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tayjan

Bewertungen

Insgesamt 79 Bewertungen
Bewertung vom 21.06.2024
Toskanisches Verhängnis
Trinchieri, Camilla

Toskanisches Verhängnis


gut

ein etwas zäher Krimi mit lesenswerter Rahmenhandlung

Diesen Krimi enpfand ich als etwas zäh, dabei war der Kriminalfall als solcher durchaus interessant und gut durchdacht. Allerdings wirkten die Ermittler etwas planlos und überfordert. Hin- und hergerissen zwischen ihrem Privatleben und den Ermittlungen wirkte es, als würde der Fall nur deshalb gelöst, weil immer wieder Dinge gefunden wurden oder Informationen auftauchten, die den Ermittlern quasi vor die Füße fielen und den nächsten Schritt vorgaben.

Am Ende hatte Nico dann noch einen Geistesblitz, aber ansonsten war die Lösung des Falls in ihrer Beschreibung dermaßen nichtssagend, dass es mich spätestens ab der Mitte schon gar nicht mehr interessierte, wer der Mörder war und wie alles zusammenhängt.

Weitergelesen habe ich das Buch letztlich nur wegen der Rahmenhandlung. Die Charaktere der verschiedenen Ermittler und ihrer Partner und Familien sind gut ausgearbeitet, die Rahmenhandlung empfand ich als spannender als den eigentlich Krimi. Hier interessierte mich, wie es weitergeht, weshalb ich das Buch auch zu Ende gelesen habe.

Trotzdem empfand ich es insgesamt als etwas langatmig und hätte es problemlos zur Seite legen können, was mir bei einem Krimi höchst selten so geht.

Bewertung vom 17.05.2024
Mord im Antiquitätenladen
Lehnertz, Waldi

Mord im Antiquitätenladen


sehr gut

witzig, skurril, spannend und entspannend zugleich

Das Buch begann sogleich skurril. Ein etwas spezieller Antiquitätenhändler, eine Leiche in seinem Laden, die plötzlich verschwunden ist, als er die Polizei gerufen hat und eine aus dem Nichts aufgetauchte Reinigungskraft, die nicht nur gut aussieht, sondern sich praktisch selbst eingestellt hat und dauernd Nachrichten in ihr Handy tippt. Da fragte ich mich schon, in was für eine Art von Krimi ich hier hereingeraten bin. Gleichzeitig hatte die Geschichte mich in ihren Bann gezogen, sonderliche Persönlichkeiten und eine ungewöhnliche Story, die gleich mit ziemlich viel Witz daherkam. Ohne jemals blutrünstig zu sein, etwickelte sich die Geschichte spannend, wirkte aber zugleich entspannend, eine durchaus schwierig zu erreichende Mischung.

Dieser ungewöhnliche Krimi mit Witz und Spannung hat mir gut gefallen. Hier darf es gerne eine Fortsetzung für das Ermittlertrio geben.

Bewertung vom 03.05.2024
Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording
Janz, Tanja

Tödliche Tide in St. Peter-(M)Ording


gut

ein Mord an der Nordsee, leicht dahinplätschernd und entspannend

Ich lese sehr gerne Krimis und hier bevorzugt unblutige "Häkelkrimis", besonders gerne, wenn sie an der Nordsee spielen. So klang dieses Buch vielversprechend. Schnell merkte ich, dass es zu einer mir bisher unbekannten Serie gehört. Das machte allerdings überhaupt nichts, da man in die Hintergrundhandlung der gut ausgearbeiteten und sympathischen Charaktere auch so problemlos hineinkam.

Bald ereignete sich dann ein Todesfall: Ein bekannter Schauspieler starb beim Brand in der Ferienimmobilie, die er für die Zeit der Dreharbeiten angemietet hatte. Schnell wurde deutlich, dass es sich um Mord handelt. Und an dieser Stelle wurde die Geschichte doch etwas unglaubhaft. Die beiden Polizisten Fred und Ernie kennen sich mit Mord eher wenig aus. Sie sind daher froh, dass Freds Vater, ein Kommissar im Ruhestand, gerade bei Fred zu Besuch ist und inoffiziell mit ermitteln kann. Auch Ernies Schwester Ilva und ihre Freundin ermitteln eifrig mit, schließlich ist es so spannend und sie erhalten die Informationen zum Fall brühwarm von den Polizisten. Ich halte es bereits für sehr unwahrscheinlich, dass zwei in Mordfällen so unbedarfte Polizisten ohne Unterstützung einer vorgesetzten Stelle im Mord eines bekannten Schauspielers ermitteln dürfen. Und dass die Polizisten dann derart informelle Wege gehen und Laien ganz locker mit Insiderinformationen versorgen, erscheint mir auch etwas unwahrscheinlich.

Obwohl ein Mord geschehen und aufzuklären war, plätscherte die Geschichte seicht dahin. Die Polizisten fanden eine Spur, gingen dieser nach, befragten jemanden, schlossen ihn aus, fanden die nächste Spur... Das geschah ganz unaufgeregt und trat neben den Erzählungen zum Privatleben der Ermittler und ihrer Familien, Freunde und Arbeitskollegen fast schon in den Hintergrund. Aus diesen Erzählungen ergaben sich dann zwar oft die nächsten Spuren, aber irgendwie kam keine rechte Krimispannung auf. Ich hatte viel mehr das Gefühl, einen Roman über die beteiligten Personen zu lesen, ohne Kriminalfall.

Das änderte sich erst nach zwei Dritteln des Buches. Dann wurde es doch noch spannend, bis zum Finale.

Bewertung vom 25.04.2024
Südlich von Porto wartet die Schuld
da Silva, Mariana

Südlich von Porto wartet die Schuld


ausgezeichnet

ein spannender Wohlfühlkrimi mit Urlaubsfeeling

Auch das Cover dieses zweiten Bandes der Krimireihe vermittelt wieder Urlaubsfeeling: Neben einem Boot auf dem Meer sieht man gemusterte Fliesen, diesmal in gelb.

Auch der Geschichte gelingt es, durch kleine Beschreibungen zwischendurch immer wieder ein Urlaubsgefühl zu erzeugen.

Mir gefiel das Buch sehr gut, sogar noch etwas besser als der erste Band.

Den Ermittlern und den zwischenmenschlichen Kontakten zwischen ihnen wird ausreichend Raum gegeben, ohne dabei die Krimihandlung zu vernachlässigen.

Diese ist auch für Leute, die Grausamkeit und Blut in Krimis so gar nicht mögen, gut geeignet. Es ist sozusagen ein Wohlfühlkrimi mit einem gut ausgearbeiteten Fall, der gleichzeitig sehr spannend ist.

Die einzelnen Kapitel haben angenehme Längen. Sie sind immer aus Sicht eines der Ermittler geschrieben. Welcher das jeweils ist, steht über dem Kapitel. Außerdem findet sich dort Tag und Uhrzeit der Handlung und ganz zu Beginn jeden Kapitels ein Spruch, was das Lesen nochmals auflockert.

Für mich ist das Buch eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 09.04.2024
Der falsche Vogel
Miller, C. L.

Der falsche Vogel


ausgezeichnet

liebenswert und unglaublich spannend

Dieses Buch hat mir hervorragend gefallen.

Als Leser taucht man sofort in die spannende Geschichte ein, erlebt die Ermordung des Antiquitätenhändlers Arthur mit und erfährt, wie Freya von seiner Freundin Carole gebeten wird, zu ihr zu kommen. Dort hat Arthur vor seinem Tod noch dafür gesorgt, dass ihr zahlreiche Informationen zugespielt werden, die es ihr ermöglichen sollen, schließlich die Wahrheit über eine Tragödie in Kairo in Erfahrung zu bringen, die vor vielen Jahren dazu führte, dass sie sich zerstritten. Gleichzeitig will er wieder ihr Interesse an der Jagd auf gestohlene Antiquitäten entfachen. Nur Carole zuliebe willigt Freya ein, hier weitere Untersuchungen anzustellen - und schon sind die beiden in spannende und gefährliche Ermittlungen verwickelt, die ihren Spürsinn enorm fordern.

Die Geschichte ist in angenehm kurze Kapitel aufgeteilt. Jedes Kapitel beginnt mit einer Weisheit oder Redewendung, die Arthur zugeschrieben wird. So einige habe ich aber auch so schon oft gehört oder gelesen. Dann sind die Kapitel immer aus Sicht verschiedener Personen geschrieben. Wer das jeweils ist, steht am Anfang des Kapitels. Das führt dazu, dass man als Leser immer gut den Überblick behält und zwar ohne, dass bereits etwas verraten wird.

Der Erzählstil ist mitreißend und man taucht richtig in die Geschichte ein, die bis zur letzten Seite spannend bleibt.

Für mich ist das Buch eine echte Leseempfehlung, und ich hoffe auf Folgebände.

Bewertung vom 28.03.2024
Der blaue Salamander
Ventura, Luca

Der blaue Salamander


sehr gut

ein ruhiger und trotzdem spannender Krimi

Dass es sich hier um eine Krimiserie und bereits den 5. Fall handelt, war mir gar nicht bewusst. Ich kannte die Serie bisher nicht und begann ganz unvoreingenommen mit der Lektüre. Erst mittendrin bemerkte ich den entsprechenden Hinweis im Klappentext. So kann ich jedenfall festhalten: Auch wenn es sich um einen Teil einer Krimiserie handelt, so lässt er sich problemlos ohne Kenntnis der anderen Bände lesen.

Inhaltlich geht es darum, dass die Modedesignerin Rosalinda erwürgt im Beichtstuhl der Kirche auf Capri vom Straßenkehrer Salvatore gefunden wird. Dem Inselpolizisten Rizzi und seiner Kollegin Cirillo wird die Polizei aus Neapel zur Seite gestellt - oder genauer: vor die Nase gesetzt. Diese übernimmt die Ermittlungen und hat sich sofort auf Salvatore als Täter eingeschossen, was Rizzi für ausgeschlossen hält. Entsprechend ermittelt er auf eigene Faust eifrig weiter.

Die Erzählung verläuft angenehm und ruhig und ist dabei zu keinem Zeitpunkt langweilig. Die Geschichte bleibt durchgängig spannend und nimmt gegen Ende noch zusätzlich an Fahrt auf. Die Charaktere sind angenehm und gut ausgearbeitet. Es ist ein solider Krimi, bei dessen Lektüre man sich wohlfühlen kann.

Bewertung vom 23.03.2024
Die sieben Türen
Draschoff, Adrian

Die sieben Türen


ausgezeichnet

tiefgründig und glücklich machend

Am Anfang hätte man das Buch auch für ein Kinderbuch halten können: Groß geschriebener Text, nur wenige Sätze auf einer Seite und viele Illustrationen. Durch den Inhalt wurde jedoch schnell klar, dass es sich eigentlich um ein Buch für Erwachsene handelt. Sicherlich können auch Kinder es lesen oder vorgelesen bekommen und es wird ihnen bestimmt auch gefallen. Der tiefere Sinn der Geschichte wird ihnen aber sicherlich verborgen bleiben.

Die Geschichte ist philosophisch, aufbauend, mutmachend und macht einfach nur glücklich.

In wunderschöner Sprache führt sie - perfekt begleitet von den Illustrationen - durch die Geschichte um das kleine Leuchten, das nach und nach die wichtigsten Dinge im Leben kennenlernt: Licht und Dunkelheit, Mut und Angst, Liebe und Hass, Glück und Trauer, Jetzt und Unendlichkeit, Alles und Nichts und schließlich Leben und Tod. Und am Ende muss es sich entscheiden, dafür, mit seinem ganzen Wissen ein strahlender Stern zu werden oder das Leben zu wagen, wie es ist und sein Wissen zu verlieren.

Bewertung vom 18.02.2024
OLAF ERMITTELT - Der Kanzler-Krimi
Hofer, Wolfgang

OLAF ERMITTELT - Der Kanzler-Krimi


sehr gut

leichte, witzige Lektüre, die gegen Ende richtig spannend wird

Bereits das Cover des Buches lässt darauf schließen, womit man es hier zu tun hat: einen sehr humoristischen Krimi rund um Bundeskanzler Olaf Schlolz.

Dieser "stolpert" beim abendlichen Gassigang mit seinem Hund Schröder überraschend über eine Leiche, wodurch sein detektivisches Gespür geweckt wird. Wozu kennt er schließlich Hauptkommissat Wondratschek, der ihm (ganz geheim natürlich) die Eckdaten zukommen lässt, die Olaf für seine Ermittlungen braucht. Neben dem Politikgetriebe, von dem immer wieder am Rande mit humoristischen Seitenhieben erzählt wird, baut Olaf sich sein eigenes Ermittlungsnetzwerk auf, bestehend aus seiner Frau, einer Kneipenwirtin und deren Bruder und natürlich Wondratschek. Zwar steigt auch die Anzahl der Leichen, doch Olaf und sein Team kommen sehr unkonventionell und wiederum mit humoristischen Seitenhieben auch voran, bis sie den Fall gelöst haben.

Das Buch war eine leichte Lektüre, die sich schnell lesen ließ. Zunächst plätscherte es spannungsmäßig eher dahin, während die humoristischen Seitenhiebe aus dem politischen Bereich schmunzeln ließen. Gegen Ende legte es dann jedoch ordentlich an Spannung zu, bis der Fall schließlich gelöst war.

Für mich unschlüssig waren allerdings die Hinweise zum Personenschutz von Olaf Scholz. Wenn dieser, wie angegeben, immer um ihn herum ist, wie konnte er dann alleine und undercover an so vielen Orten ermitteln? Abgesehen von dieser Ungereimtheit war es eine kurzweilige Lektüre.

Bewertung vom 02.02.2024
Sepia und das Erwachen der Tintenmagie / Sepia Bd.1
Bell, Theresa

Sepia und das Erwachen der Tintenmagie / Sepia Bd.1


ausgezeichnet

eine wunderschöne und spannende Geschichte für Buchliebhaber

Der Titel und auch die Beschreibung des Buches erinnerten mich doch sehr stark an "Tintenherz". Da mir diese Trilogie allerding sehr gut gefallen hatte, war ich durchaus neugierig auf dieses Buch.

Die Hauptperson des Buches ist Sepia, die bis zu ihrem 12. Lebensjahr im Waisenhaus wohnte und dann von Silbersilbe, dem berühmtesten Meister der Buchdruckkunst als Lehrling nach Flohall geholt wird. Bald lernt sie Niki (die Tochter von Magia, der berühmtesten Buchzeichnerin Flohalls) und Sanzio (ein Lehrling von Seidenhand, dem berühmtesten Buchbinder Flohalls) kennen und freundet sich mit ihnen an. Gleichzeitig geschehen seltsame Dinge in Flohall und schließlich sind die drei Kinder auf sich alleine gestellt.

Am Anfang der Lektüre hatte ich noch die "Tintenherz"-Trilogie im Kopf, doch dann war ich durch den flüssigen und anschaulichen Schreibstil schnell eingetaucht in die Geschichte und ihre Charaktere, die magisch, fantastisch und spannend zugleich ist. So habe ich das Buch an einem Tag fast am Stück durchgelesen.

Auch das Cover ist einfach wunderschön und passend zur Geschichte.

Bewertung vom 01.02.2024
Das Mörderarchiv Bd.1
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv Bd.1


ausgezeichnet

unglaublich mitreißend und spannend

Bereits die Beschreibung des Buches klingt mysteriös und macht neugierig: Tante Frances wurde ermordet, Jahrzehnte nachdem ihr dies auf einem Jahrmarkt als 17-jährige prophezeit wurde. Ihr Leben hatte sie der Aufklärung der Prophezeiung des des Verschwindens ihrer Freundin Emily gewidmet, die kurz nach Erhalt der Prophezeiung verschwunden war. Außerdem legte sie ein Mörderarchiv an, um herauszufinden, wer sie umbringen will und dies zu verhindern. Da ihr dies letztlich nicht gelungen ist, hat sie in ihrem Testament verfügt, dass ihre ihr unbekannte Großnichte Annie mit ihrem Stiefneffen Saxon darum konkurrieren soll, den Mord an ihr aufzuklären. Wem es binnen der gesetzten Frist gelingt, der erbt alles. Sollte hingegen die Polizei den Mörder zuerst finden oder es keinem der beiden innerhalb der Frist gelingen, soll ihr ganzer Besitz durch an eine Immobilienfirma gehen.

Dieses durchaus skurrile Arrangement macht bereits neugierig. Zudem wechseln sich im Buch Kapitel über die Geschehnisse der Gegenwart und die Ermittlungsüberlegungen aus Sicht von Annie mit Kapiteln aus der Vergangenheit in Form von Tagebucheinträgen von Frances ab. Dieses Tagebuch hat Annie gefunden und taucht durch die Lektüre mehr und mehr in die Vergangenheit ihrer Großtante ein. Als Leser taucht man mit ihr in diese Geschichte ein und wird geradezu mitgerissen von den Ereignissen der Vergangenheit, die man nach und nach erfährt und den Ermittlungen in der Gegenwart. Der schöne Schreibstil tut hier sein übriges.

Ich habe dieses unglaublich spannende Buch kaum mehr aus der Hand legen können.