Loreley Bd.2


ausgezeichnet

Bacharach, 1842: Lisette und Manuel sind gemeinsam aufgewachsen und glauben nun, dass sie füreinander bestimmt ist. Doch ihre Liebe stößt auf Widerstände. Manuel geht wegen seiner Lehre um die Dampfschifffahrt nach London. Währenddessen beginnt Lissi nach der Geschichte ihrer Mutter Julie zu forschen. Julie stürzte angeblich einst von der Loreley und wurde nie gefunden. Ihr Vater ist immer noch auf der Suche nach ihrem möglichen Mörder. Genau an der Loreley ereignet sich nun ein schweres Schiffsunglück und Lissi wird beschuldigt es verursacht zu haben. Sie muss nach Berlin flüchten und kommt bei Bettine von Arnim, einer Freundin ihrer Patentante unter. Muss sie nun ihren geliebten Rhein und auch Manuel für immer aufgeben?

"Fluss der Zeit" ist der zweite Teil der Loreley-Saga und spielt 17 Jahre nach dem ersten Teil "Loreley - Die Frau am Fluss". Es ist daher empfehlenswert den ersten Teil vorher zu kennen, da man sonst die Verknüpfungen und die Verbindungen in diesem Teil nicht richtig versteht.

Auf verschiedenen Zeitebenen und in wechselnden Perspektiven zwischen den einzelnen Protagonisten wird die Handlung sehr dramatisch und emotional erzählt. Die Erzählung der Liebesgeschichte zwischen Lissi und Manuel und dazu auch noch Lissis Nachforschungen nach der Geschichte ihrer Mutter hat mich richtig gefesselt und in ihren Bann gezogen.

Der Schreibstil ist sehr fesselnd und bildgewandt. Mit viel Liebe zum Detail wurden hier tolle Kulissen am und auf dem Rhein sowie auch in Berlin geschaffen. Man merkte, dass da viel Herzblut drin gesteckt hat. Außerdem wurde hier auch toll recherchiert um die wahren Begebenheiten mit der Fiktion zu vermischen. Es ist wirklich eine sehr interessante Geschichte um die Loreley.

Die Charaktere wirkten alle sehr lebendig. Ich konnte hier richtig Emotionen zu jedem Einzelnen aufbauen. Sei es viel Mitgefühl, aber auch Wut und Hass zu den eher "bösen" Charakteren.

Einige Fragen sind am Ende noch offen geblieben. Vielleicht gibt es da ja noch Hoffnung auf eine weitere Fortsetzung. Ich würde mich freuen, denn ich habe mich auch an den Loreley-Felsen verliebt.

Mein Fazit:
Eine sehr schön erzählte Geschichte um die Loreley am Rhein. Mit viel Liebe zum Detail und viel Dramatik sowie Emotionen wurde hier die Liebesgeschichte von Lissi und Manuel erzählt. Man konnte mit den beiden regelrecht mitfiebern und es würde mich freuen, wenn es hier vielleicht sogar noch eine weitere Fortsetzung geben wird. Ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 16.02.2025
Nachtflut
Westerkamp, Stina

Nachtflut


gut

Gefährliche Flut
Ein erschreckendes Horrorszenario bahnt sich an. An dem kleinen Ort an der Ostseeküste peitschen Orkanböen durch die Straßen und es wird vor einer Sturmflut gewarnt. Hinzu kommt noch, dass der Deich droht zu brechen. Der ganze Ort muss evakuiert werden. Elisa wartet bis zur letzten Sekunde bevor sie ihr Haus verlässt. Alle anderen sind schon längst vor aus dem Ort. Bei ihrem Aufbruch bemerkt sie, dass ihre Nachbarn doch noch dort sind. Das Ehepaar scheint, genau wie Elisa, etwas zu verbergen. Dann fällt der Strom aus und der Deich bricht. Aus der nahegelegenen JVA können Häftlinge entfliehen und einer davon will auf direktem Weg zu Elisa.

Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven der Protagonisten erzählt. Zwischendurch werden immer mal wieder Tagebucheinträge in die Handlung eingeschoben, wo man sich fragt wie das mit Elisa und den anderen Protagonisten zusammenhängen können. Das Szenario mit der Sturmflut und dem steigendem Pegel haben durchaus etwas Spannendes und Nervenaufreibendes an sich. Auch die Atmosphäre und das Setting gestaltet sich allein durch dieses Szenario schon sehr düster. Aber es wirkte mir stellenweise zu konstruiert und überzogen, gar zu zufällig. Manche Handlungen konnte ich halt nicht wirklich nachvollziehen, wie das auf einmal sein konnte.

Mit der Hauptprotagonistin Elisa bin ich nicht so wirklich warm geworden. Es kam dauerhaft die Sprache auf ihre Tablettensucht, was ich irgendwann nur noch nervig fand.

Bis zum Schluss blieb es trotzdem durch viele unerwartete Wendungen spannend, auch wenn ich das Ende nicht ganz so rund fand. Der Schluss war eher offen, wo ich mir gewünscht hätte, dass da einfach ein Punkt gemacht worden wäre.

Mein Fazit:
Die Grundidee zu dem Schreckensszenario "Sturmflut" fand ich gut, nur die Umsetzung hat mir leider nicht ganz so gefallen. Für mich was das Ganze stellenweise zu überzogen und unglaubwürdig. Ein solider Thriller aber noch mit ganz viel Luft nach oben, was man hätte besser machen können.

Bewertung vom 15.02.2025
Allein gegen die Lüge
Finlay, Alex

Allein gegen die Lüge


sehr gut

Familientragödie
Der junge Student Matt Pine verliert auf einen Schlag fast seine gesamte Familie. Bei einer Mexiko-Reise sind seine Eltern sowie seine jüngere Schwester und Bruder bei einem vermeintlichen Gas-Unfall ums Leben gekommen. Das FBI bezweifelt, dass es ein Unfall gewesen ist, wollen aber die Gründe dafür nicht nennen. Erneut steht durch diesen Vorfall Matts Familie im Rampenlicht. Bereits vor sieben Jahren wurde Matts älterer Bruder Danny zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er seine Freundin ermordet haben soll. Danny beteuerte stets seine Unschuld und eine gedrehte TV-Doku nährte den Verdacht. Es scheint eine Verbindung zu dem rätselhaften Tod und Dannys Fall zu geben. Matt will es selbst herausfinden auch wenn es für ihn gefährlich sein wird.

Die Handlung beginnt mit dem Tod von Matts Familie und wird dann in verschiedenden Perspektiven sowie auf unterschiedlichen Zeitebenen weitererzählt. Durch Perspektiven in der Vergangenheit kurz vor der Mexiko-Reise bekommt man einen ganz guten Einblick warum es überhaupt zu der Reise gekommen ist und was währenddessen passiert ist. Außerdem bekommt man auch einen ganz guten Einblick in den Rest von Matts Familie.
Zwischendurch gibt es immer mal wieder Auszüge aus der TV-Doku um Dannys Fall als Einschübe. Die waren für mich jetzt nicht unbedingt notwendig. Es hat mich in der Handlung so nicht wirklich weitergebracht.

Die vielen Wechsel zwischen den einzelnen Protagonisten und auch auf den Zeitebenen (Vergangenheit & Gegenwart) haben die Handlung recht komplex gemacht und es kann leicht verwirrend wirken. Aber ich fand es von Beginn an spannend und abwechslungsreich, was sich bis zum Ende durchgezogen hat. Die vielen unerwarteten Wendungen haben die Spannung zum Schluss nochmal erhöht. Die Auflösung konnte ich von Beginn an so nicht erahnen, war für mich am Ende aber sehr schlüssig.

Mein Fazit:
Es war vielleicht eher ein Drama als ein Thriller, aber trotzdem sehr spannend wo man das Ende nicht erahnen konnte.

Bewertung vom 02.02.2025
Beutetanz / Annie Ljung Bd.2
Rolfsdotter, Ulrika

Beutetanz / Annie Ljung Bd.2


sehr gut

An einem See in der Nähe von Kramfors werden an einem Augustmorgen zwei erstochene Teenager-Mädchen entdeckt. Ein drittes Mädchen liegt daneben, ist schwer verletzt und nicht ansprechbar. Die Polizei scheint den Täter schnell gefunden zu haben. In einem nahegelegenen Erdkeller sind sie auf den 14-jährigen Eddie Bylund gestoßen. Er war in der gleichen Konfirmationsgruppe wie die Mädchen und wurde von ihnen immer gemobbt. Hat er sich jetzt gerächt? Annie Ljung wird als Vertreterin vom Jugendamt zu seiner Vernehmung hinzugezogen, da er in schwierigen Familienverhältnissen aufwächst und schon mehrere Anzeigen gegen ihn vorliegen. Annie glaubt an seine Unschuld und fängt an auf eigene Faust zu recherchieren. Dabei entdeckt sie eine Gemeinsamkeit zwischen den drei Mädchen, die dem Fall eine ganz neue Wendung geben.

"Beutetanz" ist der zweite Band aus der Reihe mit Annie Ljung vom Jugendamt. Der Fall kann auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, es empfiehlt sich jedoch für Annies persönliche Geschichte den Vorgängerband zu kennen. Der Vorgänger war bei mir auch nicht mehr so ganz präsent im Kopf und mir fehlt teilweise auch sehr der Bezug, was im Vorgängerband vorgefallen war. Es gab zwar ab und an immer mal wieder kleine Einwürfe, aber die haben mir auch nicht so viel geholfen.

Die Handlung selbst wird aus verschiedenen Perspektiven im Wechsel zwischen den einzelnen Protagonisten erzählt. Es braucht erstmal etwas, bis überhaupt was passiert, aber es wurde eigentlich nie langweilig. Ohne Nervenkitzel war es trotzdem immer spannend und die unerwarteten Wendungen haben die Handlung immer wieder in eine andere Richtung gelenkt und die Spannung hochgehalten. Der flüssige und fesselnde Schreibstil hat zudem seinen Teil dazu beigetragen.

Die Charaktere wurden alle tiefgründig gezeichnet, allen voran die Hauptprotagonistin Annie Ljung. Sie ist sehr engagiert in ihrem Job, aber sie wirkt auch sehr verschlossen und hat innere Konflikte wenn es um das Liebesbeziehungsthema geht. Außerdem ist in ihrer Vergangenheit etwas vorgefallen, was den Lesern noch nicht dargestellt worden ist und man ist gespannt darauf was es möglicherweise gewesen sein könnte.

Mein Fazit:
Auch ohne viel Nervenkitzel ein super spannender und fesselnder Roman. Ich mag die Hauptprotagonistin. Es ist mal etwas anderes wenn eine Mitarbeiterin vom Jugendamt ohne polizeilichen Möglichkeiten ermittelt, als immer Ermittler von der Polizei. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir und ich bin gespannt darauf wie es mit Annie Ljung weitergeht.

Bewertung vom 26.01.2025
The Twenty
Holland, Sam

The Twenty


ausgezeichnet

Absolut blutig & brutal
DCI Adam Bishop wird zu einem Tatort gerufen. Was er dort vorfindet, hat er noch nie gesehen: fünf ausgeblutete Leichen. Dann entdeckt er eingeritzte Nummern. Der Täter scheint seine Opfer durchzunummerieren. Er sieht da Parallelen zu einem längst zurückliegenden Fall. Scheinbar zählt der Täter von Zwanzig herunter. Doch mit welchem Ziel? Als Dr. Romilly Cole an seine Tür klopft verdichten sich die Beweise auf die dreißig Jahre zurückliegende Mordserie. Das Ermittlerteam um Adam Bishop muss schnell handeln. Jeden Tag gibt es neue Opfer und man weiß nie wer der Nächste ist. Je näher der Countdown an die Null rückt, desto gefährlicher wird es auch für das Team.

Die Handlung ist wahrlich nichts für jemanden mit schwachen Nerven oder Zartbesaitete. Mit einem fesslenden und sehr detaillierten Schreibstil werden hier die Szenen um die Opfer brutal und sehr blutig beschrieben. Es ist einfach gnadenlos und die Brutalität lässt sich dadurch sehr gut spüren.

Erzählt wird die Handlungen aus verschiedenen Perspektiven der einzelnen Protagonisten. Es gibt dabei auch immer Rückblicke bzw. Einblicke in die Gedanken des Täters. So wird nach und nach aufgedeckt, was ihn dazu gebracht hat. Der Spannungsbogen baut sich langsam auf, es wird tempo- und wendungsreich und zum Ende hin ist man so gefesselt, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Man fiebert die ganze Zeit mit, ob das Opfer noch rechtzeitig gefunden und gerettet wird. Selbst wenn man denkt, dass alles vorbei ist, wird nochmal eine Schippe oben draufgelegt und das Ende nahezu offen gelegt. Es wird auf jeden Fall noch einen Folgeband geben.

Die Protagonisten wurden gut ausgearbeitet und authentisch dargestellt. Manches wirkt vielleicht konstruiert, aber für einen Thriller mit so einer Brutalität darf es das auch ruhig.

Mein Fazit:
Ein Thriller genau nach meinem Geschmack. Gnadenlos brutal und blutig, dass es einem vor Ekel sogar ein bisschen das Gesicht verzieht. Ganz klare Leseempfehlung (aber nur wenn man der Brutalität gewachsen ist).