Sacklzement!

ausgezeichnet

Wie ein Staubsauger, dem niemand entkommen kann, so saugte mich das Buch hinein in eine Welt, die erschreckend authentisch ist. Die bildhafte erfrischende Sprache von Katharina Lukas ließ die Figuren in meinem Kopf auferstehen. Von der korpulenten trinkfesten Protagonistin bis zum speichelleckenden Opportunisten. Bei diesem schonungslosen Blick in die Seelen und Herzen der Dörfler wollte ich manchmal hineinkriechen in das Buch und sie alle schütteln. Die Geschichte, die sie erzählt, spielt im Hier und Jetzt und am Ende des Zweiten Weltkrieges. Es ist erstaunlich, wie sich manche Verhaltensweisen bis heute gehalten haben. Ich habe das Buch verschlungen, obwohl es mir manchmal aufgestoßen ist mit seiner Ehrlichkeit bei der Beschreibung menschlicher Abgründe. Wer sich beim Lesen gerne mal wieder von den unterschiedlichsten Emotionen durchschütteln lassen möchte und am Ende erleichtert aufatmet, weil die Menschen dann doch nicht ganz so schlecht sind, dem sage ich: Sacklzement, was für ein sauguads Buach.
Marita Wittner