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Annabell

Bewertungen

Insgesamt 436 Bewertungen
Bewertung vom 26.01.2025
The Twenty
Holland, Sam

The Twenty


ausgezeichnet

Absolut blutig & brutal
DCI Adam Bishop wird zu einem Tatort gerufen. Was er dort vorfindet, hat er noch nie gesehen: fünf ausgeblutete Leichen. Dann entdeckt er eingeritzte Nummern. Der Täter scheint seine Opfer durchzunummerieren. Er sieht da Parallelen zu einem längst zurückliegenden Fall. Scheinbar zählt der Täter von Zwanzig herunter. Doch mit welchem Ziel? Als Dr. Romilly Cole an seine Tür klopft verdichten sich die Beweise auf die dreißig Jahre zurückliegende Mordserie. Das Ermittlerteam um Adam Bishop muss schnell handeln. Jeden Tag gibt es neue Opfer und man weiß nie wer der Nächste ist. Je näher der Countdown an die Null rückt, desto gefährlicher wird es auch für das Team.

Die Handlung ist wahrlich nichts für jemanden mit schwachen Nerven oder Zartbesaitete. Mit einem fesslenden und sehr detaillierten Schreibstil werden hier die Szenen um die Opfer brutal und sehr blutig beschrieben. Es ist einfach gnadenlos und die Brutalität lässt sich dadurch sehr gut spüren.

Erzählt wird die Handlungen aus verschiedenen Perspektiven der einzelnen Protagonisten. Es gibt dabei auch immer Rückblicke bzw. Einblicke in die Gedanken des Täters. So wird nach und nach aufgedeckt, was ihn dazu gebracht hat. Der Spannungsbogen baut sich langsam auf, es wird tempo- und wendungsreich und zum Ende hin ist man so gefesselt, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Man fiebert die ganze Zeit mit, ob das Opfer noch rechtzeitig gefunden und gerettet wird. Selbst wenn man denkt, dass alles vorbei ist, wird nochmal eine Schippe oben draufgelegt und das Ende nahezu offen gelegt. Es wird auf jeden Fall noch einen Folgeband geben.

Die Protagonisten wurden gut ausgearbeitet und authentisch dargestellt. Manches wirkt vielleicht konstruiert, aber für einen Thriller mit so einer Brutalität darf es das auch ruhig.

Mein Fazit:
Ein Thriller genau nach meinem Geschmack. Gnadenlos brutal und blutig, dass es einem vor Ekel sogar ein bisschen das Gesicht verzieht. Ganz klare Leseempfehlung (aber nur wenn man der Brutalität gewachsen ist).

Bewertung vom 25.01.2025
Verlassen / Mörderisches Island Bd.4
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlassen / Mörderisches Island Bd.4


sehr gut

Verkorkste Familienverhältnisse
Inmitten der Lavafelder von Westisland trifft sich der reiche Snæberg-Clan in einem futuristischen Hotel zu einem Familientreffen anlässlich des Geburtstags vom Familienoberhaupt. Die Hotelangestellte Irma ist aufgeregt diese berühmte Familie im Hotel zu betreuen. Während des Wochenendes verschlechtert sich das Wetter immer mehr - ein Schneesturm zieht auf. Die Innenarchitektin Petra Snæberg macht sich Sorgen um ihre Tochter Lea, die wohl auf ihrem Social-Media Kanal die falschen Follower angesprochen hat. Die Familienfeier läuft nach und nach aus dem Ruder und plötzlich verschwindet einer der Hotelgäste. Die Anzeichen verdichten sich, dass sich möglicherweise jemand Unbekanntes auf dem Hotelgelände herumtreibt.

"Verlassen" ist der vierte Teil der Reihe "Mörderisches Island". Zeitlich gesehen spielt es aber noch vor dem ersten Teil "Verschwiegen" und kann dadurch auch ohne Vorkenntnisse von Neueinsteigern gelesen werden.

Eigentlich fand ich es eher weniger einen Krimi, denn hier war so gut wie gar keine Ermittlungsarbeit. Hier stand mehr das Familiendrama um die Snæbergs im Vordergrund. Jeder hatte seine eigenen dunklen Geheimnisse und das hat es trotzdem spannend und fesselnd gemacht. Bis zum Schluss war es offen, wer genau verschwunden ist und warum. Man hat also quasi die ganze Zeit mitgefiebert.

Die Handlung wurde im Wechsel zwischen den einzelnen Protagonisten erzählt. So hat man die einzelnen Familienmitglieder besser kennengelernt und was sie zudem auch noch für Geheimnisse haben. Ein wenig gestört hat mich der übermäßige Alkoholkonsum. Gefühlt auf jeder Seite ging es um Alkohol trinken oder bereits betrunken sein. Das fand ich ein wenig too much und hätte nicht sein müssen. Da hätte man sich noch etwas anderes ausdenken können.

Das Setting mit dem einsamen Hotel, dem Schneesturm und dass die Familie währenddessen dann dort eingeschlossen ist, war jetzt nicht unbedingt neu. Aber es hat trotzdem zu der düsteren Atmosphäre zum rauen Island beigetragen.

Mein Fazit:
Ein Krimi mit sehr wenig Ermittlungsarbeit, den ich aber dennoch durch die vielen Geheimnisse der Familie untereinander, sehr spannend gefunden habe. Die düstere Atmosphäre, die allein durch das Setting geschaffen wurde, fand ich klasse. Man konnte sich regelrecht hineinversetzen. Eine Leseempfehlung auch für alle Neueinsteiger in diese Reihe.

Bewertung vom 19.01.2025
Still ist die Nacht / Maya Topelius Bd.2
Åslund, Sandra

Still ist die Nacht / Maya Topelius Bd.2


gut

Mörderische Yoga-Auszeit
Kriminalinspektorin Maya Topelius nimmt sich eine Auszeit. Sie fährt auf eine abgelegene Schäreninsel, um dort am Yoga-Retreat ihrer Freundin Emely teilzunehmen. Schon am ersten Abend, dem Mittsommerfest, kommt es zu einem Streit und am nächsten Morgen wird eine männliche Leiche mit einer Stichverletzung im Schilf gefunden. Die Polizei riegel die Insel ab und Maya beginnt verdeckt zu ermitteln. Niemand kommt mehr von der Insel runter, erst recht nicht mehr im aufziehenden Sturm. Die Gäste des Retreats sind bei den Bewohnern der Insel unbeliebt, erst recht nachdem auch ein zweiter Mord geschieht. Niemand fühlt sich mehr sicher, denn der Täter muss noch unter ihnen auf der Insel sein.

"Still ist die Nacht" ist der zweite Band aus der Reihe mit Kriminalinspektorin Maya Topelius. Es empfiehlt sich den Vorgänger bereits zu kennen, damit man Mayas Geschichte besser versteht.

Mit dem Setting der einsamen Schäreninsel und dem Yoga-Retreat wird eine schöne, idyllische Umgebung geschaffen. Erst recht atmosphärisch und düster wird es mit dem aufziehenden Strum. Allerdings ist dies nicht unbedingt "neu" mit der Abgeschiedenheit und dass man dort nicht weg kommt, aber der Täter noch unter einem sein soll.

Die Handlung ansich fand ich ohne Spannung. Es plätscherte mehr so vor sich hin, trotz des recht flüssigen und fast fesselnden Schreibstils. Die Nebensächlichkeiten standen hier zu sehr im Vordergrund und haben dadurch den Wind aus den Ermittlungen genommen. Eine richtig gute Ermittlungsarbeit konnte ich hier leider nicht wirklich wahrnehmen. Das Zwerwürfnis zwischen Maya und ihrer Freundin Emely hat mir ausßerdem auch zu viel Raum eingenommen, dabei war das Ganze sehr anstrengend zu verfolgen, weil es eigentlich nur Kinderkram war.

Mein Fazit:
Es ist ein ruhiger Krimi mit einem schönen Setting, aber ohne Spannung. Diesen Band fand ich deutlich schwächer als den Vorgänger. Hier konnte es mich kaum fesseln und ich bin mir aktuell nicht sicher, ob ich noch die Fortsetzung (Band 3) lesen werde.

Bewertung vom 16.01.2025
Das zweite Kind
De Franchi, Marco

Das zweite Kind


schlecht

Enttäuschend
Mitten in der Nacht wird in der toskanischen Provinz ein Junge aufgegriffen. Er ist nackt und unterkühlt. Später erzählt er, dass er bei einem Fremden gewesen ist, aber entkommen konnte. Nur kurze Zeit später wird, in Verbindung mit einem Mord, ein weiterer Junge entführt. Es gibt keine Verbindung zwischen den beiden, nur dass sie sich zum Verwechseln ähnlich sehen. Soll es Zufall gewesen sein? Wahrscheinlich nicht, doch warum sollten identische Kinder entführt werden? Die junge zielstrebige Ermittlerin Valentina Medici aus der Spezialeinheit von Rom wird in Bologna hinzugezogen. Bei ihren Ermittlungen stößt sie auf mehrere Cold Cases.

Der Klappentext und das düstere Cover haben vielversprechend geklungen. Ich habe hier einen düsteren und atmosphärischen Thriller in der Toskana erwartet. Leider wurde ich sehr enttäuscht. Der Schreibstil war irgendwie langweilig und konnte mich absolut nicht fesseln. Daher fand ich es sehr schwierig einen Bezug zur Handlung zu finden, obwohl der Beginn auch noch recht vielversprechend war. Zwischenzeitlich gab es auch immer wieder Momente, wo ein Kick war und ich dachte jetzt kann es was werden, doch im nächsten Moment war es wieder vorbei und meine Gedanken schweiften wieder ab.

Die Charaktere waren für mich auch nicht greifbar. Es waren einfach nur Figuren, die in die Handlung gesetzt worden sind, aber ich konnte da kein Gesicht drin erkennen. Genauso wie bei den Handlungsorten, die recht farblos gewesen sind, sodass sich keine Atmosphäre aufbauen wollte.

Mein Fazit:
Das Ganze war also sehr zäh und farblos, sodass ich beschlossen habe das Buch abzubrechen. Mich hat es komplett enttäuscht, obwohl der Klappentext sehr vielversprechend geklungen hat. Ich weiß nicht ob ich es zu einem späteren Zeitpunkt nochmal versuche zu lesen, aber aktuell kann ich keine Leseempfehlung geben.

Bewertung vom 12.01.2025
Die Tochter der Drachenkrone
Qunaj, Sabrina

Die Tochter der Drachenkrone


ausgezeichnet

Sehr mitreißend

Wales um 1197: Die Fürstentochter Gwenllian ist eine Kämpferin. Nach dem Tod ihres Vaters muss sie um die Unabhängigkeit und Einheit ihrer Heimat kämpfen. Doch nicht der Feind, die Normannen, ist die größte Bedrohung sonder die Rivalität unter ihren Brüdern. Sie muss sich entscheiden auf welcher Seite sie stehen will und geht eine Bündnisehe mit einem einflussreichen Krieger ein. Unter größter Gefahr gestehen sie sich ihre Liebe ein. Es stellt sich nur die Frage, ob ihre Liebe auch eine Chance hat solange kein Frieden herrscht.

Diesen historischen Roman fand ich sehr mitreißend geschrieben. Die Handlung war von Anfang bis Ende fesseldnd und packend. Es wurde nie langweilig und immer wenn man dachte, dass jetzt alles gut werden mag, wurde man wieder enttäuscht und es gab wieder ein neues Ereignis. Einige Stellen waren auch dabei, die mir sehr nahe gingen, sei es um die Liebesgeschichte von Gwenllian oder um Ereignisse in ihrer Familie. Da hatte ich manchmal sogar Tränen in den Augen, so herzzereißend war es auch geschrieben.

Die Hauptprotagonistin Gwenllian fand ich einfach großartig. Sie wurde als starke Frau mit einem starken eigenem Willen zu dieser damaligen Zeit dargestellt. Auch wenn es einige starke Frauen zu dieser Zeit schon gab, war es doch etwas ungewöhnlich für die Zeit. Sie hat aber wirklich darum gekämpft und ihren eigenen Willen durchgesetzt und sich nicht einfach mit irgendwelchen Bestimmungen abgefunden. Ihre Entwicklung, sowie die Konflikte innerhalb ihrer Familie, die sie im Verlauf der Handlung durchgemacht hat, hat mich komplett gefesselt.

Man hat gemerkt, dass hier der Hintergrund zu dieser Handlung aufwendig recherchiert worden ist und dann die wahren Begebenheiten mit Fiktion verwoben worden sind. Man hat es beim Lesen kaum gemerkt, was Fiktion und was wohl wahren Begebenheiten gewesen sein könnten. Die Recherchearbeit war sicherlich nicht einfach bei en ganzen Verflechtungen zwischen den damaligen Familienmitgliedern. Was ich etwas schwer fand waren die schwierigen Namen, erstmal die Aussprache und dann gab es mehrere Personen auch mit dem gleichen Namen, was früher durchaus üblich war.

Mein Fazit:
Ein mitreißender und fesselnder historischer Roman, der mich komplett in seinen Bann gezogen hat. Ich wollte ihn gar nicht mehr aus der Hand legen. Daher von mir eine echte Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.01.2025
Mord im Himmelreich
Winkelmann, Andreas

Mord im Himmelreich


sehr gut

Ermittlungen am Campingplatz
Kaum hat sich der ehemalige Schauspieler Björn Kupernikus auf dem Campingplatz Himmelreich eingerichtet, muss er einen kleinen Hund retten, der auf einem SUP-Board im See treibt. Kupernikus zieht das Board ans Ufer und mit ihm eine Leiche, die unter dem Board festgeschnallt ist. So hat er seinen Ruhestand auf dem Campingplatz wohl nicht vorgestellt. Die Polizei geht von einem Unfall aus, doch für Kupernikus ist klar, dass die Beamten nicht sonderlich erfahren wirken. Für ihn ist klar, er muss selbst ermitteln. Denn wenn man etwas erfahren will, braucht man jemanden der sich im Mikrokomos "Campingplatz" gut auskennt. So nutzt der den kleinen Hund, um mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Unterstützt wird er bei seinen Ermittlungen von der im Ort lebenden weitgereisten Künstlerin Annabelle Schäfer.

"Mord im Himmelreich" ist der erste Band der neuen Wohlfühl-Krimi-Serie mit dem Hobby-Tatort-Ermittler Björn Kupernikus und der Künstlerin Annabelle Schäfer.

Man kommt sehr schnell durch die Seiten. Das Ganze wird sehr humorvoll und locker geschrieben, also ein Wohlfühlkrimi auf ganzer Länge. Manche Wortwitze waren mir manchmal etwas zu flach, aber es war im Gesamten doch sehr lustig.

Knapp auf der Hälfte fand ich es ein wenig in die Länge gezogen, da nicht wirklich etwas passiert. Kupernikus führt zwar seine Ermittlungen durch und begegnet sehr vielen Menschen, die ihm mal mehr mal weniger freundlich begegnen und als Leser:in wird man auch zum Miträtseln eingeladen, jedoch lässt er einen an seinen Ermittlungsergebnissen nicht teilhaben. So kommt die Auflösung um die Leiche unterm SUP etwas unschlüssig daher. Es ließ sich vorher nicht erahnen, dass der Weg möglicherweise in diese Richtung hätte führen können.

Mein Fazit:
Wirklich ein Wohlfühlkrimi auf ganzer Länge. Es ist flott und humorvoll, teilweise auch anzüglich daher geschrieben und ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten gefühlt. Für mich eine schöne Lektüre für mal zwischendurch wenn man mal etwas leichtere Kost braucht.

Bewertung vom 29.12.2024
Kohle, Stahl und Mord: Das 13. Opfer
Conrath, Martin

Kohle, Stahl und Mord: Das 13. Opfer


sehr gut

Vor gut 34 Jahren gab es in der Essener Zeche Ludwig V ein Grubenunglück bei dem 12 Bergleute, genannt das Wandernde Dutzend, verschüttet und nie gefunden worden sind. Das Bergwerk wurde nachdem stillgelegt und soll nun als Besucherzentrum hergerichtet werden. Bei den Arbeiten gab es erneut Erschütterungen und Wasser dringt durch einen Streb ein. Die beiden Arbeiter, unter ihm Werner Flemming, der damals zu den Geretteten zählte, konnten sich retten, stoßen jedoch dabei auf einen Knochenfund. Hauptkommissarin Elin Akay weiß sofort als der Notruf eingeht, dass das Wandernde Dutzend gefunden worden ist. Doch bei den 12 Skletten liegt noch ein weiteres Sklett. Der Schädel weißt einen Kopfschuss auf. Um wen handelt es sich bei dem 13. Opfer und wer ist für den Tod verantwortlich? Elin Akay ist sich sicher, dass der Täter unter den Bergleuten zu finden ist. Sie zieht ihre Freundin Jana Fäller, die forensische Psycholgin hinzu. Ihr Vater war damals bei dem Grubenunglück dabei und sie weiß wie man mit den Bergleuten sprechen muss. Bei ihren gemeinsamen Ermittlungen stoßen sie auf viele längst verborgenen Geheimnisse der Kumpel.

"Kohle, Stahl und Mord" ist der Auftakt in eine neue Krimireihe.

Mit einem flüssigen und bildgewandten Schreibstil wird man mit in die Bergbauwelt im Kohlenpott (Ruhrgebiet) genommen. Der Schauplatz mit dem Knochenfund in einem alten Stollen tief unter der Erde ist ein etwas außergewöhnliches Setting. Man bekommt beim Lesen sofort dort hineinversetzt und bekommt ein düsteres und beklemmendes Gefühl.

Die beiden Hauptcharaktere Elin Akay und Jana Fäller sowie auch die Nebencharaktere werden authentisch und lebendig dargestellt. Jana stand hier jedoch noch mehr im Fokus, was ihre private Geschichte anging, wodurch man viel von ihr erfahren hat. Elin stand dagegen noch etwas im Hintergrund. Da es sich hier jedoch um einen Reihenauftakt handelt, hoffe ich dass man in den Folgebänden noch mehr über sie erfährt und sie dadurch noch greifbarer wird.

Die Handlung beginnt von Anfang an mit Spannung. Viele Cliffhänger an den Kapitelenden und unerwartete Wendungen sorgten dafür, dass die Spannung hoch blieb. Mit vielen falschen Fährten hat der Autor es geschafft, dass man beim Miträtseln immer wieder auf dem Holzweg gelandet ist. Ich habe alles und jeden verdächtigt, wurde am Ende mit der schlüssigen Auflösung, mit der ich nicht gerechnet habe, jedoch noch überrascht.

Ganz nebenbei wurde in die Handlung auch noch etwas Lokalkolorit und viele interessante Informationen zum damaligen Bergbau eingewoben. Man hat hier gemerkt, dass das gut recherchiert bzw. aus eigenem Wissen erzählt worden ist, aber es wirkte nie überladen.

Mein Fazit:
Ein richtig spannender Krimi, der mich komplett gefesselt hat und ich immer weiterlesen wollte um die Auflösung zu wissen. Ein bisschen Luft nach oben ist noch. Die Auflösung den Krimifalls war schlüssig, jedoch waren für mich noch ein paar kleine Ungereimtheiten drin. Trotzdem eine klare Leseempfehlung und ich bin schon gespannt, wie es mit Elin & Jana weitergehen könnte.

Bewertung vom 26.12.2024
Todeskeller. Das Cold-Case-Team Berlin ermittelt
Stevens, Nica;Suchanek, Andreas

Todeskeller. Das Cold-Case-Team Berlin ermittelt


ausgezeichnet

In einem einstigen Heim für schwererziehbare Jugendliche der DDR, welches längst verlassen ist, wird die Leiche eines Franzosen entdeckt. Dieser Fund wird zum ersten Fall des neu ins Leben gerufene Cold-Case-Team von Europol. Am Tatort wird für die beiden Hauptermittler Sophie Steinbach und David Martin etwas Schreckliches enthüllt. In einem zugemauerten Keller werden die Überreste etlicher Menschen gefunden. Das Team taucht tief in die Vergangenheit des ehemaligen Erziehungsheims ab und stößt dabei auf alte Stasi-Akten, die unaussprechliche Grausamkeiten des damaligen Regimes aufzeigen. Sophie geht zudem bei den Ermittlungen an ihre persönlichen Grenzen.

"Todeskeller" ist der Auftakt in eine neue Cold-Case-Reihe mit dem Ermittlerteam Sophie Steinbach und David Martin.

Das neugegründete Cold-Case-Team in Berlin musste sich ganz am Anfang erstmal kennenlernen. Man spürte auf Anhieb eine Sympathie zwischen allen Beteiligten und vor allem zwischen den beiden Hauptermittlern Sophie Steinbach und David Martin. Sie kannten sich vorher gar nicht und wurden praktisch ins kalte Wasser geworfen. Aber sie waren sich auf Anhieb sympathisch und harmonierten sowie ergänzten sich sehr gut. Mir waren die beiden sofort sympathisch und auch ihre persönliche Geschichte am Rande der Handlung war interessant. Dadurch wurden sie authentisch dargestellt und waren nicht einfach Figuren in der Handlung.

Die Handlung selbst war rasant, spannend und sehr fesselnd geschreiben. Es wurde hier ein aktueller Fall mit einem Cold-Case vermischt. Der Bezug zur ehemaligen DDR und den Jugendwerkheimen der Stasi wurde in die Handlung gut integriert. Beiläufig hat man hierüber noch ein paar interessante Infos darüber bekommen, wie es früher dort gewesen sein könnte. Ich fand es heftig wie es damals zuging es lässt einen beim Lesen eiskalt den Rücken runterlaufen. Die Handlungsorte wurden hier auch sehr gut detailliert dargestellt, dass man es sich bildlich vor Augen führen konnte.

Beim Lesen konnte man gut miträtseln. Das Puzzle wurde Stück für Stück zusammengesetzt. Man hat die ganze Zeit mitgefiebert was und wer hinter den vielen Leichen von damals und heute dahintersteckt. Bis zum Schluss fischte man ihm Trüben bis es dann ganz am Ende schlüssig aufgelöst worden ist.

Mein Fazit:
Ich habe diesen Thriller regelrecht verschlungen. Es hat mich von Anfang an gepackt und ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Das Team war mir auch sofort sympathisch und ich bin schon sehr gespannt auf weitere Fälle und wie sich die persönliche Geschichte von Sophie und David weiterentwickeln wird, denn alles von den beiden hat man bislang noch nicht erfahren.
Für mich ein Pageturner und daher kann ich auch nur eine klare Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 25.12.2024
Das Parfüm des Todes
Hsiao, Katniss

Das Parfüm des Todes


schlecht

Nicht überzeugend
Yang Ning hatte früher den absoluten Geruchssinn. Nach dem Tod ihres Bruders hat sie allerdings einen partiellen Verlust dieser Gabe erlitten. Sie ist Tatortreinigerin und nur an Orten des Todes und der Verwesung wird ihre Gabe zum Leben erweckt. Als sie zu einer Wohnung gerufen wird, um dort zu säubern, erkennt sie leider zu spät, dass es sich hierbei um einen Tatort handelt, an dem ein Mord geschehen ist. Prompt wird sie als Hauptverdächtige in dem Fall von der Polizei betrachtet. Um sich selbst zu entlasten, begibt sie sich auf eine verzweifelte Suche nach dem wahren Mörder.

Leider konnte ich keinen richtigen Bezug zu der Handlung aufbauen, was möglicherweise auch an den verwirrenden Namen gelegen haben könnte. Zudem fiel es mir schwer bei den ganzen Wiederholungen und den Sprüngen zwischen Gegenwart und Vergangenheit einen roten Faden zu finden. Die Sprünge zwischen der Gegenwart und Vergangenheit fand ich sehr verwirrend. In ein und dem gleichen Kapitel befand man sich teilweise auf unterschiedlichen Zeitebenen ohne richtige Kennzeichnung. Da wusste man nie so wirklich um wen es sich gerade handelt und zu welcher Zeit.

Zu Beginn gab es sehr viele Wiederholungen, wo immer das Gleiche nur in einer anderen Art und Weise erzählt worden ist. Stellenweise waren die Beschreibungen etwas eklig und nichts für schwache Nerven, was mir widerum gefallen hat.

Zur Hauptprotagonistin konnte ich ebenfalls kein Bezug aufbauen. Ich fand sie etwas komisch, dass sie nur einen Geruchssinn hat, wenn es um Tod geht. Sie war für mich auch einfach nicht greifbar, weil sie etwas unnatürlich durch den Geruchssinn auf mich gewirkt hat.

Mein Fazit:
Nach dem Klappentext habe ich mehr von der Idee erwartet, wurde aber leider auf ganzer Linie enttäuscht. Ich bin absolut nicht mit der Handlung warm geworden und kann daher auch keine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 26.11.2024
The Killer Profile
Fields, Helen

The Killer Profile


sehr gut

Profil K
Die junge Midnight Jones arbeitet in London bei einem modernen Biotech-Unternehmen. Bei ihrer täglichen Auswertung von sychometrischer Persönlichkeitstests stößt sie auf ein recht außergewöhnliches Profil. Es sieht ganz danach aus, als wenn hier ein Serienkiller dahintersteckt. Nur kurz darauf geschieht ein Mord an einer Frau in unmittelbarer Nachbarschaft. Alles deutet darauf hin, dass es sich hierbei um den Bewerber, den Midnight gerade analysiert hat, handelt. Midnight ist sehr überzeugt davon, doch niemand glaubt ihr.

Die Handlung beginnt schon brutal, blutig und spannend mit dem ersten Mord. Auch im weiteren Verlauf findet man solche brutalen Szenen immer wieder. Die Szenen können manchmal nichts für schwache Nerven sein. Die Spannung war rasant und hatte immer wieder Nervenkitzel- und Gänsehautmomente zu bieten, aber auch mal eine Pause zum Durchatmen.

Erzählt wird die Handlung abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven. Selbst der Täter bekommt hier seine eigene Perspektive. Lange Zeit tappt man noch im Dunkeln, um wen es sich hierbei handeln könnte, aber es wird Stück für Stück aufgedeckt warum er so ist und was der Ausschlag für seine Taten war und es geht hier tief in die menschlichen Abgründe hinab.

Cliffhänger an den Kapitelenden und viele falsche Fährten sowie unerwartete Wendungen haben die Spannung immer hochgehalten. Man wusste nie so wirklich wem man richtig trauen konnte.

Ein kleiner Spannungskiller fand ich, dass immer wieder die Sprache auf Midnights Familienverhältnisse gekommen sind und dass sie mit ihrer Schwester alleine da steht. Es wurde nichts Neues erzählt, sondern eher nur wiederholt.

Für Midnight habe ich sehr schnell Mitgefühl entwickelt. Die Autorin hat es geschafft durch das einfühlsame beschreiben der ganzen negativen Umgebungseinflüsse auf Midnight, dass man wirklich mit ihr mitgefühlt hat und sich selbst auch gedacht hat, dass man selbst eigentlich schon einen Ausweg aus der Lage hätte finden wollen.

Mein Fazit:
Ein rasanter und spannender Thriller mit brutalen Szenen, die nichts für schwache Nerven sind. Für mich eine volle Leseempfehlung.