Diana / Ikonen ihrer Zeit Bd.5

ausgezeichnet

Diana ist seit über 40 Jahren in meinem Herzen. Ich bin 2 Jahre jünger, habe ihre Verlobung, Hochzeit, ihr Interview und die Zermonie vor der Beisetzung, live am TV miterlebt. Ich bin mit einem Briten verheiratet, Schwiegervater trug sich 1997 ins Kondolenzbuch ein.
Ich war sehr gespannt auf das Buch einer Person, die das alles nicht erlebt hat und wie sie Diana sieht.
Es ist ihr gut gelungen sie zu beschreiben und ihre Herzenswärme, ihre Aura und ihre außergewöhnliche.Ausstrahlung zu beschreiben.

Wir kannten sie alle nicht persönlich aber ich erlebte auch die Metamorphose der schüchternen Lady aus dem Hochadel zur selbstbewussten Frau mit, die ihren Weg ging, egal was das Königshaus und die Regeln, die Einschränkungen und seelischen Verletzungen mit sich brachten.

Julie Heiland ist es gut gelungen ihr Leben chronologisch bis zum Tod und ihre, wahrscheinlichen, Gedanken und Entscheidungen aufzuschreiben.
Es ist keine Biografie im klassischen Sinn, sondern es werden reale Begebenheiten mit fiktiven Gesprächen, wie sie hätten sein können und Handlungssträngen, vermischt.
Dies aber sehr geschickt. Ich habe es sehr genossen das Buch zu lesen und mich an diese außergewöhnliche Frau zu erinnern.
Ein Fehler, in dem Raine Spencer als ihre Schwiegermutter bezeichnet wird, sollte aber korrigiert werden.
Ich empfehle allen dieses Buch, die noch einmal Dianas Leben ab ihrem Kennenlernen mit Charles nachlesen möchten.
Mir persönlich hätte es gut gefallen auch noch etwas mehr von ihrer Kindheit zu lesen und ihrem Engagement für die Landminenopfer und andere sozialen Projekte. Sie kommen vor und werden auch beleuchtet aber für meine Begriffe hätte die Autorin gerne noch ausführlicher darüber berichten können.


Das Cover ist gut gewählt. Eine sehr schicke, etwas reifere Diana vor der Kulisse des Londoner Parlaments

Wir sind schließlich wer

sehr gut

Anne Gesthuysen beschreibt in ihrem neuesten Buch das Leben zweier Schwestern vom Niederrhein und deren Familie.
Aus dem Landadel stammend, entscheidet sich Maria, die Ältere für eine Heirat mit einem Grafen und führt ein beschauliches, standesgemäßes Leben mit ihm und ihrem Sohn.
Ihre jüngere Schwester Anne geht andere Wege. Sie heiratet und lässt sich später scheiden und studiert Theologie. Als Pastorin wird sie in einer niederrheinischen Gemeinde als Vertretung für den kranken, beliebten Pastor eingesetzt.
Die Welt der Tratschtanten steht Kopf. Anne muss nicht nur gegen den Dünkel ihrer Mutter, sondern auch gegen Intrigen und alte, verknöcherte Ansichten der Gemeinde ankämpfen.
Als dann noch ihrer Schwager verhaftet wird und ihr geliebter Neffe verschwindet, ist ihr Leben endgültig aus den Fugen.

Kleiner Kritikpunkt: Ein paar Kleinigkeiten im Buch sind unstimmig aber stören den Lesefluss nicht wirklich.

Es war mir ein Vergnügen das Buch zu lesen. Ich gebe gern eine Leseempfehlung

Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2

ausgezeichnet

Von angell

Das Leben ein großer Rausch ist der zweite Teil der Magda Fuchs Reihe.
Magda Fuchs lebt im Berlin der Zwanziger Jahre, das für Glamour und Glanz steht.
Es ist aber auch ein Jahrzehnt, in dem es zur Hyperinvlation kommt und in dem viele Menschen unter ärmlichen Bedingungen leben müssen.

Die Hauptperson, ungewöhnlich für die damalige Zeit, ist Gynäkologin und praktiziert in der Praxis Fahrland, die unmittelbar neben der Pension Bleibtreu ist, in der unverheiratete Frauen ein Zimmer mieten können und auch Magda wohnt.
Außerdem ist sie Polizeiärztin und untersucht für kleines Geld weibliche Opfer, da es noch keine Kriminalbeamtinnen gibt.
Kuno Mehring, ein Kommissar hat sie so kennen und lieben gelernt.

Fahrland Tochters Celia ist die zweite Hauptperson des Buches. Sie studiert Medizin und ist verlobt, mit Edgar, dem Sohn des reichsten Industriellen. Sie muss sich entscheiden, ob ihr der Beruf oder ein Leben an der Seite dieses Mannes wichtiger ist.

Mir hat die Schreibweise sehr gefallen. Obwohl ich den ersten Teil nicht kannte, bin ich sofort mit der Geschichte warm geworden. Die starken Charaktere überzeugen.
Die Extras, eine ausklappbare Karte des Berlin von 1923, die Kurzvorstellung der wichtigsten Personen im Buch runden das Lesevergnügen ab.

Die Morde kommen ein wenig zu kurz, auch die Ermittlungen. Da es sich ja aber nicht um einen Krimi handelt, ist es entschuldbar.

Mir hat die Umschlaggestaltung nicht so gefallen. Ich empfinde das Rot als zu aufdringlich.
Auch passt der Untertitel "Das Leben ein großer Rausch" nicht ganz zu dem Buch, da es um Morde geht, um Entscheidungen von großer Tragweite, die die Personen im Buch treffen müssen und schwierige zwischenmenschliche Themen.

Da dies mit dem Inhalt des Buches nichts zu tun hat, nur eine Äußerlichkeit darstellt, kann ich das Buch sehr empfehlen. Ich muss gestehen, dass ich mir eine leichtere Lektüre vorgestellt hatte aber positiv überrascht bin, wie ausgereift und interessant fast alle Personen beschrieben sind.
Eine klare Leseempfehlung!

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