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Benutzername: 
Melanie Malsch
Wohnort: 
Worms

Bewertungen

Insgesamt 6 Bewertungen
Bewertung vom 22.10.2020
Der falsche Preuße / Offizier Gryszinski Bd.1
Seeburg, Uta

Der falsche Preuße / Offizier Gryszinski Bd.1


sehr gut

München zur Jahrhundertwende erleben

Der Kriminalroman "Der falsche Preuße" von Uta Seeburg erschienen beim HarperCollins Verlag nimmt den Leser mit in die bayrische Landeshauptstadt zur Zeit des 19. Jahrhunderts, kurz vor der Jahrhundertwende. Ein Toter wird am Isar Ufer gefunden. Der Preuße Wilhelm Freiherr von Gryszinski versucht diesen, seinen ersten Fall zu Lösen.

Die Autorin veranschaulicht das München zur Jahrhundertwende sehr gut. Man ist mit allen Sinnen dabei. Eingegangen wird auf die unterschiedlichen Werte, Mentalitäten, Lebensweisen zwischen Preußen und Bayern. Die Stimmung in dieser Stadt im Umbruch erscheint oftmals bedrückt und rau.
Das Lesen ist häufig etwas schwierig durch lange verschachtelte Sätze über mehrere Zeilen. Auch gibt es wenig direkte Dialoge, was das ganze etwas auflockern würde. Man erkennt keinen richtigen Spannungsbogen und es gibt die ein oder andere Länge im Buch.

Gelungene Zeitreise in welcher der Krimi teilweise untergeht, zur Nebensache wird.

Bewertung vom 16.10.2020
Adresse unbekannt
Nielsen, Susin

Adresse unbekannt


ausgezeichnet

Eine Fahrt auf der Achterbahn der Gefühle

Der Roman "Adresse unbekannt" von Susin Nielsen erschienen beim Verlag Urachhaus erzählt die Geschichte eines Jungen, der mit seiner Mutter eine wahrliche Pechsträhne durchlebt. Sie leben gemeinsam mit einer Rennmaus in einem alten Minibus ohne festen Wohnsitz.

Die Erzählung aus Sicht des Jungen nimmt einen von Beginn an emotional mit. Man kann sich direkt reinfühlen wie es ihm und seiner Mutter ergeht, dieses fehlende Netz, der Fall, die Ohnmacht, die immer wieder keimende Hoffnung auf Normalität und das Schätzen von Kleinigkeiten, welche für viele nichts Besonderes darstellen. Die Spannung scheint einfach nicht abzureißen. Man will wissen wie es weiter geht, was passieren muss, dass es den beiden wieder besser geht. Man erfreut sich an jedem Lichtblick der beiden. Drückt feste die Daumen.

Ein Buch das Hoffnung macht, dass einem ein gutes Gefühl gibt und auch wieder einen Dinge schätzen lässt, die man für so selbstverständlich hält.

Bewertung vom 23.09.2020
Der beste Notfall der Welt
Pauli, Lorenz

Der beste Notfall der Welt


ausgezeichnet

Zwei ungleiche Jungs und viele Abenteuer

Das Buch "Der beste Notfall der Welt" von Lorenz Pauli mit Illustrationen von Adam Vogt handelt von zwei Jungen, welche unfreiwillig 12 Tage mit einander verbringen müssen. In dieser Zeit lernen sich die beiden kennen und erleben einige Abenteuer.

Ohne Einleitung beginnt die Geschichte direkt mit einem spannenden Ereignis. Man fiebert mit und hofft, dass alles gut geht. Auch ist man gespannt, wie sich das Verhältnis zwischen den beiden Jungs im Laufe der Geschichte entwickelt. So unerwartet und entsprechend spannend geht die Geschichte von Tag zu Tag weiter. Sie ist nicht vorhersehbar und immer wieder auch sehr lustig. Die recht kurzen Kapitel mit treffenden Titeln werden begleitet von ausdrucksstarken Illustrationen, welche sowohl die Geschichte, als auch die Stimmung untermalen.

Alles in allem eine spannende, lustige, nachdenkliche Erzählung mit tollen Bildern. Von uns eindeutig eine Kaufempfehlung.

Bewertung vom 05.09.2020
Arthurs wildes Hundeleben
Abidi, Heike

Arthurs wildes Hundeleben


ausgezeichnet

Ein Kennenlernen auf besondere Art

Arthurs größter Wunsch geht in Erfüllung. Ein Hund zieht ein in Ihrem Haus, wenn auch geplant erst einmal nur für ein paar Tage. Doch Arthur kennt sich nicht wirklich mit Hunden aus, was sich aber sehr schnell ändern wird.

Das Buch "Arthurs wildes Hundeleben" von Heike Abidi schildert liebevoll und amüsant einen Körpertausch zwischen Junge und Hund. Die Geschichte wird ständig wechselnd aus Sicht der beiden Protagonisten erzählt. Dieser Perspektivenwechsel ist nicht nur witzig und unterhaltsam. Man lernt auch einiges dazu, was das Verhalten der Hunde anbelangt und wie man dies deuten sollte. Wunderschön und liebevoll sind auch die Illustrationen, welche einige Seiten des Buchs schmücken und die Geschichte veranschaulichen.

Ein sehr schönes Buch, welches sicher jedes Kinderherz erfreut und höher schlagen lässt.

Bewertung vom 29.08.2020
Single, weil die Auswahl scheiße ist
Roth, Karin Anja

Single, weil die Auswahl scheiße ist


sehr gut

Auf der Suche nach Mr. Right im Datingdschungel

Wer hat es nicht schon erlebt. Dates, bei denen man sich gerne wo anders hin wünschen würde. Fragwürdige Begegnungen, plötzliche Wendungen, unterschiedlichste Möglichkeiten jemanden, wenn nicht sogar Mr. Right, kennen zu lernen.

Das Buch "Single, weil die Auswahl schweiße ist - Tagebuch einer Datingqueen" von Karin A. Roth beschreibt eben genau diese Szenarien in lockerer und amüsanter Art und Weise. Meist sehr unterhaltsam und komisch, aber auch mal zum Nachdenken anregend, auf jeden Fall aber kurzweilig.

Die Kapitel sind meist in sich abgeschlossen und überschaubar, zuweilen hatte es für mich auch mal Längen. Aber dies lag wohl daran, dass man das Buch gerne mal hin und wieder zur Hand nehmen könnte um ein paar Kapitel zu lesen und dies nicht auf einen Rutsch macht.

Bewertung vom 12.08.2020
Ein Mann der Kunst
Magnusson, Kristof

Ein Mann der Kunst


ausgezeichnet

In dem Roman "Ein Mann der Kunst" von Kristof Magnusson begibt man sich auf die Reise zu dem zurückgezogenen Künstler KD Pratz, der sich ein Kleinod in der auf dem Cover sehr schön illustrierten Burg geschaffen hat. Der Förderverein eines Kunstmuseums widmet einer ihrer jährlichen Kunstexkursionen ganz dem Künstler, mit dem Hintergedanken dessen Werke in einem geplanten Anbau des Museum unterzubringen.

Der Autor schafft es, dass man sich innerhalb kürzester Zeit im Geschehen wiederfindet. Es gibt keine lange Einleitung. Die Handlung startet direkt und Charaktere der Geschichte werden im Laufe des Buches mit ihren Ecken und Kanten liebevoll und humorvoll gezeichnet.

Die Aufs und Abs der Kulturszene aus dem Blickwinkel des Schaffenden und der Interessierten wird mit einem Schmunzeln, aber dennoch auch zum Nachdenken auffordernd dargestellt, was keines Wegs langatmig oder trocken umgesetzt wurde. Im Gegenteil. Dem Autor ist es gelungen, dieses Thema in Kurzweil und Leichtigkeit zu Verpacken, so dass es nicht nur für Kunstinteressierte ein schönes Werk sein dürfte.